Das Web 2.0 und seine berühmteste Plattform „Facebook“ wird immer mehr zum Thema in der öffentlichen Berichterstattung. Zunehmend legen sich Menschen dort ein Profil an und kommunizieren über das Internet mit Freunden, Bekannten und auch Fremden. Seit der erfolgreichen Verbreitung von Smartphones ist es mittlerweile auch von unterwegs möglich, die Neuigkeiten auf Facebook zu überprüfen und natürlich zog dieser Trend auch nicht an den Jugendlichen vorbei.
Bisher wurde im Zusammenhang mit Medien und der Identitätsbildung Jugendlicher jedoch lediglich von Fernsehinhalten, Zeitungen, Kinofilmen und Musik gesprochen und das Internet wurde dabei weitestgehend außen vor gelassen.
Da selbiges jedoch an immer größerer Relevanz für jugendliche Personen gewinnt, hat sich mir die Frage gestellt, ob ein Teil ihrer Identitätsbildung mittlerweile auf Social Network Plattformen wie Facebook stattfindet?
Dafür möchte ich in meiner Arbeit zunächst klären, was unter Jugend und Identität verstanden wird, die neuen Begriffe Web 2.0 und Social Networks erläutern, um dann kurz auf die erfolgreichste Plattform „Facebook“ einzugehen. Anschließend soll geklärt werden, wie die Identitätsfindung im Internet funktioniert und welche Gründe es für eine Verlagerung in das Web 2.0 geben könnte.
Einleitung
Das Web 2.0 und seine berühmteste Plattform „Facebook“ wird immer mehr zum Thema in der öffentlichen Berichterstattung. Zunehmend legen sich Menschen dort ein Profil an und kommunizieren über das Internet mit Freunden, Bekannten und auch Fremden. Seit der erfolgreichen Verbreitung von Smartphones ist es mittlerweile auch von unterwegs möglich, die Neuigkeiten auf Facebook zu überprüfen und natürlich zog dieser Trend auch nicht an den Jugendlichen vorbei. Bisher wurde im Zusammenhang mit Medien und der Identitätsbildung Jugendlicher jedoch lediglich von Fernsehinhalten, Zeitungen, Kinofilmen und Musik gesprochen und das Internet wurde dabei weitestgehend außen vor gelassen. Da selbiges jedoch an immer größerer Relevanz für jugendliche Personen gewinnt, hat sich mir die Frage gestellt, ob ein Teil ihrer Identitätsbildung mittlerweile auf Social Network Plattformen wie Facebook stattfindet? Dafür möchte ich in meiner Arbeit zunächst klären, was unter Jugend und Identität verstanden wird, die neuen Begriffe Web 2.0 und Social Networks erläutern, um dann kurz auf die erfolgreichste Plattform „Facebook“ einzugehen. Anschließend soll geklärt werden, wie die Identitätsfindung im Internet funktioniert und welche Gründe es für eine Verlagerung in das Web 2.0 geben könnte.
Die Lebensphase Jugend
Fällt der Begriff Jugend, scheint im allgemeinen Sprachgebrauch zunächst klar zu sein, was gemeint ist und Assoziationen wie Pubertät, sowie körperliche und psychische Entwicklungen drängen sich auf. In der Wissenschaft ist der Begriff jedoch nicht eindeutig bestimmt, je nach Forschungsrichtung existieren unterschiedliche Auffassungen davon, was genau die Lebensphase Jugend ausmacht, wie lange sie andauert und ob sie sich im Laufe der Zeit verändert hat.
Zunächst kann grundsätzlich festgehalten werden, wenn von Jugend gesprochen wird, dann befindet sich die Person in einer Phase zwischen Kindheit und dem Erwachsensein, dessen Kategorisierung oftmals an dem biologischen Alter festgemacht wird. Die zeitliche Eingrenzung der Jugendphase erstreckt sich meistens von 13 bis 25 Jahren, wobei die Grenzen dieser Zeitspanne nicht immer eindeutig zu bestimmen sind (Vgl. Zimmermann 2006: 155). Letztere Festlegung ist aber auch gerade im Zusammenhang mit politischen Rechten (Wahlberechtigung) und juristischen Bestimmungen (Jugendstrafrecht) von Bedeutung (Vgl. Litau 2011: 21). Die Lebensphase Jugend besteht in ihrer jetzigen Form erst seit dem Wechsel vom 19. Zum 20. Jahrhundert in Deutschland. Zuvor existierte diese Zwischenphase nicht und man sprach lediglich von Kindern und Erwachsenen (Vgl. Villáyi/Witte/Sander 2007: 11).
Das Alter ist jedoch nicht ausreichend, um die Lebensphase Jugend vollständig zu definieren, da mit ihr verknüpfte Aufgaben und Probleme nicht allein über diese Art der Kategorisierung erfasst werden können und im Zweifelsfall das Bild der Jugend sogar verfälscht. Zudem ist es nicht möglich von „der“ Jugend zu sprechen, da sie genauso heterogen differenziert ist, wie die Gesellschaft, der sie angehört. Sowohl verschiedene Jugendkulturen, als auch Lebensstile machen eine eindeutige Typologisierung beinahe unmöglich (Vgl. Litau 2011: 21-22). Doch trotz der fehlenden einheitlichen Definition dieser Phase kann festgehalten werden, dass es währenddessen zu „zahlreichen […] Veränderungen in der psychosozialen Entwicklung“ (Litau 2011: 22) kommt und „Menschen in dieser Lebensphase körperliche, geistige, emotionale und soziale Entwicklungen und Veränderungen“ bewältigen müssen (vgl. ebd.). Des Weiteren sehen sie sich mit einigen Aufgaben konfrontiert. Dazu gehören unter anderem „die Akzeptanz der eigenen körperlichen Erscheinung, die Übernahme der männlichen oder weiblichen Geschlechterrolle, der Aufbau neuer und reifer Beziehungen zu Altersgenossen beiderlei Geschlechts und die emotionale Unabhängigkeit von den Eltern und von anderen Erwachsenen“ (Vgl. Tillmann 2006: 33).
Der Weg zur eigenen Identität
Den wichtigsten Entwicklungsschritt stellt meines Erachtens jedoch die Identitätsfindung dar. Durch die körperlichen Veränderungen setzt auch gleichzeitig ein kognitiver Entwicklungssprung ein, der zu einer stärkeren Selbstreflexion führt und sich Jugendliche dadurch erstmals bewusst mit ihrem Selbstbild auseinandersetzen (Vgl. Tillmann 2006: 32). In diesem Prozess wird versucht, eine klare Abgrenzung zu den Eltern und auch anderen Gleichaltrigen zu vollziehen. Deutlich wird dieser Versuch durch die Wahl eines eigenen Mode- und Musikstils und neu gesetzten Freizeitpräferenzen. Die zentrale Frage, welche diesen Prozess ständig begleitet, lautet: „Wer bin ich?“ oder „Wer bin ich in einer sozialen Welt?“. Den größten Einfluss auf die Identitätsforschung hatte bisher der Entwicklungspsychologe Erik Homburger Erikson. Er konstruierte unter anderem das Stufenmodell der psychosozialen Entwicklung und stellte in diesem Kontext auch seine Identitätstheorie auf, deren zentralen Begriff „Identität“ ich im Folgenden kurz erläutern werde, um mich im weiteren Verlauf auf sein Konzept und seine Vorstellung von Identität stützen zu können.
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- Quote paper
- Nadine Elsner (Author), 2012, Jugendliche und Social Networks - Selbstdarstellung auf Facebook, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/211777