Was ist Freundschaft?
Freundschaft ist ein Wort mit zwölf Buchstaben. Doch ist sie viel mehr als das: Freundschaft ist meiner Meinung nach eine Tätigkeit in der zwei Menschen zum Beispiel durch Respekt, Vertrauen, Zusammenhalt, Treue, Freude und Glück bzw. Liebe verbunden sind. Oder wie Elbert Hubbard sagte: „Der Freund ist einer, der alles von dir weiß, und der dich trotzdem liebt“. Und: „Ein Freund ist ein Mensch, der Dein Lächeln sieht und trotzdem spürt, dass Deine Seele weint“ .
In meiner Hausarbeit wird es um verschiedene Aspekte von Freundschaft gehen. Hierfür werde ich Aristoteles´ und Michel de Montaignes` Texte über Freundschaft verwenden, da jene, aus heutiger Sicht zwar alt, jedoch zum Teil noch heute aktuell und aufschlussreich sind. Ich werde sie beschreiben und beurteilen.
Für Aristoteles ist Freundschaft ein gesamtgesellschaftliches Phänomen. Sie trägt dazu bei, dass eine Polis funktioniert und ist somit von großem Nutzen.
„[Eine] wichtige Rolle [spielt die] Freundschaft im Leben eines Menschen, besonders in Hinblick auf das Erreichen der eudaimonia, des glücklichen Lebens und Endziel des menschlichen Daseins, was das zentrale Thema der Nikomachischen Ethik [ist]“.
Michel de Montaigne hingegen betrachtet Freundschaft aus privater Perspektive, indem er seine Freundschaft zu Étienne de La Boétie als vollkommene Freundschaft darstellt und behauptet, dass es in der Vergangenheit und „unter heutigen Menschen [solch eine Freundschaft] schon gar nicht existiert“. De Montaigne findet wie Aristoteles, dass die Freundschaft die Krönung der Gesellschaft ist.
Aristoteles und de Montaigne sprechen außerdem von verschiedenen Arten von Freundschaft, wobei die vollkommene bzw. die gleichgestimmte und gleichgesinnte Freundschaft die höchste aller Freundschaften ist. Um diese zu haben bedarf es einiger Voraussetzungen, die im Folgenden beschrieben werden.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Definition des Wortes Freundschaft
- 3. Aristoteles Aussagen über die Freundschaft
- 3.1 Die Arten der Freundschaft nach Aristoteles
- 3.1.1 Die Freundschaft des Nutzens
- 3.1.2 Die Freundschaft der Lust
- 3.1.3 Die vollkommene Freundschaft
- 3.1.4 Die Freundschaft der Überlegenheit
- 3.2 Freundschaft und Tugend
- 3.3 Freundschaft und Glück
- 3.1 Die Arten der Freundschaft nach Aristoteles
- 4. Michel de Montaignes Aussagen über die Freundschaft
- 4.1 Die Arten der Freundschaft nach Michel de Montaigne
- 4.1.1 Die Freundesliebe
- 4.1.2 Die gleichgestimmte und gleichgesinnte Freundschaft
- 4.1.3 Die Alltagsfreundschaften
- 4.1 Die Arten der Freundschaft nach Michel de Montaigne
- 5. Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Begriff der Freundschaft anhand der philosophischen Betrachtungsweisen von Aristoteles und Michel de Montaigne. Ziel ist es, die Gemeinsamkeiten und Unterschiede in ihren Auffassungen von Freundschaft aufzuzeigen und deren Bedeutung für das menschliche Leben zu beleuchten.
- Definition und Arten von Freundschaft
- Der Einfluss von Tugend und Glück auf Freundschaft
- Vergleich der Perspektiven von Aristoteles und Montaigne
- Die Rolle der Freundschaft in der Gesellschaft
- Die Bedeutung von gegenseitigem Wohlwollen und Liebe
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema Freundschaft ein und benennt die zentralen Autoren, Aristoteles und Michel de Montaigne, deren Ansichten zum Thema im Folgenden untersucht werden. Sie skizziert die Perspektive der Arbeit, die darin besteht, die teilweise bis heute relevanten, aber aus heutiger Sicht alten Texte zu beschreiben und zu beurteilen. Die Einleitung hebt die unterschiedlichen Betrachtungsweisen hervor: Aristoteles sieht Freundschaft als gesellschaftliches Phänomen, während Montaigne sie aus einer privaten Perspektive beleuchtet, wobei beide die Freundschaft als Krönung der Gesellschaft ansehen.
2. Definition des Wortes Freundschaft: Dieses Kapitel beschäftigt sich mit der Definition von Freundschaft bei Aristoteles und Montaigne. Während Aristoteles von einer "einzigen Seele in zwei Körpern" spricht, greift Montaigne dieses Zitat auf, präzisiert es aber, indem er auf die Unteilbarkeit und die umfassende Natur wahrer Freundschaft hinweist. Ein wichtiger Unterschied besteht in der Rolle der Tugend: Aristoteles verbindet wahre Freundschaft eng mit Tugendhaftigkeit, während Montaigne diese Verbindung nicht explizit vertritt.
3. Aristoteles Aussagen über die Freundschaft: Dieses Kapitel analysiert Aristoteles' Sicht auf Freundschaft als Tugend, als etwas Notwendiges für ein glückliches Leben und als einen Austausch zwischen Menschen. Aristoteles beschreibt drei Hauptarten der Freundschaft – Freundschaft des Nutzens, Freundschaft der Lust und die vollkommene Freundschaft – und erwähnt eine vierte, die Freundschaft der Überlegenheit. Jede Freundschaft basiert auf dem Liebenswerten (gut, lustbringend oder nützlich), wobei die vollkommene Freundschaft die höchste Form darstellt, die auf dem Charakter des Freundes und selbstlosem Wohlwollen beruht.
4. Michel de Montaignes Aussagen über die Freundschaft: Dieses Kapitel widmet sich Montaignes Auffassung von Freundschaft, insbesondere seiner Betrachtung der Freundschaft mit Étienne de La Boétie als vollkommene Freundschaft, die er als selten und außergewöhnlich darstellt. Er unterscheidet verschiedene Arten von Freundschaften, unter anderem die Freundesliebe, die gleichgestimmte Freundschaft und Alltagsfreundschaften. Seine Sicht auf Freundschaft betont die persönliche und emotionale Bindung, die über rein utilitaristische Erwägungen hinausgeht.
Schlüsselwörter
Freundschaft, Aristoteles, Michel de Montaigne, Tugend, Glück, eudaimonia, vollkommene Freundschaft, Nutzen, Lust, gesellschaftliches Phänomen, persönliche Perspektive, Wohlwollen, Liebe, Tugendhaftigkeit.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Aristoteles und Montaigne über Freundschaft
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert den philosophischen Begriff der Freundschaft, insbesondere anhand der Ansichten von Aristoteles und Michel de Montaigne. Sie vergleicht ihre Auffassungen, zeigt Gemeinsamkeiten und Unterschiede auf und beleuchtet die Bedeutung von Freundschaft für das menschliche Leben.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die Definition von Freundschaft, verschiedene Arten von Freundschaften nach Aristoteles (Freundschaft des Nutzens, der Lust, die vollkommene Freundschaft und die Freundschaft der Überlegenheit) und Montaigne (Freundesliebe, gleichgestimmte Freundschaft und Alltagsfreundschaften). Sie untersucht den Einfluss von Tugend und Glück auf Freundschaft, vergleicht die Perspektiven von Aristoteles und Montaigne und betrachtet die Rolle der Freundschaft in der Gesellschaft sowie die Bedeutung von gegenseitigem Wohlwollen und Liebe.
Wie definiert Aristoteles Freundschaft?
Aristoteles beschreibt Freundschaft als "eine einzige Seele in zwei Körpern" und unterscheidet verschiedene Arten, die alle auf dem Liebenswerten beruhen (gut, lustbringend oder nützlich). Die vollkommene Freundschaft, die auf dem Charakter des Freundes und selbstlosem Wohlwollen basiert, stellt dabei die höchste Form dar. Er verbindet wahre Freundschaft eng mit Tugendhaftigkeit.
Wie definiert Montaigne Freundschaft?
Montaigne betont die persönliche und emotionale Bindung in der Freundschaft und geht über rein utilitaristische Erwägungen hinaus. Er beschreibt seine Freundschaft mit Étienne de La Boétie als vollkommene Freundschaft, die er als selten und außergewöhnlich darstellt. Er unterscheidet verschiedene Arten von Freundschaften, darunter die Freundesliebe, die gleichgestimmte Freundschaft und Alltagsfreundschaften.
Was sind die Hauptunterschiede zwischen Aristoteles' und Montaignes Auffassung von Freundschaft?
Aristoteles betrachtet Freundschaft primär als gesellschaftliches Phänomen und betont den Zusammenhang mit Tugendhaftigkeit. Montaigne hingegen beleuchtet die Freundschaft aus einer eher privaten Perspektive, wobei die persönliche und emotionale Bindung im Vordergrund steht. Während Aristoteles verschiedene Arten von Freundschaft systematisch kategorisiert, betont Montaigne die Einzigartigkeit und Unteilbarkeit wahrer Freundschaft.
Welche Rolle spielen Tugend und Glück in der Freundschaft?
Für Aristoteles ist Tugend eng mit wahrer Freundschaft verbunden; sie ist essentiell für ein glückliches Leben (Eudaimonia). Montaigne verbindet Freundschaft zwar auch mit Glück, betont aber weniger explizit den Zusammenhang mit Tugendhaftigkeit. Die Arbeit untersucht, wie Tugend und Glück die verschiedenen Arten von Freundschaft beeinflussen.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zur Definition von Freundschaft, Kapitel zu Aristoteles' und Montaignes Auffassungen von Freundschaft und ein Fazit mit Ausblick. Jedes Kapitel analysiert die jeweiligen Perspektiven der beiden Philosophen im Detail.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit am besten?
Schlüsselwörter sind: Freundschaft, Aristoteles, Michel de Montaigne, Tugend, Glück, Eudaimonia, vollkommene Freundschaft, Nutzen, Lust, gesellschaftliches Phänomen, persönliche Perspektive, Wohlwollen, Liebe, Tugendhaftigkeit.
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- Nadja Buchelt (Author), 2013, Über die Freundschaft bei Aristoteles und Michel de Montaigne, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/212721