Das Ziel der Arbeit soll sein, die mit Personengesellschaften im internationalen Steuerrecht, folglich also grenzüberschreitenden Geschäftstätigkeiten oder Personengesellschaften mit internationalem Gesellschafterbestand, einhergehenden Probleme, namentlich vor allem Zurechnungs- und Qualifikationskonflikte zu beleuchten. Im Besonderen soll auf die Schwierigkeiten, die durch die divergierende Behandlung von Sonderbetriebseinnahmen und –ausgaben, vor allem von Sondervergütungen, provoziert werden, eingegangen und Lösungsansätze aufgezeigt werden. Wenngleich diese Arbeit ihren Schwerpunkt vorrangig auf Outboundfälle, also Auslandsengagements von Steuerinländern, legt, bleibt davon die Tatsache unbenommen, dass Zurechnungs- und Qualifikationskonflikte auch bei Inboundsachverhalten, folglich Inlandsengagements von Steuerausländern, entstehen können.
Inhaltsverzeichnis
- Vorbemerkungen
- Problemstellung und Ziel der Arbeit
- Gang der Untersuchung
- Personengesellschaften im nationalen Recht
- Zivilrechtliche Grundkonzeption
- Steuerrechtliche Mitunternehmerschaft
- Grundzüge
- Gewinnermittlung
- Vermögensabgrenzung
- Doppelbesteuerung und Methoden zu deren Vermeidung
- Doppelbesteuerung
- Nationale unilaterale Maßnahmen
- Bilaterale Vermeidung durch Doppelbesteuerungsabkommen
- Grundkonzeption der Doppelbesteuerungsabkommen
- Rechtscharakter und Zustandekommen
- OECD-Musterabkommen und OECD-Musterkommentar
- Schrankenwirkung
- Auslegung von Doppelbesteuerungsabkommen
- Exkurs: Abkommensberechtigung von Personengesellschaften
- Zurechnungskonflikte
- Abweichende Steuersubjektqualifikation
- Einordnung ausländischer Gesellschaftsformen
- Gesetzliche und verwaltungsrechtliche Einordnungsversuche
- Rechtstypenvergleich
- Höchstrichterliche Rechtsentwicklung
- LLC-Schreiben
- Zweistufiges Verfahren laut Reichsfinanzhof
- Beurteilung der Steuersubjekteigenschaft
- Übereinstimmende Beurteilung
- Intransparente Behandlung im Ausland, transparente Behandlung im Inland
- Transparente Behandlung im Ausland, intransparente Behandlung im Inland
- Vermeidung „weißer“ Einkünfte durch nationale Subject To Tax-Klauseln
- Qualifikationskonflikte
- Abweichende Einkunftsqualifikation
- Sondervergütungen
- Mitunternehmerkonzept in anderen Staaten
- Exkurs: Besteuerung von Nicht-DBA-Fällen
- Meinungsstand über die Besteuerung von DBA-Fällen
- Qualifikation als abkommensrechtliche Unternehmensgewinne
- Judikatur des Bundesfinanzhofs
- Auffassung der Finanzverwaltung
- National kodifizierte DBA-Anwendungsnormen
- Switch Over-Klausel des § 50d Abs. 9 S. 1 Nr. 1 EStG
- Unternehmensgewinnfiktion des § 50d Abs. 10 EStG
- Hintergrund
- Anwendungsbereich und Rechtsfolgen
- Kritik
- Erste richterliche Folgeentscheidungen
- Abkommensrechtliche Sonderregelungen
- Sonderbetriebsausgaben
- Exkurs: Einkünfte gewerblich geprägter Personengesellschaften
- Fallstudie: Betriebsaufspaltung einer ungarischen Personengesellschaft
- Sachverhalt
- Problembereiche und Lösungsansätze
- Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht Einkünftequalifikations- und Zurechnungskonflikte bei Personengesellschaften im internationalen Steuerrecht. Ziel ist es, die komplexen Herausforderungen bei der Besteuerung von Personengesellschaften im grenzüberschreitenden Kontext zu analysieren und Lösungsansätze aufzuzeigen. Besonderer Fokus liegt auf Sonderbetriebseinnahmen und -ausgaben.
- Internationale Besteuerung von Personengesellschaften
- Zurechnung von Einkünften im internationalen Steuerrecht
- Doppelbesteuerungsabkommen und deren Anwendung
- Qualifikation von Einkünften als Unternehmensgewinne
- Sonderbetriebseinnahmen und -ausgaben im internationalen Kontext
Zusammenfassung der Kapitel
Vorbemerkungen: Dieser einleitende Abschnitt beschreibt die Problemstellung der Arbeit, die sich mit den komplexen Herausforderungen der Einkünftequalifikation und -zurechnung bei Personengesellschaften im internationalen Steuerrecht befasst. Es wird das Ziel der Arbeit formuliert, einen Beitrag zum Verständnis dieser Konflikte zu leisten und Lösungsansätze aufzuzeigen. Der Gang der Untersuchung wird skizziert, um dem Leser einen Überblick über den Aufbau der Arbeit zu geben.
Personengesellschaften im nationalen Recht: Dieses Kapitel behandelt die zivil- und steuerrechtlichen Grundlagen von Personengesellschaften im deutschen Recht. Es werden die grundlegenden Konzepte der zivilrechtlichen Gestaltung und der steuerrechtlichen Mitunternehmerschaft erläutert, einschließlich der Gewinnermittlung und Vermögensabgrenzung. Dieser Abschnitt bildet die nationale Basis für die spätere Betrachtung internationaler Aspekte.
Doppelbesteuerung und Methoden zu deren Vermeidung: Hier werden die Probleme der Doppelbesteuerung im internationalen Steuerrecht dargestellt und verschiedene Vermeidungsmethoden erläutert. Es wird zwischen nationalen unilateralen Maßnahmen und bilateralen Regelungen durch Doppelbesteuerungsabkommen (DBA) unterschieden. Der Fokus liegt auf der Grundkonzeption und Auslegung von DBAs, inklusive der Abkommensberechtigung von Personengesellschaften.
Zurechnungskonflikte: Dieses Kapitel analysiert detailliert die Zurechnungskonflikte, die im internationalen Kontext durch abweichende Steuersubjektqualifikationen entstehen. Es werden verschiedene Szenarien untersucht, z.B. intransparente Behandlung im Ausland gegenüber transparenter Behandlung im Inland und umgekehrt. Die Bedeutung nationaler Subject To Tax-Klauseln zur Vermeidung von „weißen“ Einkünften wird diskutiert.
Qualifikationskonflikte: Dieses Kapitel befasst sich mit den Qualifikationskonflikten, die aus abweichenden Einkunftsqualifikationen resultieren, insbesondere im Zusammenhang mit Sondervergütungen. Es wird die unterschiedliche Behandlung in verschiedenen Staaten analysiert und die einschlägige Rechtsprechung des Bundesfinanzhofs und die Auffassung der Finanzverwaltung dargelegt. Die nationalen kodifizierten DBA-Anwendungsnormen, wie die Switch Over-Klausel und die Unternehmensgewinnfiktion, werden detailliert untersucht und kritisch bewertet.
Fallstudie: Betriebsaufspaltung einer ungarischen Personengesellschaft: Diese Fallstudie illustriert die in der Arbeit behandelten Themen anhand eines konkreten Beispiels einer ungarischen Personengesellschaft. Sie zeigt die komplexen Herausforderungen und Lösungsansätze auf, die sich im Praxisfall ergeben.
Schlüsselwörter
Personengesellschaften, internationales Steuerrecht, Doppelbesteuerung, Doppelbesteuerungsabkommen, Einkünftequalifikation, Zurechnungskonflikte, Sonderbetriebseinnahmen, Sonderbetriebsausgaben, OECD-Musterabkommen, Subject To Tax-Klauseln, Unternehmensgewinn, Betriebsaufspaltung.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Internationale Besteuerung von Personengesellschaften
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit befasst sich mit der komplexen Thematik der internationalen Besteuerung von Personengesellschaften, insbesondere mit den Herausforderungen der Einkünftequalifikation und -zurechnung im grenzüberschreitenden Kontext. Ein besonderer Fokus liegt auf Sonderbetriebseinnahmen und -ausgaben sowie den damit verbundenen Konflikten.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die zivil- und steuerrechtlichen Grundlagen von Personengesellschaften im nationalen Recht (Deutschland), die Problematik der Doppelbesteuerung und Methoden zu deren Vermeidung (u.a. Doppelbesteuerungsabkommen – DBA), Zurechnungskonflikte aufgrund abweichender Steuersubjektqualifikationen, Qualifikationskonflikte durch abweichende Einkunftsqualifikationen (z.B. Sondervergütungen), die Anwendung und Auslegung von DBAs, nationale DBA-Anwendungsnormen (z.B. Switch Over-Klausel, Unternehmensgewinnfiktion) und eine Fallstudie zur Betriebsaufspaltung einer ungarischen Personengesellschaft.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, die komplexen Herausforderungen bei der Besteuerung von Personengesellschaften im internationalen Kontext zu analysieren und Lösungsansätze aufzuzeigen. Sie soll ein besseres Verständnis der Einkünftequalifikations- und Zurechnungskonflikte schaffen.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in die Kapitel Vorbemerkungen (Problemstellung und Zielsetzung), Personengesellschaften im nationalen Recht, Doppelbesteuerung und Methoden zu deren Vermeidung, Zurechnungskonflikte, Qualifikationskonflikte, eine Fallstudie (Betriebsaufspaltung einer ungarischen Personengesellschaft) und einen Ausblick. Jedes Kapitel behandelt einen spezifischen Aspekt der internationalen Besteuerung von Personengesellschaften.
Welche Rolle spielen Doppelbesteuerungsabkommen (DBA)?
DBAs spielen eine zentrale Rolle bei der Vermeidung von Doppelbesteuerung. Die Arbeit analysiert die Grundkonzeption, Auslegung und Anwendung von DBAs, insbesondere im Zusammenhang mit Personengesellschaften. Es werden auch nationale Regelungen zur DBA-Anwendung untersucht.
Was sind Zurechnungs- und Qualifikationskonflikte?
Zurechnungskonflikte entstehen durch abweichende Steuersubjektqualifikationen zwischen den beteiligten Staaten. Qualifikationskonflikte resultieren aus unterschiedlichen Einkunftsqualifikationen (z.B. ob Einkünfte als Unternehmensgewinne oder andere Einkunftsarten qualifiziert werden). Die Arbeit analysiert diese Konflikte detailliert und untersucht Lösungsansätze.
Welche Bedeutung haben Sonderbetriebseinnahmen und -ausgaben?
Sonderbetriebseinnahmen und -ausgaben spielen eine wichtige Rolle im internationalen Steuerrecht von Personengesellschaften und werden in der Arbeit besonders berücksichtigt. Ihre Behandlung im internationalen Kontext und die damit verbundenen Herausforderungen werden detailliert analysiert.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Personengesellschaften, internationales Steuerrecht, Doppelbesteuerung, Doppelbesteuerungsabkommen, Einkünftequalifikation, Zurechnungskonflikte, Sonderbetriebseinnahmen, Sonderbetriebsausgaben, OECD-Musterabkommen, Subject To Tax-Klauseln, Unternehmensgewinn, Betriebsaufspaltung.
Wie ist die Arbeit aufgebaut?
Die Arbeit beginnt mit Vorbemerkungen, die die Problemstellung und den Aufbau der Arbeit erläutern. Die folgenden Kapitel behandeln systematisch die verschiedenen Aspekte der internationalen Besteuerung von Personengesellschaften, beginnend mit den nationalen Grundlagen und fortfahrend zu den internationalen Herausforderungen. Eine Fallstudie illustriert die komplexen Sachverhalte anhand eines konkreten Beispiels.
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- Christian Baltes (Author), 2012, Einkünftequalifikations- und Zurechnungskonflikte bei Personengesellschaften im internationalen Steuerrecht, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/215639