Dass geschichtswissenschaftliche Werke in ihrer Aussage voneinander abweichen, ist dem Historiker alles andere als neu. Die Regale der Bibliotheken sind mit Werken gefüllt, die bezüglich vieler Themen zu wiederum vielen Schlussfolgerungen kommen, und jede geschichtswissenschaftliche Erkenntnis führt zwangsläufig auch zu einer Diskussion.
Auch oder vielleicht gerade bei Themen in denen die Quellenlage relativ statisch ist und weil neues Material aus der Geschichte der Diplomatik sich nur sehr langsam ergibt, werden Erkenntnisse diesbezüglich umso heftiger diskutiert.
Ein treffendes Beispiel ist die Rezeption des Lebens und Wirkens Heinrichs III. (* 28. Oktober 1017; † 5. Oktober 1056), der in der Geschichtswissenschaft des 20. Jahrhunderts und auch des 19. Jahrhunderts durchaus unterschiedlich bewertet wurde. Vor allem Friedrich Prinz machte in der Forschung um den zweiten salischen Kaiser durch eine fundamentale Kritik und Nachinterpretation der Quellen auf sich aufmerksam, und versuchte die Bewertung des Saliers in neue Bahnen zu lenken.
Selbstverständnis, Reichsverwaltungspraxis, Sachsen, Ostmitteleuropa, Lothringen und die Themen der Reichskirche und der Reform des Papsttums haben einige Historiker in den letzten 150 Jahren zu vollkommen anderen Erkenntnissen kommen lassen.
Inwieweit sich die Autoren in ihren Erkenntnissen und Schlussfolgerungen voneinander unterschieden und warum sie das taten, will ich anhand einer Auswahl von Schriften in dieser Arbeit darstellen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Geschichtswissenschaftliche Werke über Heinrich III.
- 2.1. Die Retrospektive: Friedrich Wilhelm von Giesebrecht über Heinrich III.
- 2.2. Nüchtern: Paul Kehr bleibt nah an den Quellen
- 2.3. Wohlwollend: Theodor Schieffer setzt Heinrich III. zu den großen Deutschen
- 2.4. Die Kontraspektive: Friedrich Prinz und die widersprüchliche Beurteilung
- 2.5. Vermittelnd: Egon Boshof und 'Die Salier'
- 3. Schlussfolgerung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die unterschiedliche Rezeption Kaiser Heinrich III. in der deutschen Geschichtswissenschaft der letzten 150 Jahre. Ziel ist es, die divergierenden Interpretationen seines Lebens und Wirkens aufzuzeigen und deren Ursachen zu analysieren.
- Die Entwicklung der Geschichtsschreibung zu Heinrich III. über die Zeit.
- Der Einfluss von ideologischen und politischen Kontexten auf die Interpretation historischer Quellen.
- Kontrastierende Perspektiven auf Heinrich III.'s Herrschaft, insbesondere hinsichtlich seiner Reichsverwaltung und Außenpolitik.
- Die Rolle der Quellenlage und deren Interpretation bei der Bewertung von Heinrich III.
- Vergleichende Analyse verschiedener historischer Werke und deren methodische Ansätze.
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der divergierenden Interpretationen historischer Figuren ein und begründet die Wahl Kaiser Heinrich III. als Untersuchungsgegenstand. Der Fokus liegt auf der relativen Starrheit der Quellenlage und der daraus resultierenden intensiven Debatte um die Bewertung seiner Herrschaft. Die Arbeit kündigt die Untersuchung verschiedener historischer Werke an, um die unterschiedlichen Perspektiven und Schlussfolgerungen aufzuzeigen.
2. Geschichtswissenschaftliche Werke über Heinrich III.: Dieses Kapitel analysiert verschiedene historische Werke über Heinrich III., um die Bandbreite der Interpretationen seines Lebens und Wirkens aufzuzeigen. Es werden sowohl die unterschiedlichen methodischen Ansätze als auch die Einflüsse von zeitgenössischen politischen und ideologischen Kontexten untersucht. Der Vergleich der Werke dient dazu, die Entwicklung der Geschichtsschreibung zu Heinrich III. nachzuvollziehen und die Gründe für die unterschiedlichen Bewertungen zu beleuchten. Die einzelnen Unterkapitel behandeln jeweils die Interpretation eines spezifischen Historikers.
Schlüsselwörter
Kaiser Heinrich III., Salier, Geschichtsschreibung, Mediävistik, Quellenkritik, Reichsverwaltung, Reform des Papsttums, Kapetinger, Historiographie, Interpretationsgeschichte.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Rezeption Kaiser Heinrich III. in der deutschen Geschichtswissenschaft
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die unterschiedliche Rezeption Kaiser Heinrich III. in der deutschen Geschichtswissenschaft der letzten 150 Jahre. Das Ziel ist es, die divergierenden Interpretationen seines Lebens und Wirkens aufzuzeigen und deren Ursachen zu analysieren.
Welche Aspekte werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt die Entwicklung der Geschichtsschreibung zu Heinrich III. über die Zeit, den Einfluss ideologischer und politischer Kontexte auf die Interpretation historischer Quellen, kontrastierende Perspektiven auf Heinrich III.'s Herrschaft (insbesondere Reichsverwaltung und Außenpolitik), die Rolle der Quellenlage und deren Interpretation bei der Bewertung von Heinrich III., sowie eine vergleichende Analyse verschiedener historischer Werke und deren methodische Ansätze.
Welche Historiker und ihre Werke werden untersucht?
Die Arbeit analysiert verschiedene historische Werke über Heinrich III., um die Bandbreite der Interpretationen aufzuzeigen. Es werden u.a. die Werke von Friedrich Wilhelm von Giesebrecht, Paul Kehr, Theodor Schieffer, Friedrich Prinz und Egon Boshof untersucht und deren unterschiedliche methodische Ansätze und Interpretationen verglichen.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Hauptkapitel zur Analyse verschiedener geschichtswissenschaftlicher Werke über Heinrich III. (mit Unterkapiteln zu einzelnen Historikern), und eine Schlussfolgerung. Zusätzlich werden die Zielsetzung und Themenschwerpunkte sowie eine Zusammenfassung der Kapitel aufgeführt.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt?
Schlüsselwörter sind: Kaiser Heinrich III., Salier, Geschichtsschreibung, Mediävistik, Quellenkritik, Reichsverwaltung, Reform des Papsttums, Kapetinger, Historiographie, Interpretationsgeschichte.
Welche Schlussfolgerung wird gezogen (ohne Spoiler)?
Die Arbeit zeigt die Bandbreite der Interpretationen Kaiser Heinrich III. auf und analysiert die Ursachen dieser Divergenzen. Details zur Schlussfolgerung finden Sie im vollständigen Text.
Wo finde ich den vollständigen Text?
Der vollständige Text ist (hier den Link zum vollständigen Text einfügen).
- Quote paper
- Michael Kulüke (Author), 2012, Die unterschiedliche Rezeption Kaiser Heinrich III. in der deutschen Geschichtswissenschaft der letzten 150 Jahre, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/211316