Open Source ist wegen der steigenden Verbreitung mehr und mehr auch für grosse Unternehmen
interessant geworden. Grosse Konzerne wie IBM, Sun und Börsenhypes wie
Netscape setzen zunehmend auf Open Source Software. Doch mit der zunehmenden
Verbreitung werden auch rechtliche Probleme sichtbar. Diese Seminararbeit soll anhand
einer fiktiven Firma mit einem fiktiven Kunden einen Plot aufzeigen, der verschiedenste
Aspekte der Onlinediskussion erneut aufgreift und die Thesen hinterfragt.
Der im folgenden Abschnitt vorgestellte Plot wird weiterhin mit ergänzenden Fragen
erweitert und anhand von praktischen Fragestellungen zu dem imaginären Produkt dann
die rechtlichen Aspekte dazu vertieft dargestellt. Die Firma ProjecTronik benötigt für ihre ausgedehnte Projektarbeit eine Lösung zur
Verwaltung der einzelnen Projekte. Da die allgemeine Konjukturlage und das IT-Budget
keine grossen Sprünge zulassen, wendet sich der Leiter der IT-Beschaffung Herr Nieswurz
an den freien Berater Peter Schmitz. Nieswurz: “Lieber Herr Schmitz, wie sie sicher wissen, benötigen wir in
unserem Unternehmen eine neue Projektmanagementsoftware. Da wir ungern
neue Software im grossen Umfang auf jedem PC im Unternehmen einführen
wollen und nicht teure und neue Lizenzen erwerben möchten, wäre eine
webbasierte, günstige Software für uns die erste Wahl. Haben sie da aus ihrer
Erfahrung aus etwas vorzuschlagen?“
Schmitz: “Hmm. Sie wollen also in ihrem Intranet eine Software einsetzen,
die auch einem Server laufen soll und über den Internetbrowser eines jeden
Mitarbeiters aufgerufen werden soll. Die entsprechende Infrastrutur haben
sie wie ich weiss ja bereits, ich hätte da tatsächlich etwas, was ich ihnen
vorschlagen könnte. Das wäre die Software BSDProject. Sie ist eine LAMP
Lösung und ist Open Source, d.h. ihre Kosten für Lizenzen sind gleich null.“
Nieswurz: “Hmm. Das klingt sehr interessant. Allerdings habe ich eine Frage:
Was ist Open Source?“
Nach diesem Gespräch ist sich Herr Schmitz sicher, das noch einiges an Beratungstätigkeit
auf ihn warten wird...
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung und Motivation
- 1.1. Motivation
- 1.2. Der Plot
- 2. OSS und freie Software
- 2.1. Freie Software- eine Definition
- 2.2. Open Source- eine Definition nach OSI
- 3. Lizenzen im Vergleich
- 3.1. Plot
- 3.2. GPL, BSD, LGPL und Co
- 3.3. Die Lizenzen im Einzelnen
- 3.4. Zusammenfassung
- 4. Ausgewählte Aspekte des Plots
- 4.1. Die Doppellizensierung
- 4.2. Verdienstmöglichkeiten mit OSS
- 4.3. Haftungsaspekte
- 4.4. Missbrauch der GPL
- 4.5. Softwarepatente
- 5. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit beleuchtet die Unterschiede zwischen freier Software und Open Source Software anhand eines fiktiven Szenarios. Ziel ist es, rechtliche Aspekte im Kontext der zunehmenden Verbreitung von Open Source Software aufzuzeigen und die oft vermischten Begriffe zu klären. Der fiktive Plot dient als Grundlage zur Veranschaulichung verschiedener Lizenzmodelle und damit verbundener Herausforderungen.
- Unterschiede zwischen freier Software und Open Source Software
- Analyse verschiedener Lizenzmodelle (GPL, BSD, LGPL etc.)
- Rechtliche Implikationen der Nutzung von Open Source Software
- Verdienstmöglichkeiten mit Open Source Software
- Haftungsaspekte im Zusammenhang mit Open Source Software
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung und Motivation: Die Einleitung führt in die Thematik ein und begründet die Relevanz der Arbeit mit dem steigenden Interesse großer Unternehmen an Open Source Software und den damit verbundenen rechtlichen Herausforderungen. Ein fiktives Szenario mit einer Firma (PROJECTRONIK) und einem Berater (Peter Schmitz) wird vorgestellt, das als roter Faden durch die Arbeit dient und verschiedene rechtliche Aspekte verdeutlicht. Die Konjunktionslage und das IT-Budget von PROJECTRONIK führen zur Suche nach einer kostengünstigen, webbasierten Projektmanagementsoftware. Der Plot dient dazu, die anstehenden Fragen und Herausforderungen im Umgang mit Open Source Software zu illustrieren.
2. OSS und freie Software: Dieses Kapitel differenziert die Begriffe "freie Software" und "Open Source Software". Es erläutert Richard Stallmans Definition von freier Software anhand von vier Grundfreiheiten des Nutzers. Im Gegensatz dazu wird die Definition von Open Source Software nach der Open Source Initiative (OSI) mit ihren zehn Punkten detailliert dargestellt. Der wesentliche Unterschied wird herausgestellt: freie Software konzentriert sich auf die Freiheit des Nutzers, während Open Source Software die Offenlegung des Quellcodes und die Möglichkeit zur Weiterverbreitung im Vordergrund stellt. Das Kapitel verdeutlicht, dass freie Software nicht zwangsläufig kostenlos sein muss und Open Source Software nicht immer freie Software im Sinne von Stallman ist.
3. Lizenzen im Vergleich: Dieses Kapitel vertieft die Betrachtung der verschiedenen Lizenzmodelle. Es wird ein Vergleich verschiedener Lizenztypen (GPL, BSD, LGPL) vorgenommen, wobei die einzelnen Lizenzen detailliert beschrieben werden. Der Fokus liegt auf den Unterschieden in den Rechten und Pflichten der Nutzer und Entwickler. Die Zusammenfassung dieses Kapitels fasst die wichtigsten Charakteristika der verschiedenen Lizenzmodelle zusammen und verdeutlicht deren Relevanz für die Wahl der richtigen Software.
4. Ausgewählte Aspekte des Plots: Dieses Kapitel analysiert ausgewählte Aspekte des einleitend vorgestellten Plots. Es behandelt Themen wie Doppellizensierung, Verdienstmöglichkeiten mit Open Source Software, Haftungsaspekte, den Missbrauch der GPL und Softwarepatente. Jeder Aspekt wird im Detail untersucht und mit Beispielen aus dem Plot veranschaulicht, um die rechtlichen Implikationen und praktischen Herausforderungen zu verdeutlichen. Die einzelnen Aspekte werden jeweils im Kontext des Plots und der zuvor beschriebenen Lizenzmodelle erläutert.
Schlüsselwörter
Freie Software, Open Source Software, Open Source Lizenzen (GPL, BSD, LGPL), Softwarelizenzen, Rechtliche Aspekte, Haftung, Doppellizensierung, Verdienstmöglichkeiten, Softwarepatente, OSI, Richard Stallman.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu "Open Source Software und freie Software: Ein Vergleich anhand eines fiktiven Szenarios"
Was ist der Inhalt dieser Seminararbeit?
Diese Seminararbeit untersucht die Unterschiede zwischen freier Software und Open Source Software anhand eines fiktiven Szenarios. Sie beleuchtet rechtliche Aspekte im Kontext der zunehmenden Verbreitung von Open Source Software und klärt die oft vermischten Begriffe "freie Software" und "Open Source Software". Die Arbeit umfasst eine Einleitung, eine detaillierte Erläuterung verschiedener Lizenzmodelle (GPL, BSD, LGPL etc.), eine Analyse der rechtlichen Implikationen und der Verdienstmöglichkeiten von Open Source Software, sowie eine Diskussion von Haftungsaspekten und Softwarepatenten.
Welche Themen werden im Detail behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen im Detail: Die Definitionen von freier Software (nach Richard Stallman) und Open Source Software (nach OSI), einen Vergleich verschiedener Lizenzmodelle (GPL, BSD, LGPL), Doppellizensierung, Verdienstmöglichkeiten mit Open Source Software, Haftungsaspekte im Zusammenhang mit Open Source Software, den Missbrauch der GPL und Softwarepatente. Ein fiktives Szenario mit einer Firma (PROJECTRONIK) und einem Berater (Peter Schmitz) dient als roter Faden, um die verschiedenen rechtlichen Aspekte zu veranschaulichen.
Welche Lizenzmodelle werden verglichen?
Die Seminararbeit vergleicht verschiedene Lizenzmodelle, insbesondere GPL, BSD und LGPL. Der Vergleich konzentriert sich auf die Unterschiede in den Rechten und Pflichten der Nutzer und Entwickler dieser Lizenzen. Die wichtigsten Charakteristika der verschiedenen Modelle werden zusammengefasst und deren Relevanz für die Wahl der richtigen Software verdeutlicht.
Was ist der Unterschied zwischen freier Software und Open Source Software?
Die Arbeit differenziert klar zwischen "freier Software" und "Open Source Software". Freie Software, nach Richard Stallman definiert, konzentriert sich auf die vier Grundfreiheiten des Nutzers. Open Source Software, definiert von der Open Source Initiative (OSI), betont die Offenlegung des Quellcodes und die Möglichkeit zur Weiterverbreitung. Die Arbeit verdeutlicht, dass freie Software nicht zwangsläufig kostenlos sein muss und Open Source Software nicht immer freie Software im Sinne von Stallman ist.
Welche rechtlichen Aspekte werden behandelt?
Die Seminararbeit behandelt verschiedene rechtliche Aspekte, darunter die Haftung im Zusammenhang mit Open Source Software, den möglichen Missbrauch der GPL und die Auswirkungen von Softwarepatenten. Der fiktive Plot dient dazu, die rechtlichen Implikationen und Herausforderungen bei der Nutzung von Open Source Software zu verdeutlichen.
Wie wird das fiktive Szenario verwendet?
Das fiktive Szenario mit der Firma PROJECTRONIK und dem Berater Peter Schmitz dient als roter Faden durch die gesamte Arbeit. Es veranschaulicht die Herausforderungen und Fragen, die bei der Auswahl und Nutzung von Open Source Software auftreten können. Die Konjunktionslage und das IT-Budget von PROJECTRONIK führen zur Suche nach kostengünstiger Software, und der Plot illustriert die damit verbundenen rechtlichen und praktischen Probleme.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?
Schlüsselwörter, die den Inhalt der Arbeit treffend beschreiben, sind: Freie Software, Open Source Software, Open Source Lizenzen (GPL, BSD, LGPL), Softwarelizenzen, Rechtliche Aspekte, Haftung, Doppellizensierung, Verdienstmöglichkeiten, Softwarepatente, OSI, Richard Stallman.
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- Mathias Uslar (Author), 2003, Freie Software ungleich Open Source? Betrachtung von Lizenzen anhand von Beispielen und Vergleichen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/21658