Web 2.0 ist ein derzeit ein sehr populärer Begriff, welcher inzwischen synonym verwendet
wird für die aktuelle Entwicklung des World Wide Web. Weg von der ersten
statischen Internetgeneration hin zu einem verbindenden Medium in dem Nutzer
nicht nur Empfänger (Konsument), sondern auch Sender (Produzent) wurde. Dieser
Trend wurde von dem Autor und Buchverleger Tim O’Reilly beschrieben und geprägt.
„Web 2.0 is the business revolution in the computer industry caused by the
move to the internet as platform, and an attempt to understand the rules for success
on that new platform“ (O’Reilly, 2006).
Neben den technischen Erneuerungen und der verbesserten Verfügbarkeit von Web-
Technologien steht beim Web 2.0 vor allem der gesellschaftliche bzw. soziale Aspekt
der Nutzer im Mittelpunkt. Mit diesem Perspektivenwechsel ist der Internet-
User nun viel mehr als ‚nur‘ passiver Genießer, von Informationsangeboten oder
Verwender von standardisierten Angeboten. „Diese Kernidee des Web 2.0, den Konsumenten
Raum zu geben, sich zu präsentieren und miteinander zu kommunizieren,
erfreut sich sowohl nutzer-, als auch angebotsseitig noch immer zunehmender Beliebtheit“
(Walsh, Kilian und Hass, 2011, S. 3). Diese neue Art der Kommunikation
ist wohl das revolutionärste Merkmal des Web 2.0. User sind nun auch in der Position
Informationen zu verfassen, zu verbreiten und zu kommentieren. Die Benutzer
haben damit endlose Partizipationsmöglichkeiten dazu gewonnen. „Das Web 2.0
zeichnet sich somit durch eine Veränderung der Sender-Empfänger-Struktur aus“
(ebenda, S. 8).
Laut Münker (2009, S. 74) erfüllt das Web 2.0 alle Kriterien, die der Soziologe und
Kommunikationswissenschaftler Habermas als Grundvoraussetzung für „eine Sphäre
der diskursiven Öffentlichkeit als Maßstab vorgegeben hat“. Abgesehen von politischen,
technischen oder finanziellen Voraussetzungen, ist das Internet inzwischen
fast jedem (in der westlichen Welt) zugänglich. Es begegnen sich alle User auf einer
gemeinsamen Ebene und die meisten Angebote sind tatsächlich für jedermann offen
(vgl. ebenda, S. 74f.). Was im Web 1.0 nur öffentlichen Institutionen, Unternehmen
oder Einzelpersonen mit Web-Kenntnissen vorbehalten war, ist nun für alle möglich.[...]
Inhaltsverzeichnis
- Einführung und Ziel der Arbeit
- Begriffsbestimmungen und Theoriegrundlagen
- Das Social Web
- Soziale Netzwerke
- Blogs
- Bewertungsportale
- Der Konsum
- Definition und Konsumentenverhalten
- Konsum als Raumerfahrung
- Vom Grundbedarf zum Erlebniskauf
- Vom Katalog zum Internet
- Das Kaufverhalten
- Typen individueller Kaufentscheidungen
- Der Kaufentscheidungsprozess
- Soziale Einflussfaktoren auf das Kaufverhalten
- Soziale Schichtung und Klasse
- Verhalten in Gruppenzusammenhängen
- Meinungsführer als Moderatoren
- Das Social Web
- Inwieweit verändert sich das Gefüge der Konsumräume und das Kaufverhalten der heutigen Gesellschaft durch das Social Web?
- Konsumräume um das Social Web
- Vom Einkaufsnetz zur (Social-) Shopping-Welt im Internet
- Kaufbegleiter Social Web im stationären Handel
- Wandel des Konsumverhaltens und des Kaufentscheidungsprozesses durch das Social Web?
- Zusammenfassung der individuellen Kaufentscheidungstypen in Online-Shops
- Der Kaufentscheidungsprozess im Social Web
- Machtgefüge der klassischen Medien wird verschoben
- Viralität und Interaktion im Social Web
- Trend der Dialogisierung
- Mund-zu-Mund-Propaganda in sozialen Netzwerken
- Relevanz von Weblogs und Produktempfehlungsportalen
- Individualisierung statt Herdentrieb?
- Konsumräume um das Social Web
- Zukunftsausblick und Kritik
- Abbildungsverzeichnis
- Tabellenverzeichnis
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Bachelorarbeit analysiert die Auswirkungen des Social Web auf Konsumenten- und Kaufverhalten sowie die Entwicklung von Konsumräumen durch Web 2.0-Anwendungen. Die Arbeit untersucht die veränderten Konsumräume, wie Social Shopping und das Social Web als Kaufbegleiter im stationären Handel, sowie den Wandel des Konsum- bzw. Kaufverhaltens anhand der Machtverschiebung klassischer Medien, der Viralität und Interaktion sowie der Individualisierungstendenzen im Social Web.
- Die veränderten Konsumräume im Social Web
- Der Wandel des Konsumverhaltens durch Social-Media-Einflüsse
- Die Rolle der Mund-zu-Mund-Propaganda im Social Web
- Die Bedeutung von Meinungsführern in Blogs und Bewertungsportalen
- Die Auswirkungen von Individualisierung und Herdentrieb im Social Web
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung in das Thema Web 2.0 und seine Bedeutung für die heutige Gesellschaft. Sie beleuchtet die Rolle des Social Web als verbindendes Medium, das Nutzer nicht nur als Empfänger, sondern auch als Sender von Informationen fungieren lässt. Die Arbeit verdeutlicht die Bedeutung des Social Web für die Kommunikation und den Austausch von Meinungen und stellt die Entstehung von Communities und Netzwerken im Internet dar.
Im zweiten Kapitel werden die relevanten Begriffsbestimmungen und Theoriegrundlagen erläutert. Dabei werden die Oberbegriffe der Analyseachse, "Social Web", "Konsum" und "Kaufverhalten" getrennt voneinander beleuchtet. Die Arbeit definiert das Social Web als eine Anwendung des Web 2.0, die soziale Strukturen und Interaktionen im Netz unterstützt. Sie beschreibt die verschiedenen Kategorien des Social Web, wie Wikis, Blogs, Microblogs, Social-Network-Dienste und Social-Sharing.
Das dritte Kapitel geht auf die verschiedenen Formen des Konsums ein und erläutert den Wandel vom Grundbedarf zum Erlebniskauf. Es beschreibt die Entwicklung des Konsums vom traditionellen Handel über den Versandhandel bis hin zum Online-Shopping. Die Arbeit beleuchtet die Bedeutung des Social Web für die Entwicklung neuer Konsumräume, wie Social Shopping und die Nutzung des Social Web als Kaufbegleiter im stationären Handel.
Im vierten Kapitel werden die verschiedenen Typen individueller Kaufentscheidungen vorgestellt, wie habitualisierte, limitierte, impulsive und extensive Kaufentscheidungen. Die Arbeit beschreibt den Kaufentscheidungsprozess und die verschiedenen Phasen, die der Konsument durchläuft, bevor er eine Kaufentscheidung trifft. Sie erläutert die Rolle von sozialen Einflussfaktoren, wie soziale Schichtung und Klasse, Verhalten in Gruppenzusammenhängen und Meinungsführern, auf das Kaufverhalten.
Das fünfte Kapitel analysiert den Einfluss des Social Web auf das Gefüge der Konsumräume und das Kaufverhalten der heutigen Gesellschaft. Es zeigt auf, wie das Social Web die Konsumräume verändert hat und wie es den Kaufentscheidungsprozess beeinflusst. Die Arbeit beleuchtet die Bedeutung von Social Shopping, Group Buying und Shopping-Clubs für den Konsumenten und beschreibt, wie das Social Web die Machtgefüge der klassischen Medien verschiebt.
Das sechste Kapitel widmet sich dem Trend der Dialogisierung im Social Web und der Bedeutung von Mund-zu-Mund-Propaganda in sozialen Netzwerken. Es untersucht die Relevanz von Weblogs und Produktempfehlungsportalen für den Kaufentscheidungsprozess und analysiert die Auswirkungen von Individualisierung und Herdentrieb im Social Web.
Das siebte Kapitel bietet einen Zukunftsausblick und eine kritische Betrachtung der Auswirkungen des Social Web auf die Gesellschaft. Es beleuchtet die Bedeutung von Datensicherheit und Privatsphäre im Social Web und hinterfragt die Rolle von Unternehmen, die persönliche Daten von Nutzern sammeln und für kommerzielle Zwecke nutzen.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen das Social Web, Konsumverhalten, Kaufentscheidungen, Konsumräume, Social Shopping, Mund-zu-Mund-Propaganda, Meinungsführer, Individualisierung und Herdentrieb. Der Text beleuchtet die Auswirkungen des Social Web auf die heutigen Konsumgewohnheiten und die Entwicklung neuer Konsumräume. Er analysiert die Rolle von sozialen Einflussfaktoren, wie Bezugsgruppen, Meinungsführern und Bewertungsportalen, auf das Kaufverhalten und diskutiert die Herausforderungen und Chancen des Social Web im Hinblick auf Datensicherheit und Privatsphäre.
- Quote paper
- Iska Mira Beißwenger (Author), 2012, Konsumräume und Kaufentscheidungen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/213510