In der vorliegenden Hausarbeit wird Helmuth Plessners Werk "Die verspätete Nation - Über die politische Verführbarkeit bürgerlichen Geistes" (1935/1959) vorgestellt und mit Hilfe einiger Rezensionen analysiert.
Im Zentrum steht die Frage, ob die verspätete Bildung eines Nationalstaats und die geistig-religiöse Entwicklung in der deutschen Geschichte das Aufkommen des Nationalsozialismus ausreichend erklären oder ob Plessner in seinen Überlegungen nicht einige andere, ebenso wichtige Gründe vernachlässigt hat.
Inhaltsverzeichnis
- Der Begriff der „verspäteten Nation“
- Herkunft
- Anhaltspunkte einer „verspäteten Nation“
- Territorial-nationale Faktoren
- Politisch-mentale Barrieren
- Religiöse Spaltung
- Begriffsdefinition
- Der Stand der wissenschaftlichen Diskussion
- Die zeitliche und inhaltliche Entwicklung des Sonderwegsbegriffs
- Ein Erklärungsmodell für die historische Einordnung
- Argumentationslinien
- Deutscher,,Sonderweg”
- Der,,unpolitische Deutsche”
- Der Begriff der Nation
- Ende des „,Sonderwegs”?
- Eigene Stellungnahme
- Contra
- Pro
- Diskussion um „,deutsche Leitkultur”
- Kontroverse um Staatsbürgerschaftsrecht
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit beleuchtet den Begriff der „verspäteten Nation“ im Kontext der jüngeren deutschen Geschichte. Sie untersucht die Entstehung und Entwicklung des Begriffs, seine wissenschaftliche Rezeption sowie die Argumentationslinien, die für und gegen die Bezeichnung Deutschlands als „verspätete Nation“ sprechen. Ziel ist es, zu verstehen, wie die Vorstellung einer „verspäteten Nation“ die deutsche Identität und die Wahrnehmung des Landes in der internationalen Politik beeinflusst hat.
- Die Herkunft und Entwicklung des Begriffs der „verspäteten Nation“
- Die wissenschaftliche Diskussion um den „Sonderweg“ Deutschlands
- Die Rolle territorialer, politischer und religiöser Faktoren bei der Gestaltung der deutschen Nation
- Die Bedeutung des Begriffs der „verspäteten Nation“ für die deutsche Identität und die internationale Wahrnehmung Deutschlands
- Aktuelle Debatten um „deutsche Leitkultur“ und das Staatsbürgerschaftsrecht im Kontext der „verspäteten Nation“
Zusammenfassung der Kapitel
Im ersten Kapitel wird die Entstehung und Entwicklung des Begriffs der „verspäteten Nation“ anhand des Werkes von Helmuth Plessner, „Die verspätete Nation“, untersucht. Es werden die Hintergründe für Plessners Analyse und die zentralen Elemente seines Konzepts dargestellt.
Das zweite Kapitel beleuchtet den Stand der wissenschaftlichen Diskussion um den Begriff der „verspäteten Nation“ und untersucht die zeitliche und inhaltliche Entwicklung des „Sonderwegsbegriffs“.
Im dritten Kapitel werden die wesentlichen Argumentationslinien, die für und gegen die Bezeichnung Deutschlands als „verspätete Nation“ sprechen, dargestellt. Es werden die historischen Besonderheiten des deutschen „Sonderwegs“ im Vergleich zu anderen europäischen Ländern beleuchtet und die Rolle des „unpolitischen Deutschen“ in der deutschen Geschichte analysiert.
Das vierte Kapitel analysiert aktuelle Debatten um „deutsche Leitkultur“ und das Staatsbürgerschaftsrecht im Kontext der „verspäteten Nation“.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter und Themenfelder der Arbeit sind: „verspätete Nation“, „Sonderweg“, „deutsche Leitkultur“, „Staatsbürgerschaftsrecht“, „nationale Identität“, „historische Einordnung“, „wissenschaftliche Diskussion“, „politische Verführbarkeit“ und „europäische Zivilisation“.
- Quote paper
- Hans-Joachim Birk (Author), 2002, Kann Deutschland als 'verspätete Nation' bezeichnet werden?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/21715