Viele Betriebsübernahmen, vor allem im sogenannten Mittelstand, scheitern an Gründen, die ihre Ursachen weder im Bereich der klassischen betriebswirtschaftlichen Themen der Finanzwirtschaft noch im Gebiet der Steuerlehre haben. Die zu suchenden Ursachen basieren vielmehr auf Kommunikationsstörungen zwischen dem Verkäufer und Firmeninhaber und dem Käufer in Form einer Einzelperson oder eines Unternehmens. Diese können häufig in der Person des Unternehmers bzw. in seinen für einen Firmeninhaber oft typischen Charakterzügen und Motiven liegen. Fokus der Arbeit sollen die Person des verkaufenden Inhabers bzw. die mit seiner Persönlichkeit zusammenhängenden Konsequenzen für den gesamten Abwicklungsprozess sein.
Zusammen mit den strukturellen Veränderungen, die bei der Übernahme eines nicht selten über Jahrzehnte gewachsenen Betriebes durch eine andere Person unvermeidlich sind, entsteht hier ein Problemfeld, das ich in meiner Arbeit näher betrachten möchte.
Da gerade im Mittelstand in der näheren Zukunft sehr viele Betriebsübernahmen anstehen, und der Nachfolger immer seltener in der eigenen Familie zu finden sein wird, wird auch die Bedeutung der oben genannten Faktoren immer mehr zunehmen.
Die Zielsetzung der Arbeit ist, dem potentiellen Käufer auf mögliche Problematiken aufmerksam zu machen und ihm zu helfen, im Speziellen auf einige herausgearbeitete Themenpunkte zu achten. Auch der verkaufende Inhaber kann im Rahmen der Verkaufsvorbereitung nützliche Denkanstösse finden, die ihm bei der Abwicklung des Übergabeprozesses dienlich sein können.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Inhaltsverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
- Abbildungsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1 Definition Mittelstand
- 1.2 Nachfolgeregelung im Mittelstand
- 2. Auswirkungen der Unternehmenskultur auf den Kauf
- 2.1 Begriffliche Abgrenzung
- 2.2 Methoden der Untersuchung
- 2.3 Formen der Unternehmenskultur
- 3. Charakterisierung des inhabergeführten Unternehmens
- 3.1 Statistische Grundlagen
- 3.2 Organisatorische Merkmale des inhabergeführten Unternehmens
- 3.2.1 Einheit von Leitung und Eigentum
- 3.2.2 Geringe Anzahl an Hierarchieebenen
- 3.2.3 Patriarchalisch geleitetes Einliniensystem
- 3.3 Auswirkungen dieser Organisationsform auf den Kauf
- 4. Varianten des Unternehmenskaufs
- 4.1 Management Buy-out und Management Buy-in
- 4.2 Einkauf von Beteiligungsgesellschaften
- 4.3 Übernahme durch strategischen Käufer
- 5. Analyse des Unternehmenskaufprozesses
- 5.1 Gründe für den Verkauf eines Unternehmens
- 5.1.1 Betriebliche Motive
- 5.1.2 Persönliche Motive
- 5.2 Zeitliche Einteilung des Prozesses
- 5.2.1 Die Vorbereitungsphase
- 5.2.2 Der Verkaufsprozess
- 5.2.3 Die Integrationsphase
- 5.2.4 Beispiel einer möglichen Regelung der Übergangsphase
- 5.3 Mögliche Unterstützungen
- 5.3.1 Die Rolle des M&A-Beraters
- 5.3.2 Die Due-Diligence-Checkliste
- 5.3.3 Das Psychogramm
- 6. Mögliche Problemstellungen beim Kauf abhängig vom Verkaufsmotiv
- 6.1 Verkauf aus strategischen und persönlichen Motiven
- 6.1.1 Gefahr der Neugründung eines Konkurrenzunternehmens
- 6.1.2 Mögliche vertragliche Schutzmaßnahmen
- 6.2 Verkauf aus altersbedingten Gründen
- 6.2.1 Unterschiedliche Verhaltensweisen der Unternehmer
- 6.2.2 Möglichkeiten der Vorbereitung
- 7. Ausarbeitung des Befragung
- 7.1 Erstellung einzelner Thesen
- 7.2 Ausarbeitung des Fragebogens
- 7.2.1 Beschreibung der Stichprobe
- 7.2.2 Intention der einzelnen Fragen
- 7.3 Auswertung des Fragebogens
- Quellenangaben
- Abkürzungsverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert die Rolle des Unternehmers beim Kauf von inhabergeführten Unternehmen. Ziel ist es, potenzielle Käufer auf mögliche Problematiken aufmerksam zu machen und ihnen bei der Entscheidungsfindung zu helfen.
- Die Bedeutung der Unternehmenskultur und ihre Auswirkungen auf den Kaufprozess.
- Die Charakterisierung des inhabergeführten Unternehmens und die Besonderheiten seiner Organisationsform.
- Die Analyse verschiedener Varianten des Unternehmenskaufs, wie Management Buy-out, Management Buy-in und Übernahme durch strategische Käufer.
- Die verschiedenen Motive für den Verkauf eines Unternehmens und die daraus resultierenden Herausforderungen für den Käufer.
- Die Bedeutung des Psychogramms und der Due-Diligence-Checkliste im Unternehmenskaufprozess.
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel definiert den Mittelstand und beleuchtet die Bedeutung der Nachfolgeregelung in diesem Bereich. Kapitel zwei erörtert die Auswirkungen der Unternehmenskultur auf den Kaufprozess und stellt verschiedene Methoden der Untersuchung vor. Im dritten Kapitel werden die Besonderheiten des inhabergeführten Unternehmens, wie die Einheit von Leitung und Eigentum, die geringe Anzahl an Hierarchieebenen und das patriarchalisch geleitete Einliniensystem, analysiert. Kapitel vier stellt verschiedene Varianten des Unternehmenskaufs, wie Management Buy-out, Management Buy-in und Übernahme durch strategische Käufer, vor. Kapitel fünf geht auf die Gründe für den Verkauf eines Unternehmens ein und analysiert den zeitlichen Ablauf des Kaufprozesses. Es werden zudem verschiedene Unterstützungsangebote, wie der Einsatz von M&A-Beratern und die Due-Diligence-Checkliste, vorgestellt. Kapitel sechs beleuchtet mögliche Problemstellungen beim Kauf abhängig vom Verkaufsmotiv, beispielsweise die Gefahr der Neugründung eines Konkurrenzunternehmens oder das unterschiedliche Verhalten von Unternehmern im Alter. Das siebte Kapitel widmet sich der Ausarbeitung eines Befragung zur Untersuchung der Verhaltensweisen von Unternehmern im Kaufprozess.
Schlüsselwörter
Unternehmenskultur, inhabergeführtes Unternehmen, Management Buy-out, Management Buy-in, Unternehmenskaufprozess, Due-Diligence-Checkliste, Psychogramm, Verkaufsmotive.
- Quote paper
- Adrian Kritikos (Author), 2004, Die Rolle des Unternehmers beim Kauf von inhabergeführten Unternehmen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/22487