Bildung stellt heute eine der wichtigsten Voraussetzungen für beruflichen Erfolg und materiellen Wohlstand in modernen Gesellschaften dar. Sie dient nicht nur der Messung und Bestätigung individueller Leistungsfähigkeit und -bereitschaft, sondern weist jedem Mitglied der Gesellschaft auch seinen sozialen Status zu (vgl. Hradil 2005: 149/150).
Um so dramatischer ist es daher auch, dass sich an dem Problem der Chancenungleichheit im Bildungswesen, das schon seit den 60er Jahren bekannt ist, nur wenig geändert hat. Seit den 70er Jahren, wurden in der Politik immer wieder neue Reformen - wie die Stärkung des Elternrechts beim Übergang in weiterführende Schulen, Einrichtung von Orientierungsstufen und den Ausbau von integrierten oder kooperativen Gesamtschulen - erlassen um die soziale Auslese zu vermeiden. Auch bei der aktuellen Landesregierung von Baden-Württemberg, steht eine Reform für „mehr Chancengleichheit“ (Koalitionsvertrag, 2011: 6) auf der Agenda und zeigt, wie wichtig auch heute noch dieses Thema in der Politik ist (vgl. Hradil 2005: 155).
Doch inwieweit können politische Reformen überhaupt zu mehr Chancengleichheit im Bildungssektor führen?
Mit dieser Frage will sich der folgende Essay, anhand vorschulischer Kinderbetreuung und des Modells der Gemeinschaftsschule, näher befassen. Dafür soll zuerst einmal geklärt werden, wie die soziale Ungleichheit speziell im Bezug auf die Hauptschule aussieht, da sich das Thema besonders in dieser Schulform zeigt. Danach sollen die Faktoren, die die Differenzen bedingen näher erläutert und Lösungsansätze genauer beschrieben werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Status quo sozialer Ungleichheit
- Faktoren für Ungleichheiten
- Lösungsvorschläge
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Essay untersucht die soziale Ungleichheit im deutschen Bildungssystem, insbesondere im Hinblick auf die Chancenungleichheit in der Hauptschule. Er beleuchtet die Ursachen dieser Ungleichheit, analysiert die Rolle der primären und sekundären Effekte sozialer Herkunft sowie die Bedeutung von elterlichen Entscheidungen und Lehrerempfehlungen. Darüber hinaus werden zwei Lösungsansätze, die vorschulische Bildungsmaßnahmen und das Modell der Gemeinschaftsschule, näher betrachtet und kritisch bewertet.
- Soziale Ungleichheit im Bildungssystem
- Chancenungleichheit in der Hauptschule
- Primäre und sekundäre Effekte sozialer Herkunft
- Rolle von elterlichen Entscheidungen und Lehrerempfehlungen
- Lösungsansätze: vorschulische Bildungsmaßnahmen und Gemeinschaftsschule
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung
Die Einleitung stellt die Relevanz des Themas soziale Ungleichheit im Bildungssystem heraus und verdeutlicht die anhaltende Problematik der Chancenungleichheit. Sie führt ein in die Fragestellung des Essays, die sich mit der Wirksamkeit politischer Reformen zur Steigerung der Chancengleichheit im Bildungssektor befasst. Dabei werden vorschulische Kinderbetreuung und das Modell der Gemeinschaftsschule als konkrete Beispiele für Reformansätze genannt.
- Status quo sozialer Ungleichheit
Dieses Kapitel beleuchtet den aktuellen Stand der sozialen Ungleichheit im Bildungssystem. Es definiert den Begriff der Chancengleichheit und zeigt auf, wie sich die Ungleichheit in der Bildung manifestiert. Der enge Zusammenhang zwischen Bildungserfolg und Arbeitsmarkterfolg wird hervorgehoben, sowie die Rolle der Bildungsexpansion in den letzten Jahrzehnten. Der Fokus liegt dabei auf der Hauptschule als Schultyp, der besonders stark von sozialer Ungleichheit betroffen ist.
- Faktoren für Ungleichheiten
Das dritte Kapitel analysiert die Faktoren, die zu sozialer Ungleichheit im Bildungssystem führen. Es werden die primären und sekundären Effekte sozialer Herkunft erläutert, wobei der Einfluss von elterlichen Ressourcen (Beruf, Bildung, Einkommen) und Lehrerempfehlungen hervorgehoben wird. Die Bedeutung der sozialen Homogenität in der Hauptschule im Vergleich zur Heterogenität am Gymnasium wird ebenfalls diskutiert.
- Lösungsvorschläge
Dieses Kapitel stellt zwei Lösungsansätze für die Reduzierung der sozialen Ungleichheit im Bildungssystem vor: vorschulische Bildungsmaßnahmen und das Modell der Gemeinschaftsschule. Die vorschulische Förderung soll die negativen Auswirkungen primärer Effekte sozialer Herkunft abmildern, während die Gemeinschaftsschule die soziale Heterogenität in Schulklassen fördern soll. Die Vorteile und Herausforderungen beider Ansätze werden diskutiert.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen soziale Ungleichheit, Bildungssystem, Chancengleichheit, Hauptschule, vorschulische Bildungsmaßnahmen, Gemeinschaftsschule, primäre Effekte, sekundäre Effekte, elterliche Ressourcen, Lehrerempfehlungen, soziale Homogenität, soziale Heterogenität.
- Quote paper
- Julia Knobelspies (Author), 2012, Der Status quo sozialer Ungleichheit , Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/213247
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