Christof Spengemann bemerkte einst in „Die Wahrheit über Anna Blume“: „Dada ist ein Verzweiflungsakt“. Einer der Vertreter des Dadaismus war Kurt Schwitters, welcher 1919 sein bedeutendstes Gedicht „An Anna Blume“ veröffentlicht hat. Dieses erzählt von einer Liebesgeschichte und wird von Spengemann als „Zeitdokument“ beschrieben. Er wie auch andere Literaturwissenschaftler erkennen den Gebrauch von Wort- und Satzcollagen in diesem Gedicht. Nun stellt sich die Frage: Kann dieses Gedicht in toto als literarische Collage bezeichnet werden?
Um diese Frage zu beantworten, erscheint es am sinnvollsten zum Ersten die Charakteristika einer Collage in der Bildenden Kunst aufzuzeigen, da jene ursprünglich aus diesem Bereich stammt. Hierbei ist es von großer Bedeutung die Begriffe „Collage“ und „Montage“ zu differenzieren, außerdem sollen die Ziele der „Merzliteratur“ klar hervortreten. In diesem Zusammenhang wäre als nächstes zu untersuchen, welche Techniken sich dann auf den Bereich der Literatur übertragen lassen.
Mit dem angeeigneten Wissen über Collagen lässt sich Schwitters weltbekanntes Gedicht
„An Anna Blume“ erforschen. Das Gedicht wäre auf grammatikalische, inhaltliche, gattungstheoretische und verstheoretische Besonderheiten hin zu analysieren. Gesammelte Textbelege verdeutlichen die darin verwendete Collagetechnik.
Diese Untersuchungen ergeben eindeutig, dass es sich hier um eine Collage handelt, da Kurt Schwitters Teile aus verschiedenen Bereichen collagiert und diese zu einem „neuen Ganzen“ vereint.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Informationen über Kurt Schwitters
- Inhaltliche Zusammenfassung
- Merkmale einer Collage in der bildenden Kunst
- Begriffserläuterung der „Collage“
- Schwitters gründet „Merz“
- Künstlerische Ziele
- Analyse von Collagetechnik anhand von „Merzbild Einunddreißig“
- Prinzip der „Entformelung“
- Prinzip der „Durchbildung“
- Aufbau einer Collage in der „Merzkunst“
- Weitere Charakteristika
- Merkmale einer Collage in der Literatur
- Begrifflichkeit „Montage“ und „Collage“
- Das Prinzip des „Gesamtkunstwerkes“
- Literarische Collagen
- Analyse der Collagetechnik
- Prinzip der „Entformelung“
- „Durchbildung“ in abgeänderter Form
- Merkmale einer Collage in dem Gedicht „An Anna Blume“
- Grammatikalische Besonderheiten
- Groß- und Kleinschreibung
- Syntax
- Wortgrammatik
- Inhaltliche Besonderheiten
- Bereich der Kochkunst
- Tierreich
- Farbenwelt
- Gattungstheoretische Besonderheiten
- Brief
- Tagebucheintrag
- Rätsel
- Lied
- Orthographische Besonderheiten
- Kongruenz
- Zusammengesetzte Wörter
- Interpunktion
- Verstheoretische Besonderheiten
- Grammatikalische Besonderheiten
- Schlussfolgerung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Essay untersucht, inwiefern Kurt Schwitters' Gedicht „An Anna Blume“ als literarische Collage betrachtet werden kann. Die Arbeit analysiert die charakteristischen Merkmale von Collagen in der bildenden Kunst und überträgt diese auf die Literatur. Im Mittelpunkt steht die Analyse von „An Anna Blume“ unter grammatikalischen, inhaltlichen, gattungstheoretischen und verstheoretischen Aspekten, um die Anwendung der Collagetechnik aufzuzeigen.
- Charakteristika der Collage in der bildenden Kunst
- Übertragung der Collagetechnik auf die Literatur
- Grammatikalische und syntaktische Besonderheiten in „An Anna Blume“
- Inhaltliche und gattungstheoretische Aspekte des Gedichtes
- Zusammenfassende Beurteilung der Collagetechnik in „An Anna Blume“
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik ein und stellt die zentrale Forschungsfrage nach der Einordnung von Schwitters' „An Anna Blume“ als literarische Collage. Sie erwähnt die kontroversen Reaktionen auf das Gedicht und die Bedeutung von Schwitters' Werk für die Merz-Literatur. Die Einleitung formuliert die Forschungsfragen, die im Essay beantwortet werden sollen.
Informationen über Kurt Schwitters: Dieses Kapitel bietet einen kurzen Überblick über das Leben und Werk von Kurt Schwitters, um den Kontext seines Gedichtes „An Anna Blume“ zu verstehen. Hier werden seine Bedeutung für den Dadaismus und die Entwicklung der Merz-Kunst hervorgehoben.
Inhaltliche Zusammenfassung: Dieses Kapitel fasst den Inhalt des Gedichtes „An Anna Blume“ kurz zusammen, um den Lesern ein grundlegendes Verständnis des Textes zu vermitteln, bevor die detailliertere Analyse beginnt. Der Fokus liegt auf der Darstellung der Liebesbeziehung zu Anna Blume und der ungewöhnlichen Bildsprache.
Merkmale einer Collage in der bildenden Kunst: Dieses Kapitel definiert den Begriff der Collage in der bildenden Kunst, beleuchtet Schwitters' Rolle bei der Entwicklung der Merz-Kunst und untersucht die künstlerischen Ziele und Techniken, die in seinen Werken zum Einsatz kommen. Die Analyse von „Merzbild Einunddreißig“ dient als Beispiel für die Anwendung von Collagetechniken. Wichtige Konzepte wie „Entformelung“ und „Durchbildung“ werden erklärt.
Merkmale einer Collage in der Literatur: Hier werden die Begriffe „Montage“ und „Collage“ im literarischen Kontext abgegrenzt. Das Kapitel untersucht das Prinzip des „Gesamtkunstwerkes“ und analysiert die Anwendung von Collagetechniken in der Literatur. Die Konzepte der „Entformelung“ und „Durchbildung“ werden im literarischen Kontext adaptiert.
Merkmale einer Collage in dem Gedicht „An Anna Blume“: Der Hauptteil der Arbeit, in dem das Gedicht „An Anna Blume“ auf seine grammatikalischen, inhaltlichen, gattungstheoretischen und verstheoretischen Besonderheiten hin analysiert wird. Das Kapitel untersucht die Verwendung von Collagetechniken im Gedicht auf verschiedenen Ebenen, unter anderem die ungewöhnliche Syntax, den inhaltlichen Mix aus verschiedenen Bereichen und die Verwendung unterschiedlicher literarischer Gattungen.
Schlüsselwörter
Kurt Schwitters, An Anna Blume, literarische Collage, Merz-Literatur, Dadaismus, Collagetechnik, Montage, Entformelung, Durchbildung, Grammatik, Syntax, Inhalt, Gattung, Gedichtanalyse.
Häufig gestellte Fragen zu "An Anna Blume" als literarische Collage
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht, inwiefern Kurt Schwitters' Gedicht "An Anna Blume" als literarische Collage betrachtet werden kann. Sie analysiert die charakteristischen Merkmale von Collagen in der bildenden Kunst und überträgt diese auf die Literatur, um die Anwendung der Collagetechnik in "An Anna Blume" aufzuzeigen.
Welche Aspekte von "An Anna Blume" werden analysiert?
Die Analyse von "An Anna Blume" umfasst grammatikalische, inhaltliche, gattungstheoretische und verstheoretische Aspekte. Es werden die ungewöhnliche Syntax, der inhaltliche Mix aus verschiedenen Bereichen (Kochkunst, Tierreich, Farbenwelt) und die Verwendung unterschiedlicher literarischer Gattungen (Brief, Tagebucheintrag, Rätsel, Lied) untersucht.
Wie wird der Begriff "Collage" in dieser Arbeit definiert?
Der Begriff "Collage" wird zunächst im Kontext der bildenden Kunst definiert, wobei Schwitters' "Merzbild Einunddreißig" als Beispiel dient. Die zentralen Konzepte der "Entformelung" und "Durchbildung" werden erklärt und anschließend auf die Literatur übertragen. Der Unterschied zwischen "Collage" und "Montage" im literarischen Kontext wird ebenfalls geklärt.
Welche Rolle spielt Kurt Schwitters in dieser Arbeit?
Kurt Schwitters ist der zentrale Autor des untersuchten Gedichts "An Anna Blume". Die Arbeit beleuchtet sein Leben und Werk, insbesondere seine Bedeutung für den Dadaismus und die Entwicklung der Merz-Kunst, um den Kontext des Gedichtes zu verstehen.
Welche Schlüsselkonzepte werden in der Analyse verwendet?
Wichtige Konzepte sind "Entformelung" und "Durchbildung" als charakteristische Merkmale der Collagetechnik, sowohl in der bildenden Kunst als auch in der Literatur. Zusätzlich werden grammatikalische und syntaktische Besonderheiten, inhaltliche und gattungstheoretische Aspekte sowie verstheoretische Überlegungen in die Analyse einbezogen.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel über Kurt Schwitters, eine inhaltliche Zusammenfassung des Gedichtes, Kapitel zu den Merkmalen der Collage in der bildenden Kunst und in der Literatur, eine detaillierte Analyse der Collagetechnik in "An Anna Blume" und eine Schlussfolgerung.
Welche konkreten grammatikalischen Besonderheiten werden analysiert?
Die Analyse der grammatikalischen Besonderheiten umfasst die Groß- und Kleinschreibung, die Syntax und die Wortgrammatik im Gedicht "An Anna Blume".
Welche inhaltlichen Besonderheiten werden in "An Anna Blume" untersucht?
Die inhaltlichen Besonderheiten umfassen den ungewöhnlichen Mix aus verschiedenen Bereichen wie Kochkunst, Tierreich und Farbenwelt im Gedicht.
Welche gattungstheoretischen Aspekte werden betrachtet?
Die gattungstheoretische Analyse untersucht die Verwendung verschiedener literarischer Gattungen in "An Anna Blume", wie Brief, Tagebucheintrag, Rätsel und Lied.
Welche Schlussfolgerung zieht die Arbeit?
Die Schlussfolgerung fasst die Ergebnisse der Analyse zusammen und beantwortet die Forschungsfrage nach der Einordnung von "An Anna Blume" als literarische Collage. Sie bewertet die Anwendung der Collagetechnik im Gedicht auf der Grundlage der vorherigen Analysen.
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- Chris Obereder (Author), 2011, Das Gedicht „An Anna Blume” von Kurt Schwitters als literarische Collage, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/210399