Die Gestaltung der „Arbeitszeitflexibilisierung“ durch alternative Arbeitszeitmodelle unterliegt drei unterschiedlichen Zielsetzungen:
Ein makroökonomisches Ziel ist der Abbau der Arbeitslosigkeit, da Formen flexibler Arbeitszeit als Möglichkeit angesehen werden, die verfügbare Arbeit besser auf die Arbeitssuchenden zu verteilen. Eine betriebswirtschaftliche Zielsetzung ist, durch die Flexibilisierung der Arbeitszeit eine bessere Auslastung der Betriebszeiten zu gewährleisten, da flexible Arbeitszeiten dazu dienen können die Betriebsanlagen je nach Arbeitsanfall zu nutzen. Zu diesem Punkt zählt auch die Möglichkeit temporäre Schwankungen im Arbeitskräftebedarf durch Ausbau der Betriebszeit aufzufangen. Ein weiteres Ziel ist der sozialpolitische Wunsch der Arbeitnehmer nach einer ihren außerberuflichen Bedürfnissen angepassten Arbeitszeit.
Da eine Vielzahl an unterschiedlichen, mehr oder weniger flexiblen Arbeitszeitmodellen in den Betrieben geschaffen wurde, konzentriert sich diese Arbeit auf einige wenige. Es werden Konzepte präsentiert, die für die Arbeitgeber wie auch für den einzelnen Arbeitnehmer eine gewisse Zeitsouveränität bieten. Dabei öffnen sich für beide Vertragsparteien große Spielräume sowohl hinsichtlich der Lage als auch der Dauer der Arbeitszeit. Bei diesen Modellen werden neben den rechtlichen Grundlagen auch die Vor- und Nachteile für Arbeitgeber und Arbeitnehmer dargestellt und in einer abschließenden Bewertung gegeneinander abgewogen.
Ist das deutsche Arbeitsrecht und insbesondere das Arbeitszeitrecht tatsächlich so unflexibel? Bestehen nicht heute schon genügend Möglichkeiten den Einsatz der Arbeitskräfte in den Betrieben, den tatsächlichen Bedarf auch bei Arbeitsspitzen oder Engpässen, flexibel zu gestalten? Oder sind die Forderungen nach einem höheren Flexibilisierungsgrad der Arbeitszeit auf andere Motivationen Seitens der Arbeitgeber zurückzuführen?
Im Rahmen dieser Arbeit werden neben einigen grundlegenden Begrifflichkeiten, die Hintergründe des Wandels von einer starren Arbeitszeit hin zu flexiblen Arbeitszeitsystemen im Zusammenhang mit den Interessenlagen der Arbeitgeber sowie der Arbeitnehmer, dargestellt. In einer abschließenden Betrachtung soll den aufgeworfenen Fragen nachgegangen und des weiteren versucht werden, einen Ausblick auf die zukünftige Gestaltung der Arbeitszeit zu werfen.
Inhaltsverzeichnis
- ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS
- ABBILDUNGSVERZEICHNIS
- EINLEITUNG
- GRUNDLAGEN DER ARBEITSZEITFLEXIBILISIERUNG
- Betriebszeit
- Arbeitszeit
- Flexible Arbeitszeit und Arbeitszeitflexibilität
- HINTERGRÜNDE UND MOTIVATION EINER FLEXIBLEN ARBEITSZEITGESTALTUNG
- Interessenlage der Arbeitgeber
- Interessenlage der Arbeitnehmer
- AUSGEWÄHLTE ARBEITSZEITMODELLE UND IHRE RECHTLICHEN GRUNDLAGEN
- Gleitende Arbeitszeit
- Abgrenzung zwischen einfacher und qualifizierter Gleitzeit
- Einfache Gleitzeit
- Qualifizierte Gleitzeit
- Vor- und Nachteile für die Vertragsparteien
- Vor- und Nachteile für die Arbeitgeber
- Vor- und Nachteile für die Arbeitnehmer
- Gesetzliche Grundlagen
- Tarifvertragliche Grundlagen
- Rahmenbedingungen auf betrieblicher Ebene
- Individualrechtliche Grundlagen
- Bewertung
- Jahresarbeitszeit
- Vor- und Nachteile für die Vertragsparteien
- Vor- und Nachteile für die Arbeitgeber
- Vor- und Nachteile für die Arbeitnehmer
- Gesetzliche Grundlagen
- Tarifvertragliche Grundlagen
- Rahmenbedingungen auf betrieblicher Ebene
- Individualrechtliche Grundlagen
- Bewertung
- Vertrauensarbeitszeit
- Vor- und Nachteile für die Vertragsparteien
- Vor- und Nachteile für die Arbeitgeber
- Vor- und Nachteile für die Arbeitnehmer
- Gesetzliche Grundlagen
- Tarifvertragliche Grundlagen
- Rahmenbedingungen auf betrieblicher Ebene
- Individualrechtliche Grundlagen
- Bewertung
- SCHLUSSBETRACHTUNG UND AUSBLICK
- Flexibilisierung der Arbeitszeit als Reaktion auf veränderte Bedürfnisse von Unternehmen und Arbeitnehmern
- Rechtliche Rahmenbedingungen für flexible Arbeitszeitmodelle
- Analyse verschiedener Modelle wie Gleitzeit, Jahresarbeitszeit und Vertrauensarbeitszeit
- Bewertung der Auswirkungen flexibler Arbeitszeitmodelle auf Arbeitgeber und Arbeitnehmer
- Herausforderungen und Chancen der Arbeitszeitflexibilisierung
- Das erste Kapitel befasst sich mit den Grundlagen der Arbeitszeitflexibilisierung. Es werden die Begriffe Betriebszeit, Arbeitszeit und flexible Arbeitszeit definiert und die Bedeutung von Arbeitszeitflexibilität im Kontext des Wandels der Arbeitswelt aufgezeigt.
- Das zweite Kapitel analysiert die Hintergründe und Motivationen für eine flexible Arbeitszeitgestaltung. Es werden die Interessenlagen der Arbeitgeber und Arbeitnehmer im Hinblick auf flexible Arbeitszeitmodelle beleuchtet.
- Das dritte Kapitel stellt verschiedene Arbeitszeitmodelle vor und untersucht ihre rechtlichen Grundlagen. Es werden insbesondere die Modelle Gleitzeit, Jahresarbeitszeit und Vertrauensarbeitszeit im Detail betrachtet, inklusive ihrer Vor- und Nachteile für die Vertragsparteien sowie die relevanten gesetzlichen und tarifvertraglichen Regelungen.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit befasst sich mit dem Wandel der Arbeitszeit und den damit verbundenen Herausforderungen. Sie untersucht die Hintergründe und Motivationen für flexible Arbeitszeitmodelle, analysiert verschiedene Modelle und ihre rechtlichen Grundlagen und bewertet deren Vor- und Nachteile für Arbeitgeber und Arbeitnehmer.
Zusammenfassung der Kapitel
Schlüsselwörter
Arbeitszeitflexibilisierung, Gleitzeit, Jahresarbeitszeit, Vertrauensarbeitszeit, Rechtliche Rahmenbedingungen, Arbeitnehmerinteressen, Arbeitgeberinteressen, Arbeitszeitgesetz, Tarifverträge, Betriebsvereinbarungen.
- Arbeit zitieren
- Jordan von Kröcher (Autor:in), 2003, Arbeitszeitflexibilisierung. Der Wandel der Arbeitszeit. Hintergründe, Modelle und rechtliche Rahmenbedingungen., München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/21372