Es existieren zahlreiche Vorurteile gegenüber dem Spracherwerb von L2-Lernern, z.B. dass
Kinder bessere Sprachenlerner im Gegensatz zu heranwachsenden Jugendlichen sowie
Erwachsene sind. Auf Grund empirischer Daten und ihrer Auswertung wird der Versuch
unternommen, Unterschiede in Grammatik- und Semantikerwerb zwischen L1- und L2-
Sprechern herauszuarbeiten und daraus entstehende Vor- und Nachteile darzulegen. Die Arbeit
legt den thematischen Akzent auf Fragen der Modellbildung von Spracherwerb. Dabei werden
neurowissenschaftliche und psycholinguistische Erkenntnisse mit landeskundlichen Einheiten in
Verbindung gesetzt. Im Mittelpunkt stehen konnektionistische Modelle im Verstehen von
Spracherwerb und Sprachgebrauch. Beispiele aus der Praxis werden mit aufgeführt um
theoretische Ansätze zu verdeutlichen.
Im zweiten Kapitel wird die Fragestellung von Psycholinguistik zu Hermeneutik präzisiert. Um
den Zusammenhang zwischen Lernprozessen und anatomischen Beschaffenheit des Gehirns zu
verstehen wird detailliert auf den Aufbau der Nervenzellen und ihre Funktion eingegangen.
Anschließend werden empirische Befunde über Semantik- und Grammatikerwerb von L2-
Sprechern vorgestellt. Im Kapitel 4 wird das Chunk-Konzept (nach Handwerker) präsentiert,
wobei das Chunk-Angebot evaluiert wird. Im Anschluss erfolgt die Analyse des mentalen
Lexikons aus psycholinguistischer Sicht. Dazu steht ein Beispiel aus der Praxis in Hinblick auf
situationsbedingte Zugriffsschwankungen auf das mentale Lexikon.
Inhalt
1. Einleitung
2. Von Neurowissenschaft zu Landeskunde
2.1 Phonologische Schleife und ,,hermeneutischer Zirkel
2.1.1 Wofür ist die phonologische Schleife?
2.2.2 Erklärungsmöglichkeiten
3. Empirische Befunde
3.1 Semantikerwerb von L2- Sprechern
3.2 Grammatikerwerb von L2-Sprechern
3.3 Das Zusammenspiel von Semantik und Grammatik
4. Chunking-Prinzip (nach Handwerker)
4.1 Chunks für Deutsch als Fremdsprache: Was ist gemeint?
4.2 Chunk-Angebote
5. Das mehrsprachige mentale Lexikon
5.1 Das Konzeptualisieren in mentalen Lexikon
5.2 Die interne Struktur des mentalen Lexikons und die compound/coordinate-„Dichotomie“
5.3 Der Zugriff auf das mentale Lexikon
5.4 Anregungen in Bezug auf konnektionistische Modelle
6. Zusammenfassung
Literatur:
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