Die Meiji-Zeit (1868-1912) stellt in der Geschichte Japans und der japanischen Sprache ein besonderes Kapitel dar, war sie doch geprägt von einem Streben nach nationaler Einheit und Identität, ausgelöst durch den Fall des Tokugawa-Shogunats, die Öffnung des Landes zum Westen und die darauffolgende plötzliche und intensive Konfrontation mit den westlichen Mächten, gegen die sich Japan über zweihundert Jahre lang fast gänzlich abgeschottet hatte.
Westliche Einflüsse hatten aber nicht nur Auswirkungen auf Gesellschaft und Wissenschaft, sondern haben die japanische Sprache zu dieser Zeit erheblich geprägt, weshalb die Veränderungen der japanischen Sprache während der Meiji-Zeit in dieser Arbeit insbesondere unter diesem Aspekt betrachtet werden. Wie jede andere natürliche Sprache ist auch die japanische zu jeder Zeit Einflüssen ausgesetzt, die Veränderungen etwa in Grammatik, Vokabular oder Aussprache verursachen, doch ist der Wandel der Meiji-Zeit insofern von besonderer Bedeutung, als er sehr bewusst erlebt wurde und äußerst rapide von statten ging.
Die vorliegende Bachelor-Arbeit befasst sich daher mit diesen Veränderungen und soll einen Überblick über die verschiedenen Bereiche, in denen Wandel stattfand, und seine Ursachen geben.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Sprachwandel und Sprachplanung
- 2.1 Begriffsbestimmungen
- 2.2 Sprachwandel und Sprachplanung
- 3. Einfluss des Westens auf die japanische Sprache der Meiji-Zeit
- 4. Die Genbun-Itchi-Bewegung
- 4.1 Die Ausgangssituation der Genbun-Itchi-Bewegung
- 4.2 Schwierigkeiten
- 4.3 Umsetzung von genbun itchi und Etablierung einer japanischen Standardsprache
- 4.4 Unterschiede zwischen klassischem Japanisch und genbun itchi
- 5. Veränderungen des Wortschatzes und der Grammatik
- 5.1 Erweiterung des Wortschatzes
- 5.1.1 Lehnübersetzungen (kango)
- 5.1.2 Lehnwörter (gairaigo)
- 5.2 Veränderungen der Grammatik
- 5.2.1 Passiv
- 5.2.2 Personalpronomen kare und kanojo
- 5.2.3 Konjunktionen
- 6. Übersetzung
- 6.1 Vorwort zur Übersetzung
- 6.2 Übersetzung des Textes Meiji no Hyôgen – Kakujoshi „,ni“ o Chûshin ni
- 6.3 Nachwort zur Übersetzung
- 7. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Bachelor-Arbeit befasst sich mit den Veränderungen der japanischen Sprache während der Meiji-Zeit (1868-1912), insbesondere unter dem Aspekt des Einflusses westlicher Sprachen.
- Analyse des Sprachwandels und der Sprachplanung in der Meiji-Zeit
- Untersuchung des Einflusses westlicher Sprachen, insbesondere Englisch, auf die japanische Sprache
- Beleuchtung der Genbun-Itchi-Bewegung als bedeutende Sprachplanungsbewegung in der japanischen Geschichte
- Erläuterung von Veränderungen im Wortschatz und der Grammatik der japanischen Sprache
- Übersetzung eines Textes zur Veranschaulichung der Sprachveränderungen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Sprachveränderungen in der Meiji-Zeit ein und beleuchtet die besondere Bedeutung des westlichen Einflusses.
Kapitel 2 bietet eine theoretische Einführung in den Sprachwandel und die Sprachplanung und erläutert wichtige Begriffe wie Standardsprache und Varietäten.
Kapitel 3 beschäftigt sich mit dem Einfluss des Westens auf die japanische Sprache der Meiji-Zeit.
Kapitel 4 beleuchtet die Genbun-Itchi-Bewegung und deren Bedeutung für die Standardisierung der japanischen Sprache.
Kapitel 5 untersucht die Veränderungen des Wortschatzes und der Grammatik der japanischen Sprache unter dem Einfluss westlicher Sprachen.
Kapitel 6 präsentiert die Übersetzung eines Textes, der die Veränderungen in der japanischen Grammatik beispielhaft aufzeigt.
Schlüsselwörter
Sprachwandel, Sprachplanung, Meiji-Zeit, Japanische Sprache, Westlicher Einfluss, Genbun-Itchi-Bewegung, Standardsprache, Wortschatz, Grammatik, Übersetzung
- Quote paper
- Ilona Meier (Author), 2012, Der Wandel der japanischen Sprache unter dem Einfluss westlicher Sprachen während der Meiji-Zeit, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/211283