Die Anforderungen und Rhythmen der Arbeitswelt sowie die Lebensmuster und Konstellationen von Familien werden vielfältiger. Leistungsverpflichtete und Träger vor Ort sehen sich zunehmend differenzierter werdenden Elternwünschen nach flexiblen und passgenauen Angeboten der Kindertagesbetreuung gegenüber. Diese Entwicklungen finden ihre Entsprechung in den Zielsetzungen und der Öffnung des Kindertagesstättengesetzes, wonach die Kindertagesbetreuung die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu gewährleisten und dem Wohl und der Entwicklung der Kinder zu dienen hat. Die Gemeinde oder das Amt ist verpflichtet, „für ein bedarfsgerechtes Angebot an Plätzen in Tageseinrichtungen, Tagespflege oder anderer geeigneter Form zu sorgen“. Ein Abriss aktueller Entwicklungen im Kindertagesstättengesetz veranschaulicht das Bemühen der Legislative, die gesetzliche Grundlage der Kinderbetreuung stets an die sich im Zeitablauf verändernden Rahmenbedingungen anzugleichen. Zumeist geht dies mit Einschränkungen des Leistungsanspruchs einher, was nicht zuletzt in der fortwährenden Verknappung finanzieller Mittel seine Ursache findet. Entsprechend des zunehmend notwendigen Anpassungsprozesses an die Unterschiedlichkeit und Vielfalt der Lebensverhältnisse, wird auch von Institutionen der Kindertagesbetreuung Flexibilität in der Organisation und Neuorientierung in der pädagogischinhaltlichen Arbeit erwartet. Gleichzeitig wächst auf allen Ebenen der Druck, vorhandene Ressourcen möglichst optimal einzusetzen und deren sinnvollen und effektiven Einsatz nachweisen zu können. Hierfür bietet die vorliegende Diplomarbeit mit einer detaillierte Kostenrechnung die Grundlage und ermöglicht weiterführend eine präzise Analyse von Einsparpotentialen. Die im Anschluss dargestellten Instrumente zur Steuerung einer wirtschaftlichen und sparsamen Betriebsführung im Zuge der Übertragung kommunaler Kindertagesstätten auf freie Träger, eröffnet zudem Chancen für die Realisierung der Einsparpotentiale. Unabhängig von einem Trägerwechsel bildet jedoch die Einführung von im Rahmen des Neuen Steuerungsmodells entwickelter betriebswirtschaftlicher Instrumente die Basis für ein effizientes Verwaltungshandeln. Anhand der Resultate empirischer Erhebungen, werden Möglichkeit und Zweckmäßigkeit ihres Einsatzes in der Verwaltung von Kindertagesstätten aufgezeigt.
Inhaltsverzeichnis
- ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS
- ABBILDUNGSVERZEICHNIS
- ZUSAMMENFASSUNG
- 1. EINLEITUNG
- 1.1 AUSGANGSLAGE
- 1.2 ZIELDEFINITION
- 1.3 RAHMENBEDINGUNGEN
- 2. THEORETISCHE GRUNDLAGEN
- 2.1 KONTINUITÄT und Wandel im KindertAGESSTÄTTENGESETZ
- 2.2 TRÄGERSTRUKTUREN IM KINDER- UND JUGENDHILFESYSTEM
- 3. KOSTENRECHNUNG
- 3.1 BETRIEBSKOSTENSYSTEMATIK in KINDERTAGESSTÄTTEN
- 3.1.1 Definition und Abgrenzung der Betriebskosten
- 3.1.2 Gliederung nach Betriebskostenbereichen
- 3.2 BETRIEBSKOSTENANALYSE DER RANGSDORFER KITAS
- 3.3 VERGLEICH DER BETRIEBSKOSTEN UNTERSCHIEDLICHER KITAS
- 3.1 BETRIEBSKOSTENSYSTEMATIK in KINDERTAGESSTÄTTEN
- 4. ANALYSE VON EINSPARPOTENTIALEN
- 4.1 KOMMUNALE STEUERUNGSINSTRUMENTE für Kitas freIER TRÄGER
- 4.1.1 Finanzierungsstruktur der Kitas in freier Trägerschaft
- 4.1.2 Zuschüsse des Leistungsverpflichteten an den freien Träger
- 4.1.2.1 Personalkosten
- 4.1.2.2 Restfinanzierung
- 4.1.3 Eigenleistungen freier Träger
- 4.2 INSTRUMENTE ZUR STEUERUNG VON KITAS IM RAHMEN DES NSM
- 4.1 KOMMUNALE STEUERUNGSINSTRUMENTE für Kitas freIER TRÄGER
- 5. THESENARTIGE ZUSAMMENFASSUNG DER ERGEBNISSE
- LITERATURVERZEICHNIS
- EHRENWÖRTLICHE ERKLÄRUNG GEMÄß § 13 ABSATZ 6 DPO/PUMA
- ANLAGENVERZEICHNIS
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Diplomarbeit analysiert die Betriebskosten in Kindertagesstätten mit dem Ziel, Einsparpotenziale aufzudecken und Möglichkeiten zur effizienten Steuerung von Betriebskosten in öffentlichen und freien Trägerschaften zu erforschen. Dabei steht die Frage im Mittelpunkt, wie die finanzielle Nachhaltigkeit im Kontext der Kinderbetreuung sichergestellt werden kann.
- Kostenstruktur und Finanzierungsmodelle in Kindertagesstätten
- Effizienzsteigerung durch betriebswirtschaftliche Instrumente
- Steuerungsmöglichkeiten von Betriebskosten in öffentlichen und freien Trägerschaften
- Einsparpotenziale durch optimierte Ressourcenallokation
- Zusammenhänge zwischen Trägerstruktur, Kosten und Qualität der Kinderbetreuung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung in die aktuelle Situation der Kindertagesstätten in Deutschland und erläutert die rechtlichen Rahmenbedingungen und Herausforderungen im Bereich der Kinderbetreuung. Es werden die Ziele und Anforderungen des Kindertagesstättengesetzes sowie die verschiedenen Trägerstrukturen im Kinder- und Jugendhilfesystem betrachtet.
Das dritte Kapitel beschäftigt sich mit der Kostenrechnung und stellt verschiedene Betriebskostenbereiche in Kindertagesstätten vor. Es folgt eine detaillierte Analyse der Kostenstrukturen in Rangsdorfer Kindertagesstätten und ein Vergleich der Betriebskosten unterschiedlicher Einrichtungen.
Im vierten Kapitel werden Einsparpotenziale und Instrumente zur Steuerung von Betriebskosten untersucht. Die Arbeit beleuchtet die Finanzierungsstruktur von Kitas in freier Trägerschaft und die Möglichkeiten zur effektiven Steuerung durch kommunale Instrumente. Außerdem wird das Neue Steuerungsmodell (NSM) mit seinen betriebswirtschaftlichen Instrumenten für eine effiziente Verwaltung von Kindertagesstätten vorgestellt.
Schlüsselwörter
Kindertagesstätten, Betriebskosten, Effizienz, Finanzierungsmodelle, öffentliche und freie Trägerschaft, Kostenanalyse, Einsparpotenziale, Steuerung, Neues Steuerungsmodell (NSM), Kindertagesstättengesetz, Qualität der Kinderbetreuung, Ressourcenallokation, finanzielle Nachhaltigkeit.
- Quote paper
- Franziska Lenz (Author), 2003, Betriebskosten in Kindertagesstätten. Effizienzanalyse zur öffentlichen und freien Trägerschaft, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/21389