„Bedürfnisse und Interessen steuern das Medien-Nutzungsverhalten – und nicht umgekehrt.“ (Gerhard Faehling, Institut für Demoskopie Allensbach)
Ausgehend von dieser These, die deutlich auf dem Uses-and-Gratifications ap-proach (U&G) beruht, beschäftigt sich die vorliegende Arbeit mit der Mediennutzung unterschiedlicher Generationen in Deutschland. Dem U&G zufolge bestimmen Bedürfnisse und Interessen der Menschen die jeweilige Wahl eines Mediums. Nachdem sich in den letzten Jahren immer mehr neue Medien zu Marktführern etabliert haben (das Internet als Allroundmedium mit visuellen und auditiven Eigenschaften, der MP3-Player als (Musik-)Speichermedium sowie das Handy als Kommunikationsmittel) bleibt zu untersuchen, wie sich die Nutzung dieser, sowie klassischer Medien (etwa Zeitung, Radio, Fernseher, Buch…) in Bezug auf unterschiedliche Generationen verhält.
Inhalt
1 Thema und Zielsetzung
2 Wie nutzen unterschiedliche Generationen unterschiedliche Medien?
2.1 Internet
2.2 Fernsehen
2.3 Radio
2.4 Zeitung
2.5 Zeitschrift
2.6 Buch
3 Fazit
4 Literaturverzeichnis
1 Thema und Zielsetzung
„Bedürfnisse und Interessen steuern das Medien-Nutzungsverhalten – und nicht umgekehrt.“ (Gerhard Faehling, Institut für Demoskopie Allensbach)
Ausgehend von dieser These, die deutlich auf dem Uses-and-Gratifications approach (U&G) beruht, beschäftigt sich die vorliegende Arbeit mit der Mediennutzung unterschiedlicher Generationen in Deutschland. Dem U&G zufolge bestimmen Bedürfnisse und Interessen der Menschen die jeweilige Wahl eines Mediums. Nachdem sich in den letzten Jahren immer mehr neue Medien zu Marktführern etabliert haben (das Internet als Allroundmedium mit visuellen und auditiven Eigenschaften, der MP3-Player als (Musik-)Speichermedium sowie das Handy als Kommunikationsmittel) bleibt zu untersuchen, wie sich die Nutzung dieser, sowie klassischer Medien (etwa Zeitung, Radio, Fernseher, Buch…) in Bezug auf unterschiedliche Generationen verhält.
2 Wie nutzen unterschiedliche Generationen unterschiedliche Medien?
2.1 Internet
Die Nutzung des Internet weist seit einigen Jahren einen generellen Nutzeranstieg auf, wobei es am häufigsten von den14-19-Jährigen (97,2%) und am seltensten von Menschen ab 60 Jahren genutzt wird, hier liegt der Wert bei 26,4% (van Eimeren & Frees, 2008, S. 332). Gleichzeitig stellt diese Generation aber die so genannten „Silver Surfer“: Menschen ab 60 Jahren, die sich zunehmend mit dem Internet identifizieren, von denen die Jüngeren unter ihnen schon einige Technikkenntnisse aus dem Berufsleben mitbringen; damit stellen die „Silver Surfer“ die Gruppe der Onliner mit dem größten Wachstumspotential dar. Während die Altersgruppen von 14-19 sowie von 20-29 schon im Jahr 2003 die 90%- beziehungsweise 80-%-Marke der Internetnutzer überschritten haben, lag der Wert für die „Silver Surfer“ in demselben Jahr bei gerade einmal 13,3% (Egger & van Eimeren, 2008, S. 583).
Untersucht man die Internetnutzung auf zielgruppenspezifische Angebote, so wird schnell deutlich, dass sowohl die Nutzung von Suchmaschinen als auch das Versenden/Empfangen von e-Mails in allen Altersklassen Tätigkeiten sind, die die höchsten Werte der Nutzungsdauer erreichen. Dennoch können altersabhängige Tätigkeiten wie InstantMessaging (etwa ICQ, MSN), Chats und Communities (etwa SchülerVZ, StudiVZ etc.) klar der jüngeren Generation zugeschrieben werden wie van Eimeren; Frees (2008, S. 337f) zeigen: Von den 14-19-Jährigen nutzten 2008 85% InstantMessaging, 72% Chats und 63% Communities mindestens einmal pro Woche, während die Werte für die Generation ab 50 Jahren hier bei 5,4% und 1% liegen; bei den 20-29- bzw. 30-49-Jährigen ist zu erkennen, dass noch gut die Hälfte der Jüngeren unter ihnen Communities etc. nutzt, bei den Älteren ist es nur noch etwa ein Viertel. Daran wird deutlich, dass die jüngere Generation das Internet vielmehr zur Unterhaltung (U) als zur Information (I) nutzt (14-19 Jahre: U=58%, I=18%; 20-29: U=30%, I=42%; 30-49: U=13%, I=65%; 50+: U=8%, I=83%). Somit ist die Motivation, das Internet zu nutzen, für jüngere Menschen klar der Unterhaltung geschuldet, für die älteren Generationen dient es vielmehr als Informationsquelle. Da Generation der jüngeren Menschen aber die meisten Onliner stellt, avanciert das Internet immer mehr zum Unterhaltungsmedium. Dies zeigen auch Erhebungsdaten nach welchen das Internet zu 29,0% „überwiegend privat“, aber nur zu 16,9% „überwiegend beruflich“, für Schule oder Studium, genutzt wird (AGOF, 2008, S. 14). Altersunabhängige Tätigkeiten stellen hierbei – wie oben erwähnt – die Nutzung von Suchmaschinen sowie die Nutzung von e-Mail-Programmen dar; altersabhängige Tätigkeiten sind Web-2.0-Tätigkeiten (interaktiv, zum Teilhaben) und InstantMessaging, Communities etc. Folglich pflegen junge Menschen via Internet ihre sozialen Kontakte, von älteren Menschen wird das Internet dagegen zur Informationsgewinnung, zum Onlinebanking usw. genutzt, ihr Onlinezugriff kann damit als eher konservativ, serviceorientiert und praktisch bezeichnet werden. Ob die starke Internetnutzung der jüngeren Generation allgemein dem Alter geschuldet ist und mit dem Erwachsenwerden abnimmt oder ob diese so genannten „Digital Natives“ auch noch im Alter das Internet so stark frequentieren wie heute bleibt zu beobachten.
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- Quote paper
- Antonia Beggert (Author), 2009, Die unterschiedliche Mediennutzung der verschiedenen Generationen Deutschlands, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/208776