Ist das deutsche Fernsehen zu unpolitisch? Die Intuition eines deutschen Fernsehzuschauers würde vermuten lassen, dass politische Information nur noch oberflächlich in Nachrichten abgehandelt oder in Talkshows verbraten wird und so völlig an Relevanz verliert. Bei privaten Fernsehsendern kann man sich gar nicht an ein rein politisches Magazinformat erinnern, und die traditionellen Magazine der öffentlich-rechtlichen Sender sind auch irgendwie aus dem Hauptprogramm verschwunden.
Diese populären Thesen sind durchaus gewagt, und wie sich in der Arbeit herausstellt, nicht haltbar.
Anhand von sechs Hypothesen werden Magazine auf inhaltliche und strukturelle Gegebenheiten hin untersucht, die den Stellenwert einschätzen lassen. Die Arbeit liefert Aufschluss über die Veränderung der Sendedauer, des Sendezeitpunkts, die Anzahl der Sendungen, die Themenstruktur und den Zusammenhang zwischen Sendedauer eines Magazins und ihrem politischen Anteil.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Politische Magazine und ihr Stellenwert im deutschen Fernsehen
- 1.1 Definitionen
- 1.2 Datenbasis
- 2 Empirischer Teil
- 2.1 Wandel formaler Elemente politischer Magazinsendungen
- 2.2 Inhaltlicher Wandel politischer Magazinsendungen
- 3 Erkenntnisse
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Wandel des Stellenwerts politischer Magazine im deutschen Fernsehen zwischen 1985 und 2012. Sie überprüft empirisch, ob und wie sich dieser Stellenwert seit Einführung des dualen Rundfunks verändert hat, mit besonderem Fokus auf öffentlich-rechtliche Sender im Vergleich zu privaten Sendern. Die Arbeit verzichtet auf eine Bezugnahme auf die Konvergenzthese aufgrund fehlender Datenbasis für inhaltliche Merkmale.
- Definition und Abgrenzung politischer Magazine im deutschen Fernsehprogramm
- Analyse des Wandels formaler Elemente politischer Magazinsendungen (z.B. Sendezeit, Anzahl der Sendungen)
- Untersuchung des inhaltlichen Wandels politischer Magazinsendungen
- Vergleich öffentlich-rechtlicher und privater Sender
- Empirische Überprüfung der These über den Rückgang der Relevanz politischer Hintergrundinformationen im Fernsehen
Zusammenfassung der Kapitel
1 Politische Magazine und ihr Stellenwert im deutschen Fernsehen: Dieses Kapitel legt die Grundlage der Arbeit, indem es die Relevanz politischer Magazine im deutschen Fernsehen hinterfragt und die Forschungsfrage formuliert. Es differenziert politische Magazine von anderen politischen Informationsformaten wie Nachrichten und Talkshows, indem es auf die geringere Beeinflussbarkeit durch Politiker und die größere Informationstiefe hinweist. Die Bedeutung politischer Magazine als Indikator für den Stellenwert politischer Hintergrundinformation wird hervorgehoben, und der Forschungsstand zu Langzeitanalysen von Fernsehprogrammen wird kritisch beleuchtet, wobei die Lücke an spezifischen Analysen politischer Magazine aufgezeigt wird. Die Arbeit positioniert sich als Fortführung und Erweiterung einer bestehenden Studie von Wegener (2001).
1.1 Definitionen: Dieses Kapitel definiert präzise, was unter „politischen Magazinen“ im Kontext der Studie zu verstehen ist. Es basiert auf der Auswahl von Krüger (2012: 246) und spezifiziert Kriterien wie Schwerpunkt auf politischer Berichterstattung, Ausstrahlungsfrequenz und Unabhängigkeit von aktueller Berichterstattung. Es differenziert zwischen öffentlich-rechtlichen und privaten Sendern und listet die konkret untersuchten Sendungen auf, wobei die unterschiedlichen Auswahlkriterien für öffentliche und private Sender aufgrund des geringeren Angebots an rein politischen Magazinen im privaten Bereich erläutert werden. Die Herausforderungen bei der Abgrenzung von „politischen“ Themen im Kontext von Magazinen im privaten Fernsehen wird hervorgehoben und die ausgewählten Sendungen werden im Detail begründet.
1.2 Datenbasis: In diesem Kapitel werden die Quellen für die empirische Untersuchung benannt und kurz beschrieben. Die wichtigste Quelle ist die Studie von Wegener (2001), die Daten für den Zeitraum von 1985 bis 1998 liefert. Zusätzlich werden weitere Datenquellen erwähnt, ohne jedoch deren genaue Inhalte oder den Umfang ihrer Beiträge zur Studie detailliert darzulegen.
Schlüsselwörter
Politische Magazine, deutsches Fernsehen, öffentlich-rechtlich, privat, Langzeitvergleich, Informationsvermittlung, Meinungsbildung, empirische Medienforschung, formale Elemente, inhaltlicher Wandel, Hintergrundberichterstattung.
Häufig gestellte Fragen zur Arbeit: Wandel politischer Magazine im deutschen Fernsehen (1985-2012)
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht den Wandel des Stellenwerts politischer Magazine im deutschen Fernsehen zwischen 1985 und 2012. Sie analysiert, ob und wie sich dieser Stellenwert seit Einführung des dualen Rundfunks verändert hat, insbesondere im Vergleich zwischen öffentlich-rechtlichen und privaten Sendern. Der Fokus liegt auf formalen und inhaltlichen Veränderungen.
Welche Forschungsfragen werden behandelt?
Die Arbeit untersucht die Definition und Abgrenzung politischer Magazine, den Wandel formaler Elemente (Sendezeit, Anzahl der Sendungen), den inhaltlichen Wandel der Sendungen und vergleicht öffentlich-rechtliche und private Sender. Eine zentrale These ist der mögliche Rückgang der Relevanz politischer Hintergrundinformationen im Fernsehen.
Welche Datenbasis wurde verwendet?
Die Hauptdatenquelle ist die Studie von Wegener (2001), die Daten von 1985 bis 1998 liefert. Zusätzliche Datenquellen werden erwähnt, aber nicht detailliert beschrieben.
Wie werden politische Magazine definiert?
Die Definition von „politischen Magazinen“ basiert auf Kriterien wie dem Schwerpunkt auf politischer Berichterstattung, der Ausstrahlungsfrequenz und der Unabhängigkeit von aktueller Berichterstattung (Krüger, 2012: 246). Die Arbeit differenziert zwischen öffentlich-rechtlichen und privaten Sendern und benennt die untersuchten Sendungen, wobei die unterschiedlichen Auswahlkriterien aufgrund des geringeren Angebots an rein politischen Magazinen im privaten Bereich erläutert werden.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in drei Hauptkapitel: Kapitel 1 behandelt die Definition und den Stellenwert politischer Magazine im deutschen Fernsehen, einschließlich der Definition von politischen Magazinen und der Beschreibung der Datenbasis. Kapitel 2 beinhaltet den empirischen Teil mit der Analyse des Wandels formaler und inhaltlicher Elemente. Kapitel 3 präsentiert die gewonnenen Erkenntnisse.
Welche Sender wurden untersucht?
Die Arbeit benennt die konkret untersuchten Sendungen sowohl im öffentlich-rechtlichen als auch im privaten Bereich. Die Auswahlkriterien werden aufgrund des unterschiedlichen Angebots an politischen Magazinen zwischen den beiden Sendertypen erläutert. Die Herausforderungen bei der Abgrenzung von „politischen“ Themen im Kontext von Magazinen im privaten Fernsehen werden hervorgehoben.
Warum wird die Konvergenzthese nicht behandelt?
Die Arbeit verzichtet auf eine Bezugnahme auf die Konvergenzthese aufgrund fehlender Datenbasis für inhaltliche Merkmale.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Politische Magazine, deutsches Fernsehen, öffentlich-rechtlich, privat, Langzeitvergleich, Informationsvermittlung, Meinungsbildung, empirische Medienforschung, formale Elemente, inhaltlicher Wandel, Hintergrundberichterstattung.
Wie positioniert sich die Arbeit im Forschungsstand?
Die Arbeit baut auf der Studie von Wegener (2001) auf und erweitert diese durch die Analyse des Zeitraums bis 2012. Sie adressiert die Lücke an spezifischen Analysen politischer Magazine in Langzeitstudien von Fernsehprogrammen.
- Quote paper
- Janis Altherr (Author), 2013, Politische Magazine im deutschen Fernsehen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/212867