„America is addicted to oil, which is often imported from unstable parts of the world“ (George W. Bush 2006)
Dieser von den Medien mit großer Aufmerksamkeit wahrgenommene Satz des
damaligen amerikanischen Präsidenten George W. Bush in seiner „State of Union“-Rede 2006, trifft den Untersuchungskern dieser Hausarbeit. Die Vereinigten Staaten von Amerika und das Öl beziehungsweise die ölexportierenden Staaten, haben eine lange gemeinsame Geschichte. Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich, aus einer Blickrichtung der Internationalen Politischen Ökonomie heraus, mit den Zusammenhängen zwischen dem wichtigen Rohstoff Öl und den wirtschaftlichen Interessen der Vereinigten Staaten. In einem ersten Schritt soll beleuchtet werden, wie sich die hegemoniale Stellung der USA zusammensetzt und welche Teile dieser Überlegenheit wesentlich für die weitere Untersuchung sind. Ein besonderes Augenmerk wird an dieser Stelle auf die wirtschaftlichen Leistungen und Gegebenheiten der USA sowie auf die Positionierung ihrer Währung, dem US-Dollar, gelegt. Anschließend folgt ein geschichtlicher Abriss über die Entwicklung der amerikanischen Wirtschaftsstärke unter besonderer Betrachtung der Entwicklung und Positionierung der amerikanischen Währung im internationalen Finanzsystem im Zusammenhang mit Öl. Im Zuge dessen wird auf das Bretton-Woods-System, die großen Ölkonzerne, die OPEC sowie auf die zwei Ölkrisen in den 70er Jahren
eingegangen. Nachdem der geschichtliche Hintergrund und die Entwicklung der Ölgeschäfte im Zusammenhang mit dem US-Dollar erläutert wurden, wird der Petrodollar, sprich der ölgedeckte US-Dollar, genauer beleuchtet. Es wird der Petrodollarkreislauf erläutert und seine zwei Strömungsrichtungen genauer untersucht, um im Anschluss die Konsequenzen dieses Prozesses genauer betrachten zu können.
Zum einen liegt es im Interesse dieser Hausarbeit die Konsequenzen und die Vorteile des so genannten Petrodollarrecyclings für die USA aufzuzeigen, zum anderen werden auch die Konsequenzen des Petrodollarrecycling für die ölexportierenden Länder aufgezeigt. Die Zukunft des Petrodollars und die damit verbundene wirtschaftliche
Stärke der USA, werden in zwei hier vorgestellten Kapiteln abschließend kritisch beleuchtet. Auf der einen Seite wird das so genannte Peakoil-Problem und seine Auswirkungen auf den Petrodollar betrachtet, auf der anderen Seite der Euro und seine Auswirkungen auf den US-Dollar als mögliche neue Leitwährung.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die hegemoniale Stellung der USA
- Hintergründe und Geschichte der Entstehung der Dollar-Hegemonie
- Das Bretton-Woods-System
- Die „sieben Schwestern“ und das Öl
- Die OPEC
- Die Ölkrisen in den 1970er Jahren
- Der Petrodollar
- Die Grundlagen des Petrodollarrecyclings
- Die Konsequenzen und Vorteile des Petrodollars für die USA
- Die Konsequenzen des Petrodollars für die ölexportierenden Länder
- Die Zukunft des Petrodollars
- Das Peakoil-Problem
- Der Euro als neue Leitwährung
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Verbindung zwischen dem Rohstoff Öl und den wirtschaftlichen Interessen der USA aus der Perspektive der Internationalen Politischen Ökonomie. Es wird beleuchtet, wie die hegemoniale Stellung der USA, insbesondere ihre wirtschaftliche Stärke und die Rolle des US-Dollars, mit der Entwicklung des Ölmarktes zusammenhängt. Die historische Entwicklung wird betrachtet, mit Fokus auf das Bretton-Woods-System und die Rolle großer Ölkonzerne. Die Konsequenzen des Petrodollars für die USA und die ölproduzierenden Länder werden analysiert.
- Die hegemoniale Stellung der USA und ihre wirtschaftliche Überlegenheit.
- Die Entwicklung der Dollar-Hegemonie im Kontext des Ölhandels.
- Der Petrodollar und sein Kreislauf: Konsequenzen für die USA und die OPEC-Staaten.
- Die Bedeutung des Bretton-Woods-Systems und der "sieben Schwestern".
- Zukunftsaussichten des Petrodollars und mögliche Herausforderungen.
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik ein und stellt die zentrale Forschungsfrage nach dem Zusammenhang zwischen der US-amerikanischen Hegemonie, dem Öl und dem US-Dollar in den Mittelpunkt. Sie umreißt den Aufbau der Arbeit und die methodische Herangehensweise. Der Zitat von George W. Bush dient als Ausgangspunkt für die Untersuchung der Abhängigkeit der USA von Öl und den daraus resultierenden geopolitischen Implikationen.
2. Die hegemoniale Stellung der USA: Dieses Kapitel definiert den Begriff der Hegemonie im Kontext der internationalen Beziehungen, besonders im Hinblick auf die wirtschaftliche Überlegenheit der USA. Es wird argumentiert, dass die US-amerikanische Hegemonie auf einer Kombination aus militärischer, politischer und vor allem wirtschaftlicher Macht beruht. Die Rolle des US-Dollars als Leitwährung und die hohe Verflechtung der USA in die globalen Finanzmärkte werden als zentrale Aspekte hervorgehoben.
3. Hintergründe und Geschichte der Entstehung der Dollar-Hegemonie: Dieses Kapitel beschreibt die historische Entwicklung der US-amerikanischen Wirtschaftsmacht und die Positionierung des US-Dollars im internationalen Finanzsystem, insbesondere im Zusammenhang mit Öl. Es wird detailliert auf das Bretton-Woods-System, die Rolle der "sieben Schwestern" (großen Ölkonzerne), die OPEC und die Ölkrisen der 1970er Jahre eingegangen, um die Entstehung der Dollar-Hegemonie zu erklären. Der Fokus liegt auf der Verflechtung von Währungspolitik und Rohstoffhandel.
4. Der Petrodollar: Dieses Kapitel analysiert den Petrodollar-Mechanismus, d.h. die ölgedeckte US-Dollar-Wirtschaft. Es beschreibt den Kreislauf des Petrodollar-Recyclings und untersucht die Konsequenzen für die USA und die ölproduzierenden Länder. Die Vorteile des Systems für die USA und die Herausforderungen für die OPEC-Staaten werden beleuchtet, wobei auf die unterschiedlichen wirtschaftlichen und politischen Interessen eingegangen wird.
5. Die Zukunft des Petrodollars: Dieses Kapitel befasst sich mit den Zukunftsaussichten des Petrodollars und den damit verbundenen Herausforderungen. Das "Peakoil"-Problem und seine möglichen Auswirkungen auf den Petrodollar werden diskutiert, ebenso wie die Rolle des Euros als mögliche neue Leitwährung und seine potenziellen Auswirkungen auf den US-Dollar. Die kritische Betrachtung der langfristigen Stabilität des Systems steht im Vordergrund.
Schlüsselwörter
US-Dollar-Hegemonie, Petrodollar, Bretton-Woods-System, OPEC, Ölkonzerne, internationale politische Ökonomie, Weltwirtschaft, Rohstoffhandel, Leitwährung, Peakoil, Euro.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Dollar-Hegemonie und Petrodollar
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht den Zusammenhang zwischen der US-amerikanischen Hegemonie, dem Ölhandel und der Rolle des US-Dollars als globale Leitwährung. Der Fokus liegt auf der Entstehung und den Auswirkungen des Petrodollar-Systems auf die USA und die ölproduzierenden Länder.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die hegemoniale Stellung der USA, die historische Entwicklung der Dollar-Hegemonie (inkl. Bretton-Woods-System und der Rolle großer Ölkonzerne wie den "sieben Schwestern"), den Petrodollar-Mechanismus und dessen Konsequenzen für die USA und die OPEC-Staaten, sowie Zukunftsaussichten des Petrodollar-Systems mit Blick auf das Peakoil-Problem und die mögliche Herausbildung des Euro als neue Leitwährung.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, Kapitel zur hegemonialen Stellung der USA, zur historischen Entstehung der Dollar-Hegemonie, zum Petrodollar-Mechanismus, zur Zukunft des Petrodollars und ein Fazit. Jedes Kapitel beleuchtet spezifische Aspekte des Themas.
Was ist das Bretton-Woods-System und welche Rolle spielt es?
Das Bretton-Woods-System ist ein wichtiges Element der historischen Entwicklung der Dollar-Hegemonie. Die Arbeit analysiert seine Bedeutung für die Etablierung des US-Dollars als Weltreservewährung und seine Auswirkungen auf den Ölhandel.
Was sind die „sieben Schwestern“ und ihre Bedeutung?
Die „sieben Schwestern“ bezeichnet sieben große, international agierende Ölkonzerne, deren Einfluss auf die Entwicklung des Ölmarktes und die Stärkung der Dollar-Hegemonie in der Arbeit untersucht wird.
Was ist der Petrodollar und wie funktioniert er?
Der Petrodollar beschreibt den Mechanismus, bei dem Öl hauptsächlich in US-Dollar gehandelt wird. Die Arbeit analysiert den Kreislauf des Petrodollar-Recyclings und seine Konsequenzen für die USA und die OPEC-Staaten.
Welche Konsequenzen hat der Petrodollar für die USA?
Die Arbeit untersucht die Vorteile des Petrodollar-Systems für die USA, wie z.B. die Finanzierung von Staatsausgaben und die Aufrechterhaltung der wirtschaftlichen Hegemonie.
Welche Konsequenzen hat der Petrodollar für die ölproduzierenden Länder?
Die Arbeit beleuchtet die Herausforderungen für die OPEC-Staaten durch das Petrodollar-System, wie z.B. die Abhängigkeit von der US-Dollar-Wirtschaft und die Schwankungen des Ölpreises.
Was ist das Peakoil-Problem und seine Bedeutung für den Petrodollar?
Das Peakoil-Problem, der potenzielle Höhepunkt der Ölförderung, wird als Herausforderung für die langfristige Stabilität des Petrodollar-Systems analysiert.
Welche Rolle spielt der Euro als mögliche neue Leitwährung?
Die Arbeit diskutiert die potenzielle Rolle des Euro als Herausforderer des US-Dollars als Leitwährung und dessen Auswirkungen auf das internationale Finanzsystem.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: US-Dollar-Hegemonie, Petrodollar, Bretton-Woods-System, OPEC, Ölkonzerne, internationale politische Ökonomie, Weltwirtschaft, Rohstoffhandel, Leitwährung, Peakoil, Euro.
- Quote paper
- Tim Mehlig (Author), 2012, Die Dollar-Hegemonie der USA, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/210017