Der Begriff Communio ist zu einem Zentralbegriff der neueren ekklesiologischen Diskussion geworden. Dabei handelt „es sich um einen biblisch und altchristlich hervorragenden Titel“ , der „in seiner theologischen Grundbedeutung die in der Gemeinschaft des dreifaltigen Gottes gründende Gemeinschaft der Menschen mit ihm und untereinander“ bezeichnet und vom 2. Vat. Konzil wieder neu ins Spiel gebracht wurde.Jedoch hat die starke Betonung der Communio-Ekklesiologie in der heutigen Diskussion erst mit der Aufwertung derselben durch die außerordentliche Bischofssynode von 1985 eingesetzt. Die Tatsache, daß der Communio-Begriff an sich für viele Deutungen offen ist, hat in dieser heutigen Diskussion oft zu Fehlinterpretationen desselben geführt, die sich in sachlich unangebrachter Weise auf das Konzil berufen.
Ohne jedoch auf die ekklesiologisch-strukturellen Debatten näher einzugehen, wird in der vorliegenden Arbeit vielmehr versucht, die oben erwähnte theologische Grundbedeutung des Communio-Begriffs, genauer zu beleuchten, insbesondere im Hinblick darauf, was er in der Auseinandersetzung mit fundamentalistischen Entwürfen von Christentum zu leisten vermag. Darauf, daß ihm hierbei eine zentrale Rolle zukommen kann, weist schon die Tatsache hin, daß man ihn als „Schlüsselbegriff des Glaubens“ bezeichnet hat, der einen Schlüssel für das Verständnis des Christentums in Bezug auf die ihm innewohnende Spannung zwischen unaufgebbarer Einmaligkeit seiner Botschaft einerseits und seiner gerade daraus resultierenden universalen Bedeutsamkeit andererseits darstellt .
Dabei wird zunächst auf die ursprüngliche Wortbedeutung eingegangen sowie vor- und außerchristliche Communio-Entwürfe vorgestellt, um dann das spezifisch Christliche des Communio-Gedankens näher in den Blick zu nehmen und schließlich einige sich aus diesem ergebende Folgerungen für das Wesen der christlichen Existenz und der Existenz des Christentums aufzuzeigen.
Zum Abschluß wird rückblickend ein Antwortversuch gemacht werden auf die Frage, welche Rolle dem Communio-Begriff im Christentum tatsächlich zukommt und was dies für das Verhältnis zwischen Fundamentalismus und Christentum bedeutet.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Hauptteil
- 2.1 Zur Wortbedeutung
- 2.2 Vor- und außerchristliche Communio-Konzeptionen
- 2.3 Das theologische Fundament des Communio-Gedankens im Christentum
- 2.3.1 Gott selbst ist Communio: Trinität
- 2.3.2 Die Schöpfung als Spiegel des Wesens Gottes: Welt und Mensch
- 2.3.3 Der Höchstfall der Communio Gottes mit den Menschen: Jesus Christus
- 2.4 Communio als Geschenk und Herausforderung
- 3. Schluß
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Grundbedeutung des Begriffs „Communio“ im Christentum, insbesondere im Kontext der Auseinandersetzung mit fundamentalistischen Strömungen. Die Arbeit zielt darauf ab, die theologische Bedeutung von „Communio“ zu beleuchten und seine Relevanz für das Verständnis des christlichen Glaubens zu ergründen.
- Die ursprüngliche Wortbedeutung von „Communio“ und ihre Entwicklung.
- Vor- und außerchristliche Konzeptionen von „Communio“.
- Das theologische Fundament des „Communio“-Gedankens im Christentum, insbesondere die Trinität und die Beziehung zwischen Gott und Mensch.
- „Communio“ als Geschenk und Herausforderung für die christliche Existenz.
- Die Rolle des „Communio“-Begriffs im Verhältnis zwischen Fundamentalismus und Christentum.
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt den Begriff „Communio“ als zentralen Begriff der neueren ekklesiologischen Diskussion ein und betont seine Bedeutung für das Verständnis der Kirche nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil. Sie hebt die Vielschichtigkeit des Begriffs hervor und kündigt die Absicht an, die theologische Grundbedeutung von „Communio“ zu erforschen, besonders im Hinblick auf seine Relevanz in der Auseinandersetzung mit fundamentalistischen Auffassungen des Christentums. Der Begriff wird als "Schlüsselbegriff des Glaubens" positioniert, der das Verständnis der Spannung zwischen der Einmaligkeit der christlichen Botschaft und ihrer universellen Bedeutung ermöglicht.
2. Hauptteil: Der Hauptteil gliedert sich in mehrere Unterkapitel. Er beginnt mit einer genauen Betrachtung der Wortbedeutung von „Communio“, sowohl im Lateinischen als auch im Griechischen, um Anhaltspunkte für seinen theologischen Gehalt zu gewinnen. Anschließend werden vor- und außerchristliche Konzeptionen von „Communio“ vorgestellt, um den spezifisch christlichen Aspekt des Begriffs herauszuarbeiten. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf dem theologischen Fundament des „Communio“-Gedankens im Christentum, wobei die Trinität, die Schöpfung als Spiegel des göttlichen Wesens und die Beziehung zwischen Gott und Mensch im Kontext von Jesus Christus beleuchtet werden. Schließlich werden Folgerungen für das Wesen der christlichen Existenz und die Rolle des Begriffs im Verhältnis zwischen Fundamentalismus und Christentum gezogen.
Schlüsselwörter
Communio, Ekklesiologie, Fundamentalismus, Christliche Identität, Trinität, Gemeinschaft, Kirche, Theologie, Zweites Vatikanisches Konzil, Bibel.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: "Communio: Ein Schlüsselbegriff des Glaubens"
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die Grundbedeutung des Begriffs „Communio“ im Christentum, insbesondere im Kontext der Auseinandersetzung mit fundamentalistischen Strömungen. Sie beleuchtet die theologische Bedeutung von „Communio“ und ergründet seine Relevanz für das Verständnis des christlichen Glaubens.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die ursprüngliche Wortbedeutung von „Communio“ und ihre Entwicklung, vor- und außerchristliche Konzeptionen von „Communio“, das theologische Fundament des „Communio“-Gedankens im Christentum (insbesondere die Trinität und die Beziehung zwischen Gott und Mensch), „Communio“ als Geschenk und Herausforderung für die christliche Existenz und die Rolle des „Communio“-Begriffs im Verhältnis zwischen Fundamentalismus und Christentum.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, einen Hauptteil und einen Schluss. Der Hauptteil umfasst Unterkapitel zur Wortbedeutung von „Communio“, vor- und außerchristlichen Communio-Konzeptionen, dem theologischen Fundament des Communio-Gedankens im Christentum (mit Unterpunkten zur Trinität, Schöpfung und Jesus Christus) und „Communio“ als Geschenk und Herausforderung.
Welche Kapitelzusammenfassungen werden gegeben?
Die Einleitung führt den Begriff „Communio“ ein und betont seine Bedeutung für das Verständnis der Kirche nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil. Der Hauptteil untersucht detailliert die Wortbedeutung, vor- und außerchristliche Konzeptionen, das theologische Fundament im Christentum und zieht Schlussfolgerungen für die christliche Existenz und das Verhältnis zu Fundamentalismus.
Welche Schlüsselbegriffe werden verwendet?
Schlüsselbegriffe sind: Communio, Ekklesiologie, Fundamentalismus, Christliche Identität, Trinität, Gemeinschaft, Kirche, Theologie, Zweites Vatikanisches Konzil, Bibel.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, die theologische Bedeutung von „Communio“ zu beleuchten und seine Relevanz für das Verständnis des christlichen Glaubens zu ergründen, insbesondere im Hinblick auf die Auseinandersetzung mit fundamentalistischen Auffassungen des Christentums.
Für wen ist diese Arbeit bestimmt?
Diese Arbeit richtet sich an Personen, die sich akademisch mit dem Begriff "Communio" und dessen theologischer Bedeutung auseinandersetzen möchten. Sie eignet sich insbesondere für Theologiestudenten und -wissenschaftler.
- Quote paper
- Magnus Kerkloh (Author), 2004, Der Begriff "Communio" in seiner Gründbedeutung für das Christentum, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/21464