Über das Leben von muslimischen Menschen in Deutschland werden vor allem in den letzten Jahren viele Halbwahrheiten verbreitet. Denn die Bevölkerung hat sich in den letzten Jahren durch Halbwissen und Angstmacherei einiger Politiker in Deutschland, aber vor allem durch die zum Teil sehr muslimenfeindliche Politik der USA sowie durch die hohe Arbeitslosigkeit in Deutschland und die zunehmende Perspektivlosigkeit der Jugend, aufhetzen lassen.
Besonders vorurteilsfördernd ist das Buch „Deutschland schafft sich ab“ von Thilo Sarrazin. In diesem Buch wird unter anderem folgendes be-hauptet: „Unter den eingewanderten Muslimen und ihren Nachkommen nahm die Tendenz zu, sich kulturell und räumlich abzugrenzen. Das eu-ropäische Sozialsystem behinderte die Integration in den Arbeitsmarkt und erleichterte es, unter sich zu bleiben – auf Kosten der europäischen öffentlichen Kassen. Die traditionalen autoritären Familienstrukturen blieben erhalten. Der soziale Druck auf Mädchen und Frauen, ein Kopf-tuch zu tragen, sich zu verhüllen und traditionell zu kleiden, stieg, und die optische Abgrenzung von der Mehrheitsgesellschaft trat immer deutlicher hervor.
Eine Frage, die sich nun stellt ist, ob Sarrazins Anschuldigungen stim-men. Ist die zweite Generation der Muslime wirklich so schlecht inte-griert in den europäischen oder besonders den deutschen Arbeitsmarkt? Werden die muslimischen Frauen und Mädchen in Deutschland wirklich so unter Druck gesetzt? Dies soll in der vorliegenden Arbeit näher beleuchtet werden. Im ersten Arbeitsschritt werden wir uns mit der zweiten Generation der Muslime in Deutschland beschäftigen - hier geht es vor allem um die Frage, wie gut sind sie in die Mehrheitsgesellschaft integriert. Im nächsten Abschnitt soll dann die Situation von muslimi-schen Mädchen und jungen Frauen in Deutschland näher betrachtet werden. Und im Abschluss beschäftigen wir uns mit der Frage, ob es in Deutschland Gewalt und vor allem Mord im Namen der Ehre gibt, wel-ches ja ein typisch muslimisches Instrument zur Unterdrückung der Frauen darstellt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Muslimische Jugend - Die zweite Generation zwischen den Kulturen?
- Muslimische Mädchen und Frauen - Verschleiert und unterdrückt?
- Gewalt im Namen der Ehre - Realität in Deutschland?
- Der Fall Gülsüm Semin
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Integration der zweiten Generation muslimischer Migranten in Deutschland, insbesondere im Hinblick auf die Situation muslimischer Mädchen und Frauen. Es wird der Frage nachgegangen, inwieweit Vorurteile und pauschalisierende Aussagen über die Integration und die Stellung von Frauen in muslimischen Gemeinschaften zutreffen.
- Integration der zweiten Generation muslimischer Migranten
- Situation muslimischer Mädchen und Frauen in Deutschland
- Vorurteile und deren Auswirkungen auf die Integration
- Gewalt im Namen der Ehre
- Kulturelle und soziale Herausforderungen der Integration
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung beleuchtet die Verbreitung von Halbwahrheiten über das Leben muslimischer Menschen in Deutschland, insbesondere im Kontext von Vorurteilen und populistischen Äußerungen. Sie thematisiert das Buch "Deutschland schafft sich ab" von Thilo Sarrazin und dessen Behauptungen bezüglich der Integration und der Situation muslimischer Frauen. Die Arbeit setzt sich zum Ziel, diese Behauptungen zu überprüfen und die Situation muslimischer Mädchen und Frauen in Deutschland differenzierter zu betrachten.
Muslimische Jugend - Die zweite Generation zwischen den Kulturen?: Dieses Kapitel analysiert die Integration der zweiten Generation muslimischer Migranten in Deutschland. Es wird deutlich, dass fehlende politische Maßnahmen zur Vermeidung von Ghettoisierung und ein unzureichender Zugang zu Bildung und Arbeit in der ersten Generation die Integration der nachfolgenden Generation erschwert haben. Die Kapitel diskutiert die Herausforderungen, die sich aus kulturellen Unterschieden und sozialen Benachteiligungen ergeben, und wie diese zu einer Segmentierung der Gesellschaft und zu Identitätskonflikten bei jungen Menschen führen. Der Mangel an frühkindlicher Förderung und der späte Erwerb der deutschen Sprache werden als entscheidende Faktoren für den erschwerten Zugang zu höherer Bildung hervorgehoben.
Muslimische Mädchen und Frauen - Verschleiert und unterdrückt?: Dieses Kapitel befasst sich mit der spezifischen Situation muslimischer Mädchen und Frauen in Deutschland. Es hinterfragt die oft vereinfachenden Darstellungen von Verschleierung und Unterdrückung und analysiert die komplexen sozialen und kulturellen Faktoren, die ihre Lebensrealität prägen. Der Kapitel beleuchtet die verschiedenen Perspektiven und Erfahrungen muslimischer Frauen und widerlegt die pauschalisierenden Behauptungen über Unterdrückung.
Gewalt im Namen der Ehre - Realität in Deutschland?: Dieses Kapitel untersucht das Phänomen von Gewalt im Namen der Ehre in Deutschland. Es wird untersucht, inwieweit dieses Problem in der deutschen Gesellschaft existiert und welche Faktoren dazu beitragen. Der Fall Gülsüm Semin dient als Beispiel für die Tragweite dieser Problematik. Der Kapitel analysiert die komplexen Ursachen und die vielfältigen Formen von Gewalt, die von kulturellen Normen, familiären Strukturen und gesellschaftlichen Erwartungen beeinflusst werden.
Schlüsselwörter
Integration, Muslimische Migranten, Zweite Generation, Mädchen, Frauen, Deutschland, Vorurteile, Gewalt im Namen der Ehre, kulturelle Identität, soziale Integration, Bildung, Arbeit, Familienstrukturen.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Integration der zweiten Generation muslimischer Migranten in Deutschland
Was ist der zentrale Gegenstand des Dokuments?
Das Dokument analysiert die Integration der zweiten Generation muslimischer Migranten in Deutschland, mit besonderem Fokus auf die Situation muslimischer Mädchen und Frauen. Es widerlegt gängige Vorurteile und Stereotype und beleuchtet die komplexen Herausforderungen der Integration.
Welche Themen werden im Dokument behandelt?
Das Dokument behandelt die Integration der zweiten Generation, die Situation muslimischer Mädchen und Frauen (inkl. des Themas Verschleierung), Gewalt im Namen der Ehre (am Beispiel des Falls Gülsüm Semin), Vorurteile und deren Auswirkungen, kulturelle und soziale Herausforderungen und den Einfluss von Faktoren wie Bildung und Arbeit auf die Integration.
Welche Zielsetzung verfolgt das Dokument?
Das Dokument zielt darauf ab, die Integration der zweiten Generation muslimischer Migranten differenziert zu betrachten und pauschalisierende Aussagen über die Stellung von Frauen in muslimischen Gemeinschaften zu überprüfen. Es will ein differenziertes Bild der Realität zeichnen und Vorurteile entkräften.
Wie wird die Situation muslimischer Mädchen und Frauen dargestellt?
Das Dokument hinterfragt vereinfachende Darstellungen von Verschleierung und Unterdrückung. Es analysiert die komplexen sozialen und kulturellen Faktoren, die die Lebensrealität muslimischer Frauen prägen, und beleuchtet verschiedene Perspektiven und Erfahrungen.
Welche Rolle spielt das Thema "Gewalt im Namen der Ehre"?
Das Thema "Gewalt im Namen der Ehre" wird als ein wichtiges Problem in Deutschland untersucht. Der Fall Gülsüm Semin dient als Beispiel. Es werden die komplexen Ursachen und die vielfältigen Formen dieser Gewalt analysiert, die von kulturellen Normen, familiären Strukturen und gesellschaftlichen Erwartungen beeinflusst werden.
Wie wird die Integration der zweiten Generation bewertet?
Die Integration der zweiten Generation wird als schwierig dargestellt, beeinflusst durch Faktoren wie fehlende politische Maßnahmen zur Vermeidung von Ghettoisierung, unzureichender Zugang zu Bildung und Arbeit in der ersten Generation, kulturelle Unterschiede und soziale Benachteiligungen. Der späte Erwerb der deutschen Sprache und mangelnde frühkindliche Förderung werden als besonders problematisch hervorgehoben.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren das Dokument?
Schlüsselwörter sind: Integration, Muslimische Migranten, Zweite Generation, Mädchen, Frauen, Deutschland, Vorurteile, Gewalt im Namen der Ehre, kulturelle Identität, soziale Integration, Bildung, Arbeit, Familienstrukturen.
Welche Kapitel umfasst das Dokument?
Das Dokument umfasst eine Einleitung, Kapitel zu muslimischer Jugend, muslimischen Mädchen und Frauen, Gewalt im Namen der Ehre und ein Fazit. Jedes Kapitel bietet eine Zusammenfassung der wichtigsten Punkte.
Wie wird das Buch "Deutschland schafft sich ab" von Thilo Sarrazin im Dokument erwähnt?
Die Einleitung thematisiert das Buch "Deutschland schafft sich ab" und dessen Behauptungen bezüglich der Integration und der Situation muslimischer Frauen. Die Arbeit setzt sich zum Ziel, diese Behauptungen zu überprüfen und ein differenzierteres Bild zu zeichnen.
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- Nina Schwitzky (Author), 2011, Muslimische Mädchen und Frauen in Deutschland, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/213064