„Demokratische Grundsätze in einer monarchischen Regierung: dieses scheint mir die angemessene Form für den gegenwärtigen Zeitgeist. Die reine Demokratie müssen wir noch dem Jahre 2440 überlassen, wenn sie anders je für den Menschen gemacht ist.“
Kein Zitat lässt besser erkennen, dass Karl August von Hardenberg ein Kind seiner Epoche ist. Wenn er auch die Zeit für die reine Demokratie, die für uns in Europa längst zur Selbstverständlichkeit geworden ist, noch längst nicht reif sieht, so zeigt er doch sein fortschrittliches Denken in der Verbindung von De-mokratie und Monarchie. Inwieweit sein politisches Denken und Handeln dabei vom Liberalismus geprägt wurde, möchte ich in dieser Arbeit untersuchen. Diese Fragstellung ist durchaus interessant, da sie auch in der Forschung nicht abschließend geklärt ist. Einige Autoren, wie beispielsweise Silke Lesemann, sprechen von seinen liberalen und modernen Ideen und Reformen ohne genauer darauf einzugehen, warum Hardenberg ihnen liberal erscheint. Jedoch lassen sich im gegenwärtigen Forschungsstand hierzu auch differenziertere Betrachtungen zu Hardenbergs Liberalität finden, wie es beispielsweise in einem Aufsatz des Hardenbergforschers Thomas Stamm-Kuhlmann in der Historischen Zeitschrift zu finden ist.
Inhaltsverzeichnis
- Zielsetzung der Arbeit
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- Begriffsbestimmung „liberal“ und „Liberalismus“
- Bildung und Erziehung Hardenbergs
- Beeinflussung der Werke Hardenbergs durch Zeitgenossen
- Hardenbergs Verhältnis zu König Friedrich Wilhelm III.
- Hardenbergs Verhältnis zu Metternich
- Hardenbergs Beteiligung am Wiener Kongress und den Karlsbader Beschlüssen
- Hardenbergs Reformwerk
- Frühe Reformpolitik
- Preußische Reformpolitik
- Weitere Reformen
- Hardenberg und der Liberalismus
- Analyse der Quelle „Rigaer Denkschrift“
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht, inwieweit Karl August von Hardenbergs politisches Denken und Handeln vom Liberalismus geprägt war. Die Fragestellung ist relevant, da sie auch in der Forschung nicht abschließend geklärt ist. Die Arbeit beleuchtet Hardenbergs Lebenslauf, insbesondere seine Bildung und Erziehung, und analysiert seine Beziehungen zu wichtigen Zeitgenossen wie König Friedrich Wilhelm III. und Metternich. Darüber hinaus wird Hardenbergs Reformwerk sowie seine Rolle beim Wiener Kongress und den Karlsbader Beschlüssen untersucht.
- Hardenbergs Verhältnis zu Liberalismus im Kontext der Zeit
- Einfluss von Bildung und Erziehung auf Hardenbergs politische Haltung
- Bedeutung von Hardenbergs Beziehungen zu Zeitgenossen für sein politisches Handeln
- Analyse von Hardenbergs Reformwerk im Hinblick auf liberale Ansätze
- Hardenbergs Rolle beim Wiener Kongress und den Karlsbader Beschlüssen
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel der Arbeit legt die Zielsetzung dar und definiert die Begriffe „liberal“ und „Liberalismus“ im historischen Kontext. Anschließend wird Hardenbergs Bildung und Erziehung beleuchtet, wobei insbesondere die Bedeutung von aufklärerischen Einflüssen für seine Entwicklung hervorgehoben wird. Das zweite Kapitel analysiert Hardenbergs Verhältnis zu König Friedrich Wilhelm III. und Metternich, wobei die Rolle dieser Beziehungen für sein politisches Handeln im Kontext der Zeit untersucht wird. Im dritten Kapitel wird Hardenbergs Reformwerk beleuchtet, wobei die Frage nach liberalen Ansätzen in seinen Reformbestrebungen im Vordergrund steht. Der vierte Teil der Arbeit befasst sich mit Hardenbergs Beteiligung am Wiener Kongress und den Karlsbader Beschlüssen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit dem Liberalismus, Karl August von Hardenberg, dem Wiener Kongress, den Karlsbader Beschlüssen, der preußischen Reformpolitik, Bildung und Erziehung, dem Verhältnis von Staat und Individuum und der Entwicklung von liberalen Ideen im Kontext der Zeit.
- Quote paper
- Alexandra Wesch (Author), 2013, War Hardenberg ein Liberaler?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/214021