Im Rahmen der IGLU-Studie wurde festgestellt, dass vielen Schülern die grundlegenden Einsichten in die deutsche Orthographie fehlen. Eisenberg und Fuhrhop warnen vor der Darstellung „angehäufter Einzelheiten, die man wissen muss, wenn man orthographisch richtig schreiben will.“ Vielmehr sollten Lehrer ihrer Meinung nach „ein klares Bild davon haben, wie die 90 oder 95 Prozent der regulären Schreibungen zustande kommen, wenn sie die Subregularitäten und Irregularitäten des Restes zur Geltung bringen.“
Bredel, Müller und Hinney weisen darauf hin, dass sich einige Kinder die Schrift trotz „unterrichtlich fehlgehender Instruktionen“ strukturiert aneignen. Mich als angehende Grundschullehrerin macht eine derartige Formulierung neugierig: Welcher Art sind derartige Instruktionen? Wie kann ich sie vermeiden und die Schülerinnen und Schüler stattdessen beim Rechtschreiblernen bestmöglich unterstützen?
Als Antwort auf diese Fragen möchte ich im Rahmen der Arbeit auf Konzepte zur Vermittlung von Rechtschreibwissen eingehen und dabei sowohl „fehlgehende Instruktionen“ als auch alternative Konzepte berücksichtigen. Dabei sollen die von Eisenberg und Fuhrhop angesprochenen „regulären Schreibungen“ von Wörtern im Vordergrund stehen, d. h. solche, die sich durch Regularitäten erklären lassen.
Die Anwendung ausgewählter Konzepte und Prinzipien der Wortschreibung wird anhand eines hypothetischen Textes eines Grundschülers demonstriert.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung und Zielstellung
- 2. Was heißt es, über Rechtschreibwissen zu verfügen?
- 3. Die linguistische Basis - Grundlegende Prinzipien der Graphematik
- 3.1 Das phonographische Prinzip
- 3.2 Das silbische Prinzip
- 3.3 Das morphologische Prinzip
- 3.4 Zusammenwirken der Prinzipien am Beispiel der s-Schreibung
- 4. Konzepte zur Vermittlung von Rechtschreibwissen
- 4.1 Lernvoraussetzungen
- 4.2 Konzepte auf phonologischer Basis
- 4.3 Silbenbasierte Konzepte
- 4.4 Konzepte zum Einblick in das morphologische Prinzip
- 4.5 An der richtigen Stelle zweifeln lernen und Lösungsmöglichkeiten kennen
- 5. Kombinierte Anwendung ausgewählter Konzepte
- 6. Zusammenfassung
- 7. Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit untersucht Konzepte zur Vermittlung von Rechtschreibwissen und deren linguistische Grundlage. Ziel ist es, verschiedene didaktische Ansätze zu analysieren und ihre Wirksamkeit im Hinblick auf das Verständnis der deutschen Orthografie zu bewerten. Die Arbeit konzentriert sich auf die Verbindung von phonetischem, silbischem und morphologischem Wissen im Rechtschreiblernen.
- Die linguistische Basis der deutschen Rechtschreibung
- Analyse verschiedener Konzepte zur Rechtschreibvermittlung
- Verbindung phonologischer, silbischer und morphologischer Prinzipien
- Bewertung der didaktischen Ansätze
- Anwendung kombinierter Konzepte im praktischen Unterricht
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung und Zielstellung: Diese Einleitung beschreibt den Hintergrund und die Zielsetzung der Arbeit. Sie führt in die Thematik der Rechtschreibvermittlung ein und skizziert den Aufbau der Bachelorarbeit. Es wird der Forschungsfokus auf die Verknüpfung linguistischer Prinzipien und didaktischer Konzepte gelegt und die Bedeutung eines systematischen Ansatzes zur Rechtschreibung hervorgehoben.
2. Was heißt es, über Rechtschreibwissen zu verfügen?: Dieses Kapitel definiert den Begriff „Rechtschreibwissen“ und untersucht die verschiedenen Komponenten, die zu einem umfassenden Verständnis der deutschen Orthografie beitragen. Es werden die Herausforderungen bei der Erfassung und Bewertung von Rechtschreibkompetenzen diskutiert. Der Fokus liegt auf der Differenzierung zwischen deklarativem und prozeduralem Wissen im Bereich der Rechtschreibung.
3. Die linguistische Basis - Grundlegende Prinzipien der Graphematik: Dieses Kapitel beschreibt die drei grundlegenden Prinzipien der deutschen Orthografie: das phonographische, das silbische und das morphologische Prinzip. Es analysiert die Graphem-Phonem-Korrespondenzen, die Rolle der Silbenstruktur und die Bedeutung morphologischer Regeln für die korrekte Schreibung. Der Abschnitt beleuchtet die komplexen Interaktionen zwischen diesen Prinzipien und ihre Auswirkungen auf die Rechtschreibung.
4. Konzepte zur Vermittlung von Rechtschreibwissen: Dieses Kapitel stellt verschiedene didaktische Konzepte zur Vermittlung von Rechtschreibwissen vor. Es beginnt mit der Beschreibung relevanter Lernvoraussetzungen und präsentiert anschließend verschiedene Ansätze, die auf phonologischen, silbischen und morphologischen Prinzipien basieren. Es werden konkrete Methoden und Materialien vorgestellt, deren Anwendung und Vor- und Nachteile diskutiert. Die Kapitel umfassen verschiedene Ansätze wie Lauttabellen, Silbenbasierte Methoden und Konzepte, die den morphologischen Aspekt der Rechtschreibung berücksichtigen.
5. Kombinierte Anwendung ausgewählter Konzepte: In diesem Kapitel werden ausgewählte Konzepte aus Kapitel 4 kombiniert und ihre praktische Anwendung anhand eines Beispieltextes demonstriert. Die Analyse des Beispieltextes zeigt, wie die verschiedenen Prinzipien und Methoden zusammenwirken, um zu einer korrekten Rechtschreibung zu gelangen. Der Abschnitt bietet eine praxisorientierte Anwendung der theoretischen Überlegungen aus den vorherigen Kapiteln.
Schlüsselwörter
Rechtschreibwissen, Graphematik, Phonographisches Prinzip, Silbisches Prinzip, Morphologisches Prinzip, Rechtschreibdidaktik, Lernkonzepte, Phonologie, Orthografie, Deutsch.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Bachelorarbeit: Konzepte zur Vermittlung von Rechtschreibwissen
Was ist der Gegenstand dieser Bachelorarbeit?
Die Bachelorarbeit untersucht Konzepte zur Vermittlung von Rechtschreibwissen und deren linguistische Grundlage. Das Ziel ist die Analyse verschiedener didaktischer Ansätze und die Bewertung ihrer Wirksamkeit beim Verständnis deutscher Orthografie. Der Fokus liegt auf der Verbindung von phonetischem, silbischem und morphologischem Wissen im Rechtschreiblernen.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt die linguistische Basis der deutschen Rechtschreibung (phonographisches, silbisches und morphologisches Prinzip), die Analyse verschiedener Konzepte zur Rechtschreibvermittlung, die Verbindung phonologischer, silbischer und morphologischer Prinzipien, die Bewertung der didaktischen Ansätze und die Anwendung kombinierter Konzepte im praktischen Unterricht.
Welche linguistischen Prinzipien werden betrachtet?
Die Arbeit betrachtet das phonographische Prinzip (Graphem-Phonem-Korrespondenzen), das silbische Prinzip (Rolle der Silbenstruktur) und das morphologische Prinzip (Bedeutung morphologischer Regeln) der deutschen Orthografie. Es wird die komplexe Interaktion dieser Prinzipien analysiert.
Welche didaktischen Konzepte werden vorgestellt?
Die Arbeit stellt verschiedene didaktische Konzepte zur Rechtschreibvermittlung vor, darunter Ansätze auf phonologischer, silbischer und morphologischer Basis. Konkrete Methoden und Materialien werden vorgestellt, ihre Anwendung und Vor- und Nachteile diskutiert. Beispiele sind Lauttabellen und silbenbasierte Methoden.
Wie werden die Konzepte praktisch angewendet?
Ausgewählte Konzepte werden kombiniert und ihre praktische Anwendung anhand eines Beispieltextes demonstriert. Die Analyse zeigt, wie die verschiedenen Prinzipien und Methoden zusammenwirken, um korrekte Rechtschreibung zu erreichen.
Was wird unter „Rechtschreibwissen“ verstanden?
Die Arbeit definiert den Begriff „Rechtschreibwissen“ und untersucht seine verschiedenen Komponenten, die zu einem umfassenden Verständnis der deutschen Orthografie beitragen. Die Herausforderungen bei der Erfassung und Bewertung von Rechtschreibkompetenzen und die Unterscheidung zwischen deklarativem und prozeduralem Wissen werden diskutiert.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Rechtschreibwissen, Graphematik, Phonographisches Prinzip, Silbisches Prinzip, Morphologisches Prinzip, Rechtschreibdidaktik, Lernkonzepte, Phonologie, Orthografie, Deutsch.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit umfasst Kapitel zu Einleitung und Zielstellung, Definition von Rechtschreibwissen, den linguistischen Grundlagen (Graphematik), Konzepten zur Rechtschreibvermittlung, der kombinierten Anwendung ausgewählter Konzepte, einer Zusammenfassung und einem Ausblick.
- Citar trabajo
- Diplombiochemikerin Karen Brand (Autor), 2012, Konzepte zur Vermittlung von Rechtschreibwissen und ihre linguistische Basis, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/209243