Immer wieder wird die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf anthropomorphe Tierkostüme gelenkt, welche sich vermehrt und mit immer wachsender Zahl auf den Straßen der Gesellschaft tummeln. Es sind die sogenannten Furries.
Furries sind Menschen, welche sich einem Tier und dessen Charakter verbunden fühlen oder ihren Fursuit (Tierkostüm) einer Comic- beziehungsweise Mangafigur [Figur aus einem japanischen Comic] nachempfunden haben und sich dementsprechend kleiden. Begonnen hatte das Phänomen in Deutschland Anfang der 1990er, nachdem es bereits in den 1980ern in den USA seine Wurzeln schlagen konnte. Ihren Ursprung begründen die Furries in der Indie Comic- und Science Fiction Szene. Ihre Namensgebung gründet sich in der Anglistik, der englischen Sprach- und Literaturwissenschaft. Durch ihre meist pelzartige Kostümierung erwies sich der englische Begriff fur - was so viel bedeutet wie Pelz - als passend. Sie selbst bezeichnen sich sogar als pelzige bzw. Furrie oder Anthro-Kunst. [Eine Person, welche die Furry-Kunst schafft (sprich die Kostüme entwickelt), wird von ihnen als Furry-Künstler bezeichnet.] Die Gemeinschaft der Furries bezeichnet sich als Furry-Fandom. Interessant ist an dieser Stelle, ob es sich bei dem Furry-Fandom um das Auftreten einer sozialen Gruppe oder das einer Subkultur handelt. Letzterer Begriff wird von Autoren und Berichterstattern häufig verwendet, fraglich ist jedoch die Berechtigung der Nennung.
Um die beiden Begriffe voneinander zu differenzieren und eine spätere Einteilung in einen der beiden genannten Begriffe für die Furries vornehmen zu können, werden sie vorab definiert. Zunächst erfolgt dies für den Begriff der Gruppe. Friedhelm Neidhardt definiert ihn wie folgt: [...]
Inhaltsverzeichnis
- Soziale Gruppe oder Subkultur?
- Der Begriff der Gruppe
- Eigenschaften einer sozialen Gruppe
- Groß- und Kleingruppen
- Primär- und Sekundärgruppe
- Der Begriff der Subkultur
- Anwendung der Definitionen auf die Furries
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Essay beschäftigt sich mit dem Phänomen der Furries und untersucht, ob es sich bei der Furry-Community um eine soziale Gruppe oder um eine Subkultur handelt. Die Arbeit analysiert die Merkmale beider Begriffe und wendet diese auf die Furries an, um eine definitive Einordnung zu ermöglichen.
- Definition und Eigenschaften von sozialen Gruppen
- Definition und Merkmale von Subkulturen
- Anwendung der Begriffsdefinitionen auf das Furry-Phänomen
- Analyse der spezifischen Charakteristika der Furry-Community
- Abschließende Einordnung der Furries als soziale Gruppe oder Subkultur
Zusammenfassung der Kapitel
- Das erste Kapitel des Essays beleuchtet den Begriff der sozialen Gruppe und beschreibt dessen Definition und Eigenschaften. Es werden die Unterschiede zwischen Groß- und Kleingruppen sowie Primär- und Sekundärgruppen erläutert.
- Im zweiten Kapitel wird der Begriff der Subkultur vorgestellt und anhand verschiedener Definitionen aus der Soziologie näher beleuchtet.
- Das dritte Kapitel des Essays befasst sich mit der Anwendung der vorgestellten Theorien auf die Furries. Es werden die charakteristischen Merkmale der Furry-Community hinsichtlich ihrer Eignung als soziale Gruppe oder Subkultur analysiert.
Schlüsselwörter
Die zentralen Begriffe des Essays sind: Furries, soziale Gruppe, Subkultur, Anthropomorphie, Tierkostüme, Fursuit, Fandom, Interaktion, Normen, Werte, Lebensstil, Gemeinschaftsgefühl, Primärgruppe, Sekundärgruppe.
- Quote paper
- Josephine Voigt (Author), 2012, Das Phänomen der Furries - Soziale Gruppe oder Subkultur?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/208212