Mit der „Geschichte der Kommerzialisierung der US - amerikanischen Rapmusik mit besonderem Augenmerk auf ihre Visualisierung in Musikvideos“ erhalten Sie nicht nur ein umfangreiches Nachschlagewerk zu mehr als 30 Jahren Rapgeschichte, sondern finden auch eine Geschichte der Skandale, Morde und kleinen und großen Erfolgsgeschichten. Als Chuck D von Public Enemy einst meinte, dass die Rapmusik das "CNN des schwarzen Mannes" sei, hätte er sich wohl nicht erträumen lassen, dass Rap nicht nur ein dutzend Millionäre, eine Kaskade von Hitsingles und Alben, eigene Fernsehsendungen und Sender, Kleidermarken und Radiosender hervorbringen, die Popmusik revolutionieren, die sozialen Brennpunkte der USA in den Fokus der gesamten, US - amerikanischen Öffentlichkeit bringen und zum weltweit bekannten Phänomen werden würde. Rap baute seine gesellschaftliche und kulturelle Position über große Beliebtheitswellen, die meistens von besonders relevanten Künstlern ausgelöst wurden, systematisch aus und auf. Neben der Geschichte der Rapmusik bis in das Jahr 2013 ist auch die Visualisierung der Rapmusik ein zweites, wichtiges Thema. Das Gestikulieren mit den Händen, das gemeinsam in der Gruppe posen, das Vermitteln eines Raptextes durch den gesamten Körper - all das hat eine Tradition, die so weit zurückreicht, dass sie schon weit vor jeglicher Form von Gangsterrap begann.
All das und noch sehr viel mehr können Sie in „Die Geschichte der Kommerzialisierung der US - amerikanischen Rapmusik mit besonderem Augenmerk auf ihre Visualisierung in Musikvideos“ nachlesen - danach kann Ihnen keiner mehr so leicht etwas vormachen.
Inhaltsverzeichnis
1.0 Einleitung: Warum Musikvideos fur die Rapszene besonders wichtig sind
1.1 Musikvideo - was ist das uberhaupt?
2.0 Die Geschichte des US - amerikanischen Raps und dessen Visualisierung
2.1 Oldschool: Die Pioniertage
2.2 Rap gewinnt an Profil(t)
2.3 Die Neunziger: Golden Era und Diversifikation
2.4 Die Nullerjahre: Rap definiert den Mainstream
2.4.1 Zwischenkapitel: Die fetten Jahre vorbei - Krise in derMusikindustrie und die Folgen furRap
2.5 2007: Liberalisierung und Generationenwechsel
2.6 Wie Rap einen US - Prasidenten wahlte
2.7 2008 -2010: Rap auf der Suche zu sich selbst
2.8 2010- 2012: Die dritte Generation ubernimmt das Schiff
3.0 Resumee
4.0 Literatur
1.0 Einleitung: Warum Musikvideo fur die Rap- Szene von besondererWichtigkeit sind
Manche bezeichnen das Musikvideo gerne als „die Radiosingle fur das Musikfernsehen“ (Sandmann 2008, 10), obwohl es sich bei dieser Bezeichnung um ein exemplarisches Beispiel fur die Sichtweisen einer langst uberholten Zeit handelt. Heute findet Popkultur kaum noch im regularen Fernsehen statt und das alte Konzept vom Musiksender, der mit Videoclips von den groRen Plattenfirmen bemustert wird, hat schon lange an Aktualitat verloren. Das wesentliche Geschehen hat sich heute auf das Internet verlagert, dort hauptsachlich auf die Videoplattformen, die die meisten User besuchen, also Google's YouTube.com und InterActiveCorp's Vimeo.com. So wie in vielen Bereichen der Musikindustrie, hat auch im Bereich der Produktion von Musikvideos eine allgemeine Liberalisierung eingesetzt. War es fruher nahezu unmoglich, ein hochwertiges Video mit gunstigem Equipment zu drehen, ist dies mit der heutigen, hochauflosenden Darstellung selbst kleinster und gunstiger Kameras sehr viel einfacher moglich. Auch die sogenannte „Filterfunktion“, die einmal die Plattenfirmen, dann das Radio bzw. das Fernsehen innehatten, ist heute verschwunden. Will heiRen: Ohne die Hilfe einer Plattenfirma war es fruher fur Musiker praktisch unmoglich, die eigenen Inhalte einer groRen Masse von Menschen naherzubringen. Naturlich konnte man viele Konzerte in der eigenen Region oder jeden Tag in einer anderen Stadt spielen - doch wie sollte der Anfang gemacht werden? Wer besucht ein Konzert einer Band, die er nicht kennt? An diese Stelle traten die Plattenfirmen, die mit ihren Trendscouts Musiker ohne Plattenvertrag aufspurten und mit Ihren Werbebudgets und PR- Kanalen (Pressemeetings, Rundschreiben, Annoncen in den Printmedien, Airtime im Fernsehen und Radio gegen Bezahlung oder wegen der gemeinsamen Konzernstruktur) ihre eigenen Kunstler ,,uber Nacht“ in die Aufmerksamkeitsreichweite einer groRen Menge von Menschen brachten. Bei der Veroffentlichung von Musikvideos galt es allerdings, noch eine weitere Hurde zu uberwinden: den zustandigen Redakteur / die Redaktion des Musiksenders, der bzw. die entscheiden musste(n), ob das Video uberhaupt als relevant fur das eigene Medium eingestuft und damit ausgestrahlt werden wurde.
Diese Situation anderte sich spatestens im Jahr 2005 mit der Grundung von YouTube dramatisch, als die Veroffentlichung von Videomaterial jeder Art fur jeden kostenlos und allgemein zuganglich wurde. Das Portal der ehemaligen Paypal Inc. - Mitarbeiter Chad Hurley, Steve Chen und Jawed Karim1 gab im Oktober 2011 an, allein in den USA 20 Milliarden Zugriffe auf Videos und 161 Milliarden User registriert zu haben2. Die Karrieren weltweit erfolgreicher Musiker wie Justin Bieber oder Lady Gaga begannen auch im Internet - und die nachsten Musiker mit Tendenz zum weltweiten Erfolg stehen, alleine gemessen an den Zugriffen ihrer Videos, schon in den Startlochern.
Auch wenn durch die Zweigeteiltheit der Rapmusik in Mainstream und Underground auch aufstrebende Kunstler eine scheinbar leichtere Chance auf Bekanntheit hatten, war es fur diese trotz allem nicht einfach, auRerhalb der lokalen Szene zum relevanten Kunstler zu werden. So waren Rapper, die beispielsweise Mitte der Neunziger Jahre vom Underground in den Mainstream „aufstiegen“, entweder durch gluckliche Zufalle, Gewinne bei Contests, Bekanntschaften oder finanzkraftige Investoren im Hintergrund zu Ihrem Ruhm gekommen3.
Dennoch, auch schon zum Ende der Neunziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts deutete sich eine fundamentale Veranderung in der Rap - Musikindustrie an. Zwar hatten in der Szene schon immer Mixtapes die Runde gemacht, also Musikkassetten, die mal mit reinen Liveaufnahmen, mal mit Zusammenstellungen diverser Songs von DJs bespielt waren4, doch etwa ab 1997 begann der damals bekannte New Yorker DJ Clue, Rapper in sein Heimstudio einzuladen, um exklusive Parts auf Beats bereits bekannter Songs aufzunehmen.
Durch die hohe Reputation des Ernesto Shaw (DJ Clue) in der Szene und seine hohe Veroffentlichungsfrequenz (etwa 100 Tapes in 6 Jahren) befand jener sich schon bald in einer Position, in der er neuen Talenten wie DMX, The Lox, Ja Rule oder Noreaga in kurzester Zeit und nur durch seine Mixtapes in kurzester Zeit zu einer szeneweiten Beruhmtheit verhelfen konnte5. Dieser Umstand wurde zusatzlich dadurch begunstigt, dass Clue eine eigene Radiosendung auf dem Radiosender Hot97 in New York moderierte (,,Clue's Monday Night Show"). Wegen dieser Popularity begannen nun auch etablierte Rapper, sich um einen Gastauftritt auf den Clue - Mixtapes zu reiRen. Dies ging sogar soweit, das jene auch unveroffentlichte Songs (sogenannte Exclusives) beisteuerten6.
Dies bedeutet also: Neue Kunstler ohne Plattenvertrage konnten sich plotzlich durch die Mixtape - DJs (Clue war naturlich nicht der Einzigste) mit ihren bekannten Veroffentlichungen nicht nur diversen Vertretern von Plattenfirmen, sondern auch gegenuber der Offentlichkeit prasentieren.
In den Folgejahren entwickelt sich das Vertreiben von Mixtapes zu einem eigenen Geschaftszweig, den auch die etablierten Kunstler nun nicht mehr nur den DJ's uberlassen wollen. Diese nutzen Mixtapes, um unveroffentlichtes oder nicht albumtaugliches Material ,,fur die Strafe" zu einem gunstigeren Preis zu veroffentlichen. Daneben nutzen auch zahlreiche, aufstrebende Rapper das Mixtape, um die eigene Bekanntheit zu erhohen (auf denen sie teilweise auf Beats rappten, fur die sie noch nicht mal die Veroffentlichungsrechte hatten). Der HipHop - Journalist Shaheem Reid beschreibt dies am Beispiel des 50Cent in einem MTV- Special uber die Geschichte der Mixtapes:
,,When 50 Cent's LP, Get Rich or Die Tryin1, dropped on February 6, it was something like the 20th release of his career, though the first official album you could find from the rapper on the shelves at your favorite record store. 50, the latest star to come out of Eminem and Dr. Dre's Shady/Aftermath camp, had already found great success in the music industry. But not that music industry. The other music industry, the one where labels don't exist and there are no highly paid Lizzie Grubmans to publicize your new release, where the CDs are sold by vendors hawking them off dirty blankets on city streets, and bootlegging is encouraged. Welcome to the world of mixtapes — artists as big as P. Diddy use mixtapes as radio for the streets, and new rappers will do anything they can to get on them if they want to make a name for themselves. "I saturate the street market." - 50 Cent explained, "because mixtapes are the entry level of hip-hop." Those words have never been more true. And every hip-hop artist, producer and label exec knows it. "Mixtapes are incredible because they're straight from a brother's heart," LL Cool J said. "Music that they really feel, not music that just researches well. That's special, and that's my favorite way to listen to music: mixtapes." "That's the way we got our fame and the way we got our word-of-mouth on the streets," Roc-A-Fella CEO Damon Dash said about the mixtape phenomenon. "Jay-Z would rap on every mixtape that meant something. That's the best way to talk to that real hip-hop consumer. That's how you get your respect. If you're a real rapper, you don't have to make a record for the radio or something for MTV. You get to really showcase your skills on mixtapes. We're always gonna use that as a tool. (...) "We had mixtapes then and we got some coming out. [You got to] get your mixtape hustle on."7
Etwa zur gleichen Zeit, also zu Beginn der ,,Nuller Jahre“, begann die zweite Phase der Liberalisierung des Rap- Musikmarktes mit der steigenden Popularity des Musikportal ,,MySpace“, in der Kunstler von zu Hause aus kostenfrei ihre Musik im Internet bereitstellen konnten. Als zeitgleich die Zuschauerzahlen der groRen Musiksender einbrachen und Videoplattformen wie YouTube.com sich zunehmender Beliebtheit erfreuten, wurde ein neuer Typus des Musiker geboren: Der Internetrapper. Mit dieser Szenebezeichnung meinte man all jene Kunstler, die es geschafft hatten, alleine durch ihre diversen Prasenzen in Social Media - Plattformen eine erfolgreiche Karriere zu begrunden.
Auch der Fokus der potentiellen Horer verschob sich: nun ging es nicht mehr alleine nur um die Musik eines Kunstlers - es ging um das Gesamtkonzept und dessen Asthetik, die sich in jedem Detail des Output widerspiegeln sollte. Neben dem Merchandise, den Konzerten und mitunter sogar speziellen Worten gewann das Musikvideo als regelrechte Ausstellung all dieser Codes und Styles eines Kunstlers und damit als Moglichkeit der Fans, sich mit diesem zu Identifizieren, fur aufstrebende Rapper eine noch gesteigerte Bedeutung.
Wahrend ich diese Arbeit schreibe, befinden wir uns in einem Zeitalter, in dem Rapper ohne virale Prasenzen und Aktivitaten praktisch nicht mehr existieren konnen - das Veroffentlichen von Musikvideos, Videotagebuchern (Vlogs), Kurzdokumentationen, Livevideos und standige Promotionaktionen fur die Videokanale bekannter und unbekannter Rapper in hoher, teilweise taglicher Frequenz sind zum Alltag geworden. Nie war die Bedeutung des bewegten Bildes fur Rapkunstler wichtiger.
Im Angesicht dieser groRen Signifikanz werde ich im Rahmen dieses Textes die Geschichte der Musikvideos in der Rapmusik unter inhaltlichen und visuellen Aspekten nachzeichnen. Weil diese Geschichte aber nur halb erzahlt ware, wenn man sich nur auf Rap - Musikvideos konzentrieren wurde, stellt auch die Geschichte der Subkultur insgesamt ein zweites, wichtiges Element meiner Arbeit dar.
Letztlich mochte ich noch darauf hinweisen, dass der kommerzielle Erfolg eines Albums oder einer Single in dieser Arbeit in erster Linie an der von der Recording Association Of America (RIAA) verliehenen Auszeichnungen hoher Verkaufszahlen gemessen werden wird. Die RIAAzeichnet derzeit jedes Album und jede Single, die sich
- 500. 000 Mai verkaufen mit Gold aus
- 1.000.000 Mai verkaufen mit Platin aus
- mehr als 2.000.000 Mai verkaufen mit Multi - Platin aus
In der Vergangenheit wurden die Mindestanforderungen fur eine Zertifizierung anders definiert. Bis 1975 wurde Gold verliehen, wenn ein Album mindestens einen Gesamtverkaufswert in Hohe von einer Millionen Dollar erreichte. Ab 1975 musste eine Album nicht nur eine Millionen Dollar in Erlosen erzielt haben, sondern auch eine mindestens verkaufte Stuckzahl von 500.000. Die Auszeichnung mit Platin wurde erst 1976 eingefuhrt. Die Herabsetzung der Mindestanforderungen auf den Heute ublichen Standard wurde aus Rucksicht auf allgemeine sinkende Verkaufszahlen 1989 eingefuhrt.
Weil die RIAA mit Hilfe der Management und Controlling - Firma Gelfand, Rennert & Feldman die Entwicklung von Verkaufszahlen schon weit vor anderen Monitoringservices, wie etwa Nielsen Soundscan analysiert, viel die Wahl des Autor auf das offensichtlich umfassendere Zahlenmaterial der RIAA8 9 10 11.
Alle Zertifizierungen wurden in der RIAA - eigenen ,,Gold & Platinum Searchable Database" recherchiert, die mindestens Eintrage ab mindestens 1954, definitiv aber fur die gesamte Zeitraum der Entstehung des Rap - Genres umfasst. Auf eine Zitierung im Einzelfall wird verzichtet - mit der Fußnote12 ist dieser Pflicht somit ausreichend nachgekommen.
1.1 Musikvideo - was ist das uberhaupt ?
Noch bevor wir noch tiefer in das Thema einsteigen, sollten wir uns zunachst darauf einigen, wovon wir sprechen, wenn hier von „Musikvideos“, „Rapvideos“, „Clips“ oder „Musikclips“ die Rede ist.
Nach Klaus Neumann - Braun handelt es sich dabei um Folgendes;
„Videoclips sind in der Regel drei - bis funfminutige Videofilme, in denen ein Musikstuck (Pop- und Rockmusik in allen Spielarten) von einem Solointerpreten oder einer Gruppe in Verbindung mit unterschiedlichen visuellen Elementen prasentiert wird (...)“ (Neumann - Braun 1999, 10).
Zur Geschichte der Clips erfahren wir von dem Autor in dem Buch ,,Viva MTV!“, aus dem auch das vorherige Zitat stammt, dieses:
„lm 17. Jahrhundert entstehen Farb - Musik - Maschinen (...), die Feuer und Musik, Farbe und Musikvereinigen wollten. Es folgten um 1900 (...) visuelle Musik- und abstrakte Animationsfilme (...) Die Wurzeln der visuellen Musik, Videos und Filme sind in engeren Sinn in den zwanziger und dreiGiger Jahren zu finden, in denen Experimente mit dem abstrakten, grafischen Film sowie dem fruhen synthetischen Tonfilm gemacht wurden (...) in den sechziger Jahren, als von der Unterhaltungsindustrie filmisch vorab produzierte Fernsehauftritte von Rockstars zu Demonstrations- und Promotionzwecken herausgestellt wurden (...) Bereits in dieser Zeit wurden solche Videoclips auch im Fernsehen gezeigt (in Deutschland: Beat- Club)“ (ebenda, 10-11).
Nach der Darstellung des zitierten Autors handelte es sich bei der ,,Erfindung“ des Musikvideos im Wesentlichen um einen Versuch der Musikindustrie, sinkenden Umsatzzahlen entgegen zu treten. Diese hatten sich aus der gesunkenen Bedeutung des Radios wahrend der siebziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts ergeben. Daraufhin habe man versucht, mit ,,Musikspartenkanalen“, das relevantere Medium zu erobern. Das zugrundeliegende Geschaftsprinzip sei in der gegenseitigen Unterstutzung von Plattenfirma und Musiksender zu finden: wahrend die Tontragerindustrie dem Musikfernsehen kostenlos Programmmaterial uberlasst, revanchiert sich dieses mit der Verbreitung von Singles, im Einzelfall auch im Heavy - Rotation - Verfahren (mehrfache Ausstrahlung eines Clips an einem Tag uber einen langeren Zeitraum, was sich wiederum auf die Verkaufe auswirke, ebenda, 12).
Klaus Neumann - Braun unterscheidet die folgenden Typen von Musikvideos:
- Prasentationsvideos I Performance - Clips
Der Protagonist des Videos wird singend (oder musizierend) in einer oder mehreren Szenen dargestellt
- Narrative Videos
Eine Geschichte wird um einen Interpreten erzahlt oder ein Liedtext verfilmt
- Konzeptvideo
Ein Video wird auf Basis eines kunstlerischen Konzepts realisiert, dessen Ziel die Realisierung und Visualisierung desselben in moglichstjedem Detail ist
Letztlich gelte aber fur alle diese Formen ein einfaches Credo:
,,Der zentrale Auftrag der Clips liegt in der Vermittlung der Personality des Stars: Die Botschaft ist das Produkt, das der Star ist“ (ebenda,13).
2.0 Die Geschichte des US- amerikanischen Raps und dessen Visualisierung
Als sudamerikanische und jamaikanische DJ's Ende der Siebziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts in der New Yorker Bronx die ersten Blockparty's (offentliche Feiern, die kostenlos und fur alle zuganglich waren) veranstalteten, hatten Sie sich vermutlich niemals traumen lassen, dass Sie einmal als die Erfinder einer Multi - Milliarden- Dollar - Industrie in die Geschichte eingehen wurden. Auch wenn viele oft auf die westafrikanische Tradition der rhythmisch gesprochenen Geschichtenerzahlung (Griots) oder noch weiter zuruckliegende Techniken wie das Ruf-Antwort Prinzip in haufig nicht naher bezeichneten, „afrikanischen Stammen" verweisen, wollen wir es an dieser Stelle einfach dabei belassen, dass die zuvor beschriebenen DJ's irgendwann damit begannen, die Titel einer jeden Platte, die sie spielten, mit besonderen Worten anzukundigen. Diese Form der Ansage wurde bald zur eigenstandigen Aufgabe von „Announcern“ oder eben MC's (Master of the Ceremony) und im Verlauf von nur wenigen Monaten zur eigenstandigen Disziplin in der Mutterkultur HipHop, sowie bald auch zu einem eigenstandigen Genre.
Nicht ganz so einfach ist es, die Geschichte der Rap- Musikvideos zu erzahlen. Hier kann man nicht etwa bei den Soundies oder dergleichen ansetzen - dies einerseits, weil es den Protagonisten der neuen Musikform oft an jeglicher, geschaftlicher Professionalitat einerseits mangelte, aber auch, weil diese meistens gerade einmal das Geld fur einfache Aufnahmetechnik hatten und drittens, weil sich der Sinn eines Rap - Musikvideo's Ende der Siebziger Jahre des vergangen Jahrhunderts einfach fur noch niemanden erschloss. Rapmusik wurde, wenn Sie nicht live aufgefuhrt wurde, hauptsachlich auf Musikkassetten in geringer Auflage veroffentlicht.
Nachdem die Blockparty's immer mehr Anhanger fanden, begannen sich auch etablierte Kunstler aus der Nachbarschaft der Bronx fur Rapmusik zu interessieren. So grundete die kurzlich verstorbene R'n'B - Sangerin Sylvia Robinson aus Harlem gemeinsam mit Ihrem Mann die Plattenfirma ,,Sugar Hill Records" und stellte 1979 in Englewood, New Jersey die Band ,,Sugarhill Gang" zusammen. Schon die Debut - Single ,,Rappers Delight", veroffentlicht 1980, wurde mit sieben Millionen verkauften Tontragern ein massiver, kommerzieller Erfolg und kann heute als die erste kommerziell erfolgreiche Rapsingle betrachtet werden (Caponi 1999, 211). Der Song wird mit einem Performance - Clip beworben - unsere Geschichte der Rap - Musikvideos hat also begonnen.
2.1 Oldschool : Die Pioniertage
Mit dem auRergewohnlichen Erfolg der Sugarhill Gang steigert sich auch das Medieninteresse an Rap selbst. Diese Entwicklung wird auch von der Veroffentlichung des Films ,,Wildstyle" begunstigt, in dem man erstmals DJ's beim Scratchen, Breakdancern beim Tanzen, Writern beim Spruhen von Graffittis und eben auch Rappern bei ihren Performanzen zusehen konnte. Der Film wird weltweit ausgestrahlt - ein echtes Rap - Musikvideo gibt es zu diesem Zeitpunkt aber noch immer nicht.
Dieser Umstand andert sich am 01. Januar 1982 mit der zweiten Veroffentlichung der neu gegrundeten Rap - Plattenfirma Sugarhill Records. ,,The Message",
geschrieben von Melle Mel und komplett eingespielt durch eine hauseigene Studioband, wird zum zweiten, groRen Hit des noch jungen Labels, dass fur dessen Promotion auch das erste Rapvideo produziert und veroffentlicht. Wie Melle Mel spater in einem Interview mit dem National Public Radio (NPR) erklart, habe die Gruppe eigentlich kein groRes Interesse an einer Veroffentlichung des Song gehabt13. Daher rappen auf der finalen Version des Liedes nicht etwa die angegebenen Interpreten, also Grandmaster Flash and the Furious Five, sondern nurdas Gruppenmitglied Melle Mel und einer der Studiomusiker, Ed Fletcher14.
In dem Musikvideo treten die Furious Five und Grandmaster Flash trotzdem als Interpreten auf - wahrend Melle Mel seinen selbstgeschriebenen Text rappt, mimt das Gruppenmitglied Raheem die vorher eingerappten Verse von Ed Fletcher. Da es sich um einen sozialkritischen Song handelt, der die Verwahrlosung und die Armut in der New Yorker Bronx Ende der Siebziger und Achtziger Jahre thematisiert, entspricht die Asthetik des Videos auch genau diesem verbrauchten, abgewrackten Look.
Zum Beginn des Clip bekommt der Zuschauer erst mal genau das, was er zu diesem Zeitpunkt von Rappern oder HipHoppern bereits durch die Medien, oder vielleicht sogar im Alltag erfahren hat: junge Afroamerikaner, die ihren Ghettoblaster durch die Gegend tragen. Kurz darauf folgen Bilder aus der damaligen Bronx, von Hochhausern und fahrenden Autos. Mit der Anfangszeile des Liedes beginnt auch die Handlung des Videos: Wenn Ed Fletcher die Liedzeilen ,,Broken Glass, everywhere, People pissin on the station, no they just don't care“ rappt, sieht man, nun, eine Flasche, die auf dem Boden zerschlagt (ubrigens auch passend zu dem Gerausch von zerbrechenden Glas, dass man auch in dem Song horen kann) und einen wild gestikulierenden Raheem, der eben genau diese Zeilen mit einem schwingendem Oberkorper mimt. Diese zweite Vermittlungsebene der Lyrics durch den Korper wurde mit dem Video begrundet - so schwingt Raheem beispielsweise bei der Zeile Junkies in the alley with the baseball bat“ mit beiden Armen, als wurde er einen Baseball- Schlager in der Hand halten. Auch diese neue Form der Gestikulation sollte spatere Rap - Videos pragen und in diesen immer wieder auftauchen. Wo findet dieser Ausdruckstanz statt ? Naturlich vor einem heruntergekommenen Einfamilienhaus mit verdreckten Wande in der Bronx.
In dem Clip findet sich ein weiteres Element: Die Visualisierung der Metapher. Wenn es also in dem Song heiit: ,,I tried to get away but I couldn’t get far, cause a man with a tow truck repossessed my car“, sehen wir einen New Yorker Abschleppwagen. Bild im Kopf, Bild auf dem Bildschirm - so konnte hier das Motto lauten.
Sobald der Chorus beginnt, bewegt sich der Protagonist nach links auf eine Gruppe junger Manner zu, ohne die, die hinter ihm stehen, anzusehen. Letztlich steht er vor der Treppe und die Manner dahinter. Dies ist naturlich kein Zufall - es handelt sich um den sogenannten ,,Crewshot“. In diesem sollen entweder die weiteren Kunstler, mit denen der Rapper in einer Crew/ Team arbeitet, vorgestellt werden, oder es handelt sich um die engeren Freunde desselben, oder um zufallig anwesende oder bezahlte Personen. Die Absicht solcher Szenen besteht wahlweise, wie bereits erwahnt, in der Vorstellung befreundeter Kunstler gegenuber der Fanbase oder einfach der physischen VergroRerung des Kunstler. Denkbar ist auch, dass ein Regisseur den ultimativen Beweis erbringen mochte, dass der Rapper im Fokus der Kamera in seinem Viertel Respekt genieRt und eine groRe Anhangerschaft vorweisen kann.
Im Folgenden wird die bereits erwahnte ,,Visualisierung sprachlicher Bilder" konsequent weiter betrieben, wie an diesen Beispielen deutlich wird:
- Textzeile ,, It's like a jungle sometimes" = New Yorker Verkehrsstau, breite StraRen, umher laufende Menschenmassen
- Textzeile ,,Crazy lady livin in the back" = Verwahrloste, alte Frau sitzt auf dem Bordstein und starrt ins Nichts
- Textzeile ,,Said she’ll dance the tango" = Frau fangt mitten auf dem Burgersteig mit einem Kaffeebecher in der Hand zu tanzen an
- Textzeile ,,Down at the peep show watchin’ all the creeps" = Schild eines Pornokinos mit den Worten ,,Peep Show" daraufwird gezeigt
Auch das ,,Posing" feiert seine Premiere in dem Videoclip. Hierbei kann es sich erstens um bestimmte Korperhaltungen, die Starke zeigen sollen, wie verschrankte Arme, die bis zur Brust hochzogen werden Oder Zeigefinger und Daumen, die das Kinn umschlieRen, handeln. Auch gruppentypische Handbewegungen Oder Zeichen von lokalen Gangs, wie Mittelfinger und Peace - Zeichen sind nicht unublich. Im Wesentlichen handelt es sich also um eine weitere Moglichkeit fur den Rapper, den eigenen Worten noch mehr Nachdruck zu verleihen. Im Ubrigen handelt es sich dabei nicht immer zwangslaufig nur um szenespezifische, sondern auch um ganz gewohnliche Alltagsgesten.
In unserem konkreten Beispiel finden wir im vorderen, rechten Teil des Bildes das Furious Five - Mitglied Raheem, der rappt. Links, hinter ihm stehend, befindet sich eine Person, die mit breit gespreizten Beinen und Armen, die sich selbst in Hohe der Brust umschlieRen, an eine Laterne lehnt. Dabei handelt es sich nicht nur um eine interessante Bildaufteilung, sondern auch um die Vermittlung eines visuellen Statements, welches ungefahr so lauten konnte: ,,Ja, die Umstande sind hart, aber diese Jungs haben sich zusammengeschlossen und passen aufeinander auf. Leg dich nicht mit Ihnen an“.
Der Videoclip endet mit einer Szene, die mutmaRlich dem Alltag junger Afroamerikaner der damaligen Zeit entsprach (und im Grunde bis heute entspricht): die Gruppenmitglieder finden sich alle in einem Bild zusammen, einer von Ihnen erzahlt eine Geschichte uber ein Madchen. Da das ,,Herumstehen in GroRgruppen“ (Loitering) in den USA aber bis heute in vielen Platzen verboten ist, erscheint ein Polizeiwagen und zwei Polizisten verhaften alle Mitglieder der Furious Five. Mit einer Zoomfahrt auf die Blaulichter endet das Video.
Fassen wir also alle Elemente, die wir in „The Message" entdeckt haben, nochmal zusammen:
- Die Visualisierung der Lyrics durch Bilder oder kurze Clips, die mit den Textzeilen in direktem Zusammenhang stehen
- Die Gestik, die auf das Nachahmen und Unterstreichen der Lyrics abzielt
- Der Crewshot, in dem der Rapper vor seinen Fans oder seiner Crew steht, die sich teilweise zur Musik mitbewegen, teilweise bose in die Kamera sehen oder einfach nur cool wirken sollen
- Das Posing - besondere, kurze oder lange Korperhaltungen oder Fingerzeichen, die symbolisch entwederfur eine Gruppe oder Aussage stehen
Seit diesem ersten Clip sollen alle folgenden Rap- Musikvideos immer wieder Anleihen und Parallelen zu diesem aufweisen oder diese weiterentwickeln oder verandern.
Andere Quellen15 gehen hingegen davon aus, das Whodini mit ,,Magic's Wand" bereits zwei Jahre vorher, also 1981, das erste Rap- Video der Welt veroffentlichten. Wie auch immer - der kommerzielle Siegeszug der Rapmusik geht weiter. Mit Kurtis Blow bekommt nun auch das erste Mal ein Rapper einen Plattenvertrag bei einem der groReren, etablierten Labels: Mercury Records.
2.2 Newschool : Rap gewinnt an Profil(t)
Zum Beginn der Achtziger Jahre Jahrhunderts entwickelt sich die Rapmusik weiter - schrieben die Rapper der Oldschool hauptsachlich partyorientierte Reime16, diversifizierte sich das Genre nun in die verschiedensten Spielrichtungen wie Gangsta Rap, Fun Rap, Hardcore Rap, Conscious Rap und Battle Rap, doch dazu spater mehr.
1984 grunden zwei New Yorker Collegestudenten, namentlich der Produzent Rick Rubin und der Promoter Russell Simmons die Plattenfirma Def Jam Records. Auf diesem sollen im Verlauf der Achtziger Jahre alle wichtigen und relevanten Rap - Veroffentlichungen erscheinen.
Ein Jahr zuvor gelangt der jungere Bruder von Simmons, Joseph Simmons (heute auch bekannt als Reverend Run) und dessen Band Run DMC17 aber schon zu einer relativen Beruhmtheit. Mit ,,lt's like that/Sucker MC's“ schlieRen die New Yorker Rapper mit allem ab, was man vorher gekannt hatte. Harte Texte, Beats, die mit der Drummaschine Roland 808 produziert und kaum noch eingangig und tanzbar sind, definieren nun den neuen Stil. Bereits ein Jahr nach der Single erscheint ein selbstbetiteltes Album. Weil sich der in diesen Tagen entstandene Musiksender MTV zunehmenden Rassismusvorwurfen ausgesetzt sieht, da dieser ,,nur RockmusikweiRer Kunstler spiele18 “, kommen die jungen Rapper aus Queens mit ihrem Sound, der mit dem Einsatz von Gitarren auch gewisse Anleihen zum Rock aufweisen konnte, ganz gelegen, um das Gegenteil zu beweisen. So wird die Singleauskopplung „Rock Box“ zu dem ersten Rapvideo, das MTV zeigt19 20.
Da es schwierig ist, das Video mit seiner bunten Mischung von verschiedensten Stilelementen richtig zu bewerten, mochte ich hier nur auf einige Aspekte eingehen.
Die Rahmenhandlung besteht aus der Entwicklung eines kleinen Jungen vom ,,normalen Jugendlichen" zum „Rapfan“. Im Intro erzahlt der US-amerikanische Comedian Irwin Corey, verkleidet als ,,wirrer Professor" (der ein bisschen an Dr. Emmet Brown aus Back to the Future erinnert), eine selbsterfundene Geschichte uber die Entstehung der Rapmusik. Der Zuschauer sieht in der Bildmitte einen tragbaren Fernseher auf weiRem Hintergrund, in dem der zuvor beschriebene Vortrag lauft. Eine Zoomfahrt in den Fernseher endet derart, dass man nur noch Corey auf einer Buhne stehend sieht.
Der Monolog wird immer wieder durch Bilder in Schwarz - WeiR unterbrochen: erst wird ein fahrender Wagen gezeigt, dann ein kleiner Junge, der an einer Wand lehnt und dem Vortrag zuzuhoren scheint. Ein zweites Mal wird der Vortrag von dem herannahenden Wagen (Schwarzweiß) unterbrochen. Als Corey die Worte ,,Rap began in Hollywood, where a child was born" ausspricht, wird der kleine Junge wieder, ebenfalls in Schwarzweiß, gezeigt. Diesmal sitzt er auf einem nicht naher gezeigten Gegenstand, ist zentral in der Bildmitte platziert und nickt lachelnd und zustimmend. Der Vortrag geht weiter und wird diesmal von dem zuvor gezeigten Wagen unterbrochen, der nun irgendwo anhalt. Im rechten unteren Bildrand werden die Schuhe mehrerer Personen gezeigt, die scheinbar auf den PKW warten. Der Vortrag geht weiter und wird wieder durch den nickenden Jungen unterbrochen. Die Kamera zoomt nach den Worten ,,The melody keeps coming in and the audience keeps going out“ zuruck zu dem Ausgangsbild (Der Fernseher auf weiRem Hintergrund), jetzt wird die Geschichte des Wagens nochmals komplett gezeigt, also: Fahrzeug von Weitem, Fahrzeug nahert sich, es bremst, wird von Personen beklatscht. Nach der letzten erwahnten Szene wird der Fernseher ausgeblendet und die Szene, die offensichtlich vor einem Nachtclub spielt, im Vollbild gezeigt.
Vielleicht handelt es sich um einen volligen Zufall oder eine tatsachliche Referenz, aber: im zuruckliegenden Kapitel hatten wir uber das Grandmaster Flash and the Furious Five - Video zu ,,The Message“ gesprochen, das damit endet, das die gesamte Crew auf den Rucksitz eines Polizeiwagens verfrachtet wird. An dieser Stelle des RUN-DMC - Videos steigen nun ahnlich viele Personen aus dem zuvor erwahnten Wagen aus (eigentlich sind es sogar mehr, insgesamt 12) und werden von den Herumstehenden klatschend begruRt.
Auf das Schauspiel um das Aussteigen aus dem Wagen folgt wieder eine kurze Einblendung des nickenden Jungen, dann schwenkt die Kamera zu einem Gitarristen, der ekstatisch sein Instrument spielt. Die Kamera zoomt zuruck und man kann den Gitarristen auf genau dem Auto stehen sehen, aus dem gerade die Rapper aussteigen, die durch ein Spalier klatschender Menschen laufen. Der kleine Junge erscheint wieder, diesmal wird sein Gesicht in GroRaufnahme und Farbe gezeigt. Er zwinkert, was von Jam Master Jay erwidert wird, dessen Gesicht ebenfalls wieder in GroRaufnahme gezeigt wird, allerdings in Schwarzweiß.
Im Folgenden performed Reverend Run in Gegenwart ihn umringender, klatschender Fans, er interagiert mit Irwin Corey und auch der kleine Junge taucht zwischen den Rocken zweier Damen wieder auf. Er versucht sich seinen Weg durch die Menschenmenge zu bahnen. Das Bild ist auch weiterhin in Schwarzweiß gehalten, gezeigt wird RUN-DMC nun in kompletter Formation. Auffallig ist an dieser Stelle nur der bose Blick des Reverend Run, der offensichtlich die Harte der Musik mimisch belegen soll. Auch die Form der Gestikulation des Rappers zur Musik wirkt anders, aggressiver, fast schlagend bewegen sich seine Hande.
Was nun folgt, ist ein kruder Mix aus Videoeffekten der Achtziger, wie etwa tanzende Frauen auf dem Fernseher aus dem Intro, in dem Schattenfiguren von zwei RUN- DMC- Mitgliedern zu sehen sind (die ebenfalls tanzen). So eigenartig wie diese Beschreibung ist auch die visuelle Variante extrem anstrengend zu betrachten, da alles sehr durcheinander geht.
Ein weiteres Beispiel: RUN-DMC wird eine langere Zeit lang bei einem Auftritt mit einer begleitenden Band vor begeisterten Fans in Schwarzweiß gezeigt. Plotzlich fullt eine sich drehende Schallplatte in Farbe den unteren Bildrand aus. Auf dem Tonarm sitzen Reverend Run und Jam Master Jay, die rappen, wahrend sie eigentlich noch im Hintergrund aufder Buhne stehen und performen.
Ein letztes Beispiel. Das Bild wechselt schlagartig von der Performance - Szene in einen komplett himmelblauen Hintergrund, auf dessen Boden von oben die dem Zuschauer mit dem Rucken zugewandten Korper von Reverend Run und DMC herabsinken. Die Korper drehen sich wie TischfuRballfiguren und Ihre Kopfe fallen auf den Boden, prallen von diesem wieder ab und landen jeweils auf dem Korper des Anderen. Naturlich ist dies als ein klares Statement hinsichtlich der Verbundenheit der Bandmitglieder untereinander zu verstehen, andererseits ist es aber auch eine komplett verruckte Form von Inszenierung, die im Zusammenhang mit der Vermarktung von Musik naturlich immer Sinn macht.
Ebenfalls interessant ist auch die Darstellung der Band, die mit RUN-DMC in der Performanceszene auf der Buhne steht. Wo man bisher in vergleichbaren Musikvideos Einzelaufnahmen von Gitarristen und Ahnlichem sah, wird hier nun auch ein neuer Typ Musiker inszeniert, den man zu diesem Zeitpunkt als solchen noch nicht anerkannt: der DJ. So folgt in ,,Rock Box“ die Kamera den spielenden Handen eines Bassisten, eines Keyboarders und die des DJ's Jam Master Jay.
In der Schlussszene wird der im Anfang begonnene Handlungsstrang wieder aufgenommen. RUN-DMC verlassen den Auftrittsort durch einen unterirdischen Tunnel, dessen Wande mit Graffittis bespruht sind. Nachdem das letzte Mitglied aus dem Bild lauft, schwenkt die Kamera wieder zuruck in den Tunnel, in dem nun der kleine Junge den Rappern schnellen Schrittes folgt - gekleidet in dem Outfit, das RUN-DMC zuvor auch auf der Buhne getragen hatte. Dem Zuschauer werden nun in Verbindung mit .,Knipsgerauschen“ Fotos der Begegnung des Jungen mit den Rappern gezeigt, die auf diesen freundlich lacheln. Soil dies nun eine versohnliche „War doch alles nur SpaR“- Szene sein? Wer weiR das schon, im Angesicht all der Verrucktheit, die in diesem Video prasentiert wurde.
Rap befindet sich im Jahre 1985 auf einem konstanten, kommerziellen Hohenflug - das zweite Album von RUN- DMC und das Debutalbum von LL Cool J wird mit uber eine Millionen verkaufter Tontrager mit Platin ausgezeichnet. Mit ihrem ein Jahr spater folgenden, dritten Studioalbum schaffen es RUN-DMC sogar, Triple - Platinum zu bekommen, also uber drei Millionen Tontrager zu verkaufen. Diesen Erfolg uberflugeln noch die Beastie Boys, die mit ..Licenced to lll“ das Album abliefern, das mit 9 Millionen verkaufter Tontrager die meisten Absatze der Dekade erreicht.
Die Beastie Boys werden bis heute in der Rap- Geschichtsschreibung als die damalige Antwort der weiRen Mittelschicht auf die bis 1986 hauptsachlich von Afroamerikanern und Latinos dominierte Subkultur betrachtet. Einem groReren Publikum stellen sich die drei Rapper aus Brooklyn / New York als Vorgruppe von RUN-DMC vor - bekannt werden sie aber neben ihren musikalischen Veroffentlichungen vor allem durch ihre Musikvideos, die in ihrer Kreativitat, Selbstironie und Radikalitat so gar nicht dem entsprachen, was man sich am Ende der achtziger Jahre unter Rap vorstellte.
Die Veroffentlichung und Verbreitung des Musikvideos zu “(You Gotta) Fight For Your Right (to Party)“ wird zusatzlich durch eine neue MarketingmaRnahme, die man sich bei MTV einfallen lasst, begunstigt:
„ln late 1986, MTV originated a specific mechanism for breaking new songs. Hip Clips were born. The published identification of a Hip Clip was an off-beat, on-air, early launch of an unknown artist destined for hit status, and moved into ultra heavy rotation on the air (...) MTV followed that the next week with Colombia Records'“(You Gotta) Fight For Your Right (to Party)“ by the Beastie Boys. (...) Armar Andon, Vice President of Artists and Development at Columbia reinforced the impact: „MTV's Hip Clip category certainly heightened awareness ofthe group (Beastie Boys)“ (Stolpmann 2011,4-5).
Bei den Beastie Boys handelt es sich um ehemalige Hardcore - Kids - wilde, weiRe, saufende und sich prugelnde Jugendliche, so das Klischee. Diesem Image bleiben die New Yorker auch als Rapper treu.
Dementsprechend beginnt auch der Clip zu “(You Gotta) Fight For Your Right (to Party)“ - namlich mit der Vermittlung des Image durch das Spiegelbild desselben. Dieses manifestiert sich in zwei jungen Herren, die man dem Kleidungsstil nach heute als Nerds bezeichnen wurde (Fliege, weiRes Hemd, schwarze Tweedhosen und Hornbrillen, Seitenscheitel). Diese sitzen auf einer Couch, neben ihnen ihr Vater, der ahnlich gekleidet ist. Vor den beiden Jungs steht deren Mutter, die sie mit ausgestrecktem Zeigefinger davor warnt, irgendeinen Arger anzurichten oder die Wohnung zu verdrecken. Nachdem die Ture mit einem Knall geschlossen wird, die Eltern also verschwunden sind, unterhalten sich die Beiden:
A: „Do you like Partys?“
B:„Yeah“
A:,,We can invite all of our friends and have soda and pie!“
B:„Yeah“
Daraufhin dreht sich A in die Kamera und sagt: „1 hope no bad people will show up“. Das Bild verandert sich, man sieht die Beastie Boys, die schreien (Adrock wackelt wie wahnsinnig mit dem Kopf und MCA schlagt sich eine Zeitung auf selbigen), darauf wieder ein Bildwechsel, ein Wohnzimmer, in dem eine kultivierte Dinnerparty stattfindet. Die Gerausche der Gesprache sind fur etwa 5 Sekunden zu horen, darauf erklingt das erste Gitarrenriff des Beastie Boys- Songs. Dieses klingt aus, die Partygaste drehen sich erschrocken in die Richtung der Eingangsture des Raumes, die eingetreten wird und zu Boden fallt. Mit den Worten „Kick it“ beginnt der Song - die Beastie Boys entern nun das Wohnzimmer durch den Hausflur, der rotlich beleuchtet ist. Die Assoziation: es handelt sich um fiese Kerle, die direkt aus der Holle kommen. MCA nimmt einem Gast die Bierdose weg, trinkt sie aus und schlagt sie diesem auf den Kopf, spuckt einen anderen mit dem eben Getrunkenen ins Gesicht. Mike D klaut das Mobiliar der Wohnung und Adrock verjagt eine Frau, die neben einem der Gastgeber auf einer Couch sitzt. Er rappt die Zeilen „You wake up late for school man you don't wanna go“ und reiRt jenem dabei an dessen Anzugsjacke, schubst ihn weg und wirft eine in der Nahe befindliche Frau auf den Platz neben sich, kusst sie. Die Beastie Boys randalieren weiter auf der Partys. MCA zundet ein Magazin an, das zwei Gaste gerade lesen, Adrock schnappt sich die nachste Frau, wahrend sich Mike D auf die so eben verlassene wirft. Wenn der Chorus beginnt, dreht sich die Kamera ein weiteres Mal auf den Eingangsbereich - nun kommen die Freunde der Beastie Boys auch auf die Party, die in der Wahrnehmung dieser Tage genau dem entsprechen, was man also ,,fiese Typen“ bezeichnen wurde: Heavy Metaler mit langen Haaren, Barten und Lederjacken, Damen in engen Latexkleidern, Hardcore- Kids, die sich Glasflaschen auf dem Kopf zerschlagen, Tatowierte mit nacktem Oberkorper.
Immer wieder werden in dem Clip die Gegensatze zwischen brav und bose aufgezeigt: einer der Gastgeber spielt Gitarre, MCA entreiRt ihm diese und schlagt sie gegen die Wand. Wenn die Beastie Boys "What's that noise?" rappen, erscheint im Eingang ein stilechter Daddy mit Unterhemd, Bademantel, Bart und fettigen Haaren - ihm wird eine Torte ins Gesicht gehauen. Die Party endet in einer Tortenschlacht und der volligen Zerstorung der Wohnung. Das AusmaR wird nun durch einem langsamen 360 Grad - Schwenk der Kamera dokumentiert, die beiden Gastgeber liegen mit zerrissenen Klamotten auf dem Boden. Als dann die Mutter der Beiden wieder ,,nach Hause kommt“, wird ihr ebenfalls eine Torte in das Gesicht geworfen. Das Musikvideo endet mit dem Gesicht der Frau, das nun voller Sahne ist.
Die Diversifizierung der Rap- Musik schreitet weiter voran. Bis Ende 1986 existieren bereits mehr als funf Subkategorien:
- Conscious (Grandmaster Flash and the furious Five)
- Fun / White Boy (Beastie Boys)
- Hardcore (RUN-DMC)
- Female (Roxanne Shante, Salt-N-Pepa)
- Party (Stil der ersten Tage, spater auch Doug E. Fresh
Vielleicht hat Rap bis heute sein hartes Image aus genau dieser Zeit, in der viele Kunstler und Gruppen darauf achten, die Messlatte fur Harte und Coolness immer weiter nach oben zu schrauben.
Diese Tendenz verstarkte sich im Folgejahr - der anklagende Ton von „The Message" wich nun einer schonungslosen Beschreibung des Ghettoalltags (Boogie Down Productions: Criminal Minded) bis hin zu einer Glorifizierung des damit verbundenen Lebensstils.
Wahrend mit MC Hammer und DJ Jazzy Jeff & The Fresh Price auch weiterhin familienfreundlicher Party- Rap veroffentlicht wird, tritt zwei Jahre spater abermals eine Gruppe auf, die alles, was man in Sachen Harte in Texten und Auftreten im Rap kannte, zu relativieren:
NWAaus Compton, Los Angeles, Kalifornien.
Nachdem die wesentlichen, ersten Schritte in Sachen Rap in New York, und damit an der Ostkuste gemacht wurden, existiert parallel dazu auch schon seit 1978 eine HipHop - Szene an der Westkuste21. Musikalisch wird diese aber erst 1988 von den Horern in den gesamten USA richtig wahrgenommen. In diesem Jahr veroffentlichen namlich die ,,Niggaz with Attitude" (NWA) ihre Single „Straight outta Compton".
Die Gruppe koppelte die Single aus ihrem gleichnamigen Album aus, das mit Songs wie ,,Fuck tha Police", ,,Gangsta Gangsta" und ,,Dopeman" fur massive Kontroversen in der US-amerikanischen Gesellschaft sorgt. Radiosender lehnen es ab, die Songs im Radio zu spielen, Polizeidirektionen, den Wachschutz fur Konzerte der Gruppe zu ubernehmen und das FBI beobachte die Aktivitaten der Musiker22.
Auch musikalisch werden andere Tone angeschlagen: dominierten an der Ostkuste wahlweise Beats, die auf Jazz - Samples oder Zusammenarbeiten mit Hardcore - Rock - Bands basierten, begrundet das NWA - Mitglied Dr. Dre mit seinem Samplen alter Funk - Platten (James Brown, James Pants) und einem inflationaren Gebrauch diverser Synthesizer eine neue Musikrichtung innerhalb der Rap- Musik: den G-Funk. Wie aber wurde diese Attitude visuell vermittelt? Dazu wollen wir uns naher mit dem auf MTV niemals gespielten Videoclip zu ,,Straight outta Compton" beschaftigen.
Bereits am Anfang wird die Marschrichtung klargemacht: Dr. Dre sitzt vor einer brennenden Mulltonne und mimt die Worte ,,You are now about the witness the strength of street knowledge". Polizeisirenen erklingen und der Beat setzt ein, dazu sieht man die Gruppe gemeinsam mit Anhangern durch Compton, dem besungenen Stadtteil von Los Angeles laufen. Auch hier wird das Image wieder durch das Spiegelbild desselben vermittelt: auf der einen Seite die harten Jungs, auf der anderen Seite die noch hartere Obrigkeit, hier in Form der Polizei. Immer wieder wechseln sich Bildern von grimmig schauenden Polizisten mit den rappenden NWA- Mitgliedern ab - auch das absehbare Aufeinandertreffen lasst nicht lange auf sich warten. Wahrend der Zuschauer Ice Cube beim rappenden Durchschreiten von Compton vor einer rohen, mit brennenden Mulltonnen und abgenutzen Gebauden ausstaffierten Kulisse zusieht, werden auch die Polizisten immer martialischer dargestellt. Einer schwingt einen Schlagstock, als wurde er trainieren, ein anderer ladt seine Pistole. Die Turen eines Polizeiwagens schlieRen sich und dieser fahrt so schnell an, das auf dem Kofferraum befindliche Fruhstucksutensilien durch die Gegend fliegen - der Einsatz steht also unmittelbar bevor.
Dieser wird so dargestellt, wie er sich bis heute ereignen konnte: eine Gruppe junger afroamerikanischer Manner unterhalt sich, ein Polizeiwagen erscheint und alle rennen weg. Eine Verfolgungsjagd durch Hinterhofe folgt, bei der immer wieder Personen mit NWA- Kappen festgenommen, auf Motorhauben geworfen und durchsucht werden. Die Band selbst wird durch die Polizisten erst etwas spater mit gezuckten Schrotflinten und Pistolen abgefuhrt und alle Mitglieder in einen Gefangenenbus geworfen (mal wieder eine Referenz zu ,,The Message" ?).
Unfreiwillig amusant ist aber der Auftritt des Eazy- E (NWA). Wenn er etwa in der Mitte mit seinem Part in seiner bekannten, comicartigen Stimme beginnt, mimt er diesen, wahrend er in einem Cabrio auf der Kopfstutze des Beifahrersitzes sitzt, welches in gleicher Hohe mit dem Gefangenentransporter fahrt. Wild gestikuliert er seine Verse in Richtung des den Bus fahrenden Polizisten (See, I don't give a fuck/ that's the problem I see a motherfuckin cop I don't dodge him/), die Kamera schwenkt auf die Sicht des Fahrers, der den Kopf schuttelt und mit einer Handbewegung Eazy-E und dessen Fahrer zum Weiterfahren auffordert.
Wir befinden uns am Ende des Songs - zu Scratches mit den Worten „City of Compton" erklingen nun auch die Polizeisirenen wieder. Als der Transporter nun an den am StraRenrand stehenden NWA (und ihren Freunden) vorbeifahrt, bewerfen sie diesen mit Steinen. Was dramaturgisch naturlich nicht ganz soviel Sinn macht (NWA saRen ja eben noch in dem Transporter) wirkt dafur umso martialischer und harter. Irgendwie wirkt es, als wollten NWA die Message von RUN-DMC aggressiver umformulieren: leg dich nicht mit uns an, wir sind keine Jungs die man rumschubsen kann und wenn es sein muss, wehren wir uns mit alien Mitteln.
Zum Ende des Musikvideos wiederholen sich die Bildablaufe: man sieht die Musiker im Kreise einer groRen Menge von Freunden, die auf die Kamera zulaufen, den Gefangenenbus, der ebenfalls auf die Kamera zufahrt und Kamerafahrten, die Compton aus einem fahrenden Auto zeigen. In der letzten Szene, der Song ist schon zu Ende, sehen wir wieder Dr. Dre vor einer brennenden Mulltonne, diesmal aber im Kreise der anderen Mitglieder, der die Worte ,,And thats how the story goes in the city of Compton" mimt.
Abgesehen von dem inhaltlichen Teil des Musikvideos zeigt man sich auch in Sachen Kleidungsstil und Gestikulation an der Westkuste anders: wo man insbesondere am Ende Achtziger Jahre oft massive Goldketten (sogenannte Rope Chains) und anderen, wertvollen Schmuck in den eigenen Videos prasentiert, zeigt man sich hier eher konventioneller, straRenorientierter. Man macht sich auch die Namen anderer Marken oder einer Sportmannschaft fur das eigene Branding zu eigen. So tragen NWA in „Straight outta Compton" Baseballkappen von den Sacramento Kings, dies freilich, weil das Wort „Kings“ auf den Kappen besonders abgesetzt in grower Schrift auch von Weitem schon zu erkennen ist. Markant erscheint auRerdem die inflationare Verwendung von Fingerbewegungen, die das Abfeuern einer Waffe imitieren sollen. Dabei wird die Faust geballt, vertikal gedreht und der Zeigefinger in Richtung des Korpers gedreht - ganz so, also wurde man den Abzug einer Waffe bedienen.
Auch neu an der Gruppe ist das Vermarktungskonzept beziehungsweise die Struktur des Plattenvertrages: waren Mitglieder von Musikgruppen fruher an einen einzigen Vertrag gebunden, sichern sich die Mitglieder von NWA nunmehr das Recht zu, Solo - Veroffentlichungen auch uber andere Labels vertreiben zu konnen.
Mit Public Enemy wird der Conscious - Rap mit einer gesteigerten, lyrischen Radikalitat fortgefuhrt. RUN-DMC veroffentlichen ihren ersten Film und mit Yo! MTV Raps bekommt die Musikrichtung erstmals eine eigene Plattform im Fernsehen, die von Zuschauern in den gesamten USAgesehen werden kann.
1989 verleiht die National Academy of Recording Arts and Sciences erstmals einen Grammy in der neu geschaffenen Kategorie Rap23 und mit Queen Latifah veroffentlicht die erste weibliche Rapperin ein Album mit feministischen Texten. Ice Cube verlasst NWA und Cowboy von Grandmaster Flash & the Furious Five stirbt wegen seiner Abhangigkeit von Crack.
[...]
1 der ubrigens auch das erste Video auf YouTube hochgeladen hat:
http://www.youtube.com/watch?v=jNQ.XAC9IVRw (zuletzt abgerufen am 14. April 2012)
2 http://www.pcwelt.de/news/Zugriffszahlen-YouTube-durchbricht-Rekordmarke-von-20-Mrd-Video-Views- 4014044.html. (zuletzt abgerufen am 09. April 2012)
3 So interessierte sich im Jahre 1997 der Geschaftsfuhrer von Interscope Records, Jimmy lovine, fur einen gewissen Eminem, nachdem er ihn bei dem Freestyle - Contest ,,Rap- Olympics“ gesehen hatte. Er vermittelte Ihm einen Kontakt zu dem kalifornischen Produzenten Dr. Dre, der ihm letzlich zu weltweitem Ruhm verhilf (Eminem: Biography, http://www.eminem.net/biography/, abgerufen am 09.04.2012). Auch derWu- Tang Clan konnte erst durch eine gemeinsame Tour mit Cypress Hill 1993 eine Anhangerschaft erspielen, die Ihnen die Veroffentlichung ihrer Debutsingle ,,Protect ya neck“ ermoglichte. RZAvom Wu- Tang Clan hatte DJ Muggs in New York kennengelernt und so dem Clan eine gemeinsame Tour ermoglicht (Wikipedia: Wu- Tang Clan, http://en.wikipedia.org/wiki/Wu-Tang Clan , abgerufen am 09.04.2012). Auch 50 Cent wurde erst durch einen Freund der grolJe Schritt in die Industrie ermoglicht, nachdem ihn besagte Person dem Run DMC- Mitglied Jam Master Jay vorstellte und Ihm ein weiteres Vorankommen ermoglichte ( MTV: All eyes on 50 Cent, http://www.mtv.com/bands/123/50 cent/news feature 022505/index.jhtml, abgerufen am 09.04.2012)
4 Unter Verwendung in der Szene bekannter DJ- Techniken wie Juggling, Scratching und ahnlichem
5 Siehe dazu auch http://www.mtv.com/bands/rn/mixtape/news feature 021003/index9.jhtml (zuletzt abgerufen am 10.04.2012)
6 Siehe dazu auch http://www.laut.de/Di-Clue (zuletzt abgerufen am 10.04.2012)
7 http://www.mtv.com/bands/rn/mixtape/news feature 021003/index.jhtml (zuletzt abgerufen am 10.04.2012)
8 http://riaa.com/goldandplatinum.php7content selector=certification (zuletzt abgerufen am 24.12.2012)
9 http://en.wikipedia.org/wiki/RIAA certification (zuletzt abgerufen am 24.12.2012)
10 http://pinkfloydarchives.com/DUSRIAA.htm (zuletzt abgerufen am 24.12.2012)
11 http://www.riaa.com/goldandplatinum.php7content selector=criteria (zuletzt abgerufen am 24.12.2012)
12 http://www.riaa.com/goldandplatinumdata.php7content selector=gold-platinum-searchable-database
13 http://www.npr.org/2005/08/29/4821649/rapper-melle-mel-delivering-the-message (zuletzt abgerufen am 17.04.2012)
14 http://en.wikipedia.org/wiki/The Message %28Grandmaster Flash and the Furious Five song%29 (zuletzt abgerufen am 17.04.2012)
15 http://digitaldremdoor.com/pages/best_rap-timeline1.html (zuletzt abgerufen am 17.04.2012)
16 Was naturlich nichtfur ,,The Message gilt“, aber: Dieser Song durfte als Ausnahme zu sehen sein, insbesondere wenn man bedenkt, das wenigstens die Halfte der Lyrics von einem Nicht- Rapper stammen.
17 Der Song wurde aber nicht, wie oft angenommen, durch DefJam, sondern durch Profile Records veroffentlicht, das spater von Sony Records gekauft wurde
18 http://racerelations.about.com/od/hollvwood/a/MTVsRaceRelatedGrowingPains.htm (zuletzt abgerufen am 21.04.2012)
19 Auch wenn in vielen MTV- Chroniken oft angegeben wird, dass das Blondie - Video zu ,,Rapture“ das erste Rap- Video auf MTV war, habe ich dieses bewusst ausgeklammert, da es sich nicht um ein solches im klassischen Sinne handelt.
20 Allerdings gibt es dazu keine offiziellen Angaben von MTV. Daher an dieser Stelle einige Links zu Seiten, denen ich diese Information entnommen habe (alle zuletzt abgerufen am 24.04.2012): http://en.wikipedia.org/wiki/Rock Box, http://www.laut.de/Run-DMC. http://de.wikipedia.org/wiki/Run-D.M.C.. http://www.rp-online.de/kultur/musik/1983-run-dmc-hiphop-der-ersten-stunde-1.1611349. http://www.indiepedia.de/index.php?title=Run-D.M.C.
21 Siehe dazu http://en.wikipedia.org/wiki/West Coast hip hop (zuletzt abgerufen am 02.05.2012)
22 http://www.youtube.com/watch?v=0pu3ByHBeU0 (zuletzt abgerufen am 02.05.2012)
23 Die Academy weigerte sich aber, die Verleihung des Awards auszustrahlen, was zu einer ,,Grammy Boycott Party“- fuhrte, die von MTV organisiert wurde und bei der drei von funf Nominierten teilnahmen. Mehr dazu kann man hier: http://articles.latimes.com/1989-02-23/news/mn-228 1 backstage-harmony lesen (zuletzt abgerufen am 04.05.2012) und sehen: http://video.tvguide.com/Grammy+Boycott+Party/9893200 (zuletzt abgerufen am 04.05.2012).
- Quote paper
- Michael Schiffner-Ritz (Author), 2013, Die Geschichte der Kommerzialisierung der US - amerikanischen Rapmusik und ihre Visualisierung in Musikvideos, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/211319