Um aus Fehlern zu lernen, muss man sie aufgezeigt bekommen. Anders verhält es sich auch nicht mit der Geschichte. Wer vergisst, läuft Gefahr sie zu wiederholen. Somit ist Gedenken ein zentraler Aspekt der Vergangenheitsbewältigung. Der 24. Oktober 2007 war der Tag des Gedenkens an die „Opfer des Terrors einer Organisa-tion, die sich als Rote Armee Fraktion bezeichnet hat“1, wie es Bundestagspräsident Dr. Norbert Lammert anlässlich seiner Rede zu dieser Veranstaltung formulierte. Nicht nur für die Angehörigen der Opfer war er von großer Bedeutung. Denn auch heute noch beschäftigen diese Ereignisse viele Menschen. Es war eine Zeit, die eines der größten Kapitel deutscher Nachkriegsgeschichte darstellt. Geschichte einerseits – aber auf der anderen Seite zeichnet auch Aktualität das Thema aus. Sei es, dass eine ehemalige Terroristin aus dem Gefängnis entlassen wird2, oder die Ablehnung des Gnadengesuchs eines ehemaligen Mitglieds der RAF von Seiten des Bundespräsi-denten3. Immer wieder führen solche Ereignisse zu neuen Diskussionen in der Öf-fentlichkeit. Die Schicksale vieler Menschen sind heutzutage immer noch eng mit den Taten der Terroristen verbunden.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Ein Kapitel deutscher Nachkriegsgeschichte
- 2. Die erste Generation – Die Idee der Stadtguerilla
- 2.1. Der ideologische Weg zur RAF
- 2.2. Ausbildung und Alltag der Baader-Meinhof-Gruppe
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Rote Armee Fraktion (RAF), ihre Ideologie und ihr Handeln. Ziel ist es, die Motive und Hintergründe der RAF-Terrorismus zu beleuchten und die Verbindung zwischen Ideologie und Gewalt zu analysieren. Die Arbeit konzentriert sich auf die erste Generation der RAF.
- Die ideologischen Wurzeln der RAF im Kontext der Studentenbewegung der 1960er Jahre
- Der Weg zur Gewalt: Von Protesten zum bewaffneten Kampf
- Die Rolle der Stadtguerilla-Strategie in der RAF-Ideologie
- Die Ausbildung und der Alltag der RAF-Mitglieder
- Der Widerspruch zwischen RAF-Ideologie und der Zusammenarbeit mit der El Fatah
Zusammenfassung der Kapitel
1. Ein Kapitel deutscher Nachkriegsgeschichte: Dieses einführende Kapitel stellt die RAF als ein bedeutendes Kapitel deutscher Nachkriegsgeschichte vor und betont die anhaltende Relevanz der Ereignisse. Es unterstreicht die Kontroverse um die RAF, ob sie als idealistische Revolutionäre oder als Terroristen betrachtet werden sollen, und führt in die Thematik der ideologischen Verankerung ihres Handelns ein. Die Erwähnung von aktuellen Ereignissen wie der Entlassung ehemaliger Terroristen und der Ablehnung von Gnadengesuchen illustriert die anhaltende gesellschaftliche Auseinandersetzung mit dem Erbe der RAF. Der Bezug auf Hannah Arendt und deren Definition von Totalitarismus als Verbindung von Ideologie und Terror bildet einen zentralen Ausgangspunkt für die weitere Analyse.
2. Die erste Generation – Die Idee der Stadtguerilla: Dieses Kapitel konzentriert sich auf die erste Generation der RAF und deren ideologischen Weg zum Terrorismus. Es beschreibt die grundlegende These der RAF, dass das „kapitalistische Herrschaftssystem“ die Ursache aller gesellschaftlichen Probleme sei und dass nur eine gewaltsame Revolution von außen zu einer Verbesserung führen könne. Die Studentenbewegung der 68er Jahre mit ihren Protesten gegen den Vietnamkrieg und die Aufarbeitung des Nationalsozialismus wird als Vorgeschichte der RAF dargestellt. Der Mord an Benno Ohnesorg wird als ein entscheidender Radikalisierungsschritt beschrieben. Der Kaufhausbrand von 1968 wird als erster Akt der RAF analysiert und sowohl als Ausdruck des Idealismus als auch als Vorbote der späteren, gewaltsameren Aktionen interpretiert. Die Befreiung Andreas Baaders aus dem Gefängnis im Jahr 1970 wird als Wendepunkt dargestellt, der das jahrelanges Katz-und-Maus-Spiel zwischen RAF und Staat einleitete. Der Abschnitt beleuchtet detailliert die Ideologie der RAF und deren Umsetzung in die Praxis, hervorhebend den Widerspruch zwischen der theoretischen Überzeugung und der pragmatischen Zusammenarbeit mit der El Fatah, einer Organisation mit einer ideologisch konträren Position zum Holocaust.
Schlüsselwörter
Rote Armee Fraktion (RAF), Terrorismus, Stadtguerilla, Studentenbewegung, 68er Bewegung, Ideologie, Gewalt, Revolution, Kapitalismus, Benno Ohnesorg, Andreas Baader, Gudrun Ensslin, El Fatah, Klassenkampf, Marxismus-Leninismus, Vergangenheitsbewältigung.
Häufig gestellte Fragen zum Dokument: "Die Rote Armee Fraktion (RAF)"
Was ist der Inhalt dieses Dokuments?
Dieses Dokument bietet einen umfassenden Überblick über die Rote Armee Fraktion (RAF). Es beinhaltet ein Inhaltsverzeichnis, die Zielsetzung und Themenschwerpunkte, Zusammenfassungen der Kapitel und Schlüsselwörter. Der Fokus liegt auf der ersten Generation der RAF und analysiert deren Ideologie, Weg zur Gewalt und Handeln im Kontext der deutschen Nachkriegsgeschichte und der Studentenbewegung der 1960er Jahre.
Welche Kapitel werden behandelt?
Das Dokument umfasst mindestens zwei Kapitel: Kapitel 1 ("Ein Kapitel deutscher Nachkriegsgeschichte") liefert eine einführende Übersicht über die RAF und ihre anhaltende Relevanz. Kapitel 2 ("Die erste Generation – Die Idee der Stadtguerilla") konzentriert sich auf die ideologischen Wurzeln der RAF, ihren Weg zum bewaffneten Kampf und die Rolle der Stadtguerilla-Strategie. Weitere Kapitel könnten im vollständigen Dokument enthalten sein, werden aber in diesem Auszug nicht detailliert beschrieben.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die zentralen Themen sind die Ideologie der RAF, der Weg von Protesten zum bewaffneten Kampf, die Stadtguerilla-Strategie, die Ausbildung und der Alltag der RAF-Mitglieder, die ideologischen Wurzeln in der Studentenbewegung der 1960er Jahre, der Mord an Benno Ohnesorg, der Kaufhausbrand von 1968, die Befreiung Andreas Baaders und der Widerspruch zwischen der RAF-Ideologie und der Zusammenarbeit mit der El Fatah.
Welche Zielsetzung verfolgt das Dokument?
Das Dokument zielt darauf ab, die Motive und Hintergründe des RAF-Terrorismus zu beleuchten und die Verbindung zwischen Ideologie und Gewalt zu analysieren. Der Fokus liegt dabei auf der ersten Generation der RAF und dem Verständnis ihrer ideologischen Entwicklung.
Wer wird im Dokument erwähnt?
Wichtige Personen, die im Dokument erwähnt werden, sind Andreas Baader, Gudrun Ensslin, Benno Ohnesorg, sowie Bezugnahmen auf die El Fatah und Hannah Arendt.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt?
Schlüsselwörter sind: Rote Armee Fraktion (RAF), Terrorismus, Stadtguerilla, Studentenbewegung, 68er Bewegung, Ideologie, Gewalt, Revolution, Kapitalismus, Benno Ohnesorg, Andreas Baader, Gudrun Ensslin, El Fatah, Klassenkampf, Marxismus-Leninismus, Vergangenheitsbewältigung.
Wie wird die RAF im Dokument dargestellt?
Das Dokument präsentiert die RAF als ein bedeutendes Kapitel deutscher Nachkriegsgeschichte und thematisiert die anhaltende gesellschaftliche Auseinandersetzung mit ihrem Erbe. Es analysiert die RAF sowohl im Hinblick auf ihre ideologischen Grundlagen als auch auf ihre gewalttätigen Aktionen, wobei die kontroverse Frage nach der Einordnung als idealistische Revolutionäre oder Terroristen angesprochen wird.
Welche Rolle spielt die Studentenbewegung der 60er Jahre?
Die Studentenbewegung der 1960er Jahre wird als wichtiger Kontext für die Entstehung und Entwicklung der RAF dargestellt. Proteste gegen den Vietnamkrieg und die Aufarbeitung des Nationalsozialismus werden als Vorgeschichte der Radikalisierung der RAF-Mitglieder beschrieben.
Welche Bedeutung hat der Mord an Benno Ohnesorg?
Der Mord an Benno Ohnesorg wird als ein entscheidender Radikalisierungsschritt für die Entwicklung der RAF dargestellt.
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- Daniel Föller (Author), 2008, Die R.A.F. - Idealisten oder Terroristen?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/208104