Adalbert Stifters Vorrede zu „Bunte Steine“ gehört mit zu seinen bekanntesten Texten. Doch obwohl das darin auftauchende und erstmals explizit beschriebene „sanfte Gesetz“ immer wieder von Stifters Interpreten in den unterschiedlichsten Zusammenhängen genannt wird, ist die Forschungsliteratur, die sich dezidiert mit der Vorrede auseinandersetzt, dünn gesät. Bei genauerer Betrachtung der Texte, die sich der Vorrede angenommen haben, fällt bald ein Umstand auf, der Ausgangspunkt dieser Arbeit sein soll: Um Gegenbeispiele oder Bestätigung für Stifters Programm zu finden, bezieht man sich auffällig selten auf Erzählungen der „Bunten Steine“. Stattdessen scheint Stifters sonstiges Schaffen wesentlich geeigneter zu sein. Diese Arbeit setzt die wohl bekannteste Erzählung aus den "Bunten Steinen" - "Granit" - in den Kontext der Vorrede und versucht Zusammenhänge und Widersprüche zwischen diesen Texten auszuloten. Hierbei wird auch die Journalfassung, die Erzählung "Die Pechbrenner" berücksichtigt um zu überprüfen ob nachweisbare Veränderungen auch den Prämissen der Vorrede geschuldet sind.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Vorrede
- Der „Dreiklang“ der Welt: Religion – Dichtung – Wissenschaft
- Religion
- Wissenschaft
- Dichtung
- Stifters Auffassung von „Groß“ und „Klein“
- „Großes“ und „Kleines“ in der Natur
- „Großes“ und „Kleines“ im menschlichen Leben
- Das „sanfte Gesetz“
- Der „Dreiklang“ der Welt: Religion – Dichtung – Wissenschaft
- Geborgen im „sanften Gesetz“: „Granit“
- Die „Chronik der Pest“
- Die Geschichte des Pechbrennerjungen
- Die Rahmengeschichte
- Die Journalfassung „Die Pechbrenner“
- Schlussbemerkung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht Adalbert Stifters Vorrede zu „Bunte Steine“ und ihre Beziehung zu der Erzählung „Granit“. Sie analysiert, inwiefern sich die in der Vorrede formulierten Gedanken und Prinzipien in „Granit“ manifestieren.
- Stifters „sanftes Gesetz“ und seine Implikationen für menschliches Verhalten und Natur
- Der Dreiklang von Religion, Dichtung und Wissenschaft in Stifters Werk
- Die Rolle der Vernunft und der inneren Gesetze im menschlichen Leben
- Die Unterscheidung zwischen „Großem“ und „Kleinem“ in Stifters ästhetischer Theorie
- Der Vergleich zwischen der Erzählung „Granit“ und ihrer Journalfassung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Forschungslücke heraus, die diese Arbeit schließen möchte: Die mangelnde Auseinandersetzung mit den „Bunten Steinen“ im Kontext der Vorrede. Die Vorrede wird im zweiten Kapitel detailliert analysiert, wobei die drei Disziplinen Religion, Wissenschaft und Dichtung als zentrale Elemente betrachtet werden. Stifters Auffassung von „Groß“ und „Klein“ sowie das „sanfte Gesetz“ werden ebenfalls behandelt. Das dritte Kapitel widmet sich „Granit“ und untersucht, inwiefern die Erzählung die in der Vorrede formulierten Prinzipien erfüllt oder in Frage stellt. Es werden die verschiedenen Teile der Erzählung analysiert, darunter die „Chronik der Pest“, die Geschichte des Pechbrennerjungen, die Rahmengeschichte und die Journalfassung.
Schlüsselwörter
Adalbert Stifter, „Bunte Steine“, „Granit“, „sanftes Gesetz“, Vorrede, Religion, Wissenschaft, Dichtung, Vernunft, innere Gesetze, „Groß“ und „Klein“, Journalfassung
- Quote paper
- Mario Fesler (Author), 2003, Adalbert Stifters Granit gelesen unter den Prämissen der Vorrede zu Bunte Steine, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/22046