Das als Hauptseminararbeit im Rahmen des Theologiestudiums mit dem Studienziel Pfarramt verfasste Werk ist eine Studie, die sich mit dem ontologischen Gottesbeweis des Anselm von Canterbury und seiner Wirkungsgeschichte bis in die Gegenwart beschäftigt. Dabei wird die Differenz des anselmschen Arguments gegenüber seinen Nachfolgern herausgearbeitet.
Hierzu werden zunächst die an Anselm orientierten Beweisgänge von Descartes bis Hartshorne durchmustert und anschließend das Augenmerk auf die Gegenentwürfe gerichtet, angefangen bei Anselms Zeitgenossen Gaunilo. Es folgt die Darstellung der Positionen von Thomas von Aquin, Immanuel Kant, Richard Swinburne, Robert Meyer, Werner Gitt und Michael Drosnin. Im Anschluss werden die Gottesbeweise ablehnenden Positionen Johannes Calvins, Blaise Pascals, Baruch de Spinozas, Johann Gottlieb Fichtes und Ludwig Wittgensteins dargestellt. Im nächsten Schritt werden alle gezeigten Standpunkte beurteilt.
An diese Darstellung und Würdigung der bedeutendsten Gottesbeweise der letzten neun Jahrhunderte schließt sich eine die Arbeit abschließende theologische Würdigung des anselmschen „Beweises“ an, die seinen speziellen Kontext berücksichtigt, durch den er sich von den anderen Beweisgängen deutlich unterscheidet, und seine Relevanz für die heutige Arbeit in Theologie und Kirche herausstellt.
Inhaltsverzeichnis
- POPULARITÄT UND RELEVANZ DER GOTTESBEWEISE..
- GESCHICHTE DER GOTTESBEWEISE SEIT ANSELM VON CANTERBURY...
- Der ontologische Gottesbeweis des Anselm von Canterbury..
- Reaktionen auf Anselms Beweis und Gegenentwürfe.……………
- Überblick und Vorgehensweise.........
- Entwürfe, die Anselms Beweis befürworten und ggf. ergänzen.......
- René Descartes..........\nGottfried Wilhelm Leibniz...\n2.2.2.1 Kosmologischer Gottesbeweis in Anlehnung an den christlichen Platonismus.\n2.2.2.2 Kontingenzbeweis mit Hilfe des Satzes vom unzureichenden Grunde.\n2.2.2.3 Gottesbeweis auf Basis der monadologisch interpretierten Wirklichkeit...\nGeorg Wilhelm Friedrich Hegel..........\n2.2.3.1 Kritik am kosmologischen und am physikotheologischen Gottesbeweis..\n2.2.3.2 Würdigung des anselmschen Beweises...\nKarl Barth......\nCharles Hartshorne..\nKritik und Gegenentwürfe...\nGaunilo und der nominalistische Einwand...............\nThomas von Aquin...........\n2.3.2.1 Doppelter Einwand gegen Anselms ontologischen Gottesbeweis..\n2.3.2.2 Fünf Wege, auf denen Gott bewiesen werden kann.....\nImmanuel Kant.........\n2.3.3.1 Die radikale Trennung von Glauben und Wissen und die damit verbundene Ablehnung der\nGottesbeweise....\n2.3.3.2 Das Postulat Gottes mit Hilfe der Moralphilosophie...\nRichard Swinburne........\nRobert Meyer.............\nWerner Gitt...\nMichael Drosnin..\nGottesbeweise ablehnende Positionen...\nJohannes Calvin...\nBlaise Pascal...\nBaruch de Spinoza..........\nJohann Gottlieb Fichte\nLudwig Wittgenstein.........\nKritische Beurteilung der alternativen Entwürfe..........\n2.4.6.1 Kritik an René Descartes Gottesbeweis aus der Vorstellung von Gott..\n2.4.6.2 Kritik an den leibnizschen Gottesbeweisen....\n2.4.6.3 Kritik an Hegels Konzept der denkenden Erhebung zu Gott....\n2.4.6.4 Kritik an Thomas von Aquins Aussagen über die Beweisbarkeit Gottes..\n2.4.6.5 Kritik an Swinburnes kumulativer Argumentation........\n2.4.6.6 Kritik an den beiden modernen Entwürfen von Meyer und Gitt..\nSTÄRKE UND RECHT DES ANSELMSCHEN GOTTESBEWEISES.\nZweck und Kontext des anselmschen Beweises.......\nStärken des anselmschen Gottesbeweises.........\nFazit: Der ontologische Gottesbeweis - auch heute noch unverzichtbar für\nTheologie und Kirche.\n
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die Rezeption des ontologischen Gottesbeweises von Anselm von Canterbury und die Geschichte der Gottesbeweise seit dessen Einführung. Sie untersucht, wie dieser Beweis im Laufe der Zeit modifiziert und alternative Gottesbeweise entwickelt wurden, und wie diese Beweise in unterschiedlichen philosophischen und theologischen Kontexten rezipiert wurden.
- Der ontologische Gottesbeweis von Anselm von Canterbury
- Reaktionen auf Anselms Beweis und Gegenentwürfe
- Entwicklung alternativer Gottesbeweise
- Rezeption und Kritik von Gottesbeweisen in verschiedenen Kontexten
- Die Bedeutung von Gottesbeweisen für Theologie und Kirche
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel behandelt die Popularität und Relevanz von Gottesbeweisen in der heutigen Zeit. Es wird dargestellt, wie der wachsende Pluralismus der Religionen und Weltanschauungen in modernen Gesellschaften die Notwendigkeit apologetischer Fähigkeiten für Gläubige verstärkt.
Das zweite Kapitel befasst sich mit der Geschichte der Gottesbeweise seit Anselm von Canterbury. Es werden verschiedene Reaktionen auf Anselms Beweis sowie Modifikationen und alternative Gottesbeweise vorgestellt, darunter die Entwürfe von Descartes, Leibniz, Hegel, Barth, und Swinburne. Auch kritische Einwände gegen die Beweisbarkeit Gottes, wie sie etwa von Gaunilo, Thomas von Aquin und Immanuel Kant vorgebracht wurden, werden behandelt.
Schlüsselwörter
Ontologischer Gottesbeweis, Gottesbeweise, Anselm von Canterbury, Geschichte der Philosophie, Theologie, Apologetik, Kritik, Rezeption, Moderne, Pluralismus, Säkularisierung, Glaube, Vernunft, Wissen, Gott, Existenz, Beweisbarkeit.
- Quote paper
- Hendrik Münz (Author), 2003, Der ontologische Gottesbeweis des Anselm von Canterbury und die Entwicklung der Gottesbeweise. Modifikationen und Alternativen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/20868