Die erste Heilige Messe, welche jemals auf Erden gefeiert wurde, hat Jesus Christus selbst beim letzten Abendmahle gefeiert. Nach der Beschreibung des Evangelisten Lukas könnte Jesus die Eucharistie nach der jüdischen Tradition, dem Pesachmahl, eingesetzt haben. Diese
besagt, dass der Hausvater ein Dankgebet sprach und das Brot brach. Mit den Worten: „Tut dies zu meinem Gedächtnis“ (Lk. 22,19), feiert die Kirche noch heute dieses Andenken. Schon die Apostel führten den Auftrag Jesu fort. Die junge Gemeinde von Jerusalem beteiligte sich am Anfang noch am Tempelgottesdienst, weil dieser Tempelkult dem
Himmlischen Vater galt. Aber das war nicht der einzigste Grund. Die anfänglichen Feierlichkeiten der Eucharistiefeier waren im Gegensatz zum Tempelgottesdienst sehr ärmlich. Aber mit der Zeit wurden die Christen von den Juden aus den Synagogen verbannt. Nach der Syna goge trafen sich die Gläubigen in einem Haus und feierten dort gemeinsam das Mahl, dessen Besonderheit der Leib und das Blut Jesu im Neuen Bund war. Mit dem Mahl war noch eine Agape verbunden, die später nicht mehr vom Herrenmahl unterschieden werden konnte. In 1 Korinther 11,20-22 griff Paulus dieses Problem auf, indem er sagte: „Was ihr bei euren Zusammenkünften tut, ist keine Feier des Herrenmahls mehr;
denn jeder verzehrt sogleich seine eigenen Speisen, und dann hungert der eine, während der andere schon betrunken ist. Könnt ihr denn nicht zu Hause essen und trinken? Oder verachtet ihr jene demütigen, die nichts haben. Was soll ich dazu sagen? Soll ich euch etwa loben? In diesem Fall kann ich euch nicht loben.“ Weil die Gemeinde immer größer wurde, konnte man zwischen Agape und Herrenmahl keine Unterscheidung mehr machen. In den Versammlungsräumen stand daher nur noch ein Tisch, welcher den Altar darstellte auf dem der Priester über das Brot und den Wein das große Dankgebet sprach. An einem Tag traf man sich zweimal: morgens und abends. „Eine morgendliche Versammlung, die die Christen im Gegensatz zu einem abendlichen Zusammenkommen nicht aufgeben wollen, legt die Eucharistiefeier nahe, während der Abendtermin als weniger bedeutsame Agape gedeutet
wird.“1 [...]
1 Michael Kunzler: Leben in Christus. Eine Laienliturgik zur Einführung in die Mysterien des Gottesdienstes.
Paderborn: Bonifatius, 1999, S.299
Inhaltsverzeichnis
- 1. Abriss in die Geschichte der Heiligen Messe
- 2. Die Unterschiede zwischen der tridentinischen Messe und der Messe Pauls VI.
- a) Vormesse bzw. Eröffnung
- b) Wortgottesdienst
- c) Eucharistiefeier
- C1) Der Kanon der tridentinischen Messe
- C2) Die Hochgebete des Novus Ordo Missaes
- C3) Kommunion
- d) Entlassung
- 3. Meinung
- 4. Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit verfolgt das Ziel, einen Überblick über die Geschichte der Heiligen Messe und die Unterschiede zwischen der tridentinischen Messe und der Messe Pauls VI. zu geben. Der Fokus liegt auf der Entwicklung der Liturgie und der Rolle der Gemeinde. Die Arbeit beleuchtet kritische Punkte und Entwicklungen in der Geschichte und Praxis der Messe.
- Entwicklung der Heiligen Messe von den Anfängen bis zum Zweiten Vatikanischen Konzil
- Vergleich der tridentinischen und der nachkonziliaren Messe
- Rolle der Gemeinde in der Messe
- Einfluss des Konzils von Trient und des Zweiten Vatikanischen Konzils auf die Liturgie
- Die Bedeutung der lateinischen Sprache in der Messe
Zusammenfassung der Kapitel
1. Abriss in die Geschichte der Heiligen Messe: Dieses Kapitel bietet einen umfassenden Überblick über die historische Entwicklung der Heiligen Messe, beginnend mit dem letzten Abendmahl Jesu. Es beschreibt die frühen Formen der Eucharistiefeier in der jungen christlichen Gemeinde, die Verbindung zur Agape und die Herausforderungen, die durch das Wachstum der Gemeinde entstanden. Die Entwicklung vom eher informellen Hausgottesdienst zur institutionalisierten Liturgie im Kontext der römischen Reichskirche wird detailliert nachgezeichnet. Der Übergang von der freien Gestaltung der liturgischen Gebete zur Verschriftlichung und Standardisierung der Riten wird ebenso beleuchtet wie der Einfluss verschiedener Riten und die Herausbildung des römischen Ritus. Die Etymologie des Wortes „Messe“ wird erklärt und die Bedeutung des Entlassungssegens hervorgehoben. Die Bedeutung der Vereinheitlichung der Liturgie unter Pippin und die zunehmende Ausschließung des Volkes durch die lateinische Sprache werden ebenfalls thematisiert.
2. Die Unterschiede zwischen der tridentinischen Messe und der Messe Pauls VI.: Dieses Kapitel vergleicht die tridentinische Messe mit der Messe nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil. Es analysiert die strukturellen und inhaltlichen Unterschiede in den einzelnen Abschnitten: Vormesse, Wortgottesdienst, Eucharistiefeier (mit detaillierter Betrachtung des Kanons der tridentinischen Messe und der Hochgebete des Novus Ordo), und Entlassung. Der Fokus liegt auf der veränderten Rolle der Gemeinde und der Integration der Volkssprache in die Liturgie. Der Vergleich verdeutlicht die verschiedenen Ansätze in der Gestaltung des Gottesdienstes und deren theologische Implikationen. Die Bedeutung der aktiven Teilnahme der Gläubigen und die veränderten liturgischen Handlungen werden im Detail untersucht.
Schlüsselwörter
Heilige Messe, Tridentinische Messe, Novus Ordo Missae, Liturgie, Eucharistie, Wortgottesdienst, Konzil von Trient, Zweites Vatikanisches Konzil, Gemeinde, lateinische Sprache, Volkssprache, Liturgische Bewegung, Römischer Ritus.
Häufig gestellte Fragen zur Arbeit: Vergleich der Tridentinischen Messe und des Novus Ordo
Was ist der Inhalt dieser Arbeit?
Diese Arbeit bietet einen umfassenden Überblick über die Geschichte der Heiligen Messe und einen detaillierten Vergleich zwischen der traditionellen tridentinischen Messe und der nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil eingeführten Messe Pauls VI. (Novus Ordo). Sie beinhaltet einen geschichtlichen Abriss der Messe, eine Kapitel-für-Kapitel-Zusammenfassung, die Zielsetzung und die wichtigsten Themenschwerpunkte, sowie ein Stichwortverzeichnis.
Welche historischen Aspekte werden behandelt?
Die Arbeit beleuchtet die Entwicklung der Heiligen Messe von den Anfängen im frühen Christentum bis zum Zweiten Vatikanischen Konzil. Sie beschreibt die frühen Formen der Eucharistiefeier, die Herausforderungen durch das Wachstum der Gemeinde, die Institutionalisierung der Liturgie, die Standardisierung der Riten, den Einfluss verschiedener Riten und die Herausbildung des römischen Ritus. Die Bedeutung der Vereinheitlichung unter Pippin und die zunehmende Ausschließung des Volkes durch die lateinische Sprache werden ebenfalls thematisiert.
Wie werden die tridentinische und die nachkonziliare Messe verglichen?
Der Vergleich der tridentinischen Messe und der Messe Pauls VI. erfolgt abschnittsweise: Vormesse, Wortgottesdienst, Eucharistiefeier (inkl. detaillierter Betrachtung des Kanons der tridentinischen Messe und der Hochgebete des Novus Ordo) und Entlassung. Die Analyse konzentriert sich auf die strukturellen und inhaltlichen Unterschiede, die veränderte Rolle der Gemeinde und die Integration der Volkssprache. Die theologischen Implikationen der unterschiedlichen Gestaltungsansätze werden ebenfalls untersucht.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Schwerpunkte: die Entwicklung der Heiligen Messe, den Vergleich der tridentinischen und der nachkonziliaren Messe, die Rolle der Gemeinde in der Messe, den Einfluss der Konzilien von Trient und des Zweiten Vatikanischen Konzils auf die Liturgie sowie die Bedeutung der lateinischen und der Volkssprache in der Messe.
Welche Kapitel beinhaltet die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in folgende Kapitel: 1. Abriss in die Geschichte der Heiligen Messe; 2. Die Unterschiede zwischen der tridentinischen Messe und der Messe Pauls VI. (mit Unterkapiteln zu Vormesse, Wortgottesdienst, Eucharistiefeier und Entlassung); 3. Meinung (der Verfasser); 4. Literaturverzeichnis.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt?
Schlüsselwörter sind: Heilige Messe, Tridentinische Messe, Novus Ordo Missae, Liturgie, Eucharistie, Wortgottesdienst, Konzil von Trient, Zweites Vatikanisches Konzil, Gemeinde, lateinische Sprache, Volkssprache, Liturgische Bewegung, Römischer Ritus.
Für wen ist diese Arbeit gedacht?
Diese Arbeit richtet sich an Personen, die sich wissenschaftlich mit der Geschichte und den verschiedenen Formen der Heiligen Messe auseinandersetzen möchten. Der akademische Fokus und die detaillierte Analyse machen sie besonders für Studierende der Theologie, Kirchenhistoriker und Liturgiewissenschaftler interessant.
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- Thomas Zeitler (Author), 2001, Die Heilige Messe - Damals und Heute, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/21564