Culture Jamming, eine moderne Form von Antiwerbung, die sich auf die Umgestaltung der Kommunikation populärer Marken konzentriert, im Kunstunterricht in einer achten Klasse einer Gesamtschule – wird das funktionieren? Wie lässt sich das Thema für den Unterricht aufbereiten, welche inhaltlichen und bildnerischen Möglichkeiten bietet es und was muss ich dabei beachten? Zentrale Fragen wie diese beschäftigten mich bei der Entscheidung für eine Unterrichtseinheit, zu der ich auch in abgewandelter Form kein Vorbild finden konnte.
Die Werbung hat sich mittlerweile zu einer Kommunikation auf nichtökonomischer und gesamtgesellschaftlicher Ebene entwickelt. Immer häufiger begegnen einem Formen, die sich zwischen Werbung und Public Promotions ansiedeln lassen. Die Markenidentität gewinnt dabei an Bedeutung und es kommt mitunter zur vollständigen Produktablösung. Um überhaupt noch eine Wirkung erzielen zu können, wird Werbung immer subtiler und ausgefallener. Zusätzlich wird vermehrt mit Symbolen und Markenzeichen geworben. Dementsprechend erfordert das Thema Werbung im Kunstunterricht eine neue Herangehensweise, die auch komplexere Themenzusammenhänge, wie sie in diesen Entwicklungen deutlich werden, berücksichtigt.
Die Aktionsform Culture Jamming setzt sich mit aktuellen Marken-erweiterungsstrategien großer Konzerne auseinander und antwortet ihnen mit einem kritischen Bewusstsein wirkungsvoll auf ebenbürtige Weise. Innerhalb der Unterrichtseinheit soll Culture Jamming auf seine Eignung erprobt werden, aktive Bildverfremdungen zu bewirken. Mein Anliegen besteht darin, zu erfahren, ob und in welchem Maße sich diese Bildform für den Kunstunterricht eignen kann. Eine Vielzahl inhaltlicher Schwerpunkte und bildnerischer Elemente der Motive machen das Thema attraktiv für den Kunstunterricht. Ebenfalls sprechen der Aktualitätsbezug und die unmittelbare Nähe zur Lebenswelt der Schüler für den Versuch, das Thema im Kunstunterricht zu behandeln.
Gliederung (Kurzform)
1. Einleitung
2. Sachanalyse
3. Planungsbedingungen
4. Intentionen der Unterrichtseinheit
5. Didaktische und methodische Entscheidungen
6. Durchführung und Reflexion der Unterrichtseinheit
7. Literatur- und Quellenverzeichnis
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Sachanalyse
- 2.1. Culture Jamming: Gegenreaktion auf aggressive Markenerweiterung
- 2.1.1. Culture Jamming: Ursprünge, Intentionen, Techniken und Elemente
- 2.1.2. Aktualität des Culture Jamming
- 2.1.3. Beliebte Motive des Culture Jamming: Markenzeichen...
- 2.2. Verfahrensweisen und Formen der Bild- und Zeichenverfremdung
- 2.2.1. Collage
- 2.2.2. Technik des Übermalens
- 2.2.3. Metamorphose......
- 2.1. Culture Jamming: Gegenreaktion auf aggressive Markenerweiterung
- 3. Planungsbedingungen
- 3.1. Institutionelle Voraussetzungen
- 3.1.1. Räumlichkeiten und Materialien
- 3.1.2. Organisatorische Bedingungen und Termine
- 3.2. Die Lerngruppe
- 3.2.1. Zusammensetzung und soziale Interaktion
- 3.2.2. Vorkenntnisse und Einstellungen
- 3.3. Einbettung und Rahmenplanbezug
- 3.1. Institutionelle Voraussetzungen
- 4. Intentionen der Unterrichtseinheit
- 5. Didaktische und methodische Entscheidungen
- 5.1. Methodische Konzeption
- 5.2. Auswahl und Reduktion der Unterrichtsinhalte
- 5.2.1. Wesentliche Merkmale der Bildform des Culture Jamming.
- 5.2.2. Auswahl und Fokussierung einzelner Marken
- 5.2.3. Auswahl der Verfahren zur Bildverfremdung
- 5.3. Medien und Materialien
- 5.3.1. Medien zur inhaltlichen Erarbeitung des Themas
- 5.3.2. Materialien zur Realisierung der Arbeitsvorhaben
- 5.4. Sozial- und Aktionsformen
- 6. Durchführung und Reflexion der Unterrichtseinheit....
- 6.1. Gesamtkonzeption
- 6.2. Durchführung und Reflexion einzelner Schwerpunkte
- 6.2.1. Einführungsphase: Vermittlung wesentlicher Kenntnisse
- 6.2.2. Vertiefende Phase: Veränderung eines Logos - der „Swoosh”
- 6.2.3. Anwendung der Techniken auf Gesamtkonzeptionen
- 6.3. Abschließende Bewertung und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die didaktischen Möglichkeiten und Herausforderungen von „Culture Jamming“ im Kunstunterricht. Sie befasst sich mit der Entwicklung des Culture Jamming als Gegenreaktion auf aggressive Markenerweiterung, die Hintergründe und Ziele dieser Form von Antiwerbung und die Möglichkeiten, sie im Unterricht kreativ und kritisch zu nutzen.
- Entwicklung und Aktualität von Culture Jamming als Form der Antiwerbung
- Bedeutung und Intention von Culture Jamming als Instrument zur Auseinandersetzung mit Marken und Werbestrategien
- Methoden der Bild- und Zeichenverfremdung im Kontext von Culture Jamming
- Didaktische und methodische Umsetzung von Culture Jamming im Kunstunterricht
- Herausforderungen und Potentiale von Culture Jamming im Kunstunterricht für die Gestaltung des Bewusstseins von Schülerinnen und Schülern
Zusammenfassung der Kapitel
- 1. Einleitung: Der Text führt mit einem konkreten Beispiel aus dem Unterricht in die Thematik ein und stellt die Relevanz von Culture Jamming im Kontext des Kunstunterrichts dar. Er skizziert die Problematik der Überprägung von Lebenswelten durch Marken und Werbung sowie die Notwendigkeit eines bewussten Umgangs mit Marken und Werbestrategien. Der Text verdeutlicht die Notwendigkeit einer Aktualisierung des Themas „Werbung“ im Kunstunterricht.
- 2. Sachanalyse: Dieses Kapitel analysiert die Hintergründe und Entwicklung von Culture Jamming als Reaktion auf die aggressive Markenerweiterung. Es beleuchtet die Strategien großer Unternehmen, den öffentlichen Raum zu besetzen und die gesellschaftlichen Bereiche zu beeinflussen. Der Text stellt Culture Jamming als ein Instrument der kritischen Auseinandersetzung mit diesen Strategien dar.
- 3. Planungsbedingungen: Dieses Kapitel thematisiert die institutionellen Rahmenbedingungen des Unterrichts, die Lernvoraussetzungen der Schülerinnen und Schüler sowie die Einbettung der Unterrichtseinheit in den Rahmenplan des Kunstunterrichts.
- 4. Intentionen der Unterrichtseinheit: Hier werden die Ziele der Unterrichtseinheit dargelegt, die sich auf die Entwicklung eines kritischen Bewusstseins gegenüber Marken und Werbestrategien sowie die Förderung der kreativen Auseinandersetzung mit diesen Themen fokussieren.
- 5. Didaktische und methodische Entscheidungen: Dieses Kapitel beschreibt die methodischen Konzeptionen, die Auswahl der Unterrichtsinhalte und Materialien, die Umsetzung des Themas in verschiedenen Arbeitsformen und die pädagogischen Ziele der Unterrichtseinheit.
- 6. Durchführung und Reflexion der Unterrichtseinheit: In diesem Kapitel wird die Umsetzung der Unterrichtseinheit in der Praxis geschildert, die verschiedenen Phasen des Unterrichts und die Reflexion der gewonnenen Erkenntnisse im Hinblick auf die didaktischen Möglichkeiten und die Gestaltung von Bewusstseinsprozessen bei den Schülerinnen und Schülern.
Schlüsselwörter
Culture Jamming, Antiwerbung, Marken, Werbung, Markenerweiterung, Bildverfremdung, Gestaltung, Kritik, Bewusstsein, Kreativität, Kunstunterricht, Unterrichtseinheit, Didaktik, Methodologie.
- Quote paper
- Tatjana Katharina Schikorski (Author), 2004, Culture Jamming als Möglichkeit der aktiven Bildverfremdung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/210513