In der historischen Entwicklung nahm das Handelscontrolling dem Industriecontrolling gegenüber immer eine untergeordnete Rolle ein. Gerade aber die massiven Strukturänderungen im Handel in den letzten Jahren, die zu einer rapiden Zunahme von großen Shopping-Citys und dem Aufbau von überregionalen Filialsystemen führten, ließen das Handelscontrolling wesentlich an Bedeutung gewinnen. So ist es nicht verwunderlich, dass zum Beispiel kaum eine Entwicklung ganzheitlicher, integrativer Kennzahlensysteme die speziell auf die Bedürfnisse des Handels abgestimmt waren, stattfand. Stattdessen begnügte man sich im Handelscontrolling lange Zeit mit einer Adaption der für die Industrie entwickelten Systeme. Diese Tendenz kann über die Kennzahlensysteme hinaus auch bei den Controllinginstrumentarien der verschiedenen Leistungsbereiche des Handels festgestellt werden. Das zentrale Thema dieser Arbeit soll das Aufzeigen der Besonderheiten des Handelscontrolling sein, resultierend aus den Bedingungen unter denen in Handelsunternehmen geplant, geführt, kontrolliert und organisiert wird. Vor allem die unglaubliche Dynamik des umfangreichen Sortiments, das Kundenwünschen entsprechend wenn möglich sowohl in die Tiefe, wie auch in die Breite gehen soll, aber auch die hohe Flexibilität bezüglich Standortwahl erfordern ständige Anpassungen und Innovationen, sowie ein rasches Erkennen von Veränderungen des Marktes. Vom Controller selbst werden im Handel eine starke Marketingorientierung und die Übernahme genereller betriebswirtschaftlicher Aufgaben, etwa im Rechnungswesen oder der Erfolgsrechnung, erwartet. Auch darauf wollen wir in dieser Arbeit Rücksicht nehmen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Definitionen
- Handel – Begriffserklärung und Entwicklung
- Controlling - Aufgaben, Funktionen und Ziele
- Aufgaben, Anforderungen und Ziele das Handelscontrollings
- Aufgaben
- Anforderungen
- Ziele
- Institutionalisierung des Handelscontrollings
- Arten von Handelscontrollern
- Anforderungen an Handelscontroller
- Controllinginstrumente im Handel
- Instrumentarien im Leistungsbereich Einkauf
- Instrumentarien im Leistungsbereich Lagerhaltung
- Instrumentarien im Leistungsbereich Absatz
- Instrumentarien im Leistungsbereich der Sortimentsgestaltung
- Instrumentarien im Leistungsbereich Preisgestaltung
- Kennzahlen und Steuerungsgrößen
- Funktionen von Kennzahlen
- Qualitative Kennzahlen im Handel
- Quantitative Kennzahlen
- Kennzahlensysteme
- Adaptierte Systeme
- DuPont Schema
- Für den Handel entwickelte Systeme
- Methode der direkten Produktprofitabilität
- Filialbezogene Deckungsbeitrags- und Spannenrechnungen
- Unternehmensbezogene Erfolgsrechnung
- Kennzahlensysteme für einzelne Instrumentarien
- Defizite in der Praxis
- Adaptierte Systeme
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit den Besonderheiten des Handelscontrollings im Vergleich zum Industriecontrolling. Sie analysiert die Herausforderungen und Anforderungen, die sich aus der dynamischen Entwicklung im Handel ergeben, und zeigt die Bedeutung des Handelscontrollings für den Erfolg von Handelsunternehmen auf.
- Entwicklung und Bedeutung des Handelscontrollings im Kontext der Strukturänderungen im Handel
- Besondere Anforderungen an das Handelscontrolling aufgrund der dynamischen Sortimentsgestaltung und Standortwahl
- Controllinginstrumente und Kennzahlensysteme im Handel
- Marketingorientierung und betriebswirtschaftliche Aufgaben des Controllers im Handel
- Defizite in der Praxis des Handelscontrollings
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die die steigende Bedeutung des Handelscontrollings im Vergleich zum Industriecontrolling hervorhebt. Im zweiten Kapitel werden die Begriffe Handel und Controlling definiert und die Entwicklung des Handels mit Blick auf die veränderten Kundenbedürfnisse und den Wettbewerb beleuchtet.
Das dritte Kapitel beschäftigt sich mit den Aufgaben, Anforderungen und Zielen des Handelscontrollings. Es werden verschiedene Arten von Handelscontrollern und die Anforderungen an ihre Qualifikation erläutert. Das vierte Kapitel stellt verschiedene Controllinginstrumente im Handel vor, wobei der Fokus auf den Leistungsbereichen Einkauf, Lagerhaltung, Absatz, Sortimentsgestaltung und Preisgestaltung liegt.
Im fünften Kapitel werden Kennzahlen und Steuerungsgrößen im Handel behandelt, wobei sowohl qualitative als auch quantitative Kennzahlen betrachtet werden. Das sechste Kapitel widmet sich verschiedenen Kennzahlensystemen, wobei sowohl adaptierte Systeme wie das DuPont Schema als auch für den Handel entwickelte Systeme, wie die Methode der direkten Produktprofitabilität und filialbezogene Deckungsbeitrags- und Spannenrechnungen, vorgestellt werden.
Schlüsselwörter
Handelscontrolling, Industriecontrolling, Strukturänderungen im Handel, Sortimentsgestaltung, Standortwahl, Controllinginstrumente, Kennzahlen, Kennzahlensysteme, Marketingorientierung, betriebswirtschaftliche Aufgaben.
- Quote paper
- Christoph Töglhofer (Author), Kristina Janak (Author), Christian Kösslbacher (Author), Elisabeth Kastner (Author), Daniela Brunner (Author), Barbara Moser (Author), 2003, Controlling im Handel, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/22014