Das Wort Schizophrenie ist auch heute noch mit vielen Vorurteilen besetzt und
kaum jemand weiß, was sich wirklich hinter dieser Krankheit verbirgt. Zum
Praxisfeld der Sozialarbeit/Sozialpädagogik gehört auch die Arbeit mit
psychisch erkrankten Menschen. Deshalb ist es so wichtig, mehr über diese
Krankheit zu erfahren. Wie und wann lässt sich sagen, ob ein Mensch an
Schizophrenie erkrankt ist und an welchen Symptomen die Krankheit zu
erkennen ist? Das Hauptaugenmerk lege ich deshalb auf die Symptome, um
überhaupt den Krankheitsinhalt zu verstehen. In der Umgangssprache wird das Wort „schizophren“ benutzt, welches das
„gespalten“ sein, zum Ausdruck bringt, wenn gleichzeitig zwei Dinge
nebeneinander ablaufen, die nicht zusammen passen und sich widersprechen.
Ableiten lässt sich der Begriff „Schizophrenie“ aus dem Griechischen.
„Skhizo“ heißt spalten und „phren“ bedeutet „Verstand oder Gemüt“.
Zusammenfassend bedeutet dies „Seelenspaltung“.1 Die Erkrankung hat eine
lange historische Wandlung durchgemacht. In antiken Texten wurden keine
soliden Belege gefunden, die die Schizophrenie beschreiben und auch in
späteren Dokumenten etwa im 16. oder 17. Jahrhundert wurden keine
deutlichen klinischen Beschreibungen gefunden. Die ersten angemessenen
klinischen Beschreibungen, der uns heute bekannten Schizophrenie wurden
unabhängig voneinander in Frankreich und England 1809 von John Haslam
(Londoner Direktor des Bethlem Hospital) und von Philippe Pinel beschrieben.
Beide irrten sich zwar noch in einigen Punkten, aber sie sprechen viele
Symptome an, die später ausführlich dokumentiert wurden. Bis 1852 wurden
viele Begriffe für die Erkrankung gefunden. Benedict Morel (Chefarzt einer
französischen Anstalt) benannte ihn auf lateinisch „dementia praecox“.
Übersetzt heißt dies: „frühzeitiger Abbau der geistigen Fähigkeiten oder
Verlust des Verstandes." Auch Emil Kraeplin (deutscher klinischer Psychiater)
benutzte die Bezeichnung für die Erkrankung weiter.2 Kraeplin wollte
ausdrücken, dass die Erkrankung einen ungünstigen Verlauf nimmt. Aus
heutiger Sicht ist dies nicht richtig. Schizophrene Psychosen können günstig
verlaufen; sie können ausheilen und bewirken keinen frühzeitigen Abbau oder
Verlust des Verstandes, auch nicht den Abbau oder Verlust der Intelligenz.3 [...]
1 Vgl. Hell, D./ Gestefeld, M.: Schizophrenien. Berlin u.a. 1988, S.3
2 Vgl. Gottesmann, Irving. I.: Schizophrenie. 1993, S.6 ff
3 Vgl. Finzen, Asmus: Schizophrenie. Bonn 2001, S.21
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Historische Entwicklung
- Stigmatisierung
- Symptome der Schizophrenien
- Verschiedene Symptomgruppierungen
- Ausführliche Darstellung der Symptome
- Unterformen der Schizophrenien
- Verlauf
- Allgemeines zur Diagnostik
- Ätiologie
- Therapiemöglichkeiten
- Psychopharmaka
- Psychotherapie
- Soziotherapie
- Psychoedukation
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit Psychosen aus dem schizophrenen Formenkreis. Ziel ist es, ein besseres Verständnis für diese Erkrankung zu entwickeln, insbesondere im Hinblick auf die Arbeit in der Sozialarbeit/Sozialpädagogik. Die Arbeit konzentriert sich auf die Symptome, um den Krankheitsinhalt zu erfassen und die damit verbundene Stigmatisierung zu beleuchten.
- Historische Entwicklung des Verständnisses von Schizophrenie
- Symptombilder und deren Vielfalt
- Die Stigmatisierung von Schizophrenie in der Gesellschaft
- Ätiologie und mögliche Ursachen der Erkrankung
- Therapiemöglichkeiten und Behandlungsansätze
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema Schizophrenie ein und betont die Wichtigkeit des Verständnisses dieser Erkrankung für die Sozialarbeit. Sie hebt die Fokussierung auf die Symptome zur besseren Erfassung des Krankheitsinhalts hervor und deutet die gesellschaftliche Stigmatisierung an.
Historische Entwicklung: Dieses Kapitel beleuchtet die historische Entwicklung des Verständnisses von Schizophrenie. Es beginnt mit der sprachlichen Herkunft des Begriffs und verfolgt die Entwicklung von frühen, ungenauen Beschreibungen bis hin zu den ersten klinischen Beschreibungen durch Haslam und Pinel. Es beschreibt die Namensgebung "Dementia praecox" durch Morel und Kraeplin, deren Fehlinterpretation des Krankheitsverlaufs und die spätere Einführung des Begriffs "Schizophrenie" durch Eugen Bleuler, der den falschen Eindruck einer "Verblödung" korrigieren wollte. Das Kapitel diskutiert die bis heute anhaltende Verwendung des vereinfachten Begriffs "Schizophrenie" und die daraus resultierenden Missverständnisse, wie z.B. die fälschliche Annahme einer gespaltenen Persönlichkeit.
Stigmatisierung: Dieses Kapitel behandelt die Stigmatisierung von Schizophrenie in der Gesellschaft. Es bezieht sich auf Studien, die einen niedrigen Wissensstand und negative Einstellungen gegenüber psychisch Kranken in der Bevölkerung aufzeigen. Die Stigmatisierung wird als eine niedrige Position auf der gesellschaftlichen Prestigeskala beschrieben, verbunden mit Ablehnung und mangelnder Unterstützung. Es werden die schwerwiegenden Folgen wie soziale Isolation und Diskriminierung beleuchtet und kurz die Rolle von Medien und Gesetzgebung angedeutet.
Schlüsselwörter
Schizophrenie, Psychosen, Symptome, Stigmatisierung, Ätiologie, Therapie, Psychopharmaka, Psychotherapie, Soziotherapie, Psychoedukation, Dementia praecox, historische Entwicklung, Sozialarbeit, Sozialpädagogik.
Häufig gestellte Fragen zur Hausarbeit: Schizophrenie
Was ist der Inhalt dieser Hausarbeit?
Diese Hausarbeit befasst sich umfassend mit Schizophrenie und verwandten Psychosen. Sie enthält ein Inhaltsverzeichnis, eine Einleitung mit Zielsetzung und Themenschwerpunkten, Kapitelzusammenfassungen und Schlüsselwörter. Der Fokus liegt auf den Symptomen, der historischen Entwicklung des Verständnisses der Erkrankung, der gesellschaftlichen Stigmatisierung und den Therapiemöglichkeiten.
Welche Themen werden in der Hausarbeit behandelt?
Die Hausarbeit behandelt folgende Themen: Historische Entwicklung des Verständnisses von Schizophrenie, Symptombilder und deren Vielfalt, gesellschaftliche Stigmatisierung, Ätiologie und mögliche Ursachen, Therapiemöglichkeiten und Behandlungsansätze (Psychopharmaka, Psychotherapie, Soziotherapie, Psychoedukation).
Welche Kapitel umfasst die Hausarbeit?
Die Hausarbeit gliedert sich in Kapitel zu Einleitung, Historischer Entwicklung, Symptomen der Schizophrenie, Unterformen der Schizophrenie, Verlauf, Diagnostik, Ätiologie und Therapiemöglichkeiten (einschließlich Psychopharmaka, Psychotherapie, Soziotherapie und Psychoedukation) und einem Fazit.
Wie wird die Stigmatisierung von Schizophrenie behandelt?
Die Hausarbeit beleuchtet die gesellschaftliche Stigmatisierung von Schizophrenie, berücksichtigt Studien zum Wissensstand und zu Einstellungen gegenüber psychisch Kranken und beschreibt die schwerwiegenden Folgen wie soziale Isolation und Diskriminierung.
Welche Therapiemöglichkeiten werden beschrieben?
Die Hausarbeit beschreibt verschiedene Therapiemöglichkeiten, darunter Psychopharmaka, Psychotherapie, Soziotherapie und Psychoedukation.
Was ist die Zielsetzung der Hausarbeit?
Die Zielsetzung ist es, ein besseres Verständnis für Schizophrenie zu entwickeln, insbesondere im Hinblick auf die Arbeit in der Sozialarbeit/Sozialpädagogik. Der Fokus liegt auf den Symptomen, um den Krankheitsinhalt zu erfassen und die damit verbundene Stigmatisierung zu beleuchten.
Welche Schlüsselwörter sind relevant?
Wichtige Schlüsselwörter sind: Schizophrenie, Psychosen, Symptome, Stigmatisierung, Ätiologie, Therapie, Psychopharmaka, Psychotherapie, Soziotherapie, Psychoedukation, Dementia praecox, historische Entwicklung, Sozialarbeit, Sozialpädagogik.
Wofür ist diese Hausarbeit gedacht?
Diese Hausarbeit ist für akademische Zwecke gedacht und dient der Analyse von Themen im Zusammenhang mit Schizophrenie. Sie ist insbesondere für Studierende der Sozialarbeit und Sozialpädagogik relevant.
Wie wird die historische Entwicklung der Schizophrenie-Forschung dargestellt?
Das Kapitel zur historischen Entwicklung verfolgt die Entwicklung des Verständnisses von Schizophrenie von frühen Beschreibungen bis zur Einführung des Begriffs "Schizophrenie" durch Eugen Bleuler. Es beleuchtet die Bedeutung von Begriffen wie "Dementia praecox" und die damit verbundenen Missverständnisse.
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- Janine Hieke (Author), 2003, Schizophrenie - Erkennen und Verstehen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/21645