Bei sogenannten Underachievern, Kindern und Jugendlichen, die trotz nachweislich hoher Intelligenz nur unterdurchschnittliche oder gar ungenügende Noten erreichen, ist die Diskrepanz von Potential und Leistung besonders ausgeprägt. Zu oft wird von einem linearen Verhältnis ausgegangen, wer eine manifeste, hohe Begabung aufweist, strengt sich auch immer dementsprechend an und erzielt auch die gewünschten Erfolge. Beständig wird behauptet, „die Hochbegabung setzt sich doch irgendwie immer durch.“ Doch diese Annahmen sind falsch „Hochbegabte und Genies setzten sich nicht immer durch, wie manche (…) allzu naiv glauben“ (Hany & Nickel, 1992, S. 206), denn Begabung ist keine Garantie für außergewöhnliche Leistungen. Selbst in der Wissenschaft gibt es extrem konträre Ansichten Gegenüber Minderleistern, einige (Scheel, Wahl, Reimann) behaupten die Underachievement-Problematik sei ein Messfehler und plädieren für eine Einstellung der Forschung. Andere schätzen, dass 50% der Hochbegabten, Minderleister sind.
Diese besondere Problematik, der erwartungswidrigen Schulleistungen, möchte ich in dieser Arbeit beleuchten, beginnend mit einer Begriffsklärung der Ausdrücke: Hochbegabung und Underachievement. Folgend werden mögliche Ursachen, die Häufigkeit und besondere Risikogruppen erörtert. Des Weiteren lege ich die individuellen Schwierigkeiten der Diagnostik des Underachievements dar. Hauptpunkt der Arbeit sollen aber die spezifischen Belastungen des Betroffenen sein, im speziellen mit seiner Familie, in seinen Peer-Beziehungen, in der Schule und mit seinem Selbst. In einem Fazit werde ich meine Ausführungen noch einmal zusammenfassen und reflektieren.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Begriffsklärung
- Hochbegabung
- Underachiever
- Mögliche Ursachen des gegebenen Persönlichkeitsmerkmals
- Häufigkeit und besondere Risikogruppen dieser Disposition
- Schwierigkeiten bei der Erkennung
- Wahrscheinliche Belastungen des Kindes
- Innerhalb der Familie
- In Begegnung mit der Peergroup
- Im schulischen Alltag
- Im Umgang mit sich selbst
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Problematik der Hochbegabten Underachiever, also Kindern und Jugendlichen mit hoher Intelligenz, die dennoch unterdurchschnittliche oder ungenügende Schulleistungen erbringen. Ziel der Arbeit ist es, dieses Phänomen zu beleuchten und die zugrundeliegenden Ursachen, die Häufigkeit und die spezifischen Belastungen für die Betroffenen zu erörtern.
- Begriffliche Klärung von Hochbegabung und Underachievement
- Mögliche Ursachen für Underachievement bei Hochbegabten
- Häufigkeit und besondere Risikogruppen
- Schwierigkeiten bei der Erkennung von Underachievement
- Belastungen von Underachievern im familiären, sozialen und schulischen Kontext sowie im Umgang mit sich selbst
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der Hochbegabten Underachiever ein und erläutert die Diskrepanz zwischen Potential und Leistung, die bei dieser Gruppe besonders ausgeprägt ist.
- Begriffsklärung: Dieses Kapitel definiert die Begriffe Hochbegabung und Underachievement und stellt unterschiedliche Erklärungsansätze vor.
- Mögliche Ursachen: Hier werden verschiedene Faktoren besprochen, die zu Underachievement bei Hochbegabten führen können, wie zum Beispiel mangelnde Motivation, ungünstige Lernbedingungen oder psychosoziale Belastungen.
- Häufigkeit und Risikogruppen: Dieser Abschnitt beleuchtet die Häufigkeit des Phänomens und identifiziert besondere Risikogruppen, bei denen Underachievement häufiger auftritt.
- Schwierigkeiten bei der Erkennung: Hier werden die Schwierigkeiten bei der Diagnostik von Underachievement diskutiert, da es häufig nicht leicht ist, das Potential eines Kindes oder Jugendlichen zu erkennen.
- Belastungen des Kindes: Dieses Kapitel untersucht die individuellen Belastungen, denen Underachiever ausgesetzt sind, und zwar in der Familie, in der Peergroup, im schulischen Umfeld und im Umgang mit sich selbst.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den zentralen Begriffen Hochbegabung, Underachievement, Leistungsdiskrepanz, Intelligenz, Motivation, familiäre Einflüsse, soziale Beziehungen, schulische Bedingungen, Selbstbild, Diagnose und Intervention.
- Quote paper
- Katharina Prügner (Author), 2012, Hochbegabte Underachiever. Wie sich die Problematik in Schulleistungen zeigt und diagnostiziert werden kann, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/215471