Beim Sport ist es ganz einfach: Die Mannschaft mit den meisten Punkten siegt,
ist der Gewinner und damit die erfolgreichere Mannschaft. In der PR-Arbeit
kann man Erfolg und Misserfolg leider nicht so leicht in „Punkten“ bewerten und
durch Kategorien klar einordnen. Dadurch ist auch Erfolgskontrolle nur schwer
eindeutig zu definieren und methodisch zu untermauern. Hartig umschreibt
Erfolg damit, im Gespräch zu bleiben und durch permanente soziale
Beziehungen seine Position (im Markt) zu stabilisieren. Hierzu gehört u.a.
Loyalität und Handlungstreue gegenüber (Markt-)Partnern. (Vgl. Hartig 1997:
80f.) Aber wo soll eine Erfolgskontrolle methodisch ansetzen? Nach Reuter
muss sich der Erfolg einer Maßnahme an ihrer nachweisbaren Effizienz zeigen.
Diese Effizienz wird gemessen an dem Verhältnis zwischen den eingesetzten
Mitteln und der dadurch erzielten Wirkungen (vgl. Reuter 1980: 6). Ob und wie
man diese Effizienz überprüfen kann wird in Theorie und Praxis sehr kontrovers
diskutiert. Eine isolierte Wirkungsmessung sei unmöglich, da vielerseits
Wirkungsinterdependenzen bestünden und Wirkungen somit nicht mehr den
einzelnen Instrumenten zuzuordnen, also auch nicht mit einem Erfolgsfaktor zu
belegen seien. Zudem zeigt sich ein Problem zwischen der
kommunikationswissenschaftlichen und der wirtschaftswissenschaftlichen
Herangehensweise. Es lässt sich nicht leugnen, dass es Schwierigkeiten gibt,
kommunikative Zielgrößen in monetären Kennzahlen auszudrücken, ohne sich
auf subjektive Schätzungen zu berufen. Unternehmen stehen diesen
Schwierigkeiten gegenüber und sehen die mit Erfolgsmessung und –kontrolle
verbundenen Hindernisse oft als Grund an, auf die Durchführung einer
Erfolgskontrolle gänzlich zu verzichten. Diese ablehnende Haltung wird mit
philosophischen und methodischen Argumenten untermauert, kann aber in
einer Zeit der zunehmenden Professionalisierung von Kommunikation nicht
mehr überzeugen. (Vgl. Bruhn 1992: 220)
Im Folgenden soll die PR-Kontrolle als Bestandteil der
Unternehmenskommunikation dargestellt werden. Das Controlling gliedert sich
dabei in den Phasenprozess der Kommunikationsarbeit ein, der sich damit aus
den vier vernetzten Teilbereichen Analyse, Planung, Realisierung und Kontrolle
zusammensetzt. (Vgl. Zerfaß 1996: 381f.) [...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Erfolgskontrolle in der Praxis
- Erfolgskontrolle - wozu?
- Probleme der Erfolgskontrolle
- Methoden der Erfolgskontrolle
- Prozessorientierte (formative) Erfolgskontrolle
- Ergebnisorientierte (normative) Erfolgskontrolle
- Erfolgskontrolle in der integrierten Unternehmenskommunikation
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Das Dokument befasst sich mit der Erfolgskontrolle im Prozess der Unternehmenskommunikation, also mit der Frage, wie sich der Erfolg von PR-Maßnahmen messen und bewerten lässt. Ziel ist es, die Bedeutung der Erfolgskontrolle für die Planung, Durchführung und Optimierung von PR-Aktivitäten zu beleuchten sowie die Herausforderungen und Möglichkeiten der Erfolgsmessung in der Praxis zu diskutieren.
- Die Notwendigkeit und Relevanz der Erfolgskontrolle in der PR-Arbeit
- Die Herausforderungen und Probleme, die sich im Zusammenhang mit der Erfolgskontrolle in der Praxis stellen
- Die verschiedenen Methoden und Ansätze zur Erfolgsmessung, einschließlich prozessorientierter und ergebnisorientierter Kontrolle
- Die Bedeutung der Erfolgskontrolle im Kontext der integrierten Unternehmenskommunikation
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung verdeutlicht die Bedeutung der Erfolgskontrolle im Kontext der Unternehmenskommunikation und stellt die Herausforderung heraus, Erfolg in diesem Bereich eindeutig zu definieren und zu messen. Sie beleuchtet die Notwendigkeit, PR-Aktivitäten zu rechtfertigen, um Kunden, Investoren und das Unternehmen selbst zu überzeugen.
- Das Kapitel "Erfolgskontrolle in der Praxis" untersucht die Notwendigkeit der Erfolgskontrolle, um die Wirksamkeit von PR-Maßnahmen zu bewerten, die eingesetzten Mittel zu rechtfertigen und Optimierungspotenziale zu erkennen. Es zeigt auch die Herausforderungen auf, die mit der Erfolgskontrolle in der Praxis verbunden sind, wie zum Beispiel finanzielle Einschränkungen, fehlende Standards und Unsicherheiten bei der methodischen Realisierung.
- Das Kapitel "Methoden der Erfolgskontrolle" widmet sich den verschiedenen Methoden, die zur Erfolgsmessung eingesetzt werden können. Es werden die prozessorientierte (formative) Erfolgskontrolle, die den Prozess der PR-Arbeit im Fokus hat, und die ergebnisorientierte (normative) Erfolgskontrolle, die sich auf die Messung der Ergebnisse konzentriert, vorgestellt.
- Das Kapitel "Erfolgskontrolle in der integrierten Unternehmenskommunikation" zeigt auf, wie die Erfolgskontrolle im Kontext der integrierten Unternehmenskommunikation eingesetzt werden kann. Es betont die Bedeutung der Erfolgskontrolle für die Kontrolle des PR-Konzepts, die Überprüfung der Umsetzung der Unternehmensphilosophie und die Sicherstellung eines einheitlichen und glaubwürdigen Auftretens des Unternehmens.
Schlüsselwörter
Erfolgskontrolle, Unternehmenskommunikation, Öffentlichkeitsarbeit, PR-Controlling, Erfolgsmessung, Prozessorientierte Kontrolle, Ergebnisorientierte Kontrolle, Methoden, Integrierte Kommunikation, Corporate Identity, Glaubwürdigkeit, Image, Herausforderungen, Probleme, Standards, Budget, PR-Konzept, Unternehmensphilosophie,
- Arbeit zitieren
- Julia Barth (Autor:in), 2001, Erfolgskontrolle im Prozess der Unternehmenskommunikation, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/21848