1) Einleitung
Die Liebe ist ein vielseitiges Gefühl, das seit jeher Ansporn für künstlerische Produktivität, besonders in der Literatur, gibt. Immer wieder wird das schon so oft zuvor ähnlich Formulierte von den Autoren in anderen Worten ausgedrückt.
Bereits seit dem Mittelalter beschäftigen sich Menschen mit „Liebeslyrik“, damals noch in Form des Minnesangs. Das Liebesleben als reale Begegnung zwischen Mann und Frau in Gedichtform findet sich erstmals in Gedichten von Walther von der Vogelweide. Erst im „Sturm und Drang“ wird „Liebeslyrik“ zur Ich-Aussage, mit der Dichter wie Johann Wolfgang von Goethe sich selbst ausdrücken. In der Liebeslyrik des "Sturm und Drang" spielen autobiographische Hintergründe eine große Rolle. Eigene Erfahrungen regen zu künstlerischem Schaffen an. So auch bei Goethe, worauf ich im weiteren Verlauf der Arbeit näher eingehen möchte.
Von der Jugend bis ins hohe Alter sind bei Goethe Liebesbeziehungen zu Frauen zu verfolgen. Diese brachten „bei ihm immer wieder kreative Prozesse in Gang“ (Jeßing, Benedikt; Lutz, Bernd; Wild, Inge: Seite 301). Ein Zitat Goethes zeigt, welch großen Stellenwert er der Liebe zumisst:
Doch überwiegt das Leben alles, wenn die Liebe in seiner Schale liegt.
Ich werde in dieser Arbeit zwei Gedichte, in denen Goethe die Liebe thematisierte, analysieren, interpretieren und vergleichen. Dabei halte ich mich an die überlieferten Texte und gehe auch auf mögliche biographische Hintergründe ein. Zwischen den beiden Werken liegen knapp zwanzig Jahre. Deshalb möchte ich beim Vergleich speziell darauf eingehen, ob und inwiefern sich Goethes Einstellung zum Thema Liebe während dieser Zeit verändert hat.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- HAUPTTEIL
- Erstes Gedicht: „Rastlose Liebe“
- Vorbemerkungen
- Gedichtaufbau und Formanalyse
- Inhalt und Interpretationsansätze
- Schlussbemerkung
- Zweites Gedicht: „Nähe des Geliebten“
- Vorbemerkungen
- Gedichtaufbau und Formanalyse
- Inhalt und Interpretationsansätze
- Schlussbemerkung
- Erstes Gedicht: „Rastlose Liebe“
- SCHLUSS
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert und interpretiert zwei Gedichte von Johann Wolfgang von Goethe, die sich mit dem Thema Liebe auseinandersetzen. Ziel ist es, Goethes Sichtweise auf die Liebe in diesen beiden Werken zu untersuchen und mögliche Veränderungen seiner Einstellung über einen Zeitraum von zwanzig Jahren herauszuarbeiten. Dabei wird auch auf die biographischen Hintergründe eingegangen.
- Analyse und Interpretation von Goethes Liebeslyrik
- Vergleich zweier Gedichte aus unterschiedlichen Schaffensphasen
- Erforschung der Entwicklung von Goethes Sicht auf die Liebe
- Einbezug biographischer Aspekte
- Analyse von Stilmitteln und sprachlichen Besonderheiten
Zusammenfassung der Kapitel
Erstes Gedicht: „Rastlose Liebe“
Das Gedicht „Rastlose Liebe“ gehört zur „Lida-Lyrik“, die Goethe an Charlotte von Stein richtete. Es zeigt Goethes Sehnsucht und leidenschaftliche Liebe zu der verheirateten Frau. Der Dichter beschreibt seine rastlose Liebe als unaufhaltsame Kraft, die ihn trotz Leiden und Schmerzen antreibt. Die Formanalyse des Gedichts zeigt einen hetzenden Rhythmus und eine unruhige Sprachmelodie, die die „Rastlosigkeit“ des lyrischen Ichs unterstreicht.
Zweites Gedicht: „Nähe des Geliebten“
Das zweite Gedicht „Nähe des Geliebten“ thematisiert die Nähe und Sehnsucht des lyrischen Ichs nach seinem Geliebten. Es zeichnet sich durch eine ruhigere und harmonischere Sprachmelodie und ein ruhiges Metrum aus, im Gegensatz zu der „Rastlosigkeit“ des ersten Gedichts. Die Analyse dieses Gedichts ermöglicht einen Einblick in die Entwicklung von Goethes Sicht auf Liebe und seine Fähigkeit, Liebe in unterschiedlichen Facetten darzustellen.
Schlüsselwörter
Goethe, Liebeslyrik, „Lida-Lyrik“, „Rastlose Liebe“, „Nähe des Geliebten“, Formanalyse, Interpretation, Vergleich, biographische Hintergründe, Sturm und Drang.
- Arbeit zitieren
- Eva Zilles (Autor:in), 2012, Gedichtvergleich "Rastlose Liebe" und "Nähe des Geliebten", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/215725