Die nachfolgende Arbeit soll einen Überblick über die verschiedenen Konzepte zur internationalen Arbeitsregulierung geben, ihre Arbeitsweise verdeutlichen und Kritik aufzeigen. Dazu werden zunächst die Begriffe Erwerbsregulierung und Sozialstandards erläutert. Im Folgenden wird die ILO und ihre Kernarbeitsnormen vorgestellt. Anschließend erfolgt die Unterteilung in Ansätze internationaler Organisationen und freiwillige Initiativen, die von Unternehmen selbst ausgehen. Das Fazit soll die Ergebnisse schließlich zusammenfassen und einen Ausblick auf die zukünftige Situation geben.
Seit der Industrialisierung im 19.Jahrhundert stellen sich die Fragen nach Erwerbsregulierung und Sozialstandards in der Wirtschaft. Durch den Globalisierungsprozess haben diese Fragen eine neue, internationale Dimension angenommen: Im Mittelpunkt der Auseinandersetzung stehen heute nicht mehr ausschließlich Nationalstaaten, sondern zunehmend international agierende Akteure wie Internationale Organisationen, Arbeitgeberverbände und Gewerkschaften, Nichtregierungsorganisationen und multinationale Konzerne. Schließlich ist auch das gesellschaftliche Interesse an der Durchsetzung von Sozialstandards größer denn je und insbesondere das Interesse der Industrieländer an den Arbeitsbedingungen in den Entwicklungsländern in den letzten Jahren deutlich gewachsen.
Die Vielzahl der verschiedenen Akteure führt zu unterschiedlichen - teils konkurrierenden - Ansätzen und Konzepten zur Umsetzung der Erwerbsregulierung. Versuchen einige Organisationen wie beispielsweise die International Labour Organisation ILO weltweit gültige und allgemein anerkannte Arbeitsstandards durchzusetzen, konzentrieren sich multinationale Konzerne auf die Festsetzung eigener, innerbetrieblicher Standards.
Gilt beispielsweise die Reichweite der ILO-Arbeitsstandards als unbestritten und konnten bereits einige der Konzepte deutliche Erfolge erzielen, sind die verschiedenen Initiativen doch nach wie vor großer Kritik ausgesetzt: Im Fokus der Kritik steht vor Allem die Durchsetzungsfähigkeit der Instrumente und insbesondere die Arbeit der International Labour Organisation. Selbst Befürworter der Organisation sprechen inzwischen von einer Identitätskrise der ILO.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Definition: Erwerbsregulierung und Sozialstandards
- Die International Labour Organisation (ILO)
- Kernarbeitsnormen
- Sozialstandards anderer internationaler Organisationen
- Corporate Social Responsibility (CSR)
- Global Compact
- OECD-Guidelines
- Freiwillige Sozialstandards
- Verhaltenskodizes (Codes Of Conduct)
- International Framework Agreement (IFA)
- Soziale Gütesiegel
- Fazit Ausblick
- Quellen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit zielt darauf ab, einen umfassenden Überblick über verschiedene Konzepte zur internationalen Arbeitsregulierung zu geben, ihre Funktionsweise zu beleuchten und kritische Aspekte zu analysieren. Der Schwerpunkt liegt auf der Darstellung der Rolle internationaler Akteure bei der Gestaltung von Arbeits- und Sozialstandards.
- Bedeutung von Erwerbsregulierung und Sozialstandards in der globalisierten Wirtschaft
- Rolle der International Labour Organisation (ILO) und ihrer Kernarbeitsnormen
- Ansätze internationaler Organisationen zur Festlegung von Sozialstandards
- Freiwillige Initiativen von Unternehmen zur Gestaltung von Arbeitsbedingungen
- Kritische Betrachtung der Durchsetzungsfähigkeit und Wirksamkeit von internationalen Sozialstandards
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt die Relevanz von Erwerbsregulierung und Sozialstandards in der globalisierten Wirtschaft heraus, beleuchtet die Rolle verschiedener Akteure und weist auf die Kritik an der Durchsetzungsfähigkeit der bestehenden Instrumente hin.
- Definition: Erwerbsregulierung und Sozialstandards: Dieses Kapitel definiert die Begriffe Erwerbsregulierung und Sozialstandards und erläutert, wie diese im Kontext von Arbeits- und Beschäftigungsbedingungen zu verstehen sind.
- Die International Labour Organisation (ILO): Das Kapitel beschreibt die ILO als zentrale Organisation für Fragen von Arbeit und Beschäftigung und beleuchtet ihre Struktur, Ziele und Arbeitsweise. Die Kernarbeitsnormen der ILO werden in diesem Kontext näher betrachtet.
- Sozialstandards anderer internationaler Organisationen: Dieses Kapitel stellt verschiedene internationale Organisationen vor, die sich neben der ILO mit der Festlegung und Durchsetzung von Sozialstandards beschäftigen, wie zum Beispiel die OECD, das Global Compact und Initiativen zur Corporate Social Responsibility.
- Freiwillige Sozialstandards: Das Kapitel fokussiert auf freiwillige Initiativen von Unternehmen zur Gestaltung von Arbeitsbedingungen. Verhaltenskodizes, International Framework Agreements und soziale Gütesiegel werden als Beispiele für solche Selbstverpflichtungen vorgestellt.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit dem komplexen Zusammenspiel von Erwerbsregulierung, Sozialstandards und globalen Arbeitsbedingungen. Zu den zentralen Themen gehören die Rolle internationaler Organisationen, die Gestaltung von Arbeitsstandards, die Kritik an der Durchsetzungsfähigkeit von Instrumenten und die Bedeutung freiwilliger Initiativen von Unternehmen. Die ILO und ihre Kernarbeitsnormen, Corporate Social Responsibility, Global Compact und OECD-Guidelines spielen eine wichtige Rolle in der Analyse.
- Quote paper
- Martin Schröter (Author), 2009, Arbeits- und Sozialstandards. Internationale Akteure und Ihre Instrumente, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/209601