Die Verwendung von Vorratsgesellschaften ist in der Wirtschaftspraxis weit verbreitet. Häufig wurde der Kauf einer Vorratsgesellschaft als Alternative zur rechtlichen Neugründung einer Kapitalgesellschaft empfohlen, da der Erwerber einer Vorratsgesellschaft schneller über eine handlungsfähige Kapitalgesellschaft verfügen konnte. Durch die wachsende Zahl der gegründeten Vorratsgesellschaften (insbesondere mit der Rechtsform GmbH) wurde die Beliebtheit der Vorratsgesellschaft deutlich: „In den letzten 20 Jahren hat sich die Anzahl der deutschen GmbHs von ca. 270.000 um 500.000 auf 770.000 erhöht. 95 % davon dürften als Vorratsgesellschaften gegründet worden sein“. Durch die Rechtsprechung des BGH im Dezember 2002 und Juli 2003, die sich wohl auf den florierenden Handel mit Vorratsgesellschaften auswirken wird, wurde die Vorratsgesellschaft einem Wandel unterzogen und zu einem wieder in der Fachpresse stark diskutiertem Thema. Zuerst wird die Verfasserin Mantelgesellschaften und weitere in diesem Zusammenhang stehende Begriffe erläutern. Entsprechend dem Thema dieser Hausarbeit geht die Autorin insbesondere auf die Vorratsgesellschaft und deren Erwerb ein. Anschließend werden die ursprünglichen Vorteile des Kaufes einer Vorratsgesellschaft für den Erwerber aufgezeigt. Im nächsten Abschnitt setzt sich die Verfasserin mit der BGHRechtsprechung zur Vorratsgesellschaft auseinander. Es werden jeweils der zu Grunde liegende Sachverhalt und der Beschluss beschrieben. Auch auf Reaktionen in der Fachpresse bezüglich der rechtlichen Veränderungen wird eingegangen, bevor die aus der Rechtsprechung resultierende, veränderte Bedeutung der Vorratsgesellschaft zusammenhängend dargestellt wird. Abschließend wird die Verfasserin den Inhalt dieser Hausarbeit kurz zusammenfassen und einen Ausblick auf die mögliche Entwicklung der Bedeutung von Vorratsgesellschaften und auch der deutschen Rechtsformen im Allgemeinen geben.
Inhaltsverzeichnis
- Vorratsgesellschaften im Wandel
- Gesellschaftsmäntel - Mögliche Alternative zur rechtlichen Neugründung einer Kapitalgesellschaft
- Mäntel im Allgemeinen und „alte“ Mäntel im Speziellen
- Vorratsgesellschaften
- Begriffsbestimmung
- Zum Erwerb einer Vorratsgesellschaft
- Zur ursprünglichen Bedeutung der Vorratsgesellschaft
- Als Vergleich: Gründung einer GmbH
- Ursprüngliche Vorteile des Erwerbers beim Kauf einer Vorratsgesellschaft
- Zur höchstrichterlichen Rechtsprechung bezüglich Vorratsgesellschaften
- BGH-Beschluss vom 16.03.1992
- BGH-Beschluss vom 09.12.2002
- BGH-Beschluss vom 07.07.2003
- Zur veränderten Bedeutung der Vorratsgesellschaft
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht den Begriff und die Bedeutung von Vorratsgesellschaften, insbesondere im Lichte der jüngeren Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs (BGH). Ziel ist es, die Entwicklung und den Wandel der Vorratsgesellschaft als Alternative zur Neugründung einer Kapitalgesellschaft zu beleuchten.
- Begriff und Abgrenzung von Vorratsgesellschaften und anderen Gesellschaftsmänteln
- Vorteile und Nachteile des Erwerbs einer Vorratsgesellschaft
- Analyse der BGH-Rechtsprechung zur Vorratsgesellschaft
- Auswirkungen der Rechtsprechung auf die Praxis
- Zukünftige Entwicklung der Bedeutung von Vorratsgesellschaften
Zusammenfassung der Kapitel
1. Vorratsgesellschaften im Wandel: Die Verwendung von Vorratsgesellschaften ist weit verbreitet. Der Kauf wurde als schnelle Alternative zur Neugründung empfohlen. Die steigende Anzahl, insbesondere von GmbHs, unterstreicht ihre Popularität. Die BGH-Rechtsprechung von 2002 und 2003 hat jedoch zu einem Wandel und intensiver Diskussion in der Fachpresse geführt. Die Arbeit erläutert Mantelgesellschaften, fokussiert auf Vorratsgesellschaften und deren Erwerb, zeigt ursprüngliche Vorteile auf, analysiert die BGH-Rechtsprechung und deren Auswirkungen auf die Bedeutung von Vorratsgesellschaften, und gibt abschließend einen Ausblick.
2. Gesellschaftsmäntel - Mögliche Alternative zur rechtlichen Neugründung einer Kapitalgesellschaft: Dieses Kapitel behandelt den Mantelkauf als Alternative zur Neugründung. Ein Mantel beschreibt die äußere Rechtsform ohne operativen Zweck. Der Mantelkauf umfasst den Erwerb aller Geschäftsanteile zur Verwendung des Rechtskleids für neue Zwecke. Das Kapitel unterscheidet zwischen Vorratsgesellschaften und „alten“ Mantelgesellschaften, wobei letztere Risiken bergen, die durch ein Beispiel verdeutlicht werden. Der Fokus liegt auf den Unterschieden und den damit verbundenen Implikationen für den Erwerber.
3. Zur ursprünglichen Bedeutung der Vorratsgesellschaft: Dieses Kapitel vergleicht den Erwerb einer Vorratsgesellschaft mit der Neugründung einer GmbH, um die ursprünglichen Vorteile des Kaufs hervorzuheben. Es analysiert die Effizienzgewinne und den damit verbundenen Zeit- und Kostenvorteile für den Erwerber im Vergleich zum aufwändigeren Prozess einer vollständigen Neugründung. Die Vorteile werden detailliert dargelegt und mit konkreten Beispielen aus der Praxis untermauert.
4. Zur höchstrichterlichen Rechtsprechung bezüglich Vorratsgesellschaften: Dieser Abschnitt analysiert drei bedeutende BGH-Beschlüsse (16.03.1992, 09.12.2002, 07.07.2003) bezüglich Vorratsgesellschaften. Für jeden Beschluss wird der Sachverhalt und die Entscheidung des BGH detailliert beschrieben. Die Arbeit beleuchtet die jeweiligen Auswirkungen auf die rechtliche Handhabung von Vorratsgesellschaften und deren Interpretation in der Fachliteratur. Die Veränderungen der Rechtsprechung werden im Kontext des florierenden Handels mit Vorratsgesellschaften analysiert.
5. Zur veränderten Bedeutung der Vorratsgesellschaft: Aufbauend auf der Analyse der BGH-Rechtsprechung, beschreibt dieses Kapitel die veränderte Bedeutung der Vorratsgesellschaft. Es werden die neuen rechtlichen Rahmenbedingungen und ihre Folgen für die Praxis ausführlich erläutert. Der Fokus liegt auf der Anpassung an die neue Rechtslage und den Auswirkungen auf die zukünftige Nutzung von Vorratsgesellschaften im Wirtschaftsleben.
Schlüsselwörter
Vorratsgesellschaft, Gesellschaftsmantel, GmbH, BGH-Rechtsprechung, Kapitalgesellschaft, Neugründung, Rechtliche Gestaltung, Unternehmensgründung, Wirtschaft, Recht.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Vorratsgesellschaften im Wandel
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht den Begriff und die Bedeutung von Vorratsgesellschaften, insbesondere im Lichte der jüngeren Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs (BGH). Sie beleuchtet die Entwicklung und den Wandel der Vorratsgesellschaft als Alternative zur Neugründung einer Kapitalgesellschaft.
Was sind Vorratsgesellschaften und wie werden sie definiert?
Vorratsgesellschaften sind Mantelgesellschaften, die ohne operativen Zweck gegründet werden und deren Geschäftsanteile zum Zweck der Verwendung des bereits bestehenden Rechtskleides erworben werden können. Die Arbeit beschreibt den Begriff und grenzt Vorratsgesellschaften von anderen Gesellschaftsmänteln ab, insbesondere von "alten" Mantelgesellschaften, die höhere Risiken bergen.
Welche Vorteile bot der Erwerb einer Vorratsgesellschaft ursprünglich?
Ursprünglich bot der Erwerb einer Vorratsgesellschaft im Vergleich zur Neugründung einer GmbH (z.B.) erhebliche Zeit- und Kostenvorteile. Die Arbeit vergleicht beide Wege und hebt die Effizienzgewinne beim Kauf einer bereits bestehenden Gesellschaft hervor.
Welche Rolle spielt die Rechtsprechung des BGH?
Die Rechtsprechung des BGH, insbesondere drei wichtige Beschlüsse (16.03.1992, 09.12.2002, 07.07.2003), hat die Bedeutung und den Umgang mit Vorratsgesellschaften maßgeblich beeinflusst. Die Arbeit analysiert diese Beschlüsse detailliert und erläutert ihre Auswirkungen auf die Praxis.
Wie hat sich die Bedeutung von Vorratsgesellschaften verändert?
Die Arbeit beschreibt den Wandel in der Bedeutung von Vorratsgesellschaften aufgrund der BGH-Rechtsprechung. Sie analysiert die neuen rechtlichen Rahmenbedingungen und deren Folgen für die zukünftige Nutzung von Vorratsgesellschaften im Wirtschaftsleben.
Welche Themen werden in den einzelnen Kapiteln behandelt?
Die Arbeit gliedert sich in Kapitel zu: Vorratsgesellschaften im Wandel; Gesellschaftsmäntel als Alternative zur Neugründung; Die ursprüngliche Bedeutung von Vorratsgesellschaften; Die höchstrichterliche Rechtsprechung des BGH; und die veränderte Bedeutung von Vorratsgesellschaften. Jedes Kapitel bietet eine detaillierte Analyse des jeweiligen Themas.
Welche Schlüsselwörter sind relevant für das Thema?
Wichtige Schlüsselwörter sind: Vorratsgesellschaft, Gesellschaftsmantel, GmbH, BGH-Rechtsprechung, Kapitalgesellschaft, Neugründung, Rechtliche Gestaltung, Unternehmensgründung, Wirtschaft, Recht.
Für wen ist diese Arbeit relevant?
Diese Arbeit richtet sich an alle, die sich mit der Gründung oder dem Erwerb von Kapitalgesellschaften beschäftigen, insbesondere an Juristen, Wirtschaftswissenschaftler und Unternehmer.
Wo finde ich weitere Informationen?
Die Arbeit bietet eine umfassende Übersicht über das Thema und verweist auf relevante Rechtsprechung und Fachliteratur. Zusätzliche Informationen können über juristische Datenbanken und Fachzeitschriften recherchiert werden.
- Quote paper
- Cathleen Schulze (Author), 2003, Vorratsgesellschaften - Begriff und Bedeutung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/22241