Was leisten Selbsthilfegruppen ohne die Anleitung von Helfenden – insbesondere in Hinblick auf die Multiple Sklerose – und inwiefern können Selbsthilfegruppen durch professionelle Helfer speziell Sozialarbeiter unterstützt werden?
Die aus dieser Auseinandersetzung gewonnenen Erkenntnisse sollen letztlich dazu dienen, den Blick auf die Selbsthilfegruppe als gegenseitiges Hilfesystem und vor allem in Verbindung mit dem Krankheitsbild Multiple Sklerose zu erweitern sowie eine Verknüpfung mit der Sozialen Arbeit herzustellen, um gezielt Anregungen für Professionelle insbesondere Sozialarbeiter zur Unterstützung von Selbsthilfegruppen liefern zu können.
Um diese Problemstellung zu vertiefen, liegt es nahe, sich zunächst ein zuverlässiges Bild von der begrifflichen Grundlage zu verschaffen (Kapitel 2). Hinter den ersten Ausführungen verbergen sich daher eine Darstellung des Gegenstandsbereiches und Erläuterungen zu den Begriffen Multiple Sklerose und Selbsthilfe(-gruppen). Aufbauend auf diese begriffliche Annäherung stellt das dritte Kapitel den Versuch dar, eine Klärung vorzunehmen, welche Theorien und Ansätze in der Sache Selbsthilfe zu bezeichnen und beschreiben sind. Konkret soll die Selbsthilfe in ihren Bestandteilen dargelegt und bezüglich ihres fördernden Verhaltens in der Gruppe betrachtet werden. Das vierte Kapitel geht daraufhin auf den Tätigkeitsbereich der Selbsthilfegruppe Multiple Sklerose als Form der medizinischen Hilfe ein, stellt deren Philosophie vor und beschreibt konkrete Angebote. Das Krankheitsbild Multiple Sklerose wird dabei
in die Ausführungen einbezogen. Im fünften Kapitel soll der Bogen zur Sozialen Arbeit geschlagen werden. Konkret wird der professionelle Beitrag zur Unterstützung von Selbsthilfegruppen multiperspektivisch beleuchtet und in Bezug zur Sozialen Arbeit gestellt. Davon ausgehend gilt es, praxisnahe Anregungen zur Unterstützung der Gruppenselbstbehandlung hervorzubringen. Im sechsten Kapitel schließlich versucht der Autor aus den zuvor abgeleiteten
Erkenntnissen für die Sozialarbeit Rückschlüsse zu ziehen und den dargestellten Gegenstandsbereich der Selbsthilfegruppen-Unterstützung abschließend kritisch zu erörtern. Zugunsten der Lesbarkeit wurde bei Bezeichnungen von Personen und Personengruppen darauf verzichtet, stets auch die weibliche Form zu nennen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitende und zielführende Bemerkungen
- Begriffsklärung und Gegenstandsbestimmung
- Multiple Sklerose – Die Krankheit mit den 1000 Gesichtern
- Die Selbsthilfe(-gruppe) – eine begriffliche Annäherung
- Theorie und Arbeitsprinzipien im Gruppenselbstbehandlungsprozess
- Ein Gegenentwurf zur professionellen Dominanz – Die theoretischen Ansätze der Selbsthilfe
- Da-Sein, Dabei-Sein, Begleiten - Arbeitsweise und Verhalten im Selbsthilfeprozess
- Mehr als nur reden können – Wichtige Kompetenzen im Selbsthilfe-Prozess
- Der Tätigkeitsbereich der Selbsthilfegruppe Multiple Sklerose als Form der gesundheitsbezogenen Hilfe
- Unterstützung der Selbsthilfegruppe durch professionelle Helfer Bezug nehmend auf den Sozialarbeiter
- Zu krank, um sich selbst zu helfen - Von den Bedenken der Fachleute
- Voneinander profitieren – Gründe für eine Zusammenarbeit zwischen Professionellen und Selbsthilfegruppen
- Fachleute und Selbsthilfegruppen arbeiten zusammen - Methoden des professionellen Beitrags zur Selbsthilfe
- Allroundgenie - Anforderungen und Arbeitsprinzipien bei der Unterstützung von Selbsthilfegruppen
- Zusammenfassende Bemerkungen und kritische Reflexion
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit analysiert die Bedeutung und Funktionsweise von Selbsthilfegruppen für Menschen mit Multipler Sklerose (MS). Sie untersucht die theoretischen Grundlagen der Selbsthilfe und die Arbeitsprinzipien, die in MS-Selbsthilfegruppen Anwendung finden. Des Weiteren wird die Rolle von professionellen Helfern, insbesondere Sozialarbeitern, bei der Unterstützung von Selbsthilfegruppen beleuchtet.
- Die Bedeutung von Selbsthilfegruppen für Menschen mit MS
- Die theoretischen Grundlagen der Selbsthilfe
- Die Arbeitsweise und das Verhalten im Selbsthilfeprozess
- Die Rolle von professionellen Helfern bei der Unterstützung von Selbsthilfegruppen
- Die Möglichkeiten der Zusammenarbeit zwischen Fachkräften und Selbsthilfegruppen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer realitätsnahen Schilderung der Erfahrungen einer Frau mit MS und ihrer Motivation, einer Selbsthilfegruppe beizutreten. Der Autor stellt die Problematik der Selbsthilfegruppen dar und untersucht, inwieweit sie ohne professionelle Anleitung, insbesondere im Hinblick auf MS, effektiv sind und wie sie von professionellen Helfern, insbesondere Sozialarbeitern, unterstützt werden können. Kapitel 2 widmet sich der begrifflichen Klärung der Themenbereiche Multiple Sklerose und Selbsthilfe. Kapitel 3 beleuchtet die theoretischen Ansätze der Selbsthilfe und die Arbeitsweise und das Verhalten im Selbsthilfeprozess. Kapitel 4 fokussiert auf den Tätigkeitsbereich von MS-Selbsthilfegruppen als Form der medizinischen Hilfe und beschreibt deren Philosophie sowie konkrete Angebote. Kapitel 5 befasst sich mit dem professionellen Beitrag zur Unterstützung von Selbsthilfegruppen aus verschiedenen Perspektiven, insbesondere in Bezug auf die Soziale Arbeit. Das Kapitel enthält praxisnahe Anregungen zur Unterstützung der Gruppenselbstbehandlung. Abschließend werden in Kapitel 6 die Erkenntnisse für die Sozialarbeit zusammengefasst und der dargestellte Bereich der Selbsthilfegruppen-Unterstützung kritisch diskutiert.
Schlüsselwörter
Multiple Sklerose, Selbsthilfe, Selbsthilfegruppe, Gruppenselbstbehandlung, Soziale Arbeit, Professionelle Unterstützung, Zusammenarbeit, Fachkräfte, Sozialarbeiter.
- Quote paper
- Marco Hoch (Author), 2012, Die Selbsthilfegruppe als Chance für ein Leben mit Multipler Sklerose und die Möglichkeiten professioneller Unterstützung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/210533