Jahrzehntelang trugen deutsche Industriegüterhersteller durch die technologische Überlegenheit
ihrer Produkte auf dem Weltmarkt zum wirtschaftlichen Wohlstand der Bundesrepublik
entscheidend bei. Dies ist vielfach auch heute noch der Fall. Allerdings
vermögen die Erfolgsfaktoren vergangener Jahre den Unternehmenserfolg von morgen
nicht mehr ohne Einschränkung zu garantieren (vgl. hier und im Folgenden Fritz 1994,
S. 49).
Der deutsche Industriegütersektor steht gegenwärtig vor neuen Herausforderungen, die
das Markthandeln erheblich erschweren. Diese sind vor allem in der informationstechnischen
Revolution und einer zunehmenden Globalisierung der Geschäftsaktivitäten zu
sehen (vgl. Weiber et al. 1998, S. 202). So wird der Wettbewerb infolge der Liberalisierungstendenzen
des Welthandels und der Industrialisierung von ehemaligen Entwicklungsländern
(z.B. die Länder Süd-Ost Asiens) immer intensiver (vgl. Kohlert 2003, S.
1; Kemper 2000, S. 120; Schmidt 2001, S. 57). Dies führt zu einem Anstieg der weltweiten
Produktivität, die ein umfangreicheres Angebot an industriellen Leistungen wie
bspw. technischen Bauteilen, Maschinen bis zu Großanlagen zur Folge hat.
Diese Entwicklungen zwingen die Industriegüteranbieter immer mehr dazu, die Leistungsdimensionen
und Qualitätsstandards den Kundenerfordernissen und dem üblichen
Marktniveau anzupassen (vgl. Kalla 1993, S. 162). Die Konsequenzen sind: Informationsüberflutung
der Kunden, Unübersichtlichkeit der Märkte, steigender Preisdruck sowie
eine zunehmende Homogenisierung von Produkten und Leistungen (vgl. Backhaus
et al. 2002, S. 12; Belz/Kopp 1994, S. 1581). Die Folgen betreffen jedoch nicht nur die
Hersteller, sondern verändern auch den industriellen Kaufprozess und erhöhen die Anforderungen
an die Einkäufer, die immer komplexere Informationen verarbeiten müssen
und somit eine höhere Unsicherheit empfinden (vgl. Homburg/Krohmer 2003, S. 892).
Hinzu kommt der rasante technische Fortschritt, der die Produktlebenszyklen verkürzt
und damit die Unsicherheit industrieller Kunden im Hinblick auf die Kaufentscheidung
erheblich vergrößert (vgl. Schneider 2002, S. 275f.).
Die Marke und die Markenpolitik stellen hierbei eine mögliche Lösung dar, indem sie
die Marktleistung eines Industriegüteranbieters unverwechselbar machen und sie aus der Menge der Angebote für ihre Zielgruppe positiv herausheben. [...]
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 1.1 Relevanz des Themas
- 1.2 Zielsetzung und Abgrenzung der Arbeit
- 1.3 Vorgehensweise und Aufbau der Arbeit
- 2 Theoretische Grundlagen
- 2.1 Markenmanagement im Industriegüterbereich
- 2.1.1 Industriegütermarketing
- 2.1.2 Definition und Funktionen der Industriegütermarke
- 2.1.3 Markenrelevanz
- 2.2 Charakterisierung der Maschinenbauindustrie
- 2.2.1 Beschreibung der Branchenspezifika
- 2.2.2 Aktuelle Situation der deutschen Maschinenbaubranche
- 3 Entwicklung eines theoretischen und empirischen Modells zur Analyse der Markenrelevanz in der Maschinenbaubranche
- 3.1 State-of-the-Art der Markenthematik im Industriegüterbereich
- 3.1.1 Ausgewählte Forschungsbeiträge zur Relevanz der Marke
- 3.1.2 Kritische Beurteilung der vorliegenden Ansätze
- 3.2 Entwicklung eines konzeptionellen Bezugsrahmens
- 3.3 Ausgestaltung des Bezugsrahmens
- 3.3.1 Integration der Markenpolitik im deutschen Maschinenbau
- 3.3.2 Kontextfaktoren der Markenrelevanz sowie Hypothesenbildung
- 3.4 Empirisches Untersuchungsmodell
- 4 Empirische Untersuchung
- 4.1 Aufbau, Operationalisierung und Methodik
- 4.1.1 Problemstellung und Vorgehensweise der empirischen Analyse
- 4.1.2 Erhebungsumfang und Auswahlverfahren
- 4.1.3 Stichprobenbeschreibung
- 4.1.4 Ausgestaltung des Fragebogens
- 4.1.5 Methoden der quantitativen Analyse
- 4.2 Auswertung und Interpretation der Untersuchungsergebnisse
- 4.2.1 Resultate der exploratorischen Faktorenanalyse
- 4.2.2 Resultate der multiplen Regression
- 4.3 Zusammenfassende Beurteilung zentraler empirischer Ergebnisse
- 5 Ausgewählte Analyse- und Gestaltungsperspektiven eines strategischen Industriegütermarkenmanagements
- 5.1 Status quo der Markenpolitik von Maschinenbauunternehmen
- 5.2 Strategische Optionen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit untersucht die Relevanz von Markenmanagement für deutsche Maschinenbauunternehmen. Ziel ist es, ein theoretisches und empirisches Modell zu entwickeln, das die Markenrelevanz in dieser Branche analysiert und Gestaltungsempfehlungen ableitet.
- Analyse des Markenmanagements im Kontext der Industriegüterbranche
- Entwicklung eines empirischen Modells zur Messung der Markenrelevanz
- Untersuchung der Einflussfaktoren auf die Markenrelevanz im Maschinenbau
- Ableitung strategischer Optionen für ein effektives Industriegütermarkenmanagement
- Bewertung des Status quo der Markenpolitik deutscher Maschinenbauunternehmen
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Dieses Kapitel führt in die Thematik des Industriegütermarkenmanagements ein, begründet die Relevanz des Themas und definiert die Zielsetzung der Arbeit. Es skizziert die Vorgehensweise und den Aufbau der gesamten Untersuchung.
2 Theoretische Grundlagen: Dieses Kapitel legt die theoretischen Grundlagen für die empirische Untersuchung. Es definiert Markenmanagement im Industriegüterbereich, beschreibt die Funktionen der Industriegütermarke und charakterisiert die spezifischen Bedingungen der Maschinenbauindustrie. Besonderes Augenmerk liegt auf der Definition und Bedeutung von Markenrelevanz im Kontext der Maschinenbaubranche und den besonderen Herausforderungen des Industriegütermarketings.
3 Entwicklung eines theoretischen und empirischen Modells zur Analyse der Markenrelevanz in der Maschinenbaubranche: Dieses zentrale Kapitel entwickelt ein konzeptionelles Bezugsrahmen zur Analyse der Markenrelevanz. Es integriert die Markenpolitik im deutschen Maschinenbau, identifiziert Kontextfaktoren und formuliert Hypothesen. Der entwickelte Bezugsrahmen wird anschließend in ein empirisches Untersuchungsmodell überführt, das die Grundlage für die spätere empirische Untersuchung bildet. Hier werden vorhandene Forschungsansätze kritisch bewertet und in das eigene Modell integriert.
4 Empirische Untersuchung: Dieses Kapitel beschreibt die empirische Untersuchung, die Methodik, die Datenerhebung und -auswertung. Es präsentiert die Ergebnisse der exploratorischen Faktorenanalyse und der multiplen Regression, die die formulierten Hypothesen überprüfen. Die Stichprobenbeschreibung und die gewählten Methoden der quantitativen Analyse werden detailliert erläutert. Die Interpretation der Ergebnisse wird sorgfältig dargestellt und im Kontext der Forschungsfragen bewertet.
5 Ausgewählte Analyse- und Gestaltungsperspektiven eines strategischen Industriegütermarkenmanagements: Dieses Kapitel analysiert den Status quo der Markenpolitik deutscher Maschinenbauunternehmen und skizziert verschiedene strategische Optionen für ein effektives Markenmanagement in diesem Sektor. Es bietet somit praxisrelevante Gestaltungsempfehlungen auf Basis der vorangegangenen theoretischen und empirischen Analysen.
Schlüsselwörter
Industriegütermarkenmanagement, Markenrelevanz, Maschinenbau, Deutschland, empirische Untersuchung, Markenpolitik, Industriegütermarketing, Buying Center, Kontextfaktoren, strategische Optionen.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Diplomarbeit: Markenrelevanz im deutschen Maschinenbau
Was ist der Gegenstand der Diplomarbeit?
Die Diplomarbeit untersucht die Relevanz von Markenmanagement für deutsche Maschinenbauunternehmen. Ziel ist die Entwicklung eines theoretischen und empirischen Modells zur Analyse der Markenrelevanz in dieser Branche und die Ableitung von Gestaltungsempfehlungen.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themenschwerpunkte: Analyse des Markenmanagements im Kontext der Industriegüterbranche, Entwicklung eines empirischen Modells zur Messung der Markenrelevanz, Untersuchung der Einflussfaktoren auf die Markenrelevanz im Maschinenbau, Ableitung strategischer Optionen für ein effektives Industriegütermarkenmanagement und Bewertung des Status quo der Markenpolitik deutscher Maschinenbauunternehmen.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in fünf Kapitel: Einleitung, Theoretische Grundlagen, Entwicklung eines theoretischen und empirischen Modells, Empirische Untersuchung und Ausgewählte Analyse- und Gestaltungsperspektiven eines strategischen Industriegütermarkenmanagements. Jedes Kapitel baut aufeinander auf und trägt zur Beantwortung der Forschungsfrage bei.
Welche theoretischen Grundlagen werden verwendet?
Die Arbeit stützt sich auf bestehende Theorien zum Markenmanagement im Industriegüterbereich, beschreibt die Funktionen der Industriegütermarke und charakterisiert die spezifischen Bedingungen der Maschinenbauindustrie. Besonderes Augenmerk liegt auf der Definition und Bedeutung von Markenrelevanz im Kontext der Maschinenbaubranche und den besonderen Herausforderungen des Industriegütermarketings.
Wie wird die empirische Untersuchung durchgeführt?
Die empirische Untersuchung umfasst die Beschreibung der Methodik, der Datenerhebung und -auswertung. Es werden die Ergebnisse der exploratorischen Faktorenanalyse und der multiplen Regression präsentiert, welche die formulierten Hypothesen überprüfen. Die Stichprobenbeschreibung und die gewählten Methoden der quantitativen Analyse werden detailliert erläutert. Die Interpretation der Ergebnisse wird sorgfältig dargestellt und im Kontext der Forschungsfragen bewertet.
Welche Ergebnisse liefert die empirische Untersuchung?
Die empirische Untersuchung liefert Ergebnisse zur Markenrelevanz im deutschen Maschinenbau, identifiziert wichtige Einflussfaktoren und erlaubt die Überprüfung der aufgestellten Hypothesen. Die detaillierten Ergebnisse sind im Kapitel "Empirische Untersuchung" dargestellt.
Welche Schlussfolgerungen und Empfehlungen werden gezogen?
Die Arbeit analysiert den Status quo der Markenpolitik deutscher Maschinenbauunternehmen und skizziert verschiedene strategische Optionen für ein effektives Markenmanagement in diesem Sektor. Es werden praxisrelevante Gestaltungsempfehlungen auf Basis der vorangegangenen theoretischen und empirischen Analysen gegeben.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Industriegütermarkenmanagement, Markenrelevanz, Maschinenbau, Deutschland, empirische Untersuchung, Markenpolitik, Industriegütermarketing, Buying Center, Kontextfaktoren, strategische Optionen.
Für wen ist diese Arbeit relevant?
Diese Arbeit ist relevant für Wissenschaftler, die sich mit Markenmanagement im Industriegüterbereich beschäftigen, sowie für Praktiker im deutschen Maschinenbau, die ihr Markenmanagement optimieren möchten.
Wo finde ich mehr Informationen?
Detaillierte Informationen finden Sie im vollständigen Text der Diplomarbeit.
- Quote paper
- Irina Fix (Author), 2009, Management von Industriegütermarken - Analyse, Relevanz und Gestaltungsempfehlungen für deutsche Maschinenbauunternehmen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/209683