Der Aufbau dieser Arbeit wurde mit der Zielsetzung gewählt, in möglichst kompakter und zweckmäßiger Form die zentralen Bestandteile der Goodwill-Bilanzierung nach den IFRS vorzustellen. Durchlaufend soll neben der Behandlung von theoretischen Erklärungen der Bezug zur Bilanzierungspraxis gewahrt werden. Im ersten Kapitel dieser Arbeit werden Hintergrund und Konzeption des IFRS 3 behandelt. Die technische Durchführung der Kaufpreisallokation (purchase price allocation) sowie die Erstbilanzierung des derivativen Goodwills bilden den Schwerpunkt des zweiten Kapitels. Ebenfalls wird die Bilanzierung der Eventualität erläutert, dass die Anschaffungskosten geringer sind als der beizulegende Zeitwert der erworbenen Vermögenswerte abzüglich der Schulden (sog. Badwill). Zusätzlich werden Spezialfälle, wie die Bilanzierung eines derivativen Goodwills im Rahmen eines sukzessiven Unternehmenserwerbs und die Folgen einer Entkonsolidierung für einen bereits vorhandenen Goodwill behandelt. Im dritten Kapitel wird die Folgebilanzierung des Goodwills dargestellt. Im Abschluss des Kapitels wird unter Berücksichtigung der diversen empirischen sowie theoretischen Untersuchungen der Impairment-only-approach kritisch gewürdigt.
Im vierten Kapitel erfolgt die empirische Untersuchung der Goodwill-Bilanzierung und des Goodwill-Impairments anhand der Untersuchung von 138 börsennotierten Unternehmen. Es erfolgt eine Feststellung des Goodwill-Bestands sowie des Umfangs der Goodwill-Impairments in dem Zeitraum 2008 bis 2011. Nach einer Beurteilung möglicher bilanzpolitischer Zusammenhänge erfolgt eine Untersuchung der Wertrelevanz ausgewählter veröffentlichter Rechnungslegungsgrößen. Anschließend werden die Ergebnisse interpretiert und die Wertrelevanz des ausgewiesenen Goodwill-Impairments beurteilt.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1 Zielsetzung und Aufbau der Arbeit
- 1.2 Historie, Zielsetzung und Anwendungsbereich des IFRS 3
- 1.3 Eigenschaften des Goodwills
- 2. Die Anwendung der Erwerbsmethode und der Kaufpreisallokation
- 2.1 Festlegung des Erwerbers
- 2.2 Bestimmung des Erwerbszeitpunkts
- 2.3 Aufdeckung und Verteilung der Anschaffungskosten
- 2.4.1 Identifizierung der erworbenen Vermögenswerte und übernommen Schulden
- 2.4.2 Bewertung der erworbenen Vermögenswerte und übernommenen Schulden
- 2.4.3 Bewertung von materiellen Vermögenswerten
- 2.4.4 Bewertung von immateriellen Vermögenswerten
- 2.4.5 Bewertung von Marken
- 2.4.6 Bewertung von Finanzinstrumenten
- 2.4.7 Bewertung von Schulden
- 2.5 Die Erstbilanzierung des Goodwills: das Goodwill-Wahlrecht
- 2.6 Kritische Würdigung des full-Goodwill-Wahlrechts
- 2.7 Besonderheiten des Unternehmenserwerbes
- 2.7.1 Reverse Aquisition
- 2.7.2 Sukzessiver Unternehmenserwerb
- 2.7.3 Behandlung des Goodwills bei der Entkonsolidierung
- 2.7.4 Der Goodwill in Verbindung mit Gemeinschaftsunternehmen und Equity-Bilanzierung
- 3. Die Folgebilanzierung des Goodwills
- 3.1 Die Feststellung des Wertberichtigungsbedarfs
- 3.1.1 Die Berechnung des Nettoveräußerungswerts
- 3.1.2 Die Berechnung des Nutzungswerts
- 3.1.3 Die Schätzung der Mittelzuflüsse für die Detailplanungsphase
- 3.1.4 Die Schätzung der Mittelzuflüsse für die Fortschreibungsphase
- 3.1.5 Die Bestimmung des Diskontierungszinssatzes
- 3.1.6 Strukturierung der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten und Goodwill Allokation
- 3.2 Bilanzielle Erfassung des Goodwills-Impairments
- 3.3 Kritische Würdigung der Folgebewertung des Goodwills
- 4. Empirische Analyse des Goodwills und der Goodwill-Impairments
- 4.1 Vorgehensweise und Zielsetzung
- 4.1.1 Goodwill-Bestandsanalyse
- 4.1.2 Goodwill-Impairment Analyse
- 4.2 Die Wertrelevanz von Rechnungslegungsinformationen
- 4.2.1 Bisherige Forschung: Das Ohlson Modell (1995)
- 4.2.2 Kritik des Ohlson Modells
- 4.2.3 Das Feltham-Ohlson Modell (1995)
- 4.3 Kritische Würdigung der Wertrelevanzforschung
- 4.4 Wertrelevanzanalyse deutscher börsennotierter Unternehmen
- 4.4.1 Hypothesenbildung
- 4.4.2 Methodik und Erwartungen
- 4.4.3 Ergebnisse des Wertrelevanztests
- 4.4.4 Würdigung der Untersuchungsergebnisse
- 4.5 Thesenförmige Zusammenfassung, Einschränkungen und Ausblick
- Abbildungsverzeichnis
- Tabellenverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
- Symbolverzeichnis
- Literaturverzeichnis
- Internetquellen
- Gesetze, Verordnungen und Verwaltungsvorschriften
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit befasst sich mit der Bilanzierung des Goodwills nach IFRS, insbesondere mit der konzeptionellen Grundlage und dem empirischen Befund anhand deutscher börsennotierter Unternehmen. Die Arbeit analysiert die Vorschriften des IFRS 3 und IAS 36 zur Erst- und Folgebewertung des Goodwills, beleuchtet die Besonderheiten der Goodwill-Bilanzierung in verschiedenen Konstellationen und untersucht die Wertrelevanz von Goodwill-Impairments für den Marktwert von Unternehmen.
- Bilanzierung des Goodwills nach IFRS
- Erstbewertung des Goodwills im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen
- Folgebewertung des Goodwills und der Impairment-only-Methode
- Wertrelevanz von Goodwill-Impairments für den Marktwert von Unternehmen
- Empirische Analyse von Goodwill-Beständen und Goodwill-Impairments in deutschen Konzernbilanzen
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 führt in das Thema ein und erläutert die Zielsetzung und den Aufbau der Arbeit. Es wird ein Überblick über die Historie, Zielsetzung und den Anwendungsbereich des IFRS 3 gegeben. Darüber hinaus werden die Eigenschaften des Goodwills, insbesondere die Unterscheidung zwischen originärem und derivativen Goodwill, dargestellt.
Kapitel 2 behandelt die Anwendung der Erwerbsmethode und der Kaufpreisallokation im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen. Es werden die Schritte zur Identifizierung des Erwerbers und zur Bestimmung des Erwerbszeitpunkts erläutert. Die Aufdeckung und Verteilung der Anschaffungskosten sowie die Bewertung der erworbenen Vermögenswerte, Schulden und Eventualschulden werden detailliert beschrieben. Das Kapitel behandelt auch die Erstbilanzierung des Goodwills und das Wahlrecht zwischen der partial-Goodwill-Methode und der full-Goodwill-Methode. Besonderheiten der Goodwill-Bilanzierung in verschiedenen Konstellationen, wie Reverse Aquisition, sukzessiver Unternehmenserwerb, Entkonsolidierung und die Behandlung von Goodwill im Zusammenhang mit Gemeinschaftsunternehmen und Equity-Bilanzierung, werden ebenfalls beleuchtet.
Kapitel 3 befasst sich mit der Folgebilanzierung des Goodwills und dem Impairment-only-Ansatz nach IAS 36. Es werden die Schritte zur Feststellung des Wertberichtigungsbedarfs, die Berechnung des Nettoveräußerungswerts und des Nutzungswerts sowie die Bestimmung des Diskontierungszinssatzes erläutert. Die Strukturierung der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten und die Goodwill-Allokation werden ebenfalls behandelt. Das Kapitel endet mit einer kritischen Würdigung des Impairment-only-Ansatzes und der mit ihm verbundenen bilanzpolitischen Gestaltungsmöglichkeiten.
Kapitel 4 präsentiert die empirische Analyse des Goodwills und der Goodwill-Impairments anhand von 138 börsennotierten Unternehmen in Deutschland. Es werden die Ergebnisse der Goodwill-Bestandsanalyse sowie der Goodwill-Impairment-Analyse vorgestellt. Die Wertrelevanz von Goodwill-Impairments für den Marktwert von Unternehmen wird anhand eines Regressionsmodells untersucht. Die Ergebnisse der empirischen Analyse werden diskutiert und die Einschränkungen der Untersuchung werden aufgezeigt.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den Goodwill, IFRS 3, IAS 36, Unternehmenszusammenschlüsse, Kaufpreisallokation, Erstbewertung, Folgebewertung, Impairment-only-Ansatz, Wertminderung, Wertrelevanz, empirische Analyse, deutsche börsennotierte Unternehmen, Aktienkurs, Marktwert, Bilanzpolitik.
- Quote paper
- Christian Massmann (Author), 2012, Der Impairment Test mach IAS 36, konzeptionelle Grundlagen und empirischer Befund anhand deutscher börsennotierter Unternehmen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/208890
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