Der Veränderungsprozess innerhalb der Gesellschaft hat in den letzten Jahren stark an
Dynamik gewonnen. Dies resultiert zum Einen aus der demographischen Entwicklung,
welche uns mit der Problematik einer stark alternden Bevölkerung konfrontiert, aber
auch aus der quantitativen und qualitativen Zunahme von sozialen Problemen, wie erhöhte
Abhängigkeiten von Drogen bei Jugendlichen, steigende Jugendkriminalität1 oder
der steigenden Jugendarbeitslosigkeit2. Die Gesamtheit der genannten Entwicklungen
führte zu hohen Fallzahlen in der Sozialen Arbeit, mit steigender Fallkomplexität. Die
dadurch steigenden Anforderungen an die Koordinations- und Vernetzungsanforderungen
mit einhergehender Abnahme der zur Verfügung stehenden Ressourcen der Fachkräfte
musste entgegengewirkt werden. Ein handlungstheoretischer Lösungsansatz bildet
das Case Management.
In der folgenden Arbeit wird sowohl die Geschichte als auch der Aufbau des Case Managements
erläutert, als auch die Anforderungen an die qualifizierten Fachkräfte.
Hauptschwerpunkt bildet die Fragestellung der Effektivität des Konzeptes. Abschließend
wird die theoretische Grundlage des Modelles an Hand einer Institution verdeutlicht,
welche sich bei der Vorgehensweise an den Grundsätzen des Case Managements
orientiert.
Im Folgenden wird aus Einfachheitsgrünen von der Berufsgruppe der Case Manager
gesprochen; selbstverständlich sind die weiblichen Kollegen immer mitgedacht.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Definition und Entstehung
- Funktion
- Anwaltschaftliche Funktion (advocacy)
- Vermittelnde Funktion (broker)
- Selektierende Funktion (gate-keeper)
- 6- Phasenmodel
- Access, Case Finding, Intaking
- Assessment
- Serviceplanung
- Linking
- Monitoring
- Evaluation
- Anforderungen an den Case Manager
- Fachkompetenz
- Sozialkompetenz
- Organisationsfähigkeit
- Serviceorientierung
- EDV-Kenntnisse
- Chancen
- Kritik am Case Management
- Definition durch Gesetze
- Angemessenheit der Entscheide abhängiger Fallmanager
- Kritik an der Beschäftigtenförderung
- Umsetzung des Case Managements in einer Rehabilitationseinrichtung
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit analysiert das Konzept des Case Managements in der Sozialen Arbeit. Sie beleuchtet die Entstehung und Entwicklung des Case Managements, die verschiedenen Funktionen des Case Managers sowie die Anforderungen an diese Rolle. Des Weiteren werden Chancen und Risiken des Konzeptes diskutiert, wobei der Fokus auf der Effektivität des Modelles liegt.
- Entstehung und Entwicklung des Case Managements
- Funktionen des Case Managers (Advocacy, Broker, Gatekeeper)
- Anforderungen an den Case Manager (Fachkompetenz, Sozialkompetenz, Organisationsfähigkeit etc.)
- Chancen des Case Managements
- Kritik am Case Management (Definition durch Gesetze, Angemessenheit von Entscheidungen, Beschäftigtenförderung)
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Arbeit stellt das Case Management als Lösungsansatz für die wachsenden Anforderungen in der Sozialen Arbeit vor. Der Fokus liegt auf der Effektivität des Konzeptes und dessen Anwendung in einer Institution.
- Definition und Entstehung: Das Case Management entstand in den 70er Jahren in den USA und dient der Verbesserung der Zusammenarbeit zwischen verschiedenen sozialen Einrichtungen. Es fokussiert auf die Koordinierung von Hilfsmöglichkeiten und die Einbeziehung der Klienten in den Prozess.
- Funktion: Die Arbeit beschreibt die wichtigsten Funktionen des Case Managers: Anwaltschaftliche Funktion (Advocacy), Vermittelnde Funktion (Broker) und Selektierende Funktion (Gatekeeper). Die Funktionen werden im Kontext ihrer Anwendung und Bedeutung im Case Management beleuchtet.
- 6- Phasenmodel: Dieses Kapitel behandelt das 6-Phasen-Modell des Case Managements, das die verschiedenen Schritte von der Aufnahme eines Klienten bis zur Evaluation des Prozesses beschreibt.
- Anforderungen an den Case Manager: Hier werden die verschiedenen Kompetenzen und Fähigkeiten aufgeführt, die ein Case Manager für die erfolgreiche Ausübung seiner Aufgaben benötigt.
- Chancen: Das Kapitel beleuchtet die positiven Aspekte des Case Managements und die Vorteile, die es für Klienten und Einrichtungen bietet.
- Kritik am Case Management: Hier werden verschiedene Kritikpunkte am Case Management-Konzept diskutiert, wie z.B. die Definition durch Gesetze, die Angemessenheit von Entscheidungen durch Fallmanager und die Kritik an der Beschäftigtenförderung.
- Umsetzung des Case Managements in einer Rehabilitationseinrichtung: Dieses Kapitel zeigt die praktische Anwendung des Case Managements in einer konkreten Institution.
Schlüsselwörter
Die Seminararbeit beschäftigt sich mit dem Case Management, einem Konzept, das in den 70er Jahren entstand und die Koordinierung von Hilfsmöglichkeiten im Sozial- und Gesundheitswesen fokussiert. Die Arbeit behandelt Themen wie Advocacy, Broker, Gatekeeper, 6-Phasen-Modell, Anforderungen an den Case Manager, Chancen, Kritik, sowie die praktische Umsetzung in einer Rehabilitationseinrichtung.
- Quote paper
- Jacob Sendner (Author), 2011, Case Management - Welche Chancen und Risiken liegen in diesem Konzept?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/212611