„Der Zeitgeist weht gerade ein wenig grün“
(www.sueddeutsche.de)
Dieser Satz von Frank-Walter Steinmeier in einem Interview mit der Süddeutschen
Zeitung vom 06.11.2010, trifft den Untersuchungskern dieser Hausarbeit. Die Partei,
welche mit diesem Satz angesprochen wurde, ist in Deutschland unter dem Namen „Die
Grünen“ (bzw. seit 1993 Bündnis 90/DIE GRÜNEN) bekannt. Die vorliegende Arbeit
beschäftigt sich mit der Entstehung, den Wählern und der Programmatik der Partei in
ihren Gründungsjahren, unter Berücksichtigung der Wertewandeltheorie von Ronald
Inglehart. In einem ersten Schritt wird das Theoriemodell des amerikanischen
Politikwissenschaftlers in seinen Grundzügen vorgestellt. Die wichtigsten
Schlüsselhypothesen Ingelharts, die Mangelhypothese und die Sozialisationshypothese,
werden anschließend erläutert und münden daraufhin in der Beschreibung des von
Inglehart erwarteten intergenerationellen Wandel und der Stabilität von Werten.
Anschließend werden die prognostizierten, aus den Hypothesen resultierenden,
politischen Folgen und Konsequenzen der Wertewandeltheorie dargestellt. Der zweite
Block der Arbeit befasst sich mit der Partei der Grünen, unter Bezugnahme der vorher
erläuterten Theorie. Interessant aus der Sicht des Wertewandels sind hierbei vor allem
die Hintergründe bis zur Entstehung, die Mitglieder und Wähler, sowie die
Programmatik der Partei. Diese Arbeit soll jedoch nicht nur die Genese und die
Geschichte der Grünen in Deutschland skizzieren, sondern dies in Hinsicht auf
spezifische Faktoren und Gegebenheiten, welche sich hierzulande als besonders
fruchtbar für eine postmaterialistische Partei zeigen. Innerhalb dieser Unterkapitel wird
versucht, die Erklärungskraft der Wertewandeltheorie kritisch zu beleuchten, wobei nur
auf die wesentlichen Erwartungen Ingleharts diesbezüglich eingegangen werden kann.
In einem abschließenden Fazit wird das Ergebnis dieser Untersuchung festgehalten,
Schwächen verdeutlicht und Schlussfolgerungen gezogen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Theorie des Wertewandels nach Ronald Inglehart
- Schlüsselhypothesen der Theorie
- Die Mangelhypothese
- Die Sozialisationshypothese
- Intergenerationeller Wandel und Stabilität der Werte
- Prognostizierte politische Konsequenzen und Folgen der Theorie
- Schlüsselhypothesen der Theorie
- Die Grünen aus Sicht der Theorie des Wertewandels von R. Inglehart
- Hintergründe bis hin zur Entstehung der Partei
- Die Studentenbewegung
- Die „Neuen sozialen Bewegungen“
- Mitglieder, Wahlen und Wähler der Partei
- Programmatik der Partei
- Hintergründe bis hin zur Entstehung der Partei
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die Entstehung, Wähler und Programmatik der Grünen in ihren Gründungsjahren unter Einbezug der Wertewandeltheorie von Ronald Inglehart. Das Hauptziel ist es, die Relevanz der Inglehartschen Theorie für die Entwicklung der Grünen aufzuzeigen.
- Wertewandeltheorie nach Ronald Inglehart
- Schlüsselhypothesen (Mangelhypothese, Sozialisationshypothese)
- Intergenerationeller Wandel und Stabilität von Werten
- Politische Folgen und Konsequenzen der Wertewandeltheorie
- Die Grünen in Bezug auf die Wertewandeltheorie
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel bietet eine Einführung in die Thematik und stellt die Relevanz der Wertewandeltheorie für die Untersuchung der Grünen heraus. Das zweite Kapitel analysiert die Theorie des Wertewandels nach Ronald Inglehart, beleuchtet die Schlüsselhypothesen und beschreibt den intergenerationellen Wandel von Werten.
Das dritte Kapitel widmet sich den Grünen, untersucht ihre Entstehung und Hintergründe, analysiert ihre Mitgliederstruktur und Wählerschaft und betrachtet ihre programmatischen Inhalte.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Themen Wertewandel, politische Theorie, Parteiensystem, Grüne, Postmaterialismus, Mangelhypothese, Sozialisationshypothese, intergenerationeller Wandel.
- Quote paper
- Tim Mehlig (Author), 2012, Die Erklärungskraft der Wertewandeltheorie von Ronald Inglehart am Beispiel der Entstehung der Partei „Die Grünen“ in Deutschland, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/210019