Erst dem Mabo-Urteil (1992) wurden die Aboriginal People als die ursprünglichen Eigentümer ihres Landes anerkannt. Gleichwohl stellt die indigene Rechtsordnung nach wie vor keine eigenständige und gleichwertige Rechtstradition in Australien dar. Die sich daraus ergebenden Konsequenzen sollten lange Zeit unentdeckt bleiben. Erst das Yorta Yorta-Urteil (2002) machte die Folgen in ihrer ganzen Reichweite sichtbar. Native Title offeriert für viele indigenen Völker Australiens keine Lösung in der Landrechtfrage.
Die List der Anerkennung:„Be (not) Real; be (not) Alterior“,(Elizabeth Povinelli) beschreibt die Situation der heute lebenden Aboriginal People am besten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitun
- 1. Die Landrechtsfrage in historischer Perspektive
- 1.1 Der australische Kontinent wird für unbesiedelt erklärt
- 1.2 In England formiert sich Widerstand gegen die Annexion
- 1.2.1 Das Ende der ersten Landrechtbewegung
- 1.3 Die koloniale Rechtssprechung bestätigt: Australien ist eine Terra nullius (1889)
- 1.3.1 Die Doktrin der "Terra nullius" und ihre Folgen
- 1.4 Die Landrechtdebatte in den 70er Jahren
- 1.4.1 "Das Jahrzehnt des Protests"
- 1.4.2 Die Landrechtkommission von 1973
- 1.4.3 Die ausgehandelten Ergebnisse bleiben hinter den ursprünglichen Zielsetzungen zurück
- 1.4.4 Eine kritische Bewertung des Aboriginal Land Right NTAct
- 1.5 Resümee: Der lange Schatten der Doktrin der "Terra nullius"
- 2. Das "neue" Common Law und die Landrechtsfrage
- 2.1 Das Mabo-Urtei1
- 2.1.1 Das Common Law interpretiert die australische Geschichte neu
- 2.1.2 Australien gleicht weiterhin einer friedlich besiedelten Kolonie
- 2.2 Zur Begründung von Eingeborenbesitztiteln und sein Inhalt
- 2.2.1 Wann sind traditionelle Rechte erloschen?
- 2.2.2 Der Oberste Gerichtshof spricht sich gegen finanzielle Entschädigungen aus
- 2.3 Eingeborenen-Besitztitel verstanden als ein "Recognition space"
- 2.3.1 Welche Bedingungen müssen für eine erfolgreiche Landrechtklage erfüllt sein?
- 2.4 Das Mab0-Urteil: Eine erste Einschätzung seiner symbolischen und sozialen Konsequenzen
- 2.1 Das Mabo-Urtei1
- 3. Was ist unter dem Begriff "AboriginaIity" zu verstehen?
- 3.1 Der Begriff "Aboriginality" ist stets ein politischer Begriff
- 3.2 Gängige Vorstellungen über den Begriff "Aboriginality"
- 3.3 Die Kultur der Aboriginal People ist keine "frozen culture"
- 4. Das Mabo-UrteiI brachte keine Wende in der Landrechtsfrage
- 4.1 Das WK-Urteil (1996)
- 4.1.1 Das Problem der Pachtverträge (Pastoral Leases)
- 4.1.2 Der Gegenstand im Falle
- 4.1.3 Der Urteilsspruch im Falle Wik (1996)
- 4.1.4 Eine Bewertung des Wik-Urteils
- 4.2 Was versteht man unter "bewahrender Tradition"? Die Klage der Yorta Yorta (2002)
- 4.2.1 Zum Hintergrund
- 4.2.2 Der Kampf der Yorta Yorta um Ihr Land
- 4.2.3 Verbindung gegenüber dem Territorium
- 4.2.4 Zusammenfæssung der Ergebnisse
- 4.2.5 Der Urteilsspruch
- 4.2.6 Die Doktrin der Terra nullius wird durch den Euphemismus "tide" ersetzt
- 4.1 Das WK-Urteil (1996)
- Schlussbetrachtung
- Literatu
- Entscheidungsregister
- Andere
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit befasst sich mit der Landrechtsfrage in Australien und untersucht kritisch das Mabo-Urteil unter Berücksichtigung des Yorta Yorta-Urteils. Ziel ist es, die Anerkennung traditioneller Landrechte der Aboriginal People durch den australischen Staat zu beleuchten, insbesondere im Kontext des australischen Common Law.
- Die historische Entwicklung der Landrechtsfrage in Australien, insbesondere die Rolle der Doktrin der "Terra nullius"
- Die Bedeutung des Mabo-Urteils für die Anerkennung indigener Landrechte und die Einführung des Konzepts des Native Title
- Die Interpretation des Begriffs "Aboriginality" und die Bedeutung von Tradition und Wandel in der indigenen Kultur
- Die Auswirkungen des Wik-Urteils auf die Koexistenz von Native Title und Pachtverträgen (pastoral leases)
- Die Folgen des Yorta Yorta-Urteils für die Anerkennung von Native Title und die Bedeutung der "bewahrenden Tradition" für die Aboriginal People
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet die historische Entwicklung der Landrechtsfrage in Australien, beginnend mit der Ankunft der Briten im Jahr 1788. Es wird die Doktrin der "Terra nullius" als zentrales Instrument der Enteignung und Rechtlosigkeit der Aboriginal People dargestellt. Auch die ersten Landrechtbewegungen, die in England gegen die Annexion Australiens entstanden, werden in diesem Kapitel behandelt. Das erste Kapitel endet mit einer Diskussion der Landrechtdebatte der 1970er Jahre und der Ergebnisse der Woodward-Royal-Kommission.
Das zweite Kapitel widmet sich dem Mabo-Urteil von 1992, das die Doktrin der "Terra nullius" als "koloniales Relikt" verworfen hat. Es werden die zentralen Aussagen des Urteils sowie die Einführung des Konzepts des Native Title (Eingeborenenbesitztitel) erläutert. Das Kapitel beleuchtet auch die Bedingungen, die für eine erfolgreiche Landrechtklage erfüllt sein müssen, und analysiert die symbolischen und sozialen Konsequenzen des Mabo-Urteils.
Das dritte Kapitel untersucht den Begriff "Aboriginality" und seine Bedeutung im Kontext der Landrechtsfrage. Es wird die politische Natur des Begriffs sowie die gängigen Vorstellungen über "den richtigen Aborigine" thematisiert. Das Kapitel zeigt, dass die Kultur der Aboriginal People keine "frozen culture" darstellt, sondern einem ständigen Wandel und Anpassungen unterliegt.
Das vierte Kapitel befasst sich mit den wichtigen Urteilen in der Folge von Mabo, insbesondere mit dem Wik-Urteil (1996) und dem Yorta Yorta-Urteil (2002). Es wird die Frage erörtert, ob Pachtverträge (pastoral leases) indigene Besitztitel auslöschen und welche Anforderungen es bedarf, um eine "bewahrende Tradition" nachzuweisen. Das Kapitel endet mit einer Analyse der Folgen des Yorta Yorta-Urteils für die Anerkennung von Native Title und die Bedeutung der "bewahrenden Tradition" für die Aboriginal People.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Landrechtsfrage in Australien, die Doktrin der "Terra nullius", das Mabo-Urteil, Native Title, Eingeborenenbesitztitel, "Aboriginality", Tradition und Wandel, das Wik-Urteil, Pachtverträge (pastoral leases), das Yorta Yorta-Urteil, "bewahrende Tradition" und die australische Rechtssprechung.
- Quote paper
- Thomas Welzenbacher (Author), 2005, Indigene Landrechte in Australien, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/208714
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