Unternehmenskäufe spielen in der heutigen globalisierten Weltwirtschaft eine entscheidende Rolle. Für die Konzernrechnungslegung im Rahmen der IFRS ist es dabei von besonderer Bedeutung, die Firmenwerte akquirierter Unternehmen, die in der internationalen Rechnungslegung auch als Goodwill bezeichnet werden, in der Konzernbilanz korrekt abzubilden. Um die Darstellung des Goodwills korrekt vorzunehmen, muss zunächst geklärt werden, wie dieser bilanziell zu bewerten ist.
In den IFRS ist die Bewertung eines solchen derivativen Firmenwertes in IFRS 3 gere-gelt. Dieser Standard wurde im Januar 2008 vom IASB veröffentlicht und bildet den Abschluss der zweiten Phase des Projektes „Business Combinations“. Der IFRS 3 regelt die Bewertung von Firmenwerten sowohl im Einzel- als auch im Konzernabschluss, wobei der Goodwill im Einzelabschluss im Zuge eines Asset Deals entsteht und auf der Ebene des Konzernabschlusses durch einen Share Deal.
Da die Bewertung des Goodwills zum korrekten Zeitwert erfolgen muss, ist es notwendig; Abschreibungen des Goodwills vorzunehmen.
Wie die Abschreibungen des Goodwills vorzunehmen sind ist, in IFRS 3.55 geregelt. Dieser Standard sieht anstatt der planmäßigen Abschreibung des Goodwills vor, das bilanzierende Unternehmen dazu zu verpflichten, den Goodwill mindestens einmal jährlich durch einen Impairment-Test nach IAS 36 auf eventuelle Wertminderungen zu testen.
Wie der Goodwill-Impairment-Test nach IAS 36 durchzuführen ist und welche spezifischen Anforderungen dieser an die Konzernrechnungslegung nach IFRS stellt, ist Thema dieser Arbeit. Dazu werden zunächst die beiden Begriffe Goodwill und Impairment-Test erläutert, um dann in den folgenden Kapiteln die genaue Durchführung des Good-will-Impairment-Tests darzustellen und zu analysieren.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Begriffsbestimmungen
- 2.1 Derivativer Goodwill
- 2.2 Impairment-Test
- 3. Folgebewertung des Goodwills durch den Impairment-Test nach IAS 36
- 3.1 Impairment-Only-Ansatz
- 3.2 Impairment-Test des Goodwills
- 3.3 Ermittlung der Buchwerte zahlungsmittelgenerierender Einheiten
- 3.2.1 Strukturierung zahlungsmittelgenerierender Einheiten
- 3.2.2 Verteilung des Goodwill auf zahlungsmittelgenerierende Einheiten
- 3.4 Ermittlung des Nettoverkaufspreises
- 3.5 Ermittlung des Nutzungswertes
- 4. Kritische Würdigung des Goodwill-Impairment-Tests nach IAS 36
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Goodwill-Impairment-Test nach IAS 36 im Kontext der internationalen Rechnungslegung (IFRS). Ziel ist es, die Durchführung und die spezifischen Anforderungen dieses Tests für die Konzernrechnungslegung zu erläutern und zu analysieren. Die Arbeit beleuchtet dabei sowohl die theoretischen Grundlagen als auch die praktischen Implikationen.
- Definition und Bilanzierung von derivativen Goodwill
- Durchführung des Impairment-Tests nach IAS 36
- Bewertung von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten
- Ermittlung des Nettoverkaufspreises und des Nutzungswertes
- Kritische Betrachtung des Tests und seiner Auswirkungen auf die Konzernrechnungslegung
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik des Goodwill-Impairment-Tests ein und betont die Bedeutung der korrekten Bilanzierung von Firmenwerten im Rahmen von Unternehmenskäufen unter IFRS. Sie hebt die Notwendigkeit der regelmäßigen Überprüfung des Goodwills auf Wertminderungen hervor und benennt den IFRS 3 und IAS 36 als zentrale Regelwerke. Die Arbeit skizziert den Aufbau und die Zielsetzung der Untersuchung.
2. Begriffsbestimmungen: Dieses Kapitel erläutert die zentralen Begriffe "derivativer Goodwill" und "Impairment-Test". Derivativer Goodwill wird als die Differenz zwischen Kaufpreis und Reinvermögen definiert und seine immaterielle Natur, trotz der Nicht-Zuordnung zu immateriellen Vermögensgegenständen nach IAS 38, wird hervorgehoben. Der Impairment-Test wird als Methode zur Bewertung von Vermögensgegenständen zum Fair Value im Rahmen der IFRS vorgestellt, notwendig um die korrekte Darstellung in der Konzernbilanz zu gewährleisten.
3. Folgebewertung des Goodwills durch den Impairment-Test nach IAS 36: Dieses Kapitel beschreibt detailliert die Folgebewertung des Goodwills mittels des Impairment-Tests gemäß IAS 36. Es beleuchtet den "Impairment-Only-Ansatz", die Schritte zur Durchführung des Tests, die Ermittlung der Buchwerte zahlungsmittelgenerierender Einheiten (inkl. deren Strukturierung und Goodwill-Verteilung), sowie die Ermittlung von Nettoverkaufspreis und Nutzungswert. Der Fokus liegt auf der systematischen Vorgehensweise zur Bestimmung des aktuellen Wertes des Goodwills und der Einhaltung der IFRS-Vorschriften.
4. Kritische Würdigung des Goodwill-Impairment-Tests nach IAS 36: Dieses Kapitel beinhaltet eine kritische Auseinandersetzung mit dem Goodwill-Impairment-Test nach IAS 36. Es analysiert Stärken und Schwächen des Verfahrens, mögliche Probleme bei der Anwendung und die Auswirkungen auf die Finanzberichterstattung. Eine eingehende Analyse der Komplexität des Tests und seiner Interpretationsspielräume wird hier erwartet.
Schlüsselwörter
Goodwill, Impairment-Test, IAS 36, IFRS, Konzernrechnungslegung, Folgebewertung, zahlungsmittelgenerierende Einheiten, Nettoverkaufspreis, Nutzungswert, Firmenwert, internationale Rechnungslegung.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zum Dokument: Folgebewertung des Goodwills nach IAS 36
Was ist das Thema des Dokuments?
Das Dokument behandelt die Folgebewertung von Goodwill nach IAS 36 im Kontext der internationalen Rechnungslegung (IFRS). Es erklärt die Durchführung des Goodwill-Impairment-Tests und analysiert dessen Anforderungen für die Konzernrechnungslegung, sowohl theoretisch als auch praktisch.
Welche Kapitel umfasst das Dokument?
Das Dokument ist in vier Kapitel gegliedert: 1. Einleitung, 2. Begriffsbestimmungen, 3. Folgebewertung des Goodwills durch den Impairment-Test nach IAS 36, und 4. Kritische Würdigung des Goodwill-Impairment-Tests nach IAS 36.
Was wird unter "derivativer Goodwill" verstanden?
Derivativer Goodwill wird als die Differenz zwischen dem Kaufpreis und dem Reinvermögen definiert. Das Dokument betont seine immaterielle Natur, obwohl er nicht den immateriellen Vermögensgegenständen nach IAS 38 zugeordnet wird.
Was ist der Impairment-Test und wozu dient er?
Der Impairment-Test ist eine Methode zur Bewertung von Vermögensgegenständen zum Fair Value gemäß IFRS. Er dient dazu, die korrekte Darstellung des Goodwills in der Konzernbilanz sicherzustellen und eventuelle Wertminderungen zu erkennen.
Wie wird der Goodwill nach IAS 36 bewertet?
Kapitel 3 beschreibt detailliert die Folgebewertung des Goodwills mittels des Impairment-Tests nach IAS 36. Dies beinhaltet den "Impairment-Only-Ansatz", die Schritte zur Durchführung des Tests, die Ermittlung der Buchwerte zahlungsmittelgenerierender Einheiten (inkl. Strukturierung und Goodwill-Verteilung), sowie die Ermittlung von Nettoverkaufspreis und Nutzungswert.
Welche Aspekte der Goodwill-Bewertung werden im Dokument kritisch beleuchtet?
Kapitel 4 bietet eine kritische Auseinandersetzung mit dem Goodwill-Impairment-Test nach IAS 36. Es analysiert Stärken und Schwächen des Verfahrens, mögliche Probleme bei der Anwendung und die Auswirkungen auf die Finanzberichterstattung, einschließlich der Komplexität des Tests und seiner Interpretationsspielräume.
Welche Schlüsselbegriffe werden im Dokument behandelt?
Wichtige Schlüsselbegriffe sind: Goodwill, Impairment-Test, IAS 36, IFRS, Konzernrechnungslegung, Folgebewertung, zahlungsmittelgenerierende Einheiten, Nettoverkaufspreis, Nutzungswert, Firmenwert, internationale Rechnungslegung.
Welche Zielsetzung verfolgt das Dokument?
Das Dokument zielt darauf ab, die Durchführung und die spezifischen Anforderungen des Goodwill-Impairment-Tests nach IAS 36 für die Konzernrechnungslegung zu erläutern und zu analysieren. Es beleuchtet sowohl die theoretischen Grundlagen als auch die praktischen Implikationen.
Für wen ist dieses Dokument relevant?
Dieses Dokument ist relevant für alle, die sich mit der internationalen Rechnungslegung (IFRS), insbesondere mit der Bewertung von Goodwill im Rahmen von Unternehmenskäufen und der Konzernrechnungslegung, befassen. Dies umfasst beispielsweise Wirtschaftsprüfer, Bilanzbuchhalter und Finanzanalysten.
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- Tim Schebler (Author), 2012, Darstellung und Würdigung des Goodwill-Impairment-Tests nach IAS 36, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/211228