Im Zusammenhang mit der Vorlesung „Einführung in die Psychoanalyse“, bei Herrn Vinnai
Gerhard, haben wir uns entschieden das Thema Angst in einer Hausarbeit auszuarbeiten. Da
das Angstproblem in der Literatur als Knotenpunkt des Seelenlebens beschrieben wird,
haben wir uns für diese Materie entschieden. Es war also zu erwarten, dass eine
Auseinandersetzung mit dem Begriff der Angst einen umfangreichen Einblick in die
Psychoanalyse gewährt. Überdies sind viele der gemachten Aussagen im alltäglichen Leben
nachzuvollziehen, da jeder damit schon einmal in Berührung gekommen ist.
Wir beziehen uns in unserer Hausarbeit auf die 25. sowie auf seine 32. Vorlesung Freuds.
Die 25. Vorlesung hielt er im Rahmen der „Vorlesungen zur Einführung in die
Psychoanalyse“ in den Wintersemestern 1915/16 und 1916/17 an der Wiener Universität.
Hierbei handelt es sich um das einzige Lehrmaterial aus seiner Tätigkeit als Dozent.
Niedergeschrieben und publiziert wurden sie 1916/17 in drei Bänden.
Die 32. Vorlesung wurde in dem Buch „Neue Folgen der Vorlesungen zur Einführung in die
Psychoanalyse“ 1932 veröffentlicht. Zu dieser Zeit hätte er seine Lehrtätigkeit längst
eingestellt, aus diesem Grunde wurde die Vorlesungsreihe nie vorgetragen, sondern nur
schriftlich festgehalten.
Die wesentlichen Themen seiner Vorlesungen sind die reale und neurotische Angst und ihre
Ursachen, Wirkungen und Gemeinsamkeiten.
Zu diesem Zweck geht er zunächst auf die Realangst ein. Er sieht in ihr die Reaktion auf eine
äußere Gefahr, die den Selbsterhaltungstrieb des Menschen in Form einer Flucht oder
Verteidigung wachruft.
Die neurotische Angst wird im weiteren Verlauf in drei Arten unterteilt, die frei flottierende
Angst, Phobien und die hysterische Angst. Alle drei Arten haben die Verdrängung der
Libido zur Gemeinsamkeit, welche für Freud eine wichtige Rolle spielt.
In der 32. Vorlesung beschreib er das Ich, Es und Über-Ich und ihre Bedeutung für das
Angstproblem. Außerdem bringt er neue Erkenntnisse zur Libidoverdrängung zur Geltung.
Inhaltsverzeichnis
- Bezug auf Freuds 25. Vorlesung (1915-17)
- Die Reale Angst
- Die Neurotische Angst
- Die Angst und der Affekt
- Die Angst und die Hysterie
- Die Angst und das Triebhafte
- Zusammenfassend: Das Angstproblem
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit beschäftigt sich mit der Psychoanalyse des Angstproblems, insbesondere basierend auf den Vorlesungen 25 und 32 von Sigmund Freud. Ziel ist es, die verschiedenen Formen der Angst, ihre Ursachen und Wirkungen sowie ihre Bedeutung für die psychische Entwicklung des Menschen zu beleuchten.
- Die Unterscheidung zwischen realer und neurotischer Angst
- Die verschiedenen Arten neurotischer Angst (frei flottierende Angst, Phobien, hysterische Angst)
- Die Rolle der Verdrängung der Libido im Zusammenhang mit der Angst
- Die Bedeutung des Ichs, des Es und des Über-Ichs für das Angstproblem
- Der Zusammenhang zwischen Angst und Affekt, sowie die Rolle von Wiederholungserlebnissen
Zusammenfassung der Kapitel
Bezug auf Freuds 25. Vorlesung (1915-17)
In der 25. Vorlesung beschreibt Freud zunächst die drei Erscheinungsformen der Angst bei Nervösen: intensive Angstzustände, die selten bei Gesunden auftreten, das Fehlen von Angstneigung bei manchen Nervösen und die Notwendigkeit, Angst und Nervosität zu unterscheiden. Freud betont, dass das Angstproblem ein grundlegendes Problem ist, dessen Lösung einen tiefen Einblick in das Seelenleben ermöglicht. Er unterscheidet zwischen realer und neurotischer Angst. Die reale Angst ist die Reaktion auf eine äußere Gefahr, die den Selbsterhaltungstrieb des Menschen aktiviert. Die neurotische Angst wird im Folgenden in drei Arten unterteilt: frei flottierende Angst, Phobien und hysterische Angst. Alle drei Arten haben die Verdrängung der Libido gemeinsam, die für Freud eine wichtige Rolle spielt.
Die Reale Angst
Freud beschreibt die reale Angst als die Reaktion auf eine wahrgenommene Gefahr, die den Selbsterhaltungstrieb des Menschen aktiviert. Er erklärt, dass die reale Angst rational ist und auf der Einschätzung der eigenen Kräfte im Vergleich zur Größe der Gefahr basiert. Selbst bei einer rationalen Reaktion kann Angst jedoch hemmend wirken und die Ausführung von Handlungen erschweren. Die reale Angst manifestiert sich in Fluchtreflexen und der Bereitschaft, sich gegen die Gefahr zu verteidigen.
Die Neurotische Angst
Die neurotische Angst wird in drei Arten unterteilt: frei flottierende Angst, Phobien und hysterische Angst. Alle drei Arten haben die Verdrängung der Libido gemeinsam. Die frei flottierende Angst ist eine generalisierte Angst, die nicht auf ein bestimmtes Objekt gerichtet ist. Phobien sind Ängste, die auf bestimmte Objekte oder Situationen gerichtet sind. Die hysterische Angst ist eine Angst, die mit körperlichen Symptomen verbunden ist. Die Verdrängung der Libido ist für Freud ein zentraler Faktor bei der Entstehung neurotischer Angst. Freud erklärt, dass die Libido, die ursprünglich auf die Befriedigung sexueller Bedürfnisse gerichtet ist, durch die Verdrängung auf andere Objekte oder Verhaltensweisen umgelenkt wird. Dies kann zu Angstgefühlen führen, die nicht unbedingt auf eine realistische Gefahr zurückzuführen sind.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter der Hausarbeit sind: Angst, Realangst, neurotische Angst, Verdrängung, Libido, Ich, Es, Über-Ich, Affekt, Hysterie, Wiederholungserlebnisse, Triebhaftes. Diese Begriffe spiegeln die zentralen Themen der Hausarbeit wider, die sich mit der psychoanalytischen Sichtweise auf das Angstproblem beschäftigt.
- Quote paper
- Stefan Mües (Author), Jan Bannas (Author), 2003, "Die Angst" - Psychoanalyse, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/21158