Im Krisenjahr 2009 gingen 32.687 Unternehmen u.a. wegen ausgebliebener Nachfrage, schlechter Zahlungsmoral der Kunden, unzureichender Liquiditätsvorsorge oder Fehlern im Management in die Insolvenz. Das ist eine Erhöhung um 11,6% gegenüber 2008 im gleichen Zeitraum. Dieser enorme Anstieg ist zu großen Teilen auf die starke Auswirkung der Weltwirtschaftskrise zurückzuführen. Es zeigt auch gleichzeitig, dass viele Firmen nicht auf eine solche Situation vorbereitet sind.
Die Wirkung wird nicht zuletzt durch neue Regularien an den Finanz- und Kapitalmärkten, wie die risikoorientierte Kreditvergabe durch Basel II, die den Zugang zu frischem Geld für nicht finanzstarke Unternehmen erschwert, verstärkt.
Damit der Absatz gesteigert werden kann, werden immer häufiger die Zahlungsziele der Lieferantenkredite ausgeweitet. Durch diese Ausweitung steigen die Forderungspositionen des Lieferanten, der dadurch mehr die Aufgaben eines Kreditgebers übernimmt. Als Folge hat der Lieferant mit neuen Herausforderungen bei der eigenen Finanzierung und dem Kredit- und Forderungsmanagement zu kämpfen.
Zusätzlich erschweren internationale Vernetzungen und Kundenbeziehungen die Planungssicherheit immer weiter. Ferner bergen Kundenverbindungen im Ausland unter Umständen durch Währungsrisiken ein zusätzliches Risiko, die die Liquiditätsplanung gefährden.
Daher wird es in Zeiten von immer häufiger weltweit auftretenden Krisen und unsicherer Zukunft wichtiger – besonders als Unternehmer – sein Geld zusammenzuhalten und die eigene Liquidität zu sichern.
Der Forderungsbestand wird oftmals von den Unternehmern als eine äußere Größe, die aus der ordentlichen Geschäftstätigkeit entsteht, betrachtet. Durch diese Ansicht wird nicht erkannt, dass ein Forderungsmanagement einen signifikanten Einfluss auf die Forderungsrisiken und Forderungsstruktur hat.
In den letzten Jahren wird daher verstärkt der Aufbau eines Debitorenmanagements als eine „unverzichtbare Managementaufgabe“ gesehen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1 Einführung in das Thema
- 1.2 Zielsetzung und Ausblick
- 2. Grundlagen der Thematik
- 2.1 Einleitung Fremdfinanzierung
- 2.2 Auslegungen der Thematik
- 2.3 Definition Debitorenbuchhaltung
- 2.4 Definition Kreditmanagement
- 2.5 Definition Forderungsmanagement
- 3. Kreditmanagement
- 3.1 Bonitätsprüfung
- 3.1.1 Beschaffung von Informationen
- 3.1.2 Bonitätsanalyse
- 3.1.3 Kreditentscheidung und Zahlungsbedingungen
- 3.2 Bonitätsüberwachung
- 4. Forderungsmanagement
- 4.1 Kundenstammdaten und deren Datenpflege
- 4.2 Fakturierung
- 4.3 Forderungsüberwachung
- 4.3.1 Bewertung der Forderungen
- 4.4 Mahnwesen
- 4.4.1 Außergerichtliches Mahnwesen
- 4.4.2 Gerichtliches Mahnwesen
- 5. Interne und externe Risiken und deren Folgen
- 5.1 Risikomatrix anhand Porter's Five Forces
- 5.1.1 Marktrisiko
- 5.1.2 Direkte Risiken des Kreditnehmers
- 5.1.3 Risiken des Kreditgebers
- 5.2 Minimierung der Risiken von Forderungen
- 6. Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Durchführung und den Nutzen von Kredit- und Forderungsmanagement unter Berücksichtigung von Risikoaspekten. Ziel ist es, ein umfassendes Verständnis der Prozesse und Herausforderungen im Umgang mit Krediten und Forderungen zu vermitteln.
- Kreditmanagementprozesse und -methoden
- Forderungsmanagement und Risikominderung
- Bonitätsprüfung und -überwachung
- Interne und externe Risiken im Kredit- und Forderungsgeschäft
- Zusammenhang zwischen Kredit- und Forderungsmanagement
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Dieses Kapitel führt in die Thematik des Kredit- und Forderungsmanagements ein und skizziert die Zielsetzung der Arbeit. Es bietet einen Überblick über die Bedeutung des effizienten Umgangs mit Krediten und Forderungen für den Unternehmenserfolg. Der Ausblick gibt einen kurzen Einblick in den Aufbau der Arbeit und die behandelten Aspekte.
2. Grundlagen der Thematik: Dieses Kapitel legt die theoretischen Grundlagen für das Verständnis von Kredit- und Forderungsmanagement. Es definiert zentrale Begriffe wie Debitorenbuchhaltung, Kreditmanagement und Forderungsmanagement und beleuchtet die Bedeutung der Fremdfinanzierung im Unternehmenskontext. Es schafft eine solide Basis für die folgenden Kapitel, indem es die essenziellen Konzepte und Definitionen klärt.
3. Kreditmanagement: Dieses Kapitel befasst sich eingehend mit den verschiedenen Aspekten des Kreditmanagements. Es analysiert die Bonitätsprüfung, die von der Informationsbeschaffung über die Bonitätsanalyse bis hin zur Kreditentscheidung und Festlegung der Zahlungsbedingungen reicht. Die Bonitätsüberwachung als essentieller Bestandteil eines funktionierenden Kreditmanagements wird ebenfalls detailliert betrachtet. Das Kapitel betont die Bedeutung einer sorgfältigen Risikobewertung bei der Kreditvergabe.
4. Forderungsmanagement: Der Schwerpunkt dieses Kapitels liegt auf dem Forderungsmanagement. Es beleuchtet die Wichtigkeit der Kundenstammdatenpflege, die korrekte Fakturierung und die systematische Forderungsüberwachung, inklusive der Bewertung der Forderungen. Das Mahnwesen, sowohl außergerichtlich als auch gerichtlich, wird als wichtiges Instrument zur Durchsetzung von Forderungen ausführlich behandelt. Der Fokus liegt auf der Effizienzsteigerung und Risikominimierung im Forderungsmanagement.
5. Interne und externe Risiken und deren Folgen: In diesem Kapitel werden die verschiedenen Risiken im Kredit- und Forderungsgeschäft analysiert, sowohl interne als auch externe. Mittels Porter's Five Forces wird eine Risikomatrix erstellt, um die verschiedenen Risikofaktoren zu systematisieren und zu bewerten. Es werden Strategien zur Risikominderung und -kontrolle im Kredit- und Forderungsbereich vorgestellt, um negative Auswirkungen auf das Unternehmen zu vermeiden. Der Kapitel verbindet die vorherigen Kapitel und betont die Notwendigkeit eines ganzheitlichen Risikomanagements.
Schlüsselwörter
Kreditmanagement, Forderungsmanagement, Bonitätsprüfung, Risikomanagement, Debitorenbuchhaltung, Fremdfinanzierung, Mahnwesen, Risikominderung, Porter's Five Forces, Zahlungsbedingungen.
Häufig gestellte Fragen zum Dokument: Kredit- und Forderungsmanagement
Was ist der Inhalt des Dokuments?
Das Dokument bietet einen umfassenden Überblick über Kredit- und Forderungsmanagement. Es beinhaltet eine Einleitung, eine detaillierte Gliederung, die Zielsetzung, Kapitelzusammenfassungen, und Schlüsselbegriffe. Der Fokus liegt auf den Prozessen, Herausforderungen und Risiken im Umgang mit Krediten und Forderungen innerhalb eines Unternehmens.
Welche Themen werden im Dokument behandelt?
Das Dokument deckt folgende Themen ab: Grundlagen der Fremdfinanzierung, Debitorenbuchhaltung, Kreditmanagement (inkl. Bonitätsprüfung, -analyse und -überwachung), Forderungsmanagement (inkl. Kundenstammdatenpflege, Fakturierung, Forderungsüberwachung und Mahnwesen), sowie interne und externe Risiken und deren Minimierung mithilfe von Porter's Five Forces. Der Zusammenhang zwischen Kredit- und Forderungsmanagement wird ebenfalls beleuchtet.
Wie ist das Dokument strukturiert?
Das Dokument ist in mehrere Kapitel gegliedert: Einleitung, Grundlagen der Thematik, Kreditmanagement, Forderungsmanagement, Interne und externe Risiken und deren Folgen, und Resümee. Jedes Kapitel behandelt spezifische Aspekte des Kredit- und Forderungsmanagements und baut auf den vorherigen Kapiteln auf. Die Struktur ist logisch und systematisch aufgebaut, um ein umfassendes Verständnis zu vermitteln.
Welche Zielsetzung verfolgt das Dokument?
Das Dokument zielt darauf ab, ein umfassendes Verständnis der Prozesse und Herausforderungen im Umgang mit Krediten und Forderungen zu vermitteln. Es untersucht die Durchführung und den Nutzen von Kredit- und Forderungsmanagement unter Berücksichtigung von Risikoaspekten. Das Ziel ist es, die Bedeutung eines effizienten Umgangs mit Krediten und Forderungen für den Unternehmenserfolg zu verdeutlichen.
Welche Schlüsselbegriffe werden im Dokument verwendet?
Wichtige Schlüsselbegriffe sind: Kreditmanagement, Forderungsmanagement, Bonitätsprüfung, Risikomanagement, Debitorenbuchhaltung, Fremdfinanzierung, Mahnwesen, Risikominderung, Porter's Five Forces und Zahlungsbedingungen.
Wie werden Risiken im Kredit- und Forderungsgeschäft behandelt?
Das Dokument analysiert sowohl interne als auch externe Risiken. Es nutzt Porter's Five Forces zur Erstellung einer Risikomatrix, um die verschiedenen Risikofaktoren zu systematisieren und zu bewerten. Es werden Strategien zur Risikominderung und -kontrolle vorgestellt, um negative Auswirkungen auf das Unternehmen zu minimieren. Der ganzheitliche Aspekt des Risikomanagements wird hervorgehoben.
Was sind die wichtigsten Aspekte des Kreditmanagements laut dem Dokument?
Die wichtigsten Aspekte des Kreditmanagements sind die Bonitätsprüfung (Informationsbeschaffung, Bonitätsanalyse, Kreditentscheidung und Zahlungsbedingungen) und die Bonitätsüberwachung. Eine sorgfältige Risikobewertung bei der Kreditvergabe wird als essentiell betont.
Was sind die wichtigsten Aspekte des Forderungsmanagements laut dem Dokument?
Die wichtigsten Aspekte des Forderungsmanagements sind die Kundenstammdatenpflege, die korrekte Fakturierung, die systematische Forderungsüberwachung (inkl. Bewertung der Forderungen) und das Mahnwesen (außergerichtlich und gerichtlich). Effizienzsteigerung und Risikominimierung stehen im Fokus.
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- Guido Krämer (Author), 2011, Durchführung und Nutzen des Kredit- und Forderungsmanagements unter Risikoaspekten, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/211893