Um das Jahr 400 vor unserer Zeitrechnung wetteiferten die beiden griechischen Künstler Zeuxis und Parrhasios darum, die vollendetste Naturillusion hervorzubringen. Zeuxis zeichnete dabei Weintrauben so naturgetreu, dass sein Bild Vögel anlockte. Er forderte daraufhin Parrhasios auf, den Vorhang vor dessen Bild wegzuziehen. Dieser antwortete, dass eben der Vorhang sein Bild sei. Zeuxis gab sich geschlagen: er konnte durch sein Bild die Vögel täuschen, selbst wurde er jedoch von seinem Kontrahenten getäuscht. Diese, vom römischen Histographen Plinius d. Ä. überlieferte, amüsante Anekdote zeigt die scheinbar uralte Faszination des Menschen, der Natur nachzueifern und sie im Bild perfekt neu zu erschaffen.
Angesichts der modernen Computertechnologie können heutzutage vorhandene Dokumente in kürzester Zeit verändert, ergänzt und praktisch unbegrenzt manipuliert werden2. In der vorliegenden Arbeit werden einige Möglichkeiten dieser digitalen Manipulation vorgestellt und an Hand des 1994 gedrehten Films „Forrest Gump“ veranschaulicht. Des weiteren wird auf Möglichkeiten des Schutzes vor Manipulation eingegangen.
Inhaltsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Tabellenverzeichnis
1 Einleitung
1.1 Anekdote aus dem antiken Griechenland
1.2 Problemstellung und Vorgehensweise
2 Möglichkeiten der Manipulation
2.1 Allgemeines zu den Verfahren
2.2 Morphing
2.3 Compositing
2.3.1 Grundlagen des Compositing
2.3.2 Beschreibung des Verfahrens
2.4 Computergrafik
2.5 Computeranimation
3 Der Film Forrest Gump
3.1 Manipulation von historischem Filmmaterial
3.2 Simulation von Realitätseindrücken
4 Schutz vor Manipulation
5 Zusammenfassung
Literaturverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1 : Dubcek – Original
Abbildung 2 : Dubcek - Fälschung
Abbildung 3 : Compositing
Tabellenverzeichnis
Tabelle 1 : Veränderungen an Bilddokumenten
1 Einleitung
1.1 Anekdote aus dem antiken Griechenland
Um das Jahr 400 vor unserer Zeitrechnung wetteiferten die beiden griechischen Künstler Zeuxis und Parrhasios darum, die vollendetste Naturillusion hervorzubringen. Zeuxis zeichnete dabei Weintrauben so naturgetreu, dass sein Bild Vögel anlockte. Er forderte daraufhin Parrhasios auf, den Vorhang vor dessen Bild wegzuziehen. Dieser antwortete, dass eben der Vorhang sein Bild sei. Zeuxis gab sich geschlagen: er konnte durch sein Bild die Vögel täuschen, selbst wurde er jedoch von seinem Kontrahenten getäuscht. Diese, vom römischen Histographen Plinius d. Ä. überlieferte, amüsante Anekdote zeigt die scheinbar uralte Faszination des Menschen, der Natur nachzueifern und sie im Bild perfekt neu zu erschaffen[1].
1.2 Problemstellung und Vorgehensweise
Angesichts der modernen Computertechnologie können heutzutage vorhandene Dokumente in kürzester Zeit verändert, ergänzt und praktisch unbegrenzt manipuliert werden[2]. In der vorliegenden Arbeit werden einige Möglichkeiten dieser digitalen Manipulation vorgestellt und an Hand des 1994 gedrehten Films „Forrest Gump“ veranschaulicht. Des weiteren wird auf Möglichkeiten des Schutzes vor Manipulation eingegangen.
2 Möglichkeiten der Manipulation
2.1 Allgemeines zu den Verfahren
Im folgenden wird auf einige Verfahren zur digitalen Veränderung von Dokumenten näher eingegangen, diese wurden aus einer Vielzahl von Möglichen herausgegriffen. Bartsch sieht grundsätzlich drei Möglichkeiten zur Manipulation[3]: etwas herauszuschneiden (Abbildung 1 und 2: der dem sozialistischen Regime unlieb gewordene Dubcek wird aus dem Photo herausgeschnitten),
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 1
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 2
etwas hinzuzufügen oder zu ändern und vollständige Neukreierung im Computer. Bartsch bezieht sich in einem Artikel zwar nur auf Dokumentarfilme[4], doch die Betrachtung kann, ohne Begründung der Aussage, auf andere Filme oder auf Bilder ausgeweitet werden.
2.2 Morphing
Morphing bezeichnet die stufenlose Umwandlung von Bildern ineinander. Dabei müssen das Ausgangsbild und das Endbild in digitaler Form vorliegen, dies kann z.B. durch Einscannen von Realbildern erreicht werden. Ein Programm errechnet die Zwischenstufen für die Umwandlung selbständig und wandelt das Ausgangsbild durch Austauschen von Bildpunkten in die Endgestalt um. Die Umwandlung der einzelnen Bildpunkte erfolgt dabei nicht willkürlich, vielmehr ist in der Umwandlungssoftware „Wissen über die Umformung von Körpern gespeichert, das Wachstum und Umgestaltung, genuin natürliche Vorgänge, künstlich simuliert und in beliebige Zusammenhänge übertragen kann“[5]. Somit erscheint die Umwandlung dem Betrachter real, vor allem wenn die Anzahl der errechneten Zwischenbilder 24 übersteigt, so dass das menschliche Auge den Eindruck einer gleitenden Verwandlung erhält. Anwendung gefunden hat diese Methode in Filmen wie „Terminator 2“ oder „Die Maske“.
2.3 Compositing
2.3.1 Grundlagen des Compositing
Digitale Bilder basieren auf der Einheit „Pixel“, wobei jedes Pixel grundsätzlich aus drei Farbkomponenten (RGB-System) besteht. Darüber hinaus enthält ein weiterer Kanal, der sogenannte Alpha-Kanal, die Transparenzinformation, er weist also jedem Pixel die Intensität der Sichtbarkeit zu. Der Alpha-Kanal benötigt für die Transparenzinformation maximal 256 Graustufen, oft ist das „Alpha-Bild“ auch nur schwarz-weiß, wenn nur sichtbare und unsichtbare Teile unterschieden werden müssen[6].
2.3.2 Beschreibung des Verfahrens
Unter Compositing wird das Zusammenfügen von mehreren Bildelementen zu einem Gesamtbild verstanden. Im folgenden wird eingegangen auf das digitale Compositing, also die rechnergestützte, digitale Manipulation von Bildelementen.
Dazu muss zunächst eine Anpassung der Einzelbilder vorgenommen werden. Dabei handelt es sich vor allem um Farboperationen, bei denen die Farbe einzelner Pixels verändert wird. Beispiele hierfür sind Helligkeitsveränderungen, Invertieren oder Kontrastveränderung. Weitere Möglichkeit zur Anpassung der Einzelbilder ist das Arbeiten mit Filtern, bei denen Farboperationen an Pixelmengen vorgenommen wird. Ziel dieser Anpassungen ist es, die Farbwirkungen der Einzelbilder abzugleichen um ein möglichst harmonisches Gesamtbild zu erhalten zu erhalten.
[...]
[1] Vgl. Schubert (2002), Seite 2.
[2] Vgl. Krieg (1997), Seite 91.
[3] Vgl. Bartsch (1997), Seite 100.
[4] Vgl. Bartsch (1997), Seite 100f.
[5] Hoberg (1999), Seite 33.
[6] Vgl. Schlömer (2000), Seite 2.
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