In meiner Hausarbeit wird zunächst erläutert, was überhaupt unter einem Roman zu verstehen
ist und welche Intention ein Roman verfolgt. Natürlich will er in erster Linie unterhalten,
doch ist das genug? Will der moderne historische Roman seinem Leser nicht auch das Gefühl
einer Erweiterung seines eigenen Horizontes bieten? Intendiert er nicht, der
wissenschaftlichen Literatur Konkurrenz zu machen? Wo liegen die Chancen und Risiken
eines historischen Romans und warum spricht er die Allgemeinheit stärker an als streng nach
wissenschaftlichen Kriterien aufgebaute Literatur? Um diese Fragen adäquat beantworten zu
können, wird in erster Linie der Aufsatz von Hugo Aust, Geschichte im historischen Roman,
aber auch auf die Werke Joachim Rolfes, Geschichte und ihre Didaktik, sowie von Rolf
Schörken Geschichte in der Alltagswelt zu Rate gezogen.
Um belegen zu können, in wie weit Romanciers Einfluss auf das Geschichtsverständnis ihrer
Leser nehmen, wird speziell das Buch Der Name der Rose von Umberto Eco verwendet.
Anhand der Romanfiguren Bernhard Gui und William von Baskerville wird exemplarisch zu
belegen versucht, in wie weit Charaktere, die wirklich gelebt haben, im Roman für die
Zwecke des Autors verändert werden und was dieser damit intendiert, aber auch erreicht. Zu
diesem Zweck werden insbesondere die Ausführungen Ecos in seiner Nachschrift zu diesem
Buch genutzt, aber auch die Werke von Hans–Jürgen Bachorski und Bernhard
Schimmelpfennig, sowie die Dokumentation von D. Baumann und Arman Sahihi über den
Namen der Rose zu Rate gezogen.
Bei dem Leser des modernen historischen Romans soll nicht der Eindruck entstehen, er würde
lediglich Trivialliteratur lesen, sondern er will in die Vergangenheit eintauchen und sich mit
den Figuren und Charakteren identifizieren.
Abschließend wird der Unterschied zwischen einem historischen Sachbuch und einem Roman
erläutert und der Anspruch, der an die moderne Jugendliteratur gestellt wird, etwas genauer
untersucht.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- DER ROMAN
- Was ist ein Roman?
- Vermittlung von Geschichte – Der Roman und die Wissenschaft. Ein Gegensatz?
- Die Intention des historischen Romans
- DER NAME DER ROSE
- Der Roman
- Die Handlung
- Die Darstellung Bernard Guis und William von Baskervilles im historischen Roman „Der Name der Rose“
- GESCHICHTE IN VERSCHIEDENEN ANDEREN LITERARISCHEN GATTUNGEN
- Das historische Sachbuch
- Das historische Kinder und Jugendbuch / Comic
- FAZIT
- LITERATURVERZEICHNIS
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem historischen Roman und seiner Fähigkeit, Geschichte zu vermitteln. Sie untersucht die Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen historischer Literatur und wissenschaftlicher Geschichtsschreibung, wobei der Fokus auf der Intention und Wirkung des historischen Romans auf das Geschichtsverständnis des Lesers liegt.
- Die Definition und Entwicklung des Romans als Gattung
- Die Vermittlung von Geschichte im historischen Roman und die Rolle der Quellenkritik
- Die Darstellung historischer Figuren und Ereignisse im historischen Roman
- Der Vergleich zwischen dem historischen Roman und dem historischen Sachbuch
- Der Anspruch an die moderne Jugendliteratur
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet die Bedeutung des historischen Romans in der heutigen Zeit und stellt die zentralen Fragen der Arbeit dar. Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit der Definition und Entwicklung des Romans als Gattung. Es werden dabei die Unterschiede zwischen dem historischen Roman und der wissenschaftlichen Geschichtsschreibung beleuchtet und die Intention des historischen Romans erläutert. Das dritte Kapitel analysiert den Roman „Der Name der Rose“ von Umberto Eco anhand der Darstellung der Figuren Bernard Gui und William von Baskerville. Es werden die Veränderungen und Intentionen des Autors hinsichtlich der historischen Figuren untersucht. Das vierte Kapitel vergleicht den historischen Roman mit anderen literarischen Gattungen, wie dem historischen Sachbuch und der modernen Jugendliteratur. Das Fazit fasst die zentralen Erkenntnisse der Arbeit zusammen.
Schlüsselwörter
Historischer Roman, Geschichtsvermittlung, Quellenkritik, Intention, Darstellung historischer Figuren, „Der Name der Rose“, Umberto Eco, historische Literatur, Sachbuch, Jugendliteratur.
- Quote paper
- Kai Vogler (Author), 2003, Geschichte im historischen Roman. Didaktische Perspektiven, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/20910