„The civil rights movement without its music would have been like a bird without its wings” (John Lewis, Kongressabgeordneter)
Einfluss ist keine messbare Größe und deshalb schwer nachweisbar. Dennoch soll hier gezeigt werden, dass Musik die afroamerikanische Bürgerrechtsbewegung wesentlich gestärkt und gleichsam die Bewegung die Musik der Zeit maßgeblich geprägt hat.
Da es ein schwerwiegender Fehler wäre, den Jahrhunderte währenden politischen Kampf der Afroamerikaner auf die 50er und 60er Jahre des 20. Jahrhunderts festzuschreiben, befasst sich die Arbeit eingangs mit dem historischen musikalischen Erbe. Dazu werden wichtige Entwicklungen in der spirituellen und säkularen Musik der Afroamerikaner nachgezeichnet, um nachzuvollziehen, welchen mittelbaren und unmittelbaren Einfluss frühere Musikformen auf die Musik der Bürgerrechtsbewegung hatten.
Neben Formen und Musiktraditionen können auch individuelle Musiker politische Potentiale entfalten. Mit zunehmender Beliebtheit afroamerikanischer Musik seit Beginn des 20. Jahrhunderts gelangten einige schwarze Musiker zu großer Popularität. Im dritten Kapitel wird untersucht, inwieweit diese politisch aktiv wurden und ob und inwiefern sie Wegbereiter für die Bewegung waren.
Abgesehen von afroamerikanischer Musik zählen folkloristische Protestsongs zum unverzichtbaren Soundtrack der Bürgerrechtsbewegung. Dieser Umstand ist vor allem auf die Arbeit Pete Seegers und des Highlander Centers um Guy Carawan zurückzuführen. Durch sie ist auch „We Shall Overcome“ in der Bewegung prominent geworden. Ihr Einfluss wird im vierten Kapitel erörtert.
In den Jahren zwischen 1955 und 1967 erreicht die Bewegung eine Geschlossenheit und Komplexität, wie es sie bis dahin und seither nicht gegeben hat. Ferner werden die größten politischen Erfolge in dieser Zeit erwirkt. Auch wenn der Blick in dieser Arbeit auf das Musikschaffen vor und nach diesen ereignisreichen Jahren schweift, so wird es im Schwerpunkt um die Wechselwirkung von Musik und Bürgerrechtsbewegung in diesen Jahren gehen. Entsprechend werden im fünften Kapitel verschiedene Teilaspekte des musikalischen Protestes in den 60er Jahren ausführlich untersucht, unter anderem schwarze und weiße Musiker, sowie ‚schwarze‘ Plattenfirmen und Musikrichtungen.
Abschließend werden die Befunde abstrahiert und die wechselseitigen Einflüsse von Musik und Bewegung ausführlich dargestellt.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Historisches Erbe
- 2.1. Spirituelle Musik
- 2.2. Säkulare Musik
- 3. Populäre schwarze Musiker vor 1960
- 4. Highlander Folk School und die Hymne der Bewegung
- 4.1. Highlander Folk School als Multiplikator
- 4.2. "We Shall Overcome"
- 5. Musikalischer Protest ab 1960
- 5.1. Was sind Freedom- und Protestsongs?
- 5.2. Freedom Singers
- 5.3. Schwarze Musiker
- 5.4. Weiße Musiker
- 5.5. Black Labels
- 5.6. Schwarze Musikrichtungen
- 6. Gegenseitige Einflüsse von Musik und Bewegung
- 6.1. Einfluss der Bewegung auf die Musik
- 6.2. Einfluss der Musik auf die Bewegung
- 7. Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Wechselwirkung zwischen Musik und der afroamerikanischen Bürgerrechtsbewegung. Ziel ist es aufzuzeigen, welchen wesentlichen Anteil Musik und Musiker an den Errungenschaften der Bewegung hatten. Die Arbeit betrachtet dabei die Musik nicht isoliert, sondern im Kontext des historischen Erbes und der soziopolitischen Entwicklungen.
- Das historische musikalische Erbe der Afroamerikaner (spirituelle und säkulare Musik).
- Der Einfluss populärer schwarzer Musiker vor 1960 auf die Bewegung.
- Die Rolle der Highlander Folk School und des Liedes "We Shall Overcome".
- Der musikalische Protest in den 1960er Jahren (Freedom Songs, beteiligte Musiker und Plattenlabels).
- Die gegenseitigen Einflüsse zwischen Musik und Bürgerrechtsbewegung.
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung veranschaulicht die Bedeutung von Musik für die afroamerikanische Bürgerrechtsbewegung anhand des Beispiels der Amtseinführung Barack Obamas. Sie argumentiert für die zentrale Rolle der Musik im Kampf um Gleichberechtigung und kündigt die Zielsetzung der Arbeit an: die Untersuchung des wechselseitigen Einflusses von Musik und Bewegung. Die Arbeit betont die lange Geschichte des Kampfes und kündigt die Betrachtung des historischen musikalischen Erbes an, sowie die Rolle individueller Musiker und den musikalischen Protest der 1960er Jahre.
2. Historisches Erbe: Dieses Kapitel untersucht die Wurzeln afroamerikanischer Musiktraditionen, beginnend mit der Ankunft der ersten afrikanischen Sklaven in Nordamerika. Es beschreibt die Herausforderungen bei der Bewahrung der afrikanischen Kultur unter den Bedingungen der Sklaverei und die Entstehung einer "Überlebenskultur", in der Religion und Musik eine zentrale Rolle spielten. Das Kapitel beleuchtet die Entwicklung spiritueller und säkularer Musikformen und zeigt auf, wie diese Traditionen die Musik der Bürgerrechtsbewegung beeinflusst haben. Der Fokus liegt auf den Strukturen und Formen, die in den 1950er und 1960er Jahren wieder aufgegriffen und weiterentwickelt wurden.
Schlüsselwörter
Afroamerikanische Bürgerrechtsbewegung, Musik, Spirituelle Musik, Säkulare Musik, Freedom Songs, Protestsongs, Schwarze Musiker, Weiße Musiker, Highlander Folk School, "We Shall Overcome", Black Labels, Wechselwirkung, Einfluss.
Häufig gestellte Fragen: Wechselwirkung von Musik und der afroamerikanischen Bürgerrechtsbewegung
Was ist der Hauptfokus dieser Arbeit?
Die Arbeit untersucht die komplexe Wechselwirkung zwischen Musik und der afroamerikanischen Bürgerrechtsbewegung. Ihr Ziel ist es aufzuzeigen, wie wichtig Musik und Musiker für den Erfolg der Bewegung waren. Dabei wird die Musik nicht isoliert betrachtet, sondern im Kontext des historischen Erbes und der soziopolitischen Entwicklungen.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt das historische musikalische Erbe der Afroamerikaner (spirituelle und säkulare Musik), den Einfluss populärer schwarzer Musiker vor 1960, die Rolle der Highlander Folk School und des Liedes "We Shall Overcome", den musikalischen Protest der 1960er Jahre (Freedom Songs, beteiligte Musiker und Plattenlabels) und die gegenseitigen Einflüsse zwischen Musik und Bürgerrechtsbewegung.
Wie wird das historische Erbe der afroamerikanischen Musik dargestellt?
Das Kapitel zum historischen Erbe untersucht die Wurzeln afroamerikanischer Musiktraditionen von der Ankunft der ersten afrikanischen Sklaven in Nordamerika bis zur Entwicklung spiritueller und säkularer Musikformen. Es zeigt auf, wie diese Traditionen die Musik der Bürgerrechtsbewegung beeinflusst haben, insbesondere die Strukturen und Formen, die in den 1950er und 1960er Jahren wieder aufgegriffen und weiterentwickelt wurden.
Welche Rolle spielte die Highlander Folk School?
Die Arbeit beleuchtet die Bedeutung der Highlander Folk School als Multiplikator und die zentrale Rolle des Liedes "We Shall Overcome" im Kontext der Bürgerrechtsbewegung.
Wie wird der musikalische Protest der 1960er Jahre beschrieben?
Das Kapitel zum musikalischen Protest der 1960er Jahre analysiert Freedom Songs, die beteiligten schwarzen und weißen Musiker, sowie die Rolle von Plattenlabels ("Black Labels") und verschiedenen schwarzen Musikrichtungen.
Wie wird der gegenseitige Einfluss von Musik und Bürgerrechtsbewegung dargestellt?
Die Arbeit untersucht sowohl den Einfluss der Bürgerrechtsbewegung auf die Musik als auch den Einfluss der Musik auf die Bewegung, um das komplexe Wechselspiel beider Bereiche aufzuzeigen.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Afroamerikanische Bürgerrechtsbewegung, Musik, Spirituelle Musik, Säkulare Musik, Freedom Songs, Protestsongs, Schwarze Musiker, Weiße Musiker, Highlander Folk School, "We Shall Overcome", Black Labels, Wechselwirkung, Einfluss.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit umfasst Kapitel zur Einleitung, dem historischen Erbe (inklusive spiritueller und säkularer Musik), populären schwarzen Musikern vor 1960, der Highlander Folk School und "We Shall Overcome", musikalischem Protest ab 1960 (mit Unterkapiteln zu Freedom Songs, beteiligten Musikern und Labels), den gegenseitigen Einflüssen von Musik und Bewegung und einer Schlussbetrachtung.
Wo finde ich weitere Informationen?
(Hier könnten Sie einen Link zu der vollständigen Arbeit einfügen, falls vorhanden)
- Quote paper
- Raúl Gaston Krüger (Author), 2012, Die Wechselwirkung von Musik und afroamerikanischer Bürgerrechtsbewegung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/214393