Die Gründung der Real Academia Española (Königliche spanische Akademie) geht auf die Person des Duque de Escalona zurück. Dieser kehrt nach längerer Abwesenheit nach Spanien zurück und ist über die „visible decadencia de nuestras letras“ (vg. Henschel) entsetzt. Zu dieser Zeit steht Spanien nach dem spanischen Erbfolgekrieg von 1701 bis 1714 unter der Herrschaft des Bourbonenkönigs Philipp V von Anjou. Der Dynastiewechsel hat auch Einfluß auf die spanische Gesellschaft und führt dazu, daß sich französische Mode und Literatur verbreiten.
Ab 1713 trifft sich eine Gruppe Intellektueller auf Initiative des Duque de Escalona zu regelmäßigen Konversationen, die sich stets um das Thema der Konservierung der spanischen Sprache drehen. Die Gruppe beschließt im Juni 1713, eine sich dieser Aufgabe widmende Akademie zu gründen. Diese nennt sich zunächst - nach Vorbild der Académie française - „Academia Española“ und erhält erst zu einem späteren Zeitpunkt, nach der Aufnahme in die Real Casa, ihren heutigen Namen „Real Academia Española“.
Inhalt:
Die Real Academia Española:
Das Diccionario de Autoridades:
Der Aufbau des Diccionario de la lengua española:
Fazit:
Literaturverzeichnis:
Die Real Academia Española:
Die Gründung der Real Academia Española (Königliche spanische Akademie) geht auf die Person des Duque de Escalona zurück. Dieser kehrt nach längerer Abwesenheit nach Spanien zurück und istüber die „visible decadencia de nuestras letras“ (vg. Henschel) entsetzt. Zu dieser Zeit steht Spanien nach dem spanischen Erbfolgekrieg von 1701 bis 1714 unter der Herrschaft des Bourbonenkönigs Philipp V von Anjou. Der Dynastiewechsel hat auch Einfluß auf die spanische Gesellschaft und führt dazu, daß sich französische Mode und Literatur verbreiten.
Ab 1713 trifft sich eine Gruppe Intellektueller auf Initiative des Duque de Escalona zu regelmäßigen Konversationen, die sich stets um das Thema der Konservierung der spanischen Sprache drehen. Die Gruppe beschließt im Juni 1713, eine sich dieser Aufgabe widmende Akademie zu gründen. Diese nennt sich zunächst - nach Vorbild der Acad é mie fran ç aise - „Academia Española“ und erhält erst zu einem späteren Zeitpunkt, nach der Aufnahme in die Real Casa, ihren heutigen Namen „Real Academia Española“.
Das Diccionario de Autoridades:
Die 24 Mitglieder zählende Academia setzt sich als Ziel, ein Wörterbuch der spanischen Sprache zu verfassen. Als Vorbild dienen sowohl das Vocabulario degli Academici della Crusca - ein Wörterbuch der italienischen Sprache aus dem Jahre 1612 - als auch das 1694 erschienene Dictionaire de l ’ Acad é mie Fran ç aise. Die Academia definiert ihre Aufgabe in Bezug auf die spanische Sprache mit: „ Limpia, fija y da esplendor “ (vgl. Haensch). „ Limpia “ bezog sich in diesem Zusammenhang auf die Reinigung der spanischen Sprache von Neologismen und Gallizismen. „ Fija “ bezog sich auf die Festlegung und Normierung der spanischen Sprache, um somit der Sprache zu neuerlichem Glanz („ esplendor “) zu verhelfen.
Die Academia entschließt sich - nach Vorbild des italienischen Wörterbuchs - eine Liste von 110 klassischen Autoren zusammenzustellen, aus deren Werken das Lexikon erfaßt und in einem Wörterbuch zusammengetragen werden soll. Der Titel des Wörterbuchs Diccionario de autoridades bezieht sich direkt auf die aus der klassischen Literatur von 1200 bis 1700 stammenden Zitate von Autoren wie Cervantes, Lope und Calderón. Sie werden als Autoritäten angesehen, von denen eine sprachliche Norm des Spanischen abgeleitet werden kann. Die Academia entscheidet sich gezielt gegen eine Bezeichnung des Wörterbuchs als Vocabulario, da sie unter dieser Bezeichnung Wörterbücher versteht, die lediglich eineÜbersetzung des Lemmas bieten, jedoch keine Erklärung anbieten und nicht auf den etymologischen Ursprung des Wortes eingehen. Ein Beispiel für ein Vocabulario ist nach Auffassung der Academia das Vocabulario de romance en Latin von Nebrija. Der Titel des Wörterbuchs lautet somit in seiner ersten Auflage: „ Diccionario de la lengua castellana, en que se explica el verdadero sentido de las voces, su naturaleza y calidad, con las phrases o modos de hablar, los proverbios o refranes, y otras cosas convenientes al uso de la lengua “ (vgl. Henschel). Erst seit dem 19. Jahrhundert existiert eine verkürzte Bezeichnung, die das Wörterbuch als Diccionario de autoridades ausgibt.
Das Diccionarioübertrifft alle bisher bekannten lexikographischen Werke. Die Anzahl der Lemmata beträgtüber 37.000 undübertrifft damit den von 1611 datierenden „ Tesoro de la lengua castellana o espa ñ ola “ von Covarrubias, der nur 11.000 Einträgen aufweist.
Seit der ersten Auflage von 1726-1739 sind bis heute 21 Neuauflagen erschienen, von denen die letzte aus dem Jahr 1992 datiert. Das Erscheinungsdatum der 22. Ausgabe ist für das Jahr 1999 angesetzt. Der Zeitraum für eine Neuauflage des Wörterbuchs hat sich in den letzten Jahrzehnten vor allem durch die bedeutenden Neuerungen im Bereich der Datenverarbeitung erheblich verkürzt.
Im Gegensatz zum französischen Pendant der Académie Fran ç aise mit ihren 40 Inmortales gründet das Wörterbuch der Academia nicht auf einer Bestandsaufnahme des zeitgenössischen Wortschatzes sondern auf einer Bestandsaufnahme der spanischen Literatursprache. Dies führt zu einer Reserviertheit seitens der Academia gegenüber Neologismen sowie Lehngut. Somit fällt das Wörterbuch in die Kategorie der in dieser Zeit aufkommenden normativen Wörterbücher. Es versucht weniger eine gegenwärtige Sprache wissenschaftlich zu dokumentieren, als daß es der gegenwärtigen Sprache Normen zugrunde legt, die aus der klassischen spanischen Literatur abgeleitet werden. Diese normative Tendenz des Wörterbuches geht einher mit den puristischen Strömungen des 18. Jahrhunderts. Fernández- Sevilla sieht diese normative Einstellung aber nicht als Grundgedanken des Wörterbuchs, sondern als eine Entwicklung, die: “no nació con fines normativos, pero su propia transcendencia, el prestigio de sus recopiladores, de la Institución y la tutela del Rey, acabaron cofiriéndole este carácter.“
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- Philipp Günther (Author), 1999, El diccionario de la Real Academia Espanola DRAE, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/21031