Die Gesetze der App Stores sowie die Besonderheiten von Informationsgütern ermöglichen Spieleentwicklern vielfältige Wege, Spiele-Apps zu distribuieren und erfolgreich zu monetarisieren. Voraussetzung dafür ist, dass man die notwendigen Hintergründe, Ansätze und Mechanismen kennt. Ziel dieser Abhandlung ist es deshalb, nicht nur die Entstehung des Freemium-Erlösmodells zu untersuchen und dabei dessen erfolgreichste Ansätze der Spieleindustrie für Spiele-Apps aufzuzeigen, sondern auch mittels einer quantitativen Datenerhebung Erfolgsfaktoren für die designintegrierte Spielerbindung und Monetarisierung herauszustellen, um möglichst viele Nutzer einer kostenlosen Spiele-App in zahlungsbereite Käufer umzuwandeln.
Spieleentwickler sollen sich durch diese Arbeit einen Überblick verschaffen können, um einerseits die Besonderheiten von Informationsgütern sowie die Gesetze der App Stores besser zu verstehen und andererseits das Freemium-Erlösmodell für eigene Zwecke anwenden und optimieren zu können. Zur Bearbeitung dieser Zielsetzung werden neben einer eigenen quantitativen Onlinebefragung auch Fachliteratur, Onlineressourcen sowie Fachmagazine herangezogen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1 Zielsetzung und Motivation der Arbeit
- 1.2 Aufbau der Arbeit
- 2. Evolution der Spieleindustrie
- 2.1 Terminologische Grundlagen
- 2.1.1 Freemium
- 2.1.2 Kategorisierung von Spiele-Apps
- 2.1.3 App Store
- 2.1.4 In-App Purchase
- 2.2 Spiele im Wandel
- 2.2.1 Spiele als Produkt
- 2.2.2 Spiele als Service
- 2.2.3 Fallbeispiel Hay Day
- 3. Entstehung des Freemium-Erlösmodells
- 3.1 Datenverarbeitung, Speicherkapazität und Bandbreite
- 3.2 Besonderheiten von Informationsgütern
- 3.3 Preise und die Sichtbarkeit im App Store
- 3.4 Dynamische Preisstrategien
- 3.4.1 Skimmingstrategie
- 3.4.2 Penetrationsstrategie
- 3.5 Follow-the-Free-Strategie
- 3.5.1 Charakteristika und Chancen
- 3.5.2 Risiken
- 4. Ausgewählte Freemium-Ansätze für Spiele
- 4.1 „The Long Tail“ als In-Game-Sortiment
- 4.1.1 Virtuelle Währungen und Güter
- 4.1.2 Downloadable Content
- 4.2 Blue Ocean: Die Zahlungsbereitschaft von Walen, Delphinen und Fischen
- 4.3 Werbefinanzierung
- 4.3.1 Affiliate-Marketing in Mobile Games
- 4.3.2 Kiip: Reale Güter für virtuelle Ziele
- 4.3.3 Zigi: Klassische Handelsmarken zahlen für virtuelle Güter des Kunden
- 5. Erfolgsfaktor Spieldesign
- 5.1 Vorgehen
- 5.2 Customer Lifetime Value als Erfolgsgrundlage
- 5.3 Vereinfachte Beispielrechnung: Customer Lifetime Value
- 5.4 Ausgewählte Designregeln zur Spielerbindung und Monetarisierung
- 5.4.1 Designregel I: Schnelle Erfolge in kurzen Spielzeiten
- 5.4.2 Designregel II: Anpassbarkeit von Spielzeiten
- 5.4.3 Designregel III: Schneller Spieleinstieg
- 5.4.4 Designregel IV: Kein Spielende in Sicht
- 5.4.5 Designregel V: Spielkomplexität
- 5.4.6 Designregel VI: Mobiles Spielen mit Freunden
- 5.4.7 Designregel VII: Vermeiden von Frustration
- 5.4.8 Designregel VIII: Erste Kaufentscheidung
- 5.4.9 Designregel IX: Virtuelle Güter und ihre Preisstufen
- 5.4.10 Designregel X: Verkauf von Emotionen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Entstehung und die Erfolgsfaktoren des Freemium-Erlösmodells in der Spieleindustrie, speziell im Bereich der Spiele-Apps. Das Hauptziel ist es, die ökonomischen und verhaltensökonomischen Aspekte zu beleuchten, um Spieleentwicklern ein besseres Verständnis für die Monetarisierung kostenloser Spiele zu vermitteln und Erfolgsfaktoren für die designintegrierte Spielerbindung und Monetarisierung aufzuzeigen.
- Entstehung des Freemium-Modells im Kontext der Spieleindustrie
- Analyse verschiedener Monetarisierungsansätze (In-App-Käufe, Werbung)
- Bedeutung des Spieldesigns für Spielerbindung und Monetarisierung
- Einfluss von Faktoren wie Customer Lifetime Value und Konversionsrate
- Auswirkungen der Follow-the-Free-Strategie
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik des Freemium-Modells in der Spiele-App-Branche ein und beleuchtet den Wandel von Spielen als Produkt zu Spielen als Service. Sie beschreibt die Herausforderungen der Monetarisierung kostenloser Spiele und skizziert die Zielsetzung und den Aufbau der Arbeit. Der Fokus liegt auf der Frage, wie Nutzer kostenloser Spiele zu zahlenden Kunden konvertiert werden können.
2. Evolution der Spieleindustrie: Dieses Kapitel beschreibt die Entwicklung der Spieleindustrie vom physischen Produkt zum digitalen Service. Es definiert zentrale Begriffe wie Freemium, In-App-Purchases und App Stores und beleuchtet den Wandel im Spieldesign und der Monetarisierung. Das Fallbeispiel Hay Day illustriert die Erfolgsfaktoren von Freemium-Spielen im mobilen Bereich.
3. Entstehung des Freemium-Erlösmodells: Dieses Kapitel untersucht die ökonomischen und verhaltensökonomischen Grundlagen des Freemium-Modells. Es analysiert die Kostenstruktur von Informationsgütern, die Rolle der Preise und Sichtbarkeit im App Store, sowie die verschiedenen Preisstrategien wie Skimming und Penetration. Der Schwerpunkt liegt auf der Follow-the-Free-Strategie, ihren Chancen und Risiken im Kontext von Spiele-Apps.
4. Ausgewählte Freemium-Ansätze für Spiele: Dieses Kapitel präsentiert verschiedene Strategien zur Refinanzierung der Follow-the-Free-Strategie. Es beleuchtet den "Long Tail"-Ansatz im In-Game-Sortiment, den Verkauf virtueller Güter und Währungen, Downloadable Content (DLC) und innovative Werbeformen wie Affiliate-Marketing, Kiip und Zigi.
5. Erfolgsfaktor Spieldesign: Dieses Kapitel konzentriert sich auf das Spieldesign als zentralen Erfolgsfaktor für die Spielerbindung und Monetarisierung. Es beschreibt den Customer Lifetime Value (CLV) als wichtige Kennzahl und leitet aus einer quantitativen Datenerhebung zehn Spieldesignregeln ab, die den Spielspaß und die Zahlungsbereitschaft der Nutzer fördern.
Schlüsselwörter
Freemium, Spiele-Apps, Monetarisierung, In-App-Purchases, Customer Lifetime Value (CLV), Konversionsrate, Spieldesign, Spielerbindung, Follow-the-Free-Strategie, Mobile Games, App Stores, Virtuelle Güter, Werbung, Long Tail, Paywall.
Häufig gestellte Fragen zum Dokument: Freemium-Erlösmodell in der Spieleindustrie
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die Entstehung und Erfolgsfaktoren des Freemium-Erlösmodells in der Spieleindustrie, insbesondere im Bereich der Spiele-Apps. Sie beleuchtet die ökonomischen und verhaltensökonomischen Aspekte, um Spieleentwicklern ein besseres Verständnis der Monetarisierung kostenloser Spiele zu vermitteln und Erfolgsfaktoren für die designintegrierte Spielerbindung und Monetarisierung aufzuzeigen.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die Entstehung des Freemium-Modells im Kontext der Spieleindustrie, analysiert verschiedene Monetarisierungsansätze (In-App-Käufe, Werbung), untersucht die Bedeutung des Spieldesigns für Spielerbindung und Monetarisierung, den Einfluss von Faktoren wie Customer Lifetime Value und Konversionsrate, und die Auswirkungen der Follow-the-Free-Strategie.
Wie ist die Arbeit aufgebaut?
Die Arbeit gliedert sich in fünf Kapitel: Einleitung, Evolution der Spieleindustrie, Entstehung des Freemium-Erlösmodells, Ausgewählte Freemium-Ansätze für Spiele und Erfolgsfaktor Spieldesign. Die Einleitung führt in die Thematik ein und skizziert die Zielsetzung und den Aufbau. Die folgenden Kapitel behandeln jeweils einen Aspekt des Freemium-Modells im Detail.
Welche Schlüsselbegriffe werden verwendet?
Wichtige Schlüsselbegriffe sind Freemium, Spiele-Apps, Monetarisierung, In-App-Käufe, Customer Lifetime Value (CLV), Konversionsrate, Spieldesign, Spielerbindung, Follow-the-Free-Strategie, Mobile Games, App Stores, Virtuelle Güter, Werbung, Long Tail und Paywall.
Was ist das Ziel der Arbeit?
Das Hauptziel ist es, Spieleentwicklern ein besseres Verständnis für die Monetarisierung kostenloser Spiele zu vermitteln und Erfolgsfaktoren für die designintegrierte Spielerbindung und Monetarisierung aufzuzeigen. Die Arbeit soll dazu beitragen, Nutzer kostenloser Spiele zu zahlenden Kunden zu konvertieren.
Welche Monetarisierungsansätze werden analysiert?
Die Arbeit analysiert verschiedene Monetarisierungsansätze, darunter In-App-Käufe, Werbung (einschließlich Affiliate-Marketing, Kiip und Zigi), den "Long Tail"-Ansatz im In-Game-Sortiment und den Verkauf von virtuellen Gütern und Währungen.
Welche Rolle spielt das Spieldesign?
Das Spieldesign wird als zentraler Erfolgsfaktor für die Spielerbindung und Monetarisierung betrachtet. Die Arbeit leitet zehn Designregeln ab, die den Spielspaß und die Zahlungsbereitschaft der Nutzer fördern sollen.
Was ist der Customer Lifetime Value (CLV)?
Der Customer Lifetime Value (CLV) ist eine wichtige Kennzahl, die den Gesamtwert eines Kunden über seine gesamte Beziehung zum Unternehmen darstellt. In dieser Arbeit wird er als Grundlage für erfolgreiche Monetarisierung im Kontext von Freemium-Spielen betrachtet.
Was ist die Follow-the-Free-Strategie?
Die Follow-the-Free-Strategie beschreibt die Bereitstellung eines kostenlosen Basisspiels mit optionalen kostenpflichtigen Erweiterungen. Die Arbeit analysiert die Chancen und Risiken dieser Strategie im Kontext von Spiele-Apps.
Welche Fallbeispiele werden verwendet?
Ein Fallbeispiel ist Hay Day, das die Erfolgsfaktoren von Freemium-Spielen im mobilen Bereich illustriert.
- Quote paper
- Andreas Ries (Author), 2013, Freemium als Erlösmodell der Spieleindustrie, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/214744