In der polizeilichen Praxis kommt es häufig vor, dass man mit geistig verwirrten oder psychisch kranken Menschen zu tun hat. Die Häufigkeit hängt natürlich von der Lage des Reviers und den in diesem Revier befindlichen Einrichtungen ab. Daher kann es durchaus vorkommen, dass man an einigen Revieren so gut wie gar nicht mit diesen Menschen zu tun hat. Beispiele wären hier hauptsächlich die Reviere der Direktion Mitte und andere Reviergebiete, in denen keine Psychiatrien oder sonstige Hilfseinrichtungen vorhanden sind.
An anderen Wachen kann es allerdings ganz anders aussehen, so dass ein Großteil der polizeilichen Arbeit von diesen Menschen bestimmt wird und man fast immer mehrmals täglich mit ihnen zu tun hat. Es handelt sich hierbei hauptsächlich um Reviere, in denen psychiatrische Hilfseinrichtungen oder große Psychiatrien liegen, wie zum Beispiel das Polizeikommissariat 34 mit dem AK Ochsenzoll oder das PK 46 mit dem AK Harburg, an denen jeweils eine große Abteilung für psychisch Kranke vorhanden ist. Außerdem haben sich in unmittelbarer Nähe viele weitere Hilfseinrichtungen angesiedelt.
Meistens kann man als Beamter vor Ort nur die Diagnose stellen, dass mit unserem Gegenüber etwas nicht stimmt. Das ist leider sehr bedauerlich, da man in Aus- und Fortbildung kaum eine Möglichkeit hat, etwas über die Krankheiten und Probleme dieser Menschen zu erfahren. Daher herrscht im Umgang mit ihnen im Kollegenkreis eine gewisse Unsicherheit. Meiner Meinung nach ist diese auf Unkenntnis über die Krankheit, ihrer zahlreichen Untergruppen und den daraus resultierenden Verhaltensweisen der Erkrankten zurückzuführen. Ich möchte versuchen diese Unsicherheit zu verringern und zunächst einmal drei Beispiele aus meiner polizeilichen Praxis beschreiben.
Daraufhin werde ich näher auf die Schizophrenie im allgemeinen mit ihren Symptomen und ihrer allgemein gebräuchlichen Untergliederung in Subtypen eingehen. Im weiteren Verlauf werde ich die verschiedenen Wahnvorstellungen detailliert betrachten und die Ursachen, die Entstehungsphasen und den Krankheitsverlauf einer Schizophrenie näher beschreiben. Des weiteren stelle ich die Therapiemöglichkeiten für an Schizophrenie
erkrankte Menschen dar. Abschließend möchte ich dem Leser noch einige Ratschläge für den Umgang mit schizophrenen Menschen in der Praxis aufzählen. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Beispiele
- Randalierende Person
- Bedrohung
- Hilferufe
- Historischer Rückblick
- Symptomatik
- Allgemeines
- Symptome
- Wahn
- Halluzinationen
- Ich-Störungen
- Denkstörungen
- Sprachstörungen
- Angst
- Affektive Störungen
- Psychomotorische Störungen
- Einteilung nach Typen
- Positive Symptome
- Negative Symptome
- Psychomotorische Störungen
- Häufigkeit der Symptome der Schizophrenie
- Diagnoseweg
- Subtypen der Schizophrenie
- Paranoide Schizophrenie (F 20.0)
- Hebephrene Schizophrenie (F 20.1)
- Katatone Schizophrenie (F 20.2)
- Undifferenzierte Schizophrenie (F 20.3)
- Postschizophrene Depression (F 20.4)
- Schizophrenes Residuum (F 20.5)
- Schizophrenia simplex (F 20.6)
- Wahnvorstellungen
- Wahnthemen
- Beziehungswahn
- Beeinträchtigungswahn
- Verfolgungswahn
- Liebeswahn
- Eifersuchtswahn
- Doppelgängerwahn
- Größenwahn
- Kleinheitswahn
- Wahnthemen
- Entstehung
- Erste Phase - Das Trema
- Zweite Phase - Die Apophänie
- Dritte Phase - Die Apokalyptische Phase
- Vierte Phase - Die Konsolidierung
- Fünfte Phase - Der Residualzustand
- Verlauf/Phasen
- Ursachen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit dem Thema Wahnvorstellungen bei Schizophrenie. Ziel ist es, ein umfassendes Verständnis der Symptomatik, der Subtypen und der Entstehung von Wahnvorstellungen im Kontext der Schizophrenie zu vermitteln. Die Arbeit beleuchtet sowohl die verschiedenen Arten von Wahnvorstellungen als auch den Verlauf der Erkrankung.
- Symptombild der Schizophrenie
- Klassifizierung und Subtypen der Schizophrenie
- Verschiedene Arten von Wahnvorstellungen
- Entstehung und Entwicklung von Wahnvorstellungen
- Verlauf der Schizophrenie
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema Wahnvorstellungen bei Schizophrenen ein und gibt einen Überblick über die Struktur der Arbeit. Sie dient als Grundlage für die folgenden Kapitel, die detailliert auf die verschiedenen Aspekte der Schizophrenie und ihrer Symptome eingehen.
Beispiele: Dieses Kapitel präsentiert Fallbeispiele, die verschiedene Situationen illustrieren, in denen schizophren Erkrankte mit Wahnvorstellungen in Kontakt mit der Polizei kommen können. Die Beispiele sollen den Leser sensibilisieren und zeigen, welche Herausforderungen sich im Umgang mit betroffenen Personen ergeben können. Die Beispiele von randalierenden Personen, Bedrohungen und Hilferufen verdeutlichen die Vielfältigkeit der möglichen Situationen und die Notwendigkeit eines sensiblen und professionellen Umgangs.
Historischer Rückblick: Ein historischer Rückblick beleuchtet die Entwicklung des Verständnisses von Schizophrenie und ihren Symptomen im Laufe der Zeit. Dieser Abschnitt liefert kontextuelle Informationen und zeigt, wie sich die Diagnostik und Behandlung im Laufe der Geschichte verändert haben. Er dient dazu, das aktuelle Verständnis der Erkrankung in einen historischen Kontext einzuordnen.
Symptomatik: Dieses zentrale Kapitel beschreibt detailliert die verschiedenen Symptome der Schizophrenie, darunter Wahnvorstellungen, Halluzinationen, Ich-Störungen, Denkstörungen, Sprachstörungen, Angstzustände, affektive und psychomotorische Störungen. Die Unterteilung in positive und negative Symptome wird erläutert, und der Diagnoseweg wird skizziert. Das Kapitel liefert ein fundiertes Verständnis des komplexen Symptombildes der Schizophrenie.
Subtypen der Schizophrenie: Dieses Kapitel behandelt verschiedene Subtypen der Schizophrenie, wie z.B. paranoide, hebephrene, katatone, undifferenzierte Schizophrenie, postschizophrene Depression und Schizophrenes Residuum, sowie Schizophrenia simplex. Für jeden Subtypen werden die charakteristischen Merkmale und Unterschiede erläutert. Es wird deutlich, dass die Schizophrenie keine einheitliche Erkrankung, sondern ein Spektrum verschiedener Ausprägungen ist.
Wahnvorstellungen: Dieses Kapitel konzentriert sich auf Wahnvorstellungen als zentrales Symptom der Schizophrenie. Es analysiert verschiedene Wahnthemen wie Beziehungswahn, Beeinträchtigungswahn, Verfolgungswahn, Liebeswahn, Eifersuchtswahn, Doppelgängerwahn, Größenwahn und Kleinheitswahn. Die Diskussion der verschiedenen Wahnthemen verdeutlicht die Bandbreite und die individuelle Ausprägung von Wahnvorstellungen bei Schizophrenie.
Entstehung: Dieses Kapitel beleuchtet die verschiedenen Phasen der Entstehung von Wahnvorstellungen, beginnend mit dem Trema über die Apophänie bis hin zur Apokalyptischen Phase, der Konsolidierung und dem Residualzustand. Diese Beschreibung bietet eine dynamische Perspektive auf den Entstehungsprozess und die Entwicklung von Wahnvorstellungen im Laufe der Erkrankung. Der Fokus liegt auf dem Prozess, wie aus anfänglichen Anzeichen schrittweise Wahnvorstellungen entstehen.
Schlüsselwörter
Schizophrenie, Wahnvorstellungen, Symptomatik, Subtypen, Diagnose, Entstehung, Verlauf, Wahnthemen, positive Symptome, negative Symptome, Psychomotorik.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Wahnvorstellungen bei Schizophrenie
Was ist der Inhalt dieser Arbeit?
Diese Arbeit befasst sich umfassend mit dem Thema Wahnvorstellungen bei Schizophrenie. Sie beinhaltet eine Einleitung, Fallbeispiele, einen historischen Rückblick, eine detaillierte Beschreibung der Symptomatik (inkl. positiver und negativer Symptome, Diagnoseweg), eine Klassifizierung der Schizophrenie in Subtypen, eine Analyse verschiedener Wahnthemen, die Entstehung und den Verlauf der Erkrankung sowie eine Zusammenfassung der Schlüsselbegriffe.
Welche Beispiele werden genannt?
Die Arbeit präsentiert Fallbeispiele, die verschiedene Situationen illustrieren, in denen schizophren Erkrankte mit Wahnvorstellungen in Kontakt mit der Polizei kommen können. Beispiele beinhalten randalierende Personen, Bedrohungen und Hilferufe, um die Herausforderungen im Umgang mit betroffenen Personen zu verdeutlichen.
Wie wird die Symptomatik der Schizophrenie beschrieben?
Die Symptomatik wird detailliert beschrieben und umfasst Wahnvorstellungen, Halluzinationen, Ich-Störungen, Denkstörungen, Sprachstörungen, Angstzustände, affektive und psychomotorische Störungen. Die Unterteilung in positive und negative Symptome wird erläutert, und der Diagnoseweg wird skizziert.
Welche Subtypen der Schizophrenie werden behandelt?
Die Arbeit behandelt verschiedene Subtypen, darunter paranoide, hebephrene, katatone, undifferenzierte Schizophrenie, postschizophrene Depression, Schizophrenes Residuum und Schizophrenia simplex. Die charakteristischen Merkmale und Unterschiede jedes Subtyps werden erläutert.
Welche Wahnthemen werden analysiert?
Die Arbeit analysiert verschiedene Wahnthemen wie Beziehungswahn, Beeinträchtigungswahn, Verfolgungswahn, Liebeswahn, Eifersuchtswahn, Doppelgängerwahn, Größenwahn und Kleinheitswahn, um die Bandbreite und individuelle Ausprägung von Wahnvorstellungen zu verdeutlichen.
Wie wird die Entstehung von Wahnvorstellungen beschrieben?
Die Entstehung wird in Phasen beschrieben: Das Trema, die Apophänie, die Apokalyptische Phase, die Konsolidierung und der Residualzustand. Dieser Ansatz bietet eine dynamische Perspektive auf den Entstehungsprozess und die Entwicklung von Wahnvorstellungen im Laufe der Erkrankung.
Welche Schlüsselwörter sind relevant?
Die relevanten Schlüsselwörter sind: Schizophrenie, Wahnvorstellungen, Symptomatik, Subtypen, Diagnose, Entstehung, Verlauf, Wahnthemen, positive Symptome, negative Symptome, Psychomotorik.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, ein umfassendes Verständnis der Symptomatik, der Subtypen und der Entstehung von Wahnvorstellungen im Kontext der Schizophrenie zu vermitteln. Sie beleuchtet verschiedene Arten von Wahnvorstellungen und den Verlauf der Erkrankung.
Gibt es einen historischen Rückblick?
Ja, die Arbeit beinhaltet einen historischen Rückblick, der die Entwicklung des Verständnisses von Schizophrenie und ihren Symptomen im Laufe der Zeit beleuchtet. Dies liefert kontextuelle Informationen und zeigt die Veränderung der Diagnostik und Behandlung im Laufe der Geschichte.
- Quote paper
- Marc Jetzkowitz (Author), 2003, Wahnvorstellungen bei Schizophrenen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/21112